Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo ihr Lieben.

Der große von meine Freundin ist 8 Jahre alt geworden und hat von seinem Vater eine Geige geschenkt bekommen. Meine Frage wäre, hoffe bin dafür in der richtigen Gruppe, gibt es möglichkeiten ihm schon ein paar Sachen zu zeigen die er schon lernen kann, bis wir einen Geigenlehrer/in hier bei uns gefunden haben. Er kann keine Noten lesen und weiß natürlich auch nicht wo welcher Ton auf der Geige ist. Für hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar.

Lieben Gruß Chris

Hallo,

Wenn die Suche nach einem Lehrer schon läuft, würde ich das auf erste Lektionen in Sachen Notenlesen beschränken. Wobei mich ein bisschen verblüfft, dass er das gar nicht können soll. Als ich zur Schule gegangen bin, wurde im Musikunterricht von Anfang an nach Noten gesungen.

Fürs Geigespielen ist die korrekte Haltung sehr wichtig und da kann man viel falsch machen. Deshalb ist die Gefahr, dass sich beim unbegleiteten Experimentieren irgendwelcher Mist einschleicht, der dann mit viel Mühe korrigiert werden muss, recht hoch.

Notenlernen kommt heute in der Grundschule - zumindest in der meiner Kinder - erst in der dritten, eher noch vierten Klasse. Das dürfte bei einem Achtjährigen knapp sein.

Ich würde auch erstmal noch gar nichts beibringen. Die erste Unterrichtsstunde dürfte mit Instrument auspacken, Haltung (evtl. noch ohne Bogen) mit Korrekturen und Gewöhnung daran gut gefüllt sein. Noten lernen sich meiner Meinung nach auch einfacher am konkreten Instrument. Evtl. unterrichtet der Lehrer am Anfang aber auch ohne, dann wäre es ohnenin noch nicht nötig.

Mein Tipp wäre bis dahin: Konzerte besuchen, Musik anhören, in der das Lieblingsinstrument vorkommt.

Die "Sachen zeigen" kann und darf normalerweise nur ein studierter Geiger. Bevor ein richtiger Geigenlehrer gefunden wurde, soll das Instrument lieber im Geigenkasten bleiben. Geigespielen ist sehr komplex und braucht einen guten Profi. Sonst wird der zukünftiger Lehrer viel Unterrichtstunden brauchen um die schlechte Angewönheiten zu bekämpfen. 

 Ein kompetenter, erfahrener Geigenlehrer wird nicht günstig sein und muß es nicht. Wenn er (sie) von der Musik und der Geige besessen ist, seine Schüler gut spielen und selbst besessen sind,  bei seinem  Unterricht eine gute Stimmung herrscht - fragen Sie, was er verlangt und zahlen Sie das.                                                                                                                                                         

"Mit was für Kosten an Unterricht kann man rechnen?"

Diese Frage ist von so vielen Faktoren abhängig, dass sie nur die potenzielle Lehrkraft beantworten kann. Musikschulen haben meist ihre Gebührenordnungen im Netz stehen. Da könnte man zur ersten Orientierung mal recherchieren.

Hallo,

was man machen kann, ist, die Teile der Geige zu betrachten und darüber etwas zu lernen. Wie funktioniert eine Geige, woraus besteht sie, wie ist der Steg "befestigt", wie verändern sich die Töne auf den Saiten? Dazu kann man die Geige einfach vor sich liegen haben und ein bisschen darauf herumzupfen. Man kann dann z.B. auch die schwingende Saitenlänge feststellen und durch Draufdrücken halbieren, das ergibt dann einen Ton, der eine Oktave höher ist als die leere Saite. Lauter solche technischen Zusammenhänge kann man schon entdecken. Das Gezupfte kann man dann nachsingen lassen, oder auch einmal einen Ton vorsingen lassen, den der Junge dann auf der Geige suchen soll. Den Bogen lieber komplett beiseite lassen, bevor ein Lehrer ins Spiel kommt. Die richtige Bogenhaltung ist eine sehr große Aufgabe. Zu dem Thema empfehle ich allerdings diese neuartigen "Bow Hold Buddies", siehe Suchmaschine. Kann man zumindest als Stichwort im Hinterkopf behalten und ggf. den Lehrer drauf ansprechen. Viele sind skeptisch, aber vielen sind die Dinger einfach auch noch gar nicht bekannt. 

Und ansonsten schließe ich mich den anderen an: Viel Musik hören und singen.

LG Flitzebogen

Hatte am Celloanfang meines Kindes meinen Geigenbauer mal auf die Griffhilfen / Bow-hold-buddies angesprochen. Er riet eher zur Vorsicht. Je nach Modell muss der Frosch abgenommen werden, um das Teil zu montieren. Damit sind viele Eltern überfordert. Außerdem ist damit zu rechnen, dass der Bogen nicht mehr an den vorgesehenen Platz im Instrumentenkoffer passt.