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Hallo! :)

Ich spiele nun seit etwa 11 Jahren Klavier und seit 4,5 Jahren Bratsche (ja, ich bin ein "Spätanfänger"). Meine Chancen, mit Hauptfach Viola an einer Hochschule angenommen zu werden, ist also ziemlich gering. Ich habe allerdings mit einigen Musikern gesprochen und viele sagen, dadurch, dass "kein Mensch Bratsche spielt", hätte ich weitaus bessere Chancen, angenommen zu werden, als würde ich z.B. Geige spielen.

Ich hab diese Aussage anfangs einfach geschluckt und mir gedacht "gut für mich!", aber kann das wirklich stimmen? Wie genau wird verfahren, wenn man als Jury in einer Musikhochschule ist. Wieviele Leute werden überhaupt pro Instrument aufgenommen? So wie ich mir das bisher immer vorgestellt habe, komme ich auf ungefähr 1000 neue Schüler pro Semester. Da kann ja was nicht stimmen :D Wie hoch sind also meine Chancen wirklich, als Bratsche angenommen zu werden (+ im Vergleich zur Geige)?

Ich mache übrigens 2019 Abi, aber ich bin auch am überlegen nach meinem Abi ein Jahr "nichts" zu machen, um mich weiter auf die Eignungsprüfung vorzubereiten. Gute Idee oder eher Blödsinn?

Vielen Dank schonmal! :)

Grundsätzlich ist diese Aussage schon richtig. Können solltest Du natürlich auch auf der Bratsche was um angenommen zu werden, aber die Luft ist bei weitem nicht so dünn wie an der Violine.

Zur Illustration: schau einfach mal bei Deinem Geigenbauer rein. Wieviele Geigen, Bratschen und Celli hat im Augenblick er im Laden, inkl. Mietinstrumenten, Service und Reparaturen? Bei meinem dürfte das Verhältnis ca. 90 : 3 : 8 stehen... Würde sich eine Menge Leute für Bratschen interessieren, wäre er sicher besser sortiert. Aber der Umsatz kommt eben mit den Geigen...

Mir wurde als WIRKLICHEM Spätafänger nahegelegt, doch gleich auf die Bratsche umzusteigen, wenn ich jemals wo mitspielen würde wollen. Tatsächlich sind die 4 Laienorchester in meiner Region mit Streichern überbesetzt und haben Aufnamesperren - mit Ausnahme bei den Bratschen, die leihen sie sich meistens gegenseitig aus...

Was das Jahr Auszeit nach dem Abitur angeht, hast Du das Thema schon mit Deinem Lehrer besprochen? Der kann Dein Potential wohl am besten einschätzen. Und wenn es Dir wirklich ernst ist mit der Berufswahl, kann er Dir (vor diesem Sabattical) möglicherweise ein unverbindliches Vorspielen bei einem Prof. an der Musikuni vermitteln, der Dir dann noch ein wenig profunder Auskunft geben kann was Deine Chancen angeht.

Naja, ich habe auch schon auf einigen Webseiten von Musikhochschulen gesehen, dass sie für das nächste Semester überhaupt keine Bratschen erst vorspielen lassen. Das mit dem ein Jahr Pause habe ich noch nicht mit meiner Lehrerin besprochen, mach ich aber auf jeden Fall noch :)

Mit wievielen Jahren hast du denn begonnen? Und spielst du denn jetzt Bratsche?

Klick dich doch einfach einmal durch die Jugend-musiziert- Homepage. (Etwas unübersichtlich, aber es geht schon).

Im Jahr 2016 gab es die Wertung Solostreicher, und da kannst du z.B. bei den Landeswettbewerben oder beim Bundeswettbewerb die Programme der Wertungsspiele anschauen oder die Ergebnislisten. Die Geiger füllen in etwa mehrere Seiten, während es bei den Bratschen oft eine einstellige Anzahl von Kandidaten ist.

Es ist bestimmt nicht ganz so extrem, aber ein ein wenig vergleichbar mit der Anzahl männlicher Balletttänzer. Bei denen kann man sich ein so hartes Aussieben wahrscheinclih auch nicht erlauben.

LG Flitzebogen

Und was sagt deine Lehrerin über deine Idee Bratsche zu studieren?

Wann Du angefangen hast, ist nicht so fatal . Wichtig ist, wie gut du beigebracht wurdest.