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Zugeordnete Kategorien: Bratsche Allgemein - Geigenbau - Instrumentenkunde
Hallo,
inwiefern ist es ein Problem, wenn das Mensurverhältnis eines Instruments nicht wirklich stimmt, wenn also z.B. die Spielmensur im Verhältnis zur Halsmensur um ca. 5 mm zu kurz ist? (bei einer Bratsche)
Kann so was auch innerhalb des Systems dieses einen Instruments ein Problem sein?
Bisher hatte ich immer nur gehört, dass dann - wenn man ein solches Instrument gewohnt ist - der Wechsel auf andere Instrumente mit einem üblichen Mensurverhältnis schwer fallen kann.
Bei meiner Bratsche müsste der Steg für ein Verhältnis von 2:3 ca. 5 mm unterhalb der f-Kerben (also weiter in Richtung Saitenhalter) stehen.*
Der Steg stand bisher maximal 2 mm unterhalb, zuletzt mit den Stegoberkanten genau zwischen den f-Kerben, was klanglich bisher deutlich am besten war.
Beim Spielen verschiedener anderer Bratschen in letzter Zeit musste ich aber leider feststellen, dass ich mir in verschiedener Hinsicht mit 'Fremd-Bratschen' meist auf Anhieb leichter tue als mit meiner eigenen, vor allem auch in Sachen Intonation (die mir insgesamt vergleichsweise leicht zu fallen scheint) - obwohl ich meine Bratsche ja bei Weitem besser kenne und eigentlich 'gewohnt' bin...
Nachdem ich immer mehr merke und erlebe, wie komplex das Klangsystem von Streichinstrumente ist, frage ich mich, ob diese Erfahrung, mir mit 'Fremd-Bratschen' meist auf Anhieb leicht(er) zu tun, auch etwas mit der Sache mit dem Mensurverhältnis zu tun haben kann, auch wenn ich das 'eigentlich' gewohnt bin.
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* was aber vermutlich keine so gute Idee wäre, da schon bei 2 mm unterhalb v.a. die G-Saite vom Klang/Ton(höhenklarheit) irgendwie 'schwer greifbar' wird - woran auch immer das liegen mag.
Wenn der Steg so weit verstellt wird, muss die Stimme mit Sicherheit auch verstellt werden!
Da hilft nur eine klangliche Einrichtung beim Geigenbauer, die Stimme würde ich ohne Erfahrung nicht anfassen. 5mm sind schon ein erheblicher Schritt. Evtl könnte man auch noch mittels Saitenhalter etwas korrigieren.
Aber der Hauptpunkt ist wirklich, dass man den Steg nicht soweit verschieben kann ohne auch die Stimme zu verschieben.
Hallo code759, und danke für deine Antwort.
Keine Sorge, nichts von dem oben Beschriebenen ist auf eigene Faust geschehen oder geplant. Die zuletzt neue Stegposition - dass er dann das erste Mal überhaupt zwischen den f-Kerben stand und noch steht - ist sogar tatsächlich ohne Rücksprache mit mir zustande gekommen... (möglicherweise war in der betreffenden GB-Werkstatt das eigenwillige Mensurverhältnis nicht aufgefallen und angenommen worden, dass er vorher einfach 'falsch' stand, auch wenn mich das wundern würde).
Diese ganzen Sachen haben bei mir aber eben Erfahrungen und mittlerweile so etwas wie einen 'Gesamteindruck' hinterlassen, und bevor ich mensurtechnisch vielleicht noch etwas unternehme(n lasse), möchte ich erstmal so viele Meinungen wie möglich einholen, wie wahrscheinlich es scheint, dass meine Erfahrung mit meiner Bratsche im Vergleich zu anderen Bratschen am Mensurverhältnis liegt/liegen kann; natürlich auch von Geigenbauer_innen. Die Geigenbauerin, der gegenüber ich das zuletzt angesprochen habe, hat sich allerdings einigermaßen uneineutig dazu geäußert, ob sie die Mensurangelegenheit nun als Problem einstufen würde oder nicht, und warum.
Allgemein habe ich den Eindruck, dass die Meinungen dazu insgesamt sehr auseinandergehen, von "Das muss auf jeden Fall gemacht werden" bis zu "Bratschen sind sowieso alle unterschiedlich groß, wenn sie die gewohnt sind, ist das ja kein Problem" (nur ist es so einfach vielleicht eben auch nicht).
Für mich stellt sich vor allem die Frage, ob sich ein Versuch lohnen würde. Eine sehr große Sache wäre es ja nicht, aber immerhin müsste der Saitenhalter etwas gekürzt werden, der Stimmstock vermutlich auch, da die Wölbung nach unten ja abfällt, und die klanglichen Auswirkungen sind so und so nicht vorhersagbar. Das scheint mir doch einiges an Tamtam, bei dem ich vorher schon gerne wüsste, dass zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich mein Eindruck, mir mit meiner Bratsche 'irgendwie schwerer' zu tun als mit den meisten Fremdbratschen, dadurch 'beheben' ließe.
Was meinst du mit "Einrasten"?
Meines sieht mit der Zeit immer wie ein Maiskolben aus, das merkt man irgendwann.
Das ist interessant. Den Eindruck, zu den richtigen Tönen 'gezwungen' zu werden, hatte ich besonders, als der neue Steg anfangs noch sehr hoch und der Klang damit allgemein noch relativ scharf war. Die Schärfe im Klang war nur dann akzeptabel, wenn die Töne wirklich super-exakt intoniert waren.
Jetzt, seit der Steg etwas niedriger und und der Klang insgesamt gut und nicht mehr 'scharf' ist, ist dieses Phänomen viel weniger ausgeprägt. Ich habe aber immer noch das Gefühl, dass mir meine Bratsche 'sagt', wo genau die exakt richtigen Töne sind, und es klanglich (also auch abgesehen von der eigentlichen Intonation) weniger verzeiht als andere Instrumente, wenn ich mal etwas daneben greife. Dann ist auch der Klangcharakter des Tons ein anderer; die 'Schärfe' von vorher ist so gut wie weg, aber die Tendenz ist noch da.
Ist es das, was du meinst?
Das Griffbrett ist es nicht, das ist noch nicht besonders abgespielt.
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