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Schräger Strich zwischen zwei Noten?

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Noseshine Profilseite von Noseshine, 23.05.2018, 12:37:55
Schräger Strich zwischen zwei Noten?

Noten PDF: http://www.violinlab.com/include/getMedia.php?id=466

 

(Quelle: http://www.violinlab.com/Resources/list.php?category=7)

 

Dort sind gleich am Anfang zwei Noten mit einem Schräg-Strich verbunden. Was beudeutet das? Ich kann mit Google nur Standard-Notation Erklärungen finden, abe rnichts zu speziell diesem Konstrukt.

Linde Profilseite von Linde, 23.05.2018, 13:16:17

Hallo!

 

Damit sind romantische Lagenwechsel gemeint, die du an dieser Stelle mit diesem Fingersatz nehmen sollst.

Das steht bei deiner Quellenangabe mit dabei. Toll dargestellt, gefällt mir. :-)

Noseshine Profilseite von Noseshine, 23.05.2018, 13:30:39

> romantische Lagenwechsel 

Was ist das? :-)

Googeln bringt lediglich weitere Erwähnungen, aber keine Erklärung.

Bzw. ich fand nur ""(auf dem neuen Finger aufsteigend)" als eine Erklärungim Nebensatz - aber da muss ich schon weider fragen - was ist denn das???

UPDATE:

Okay, ich versteh's auch nicht so richtig MIT Erklärung: http://sdmaus.com/forum/index.php?topic=328.0;wap2

Ich spiele aber schon eine Weile, bis 3. Lage. Da habe ich also bisher "irgendwie" gewechselt. "Wechsel" (an sich)  halt.

"verschiebt sich die Hand auf dem Finger am Ende des Lagenwechsels" -- was? werr? wie??? Irgendwie finde ich das alles sehr umständlich erklärt. Gibt's da vielleicht ein Video?

Noseshine Profilseite von Noseshine, 23.05.2018, 13:37:27

Ach so, ich sehe erst jetzt, das rutscht ja einen Finger weiter.

Aber wieso eigentlich? In genau dem erwähnten Notensatz sehe ich da keinen Sinn, warum nicht einfach den 4. Finger nehmen?

Oder, wenn das ein hörbarer "Rutsch"-Effekt sein soll, einfach den 2. Finger lassen? Würde sich doch im Wesentlichen genauso anhören. Der Klangunterschied, ob ich vorher in den dritten Finger wechsle, erscheint mir minimal.

 

Ja gut, aber immerhin verstehe ich es jetzt, denke ich.

 

Danke!! "Romantischer Lagenwechsel", wieder was gelernt.

Aranton Profilseite von Aranton, 23.05.2018, 16:42:36

Ich hätte das nicht als "romantischen Lagenwechsel" sondern als "glissando" bezeichnet, und ja, die Idee ist, dabei einen hörbaren Rutscheffekt zu produzieren. Das ist mit dem vierten Finger (weil der deutlich schwächer ist) sehr viel schwieriger als mit dem zweiten.

MIt Fingersätzen ist das so eine Sache. Ich vermute, wer immer sich den überlegt hat, hat sich dabei auch was gedacht, aber so auf die Schnelle sehe ich nicht was. Außer vielleicht, dass es so leichter ist, wieder zum e zurück zu finden. Die Idee dabei wäre dann, nicht wirklich einen Lagenwechsel zu spielen, sondern den dritten Finger etwas zu überstrecken, so dass er bis zum g kommt, ohne das der zweite Finger sich vom e wegbewegt. 

Noseshine Profilseite von Noseshine, 23.05.2018, 18:06:01

Ich hatte ja gleich zu Anfang gedacht, dass das "Rutschen" ist, mich verwirrte, dass da ein Fingerwechsel war. Ich Anfänger kannte das nur mit dem selben Finger, erst nach dem Lesen der oben verlinkten umständlichen Beschreibung kam mir in den Sinn, dass das halt ein "modifizierter Rutsch" mit zusätzlichem Effekt durch anfänglichen schnellen Fingerwechsel sein soll.

