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, 03.01.2017, 22:50:52 
Guten Abend Allerseits,
ich habe mir vor etwa 2 Jahren eine Geige auf einer Internetauktion ergattert. Es hieße, das die Violine recht alt sei, vermutet wurde Anfang des 19. Jahrhunderts. Womöglich eine irreführende Beschreibung, um den Wert des Gegenstandes auf die Höhe zu peppen. Vielmehr hatte mich damals sein Zettel interessiert (was es immernoch tut).
Auf dem steht nämlich : "Joseph Guarnerius fecit Cremonae anno 17..(der Zettel wurde beschädigt, vermutlich mit einem scharfen Gegenstand abgekratzt) IHS"
Denke nicht das die Geige aus dem 18. Jahrhundert ist, höchstwahrscheinlich eine Kopie, was aber nicht bedeuten soll, dass sie nicht wertvoll ist...vermute ich. (einige Foren duchforstet, die Meinungen sind recht verschieden)
Leider musste ich nachdem Kauf feststellen, das die Geige mehrere Risse auf der vorder Seite hat; fachmännich glaube ich werden diese als "Stimmrisse" bezeichnet, falls ich mich irren sollte, dann bitte ich um Korrektur.
So, jetzt habe ich auch noch die Vermutung, dass die Violine unprofessionell umlackiert wurde, da ich am Wirbelkasten (der innere Bereich) roten Lack entdeckt habe (wohl eher Kleckse, bzw. man hat versucht diese zu entfernen. Das selbe ist mir an den Schalllöchern (f-Löcher) aufgefallen, diese sind auf der inneren Seite rot lackiert, aber die Geige selbt ist braun (Bernstein).
Den Klang finde ich äußerst gut, aber was verstehe ich schon von Geigen (bin nämlich nur ein Amateur).
So, die Frage ist ob ich die Geige noch retten kann (selbstständig an die Sache rangehen) oder ob ich sie zur Reparatur geben müsste, falls ja, wieviel es mich Kosten würde? (Schätzung)
Was bewirken außerdem Stimmrisse? Das Insturment verliert zwar an Wert, aber steht es mit der Klangqualität? Und wie lange würde eine Geige das mitmachen bevor es vollkommen zu brüche geht (Gott bewahre).
Auch spiele ich mit dem Gedanken die Geige zu verkaufen...aber wieviel Wer wäre sie denn bei so einem Zustand?
Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen, bin nämlich am verzweifeln.
, 04.01.2017, 06:58:13 Wenn dir die Geige klanglich gut gefällt und du gut damit zurecht kommst, dann wäre mir der Wert wohl nicht ganz so wichtig. Im schlimmsten Fall hast du "Lehrgeld" bezahlt...
Ich denke es wird dir niemand einen Wert nur anhand von Fotos sagen können. Das wäre unseriös. Wenn du es ganz genau wissen möchtest hilft ein Wertgutachten. Das kostet allerdings auch etwas.
Ob nun Kopie oder schlicht ein in eine Geige geklebter Zettel (wie bei ungefähr ziemlich jeder französischen, italienischen, böhmischen Manufakturgeige aus dem 19. Und frühen 20. Jahrhundert, und Guarnerizettel gehören zu den am zweitmeisten gedruckten Zetteln überhaupt), Deckenrisse gehören repariert, einerseits um des Klanges willen, andererseits damit inkomplette Risse nicht weiterreissen. Eine seriöse Wetteinschätzung kann Dir nur ein Geigenbauer liefern, hier und aus der Ferne kann Dir da keiner helfen. Je nach Wert kann man dann auch entscheiden wie aufwändig man vorgehen will. Bei eher weniger wertigen Instrumenten kann man das von außen versuchen, bei hochwertigen wird man die Decke abnehmen und "ordentlich" restaurieren. Liegt tatsächlich ein Stimmriß vor (Deckenriß im Bereich des Stimmstocks) vor, wird die Sache noch ein wenig aufwändiger, weil die Geigendecke dort mechanisch am meisten belastet ist.
Alles kein Grund zur Verzweiflung. Wenn Dir die Geige am Herzen liegt, marschier zu einem Geigenbauer und frag was aus seiner Sicht an Reparaturen sinnvoll wäre, auch den Wert betreffend. Wenn Du kein Wertgutachten brauchst sondern bloß um eine unverbindliche Meinung fragst wirst Du die auch bekommen, inkl. einer guten Begründung. Selber rangehen macht nur Sinn wenn der Geigenbauer meint eine Reparatur lohne nicht und die Kosten würden den Wert des Instrumentes übersteigen. Allerdings solltest Du dazu mit Hautleim umgehen können.
Guten Morgen, Nuuska
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