 

Ich habe beim Versuch, das alles genau so zu spielen wie angegeben, auch schnell aufgegeben (vorerst), ich sehe das als Anregung and Vorschlag.

 

Danke für die Hilfen.

peerceval Profilseite von peerceval, 24.05.2018, 08:10:19

Einige Anmerkungen dazu:

  • 1) Dieses Zeichen ist nicht gebräuchlich. Das ist auch gut so. Denn das, was damit gemeint ist, gehört in den Bereich der musikalischen Interpretation: Jeder Notentext ist systematisch unterbestimmt. Heißt: wenn man alles spielt, wie es dasteht, bleibt immer noch eine Menge, die man technisch und klanglich so oder so spielen kann, ohne dass es notentextlich fixiert wäre. Die Ausführung des Lagenwechsels, der Fingersatz, der Seiten- und Bogenwechsel, Triller - all das gehört dazu. Die Wahl der Ausführung wird musikalisch begründet, es kann aber unterschiedliche Begründungen geben. So entstehen Interpretationen. Schlechte Interpreationen enthalten begründungslose Ausführungsentscheidungen.
  • 2) Wenn man sich im 2. Takt beim g'' für den 3. Finger entscheidet und auf dem e'' mit dem 2. begonnen hat, entscheidet man sich implizit auch für einen Lagenwechsel.
  • 3) Der 'romantische Lagenwechsel' wie oben definiert würde so ausgeführt: Zuerst würde man mit dem 3. das f'' (ganz leicht anspielen) und dann die weite Strecke f''-g'' hochrutschen, wo bei der Finger erst auf dem g'' die Seite für den vollen Klang herunterdrückt. Je weiter die Strecke, desto länger, desto hörbarer. Nachteil: Das Greifen des f'' würde immer wie ein Vorschlag fungieren, egal wie stark man ihn versteckt - eben weil man von e'' nach f'' nicht rutscht.
  • 4) Der 'schlichtere Lagenwechsel' würde hier zuerst mit dem 2. Finger von e'' nach f'' rutschen und dann das g'' von da aus greifen. Die kürzere Strecke verkürzt das hörbare Rutschen. 'Nachteil': Durch das Greifen des g'' entsteht immer ein MiniAkzent: 'hier beginnt der neue Ton'.
  • 5) Die dritte+vierte Alternative wäre das Glissando: hier wird der Finger nicht wirklich vom Griffbrett gelöst, um auf der Saite hochzurutschen, sondern der Kontakt zum Griffbrett bleibt deutlich bestehen. Das klingt dann - nun eben wie ein Glissando. (Diese Art kann mit 3 + 4 kombiniert werden, wobei 3. dann musikalisch eher in Frage kommt: denn warum sollte man das Rutschen per Glissando deutlich hörbar machen wollen und - wie bei 4. - das Rutschen zugleich möglichst kurz halten?)
  • 6) Ausführung mit dem 4. Finger wäre ebenfalls möglich. Allerdings muss man dann die lange Note auf gut klingend aushalten können. Das ist technisch nicht so einfach.

Gut, wie also sollte man das musikalisch spielen?

  • a) Die Einrichtung wird wohl 3. gemeint haben, weil das g'' durch seine Länge und durch die vorhergehende e'' schon genügend auffällt, obwohl es doch eigentlich die Phrase / das Motiv auf den unbetonten Takteilen 2+3 abschließen soll. Deshalb sollte man - so wird sich der Einrichter vielleicht gedacht haben - per weiterem Lagenwechsel weicher dort hinführen können. Ein Glissando wird er nicht gemeint haben, dazu ist das Motiv zu schlicht.
  • b) Ich würde trotzdem die Variante 4 nehmen und das Abschließen der Phrase / das Motiv durch ein decresondo markieren. Das würde (bei mir) insgesamt organischer klingen.

Happy gliding P.

Neuester Beitrag Noseshine Profilseite von Noseshine, 24.05.2018, 08:24:24

Vielen Dank!

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