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Seite 1 - 2Die Briten sind da besser, hier hätte ich gerne mitgespielt:
http://www.youtube.com/watch?v=PHWpi1X77OE
Und hier erklärt der wunderbare Nils Mönkemeyer, warum Bratsche das schönstes Instrument der Welt ist:
Das freut mich zu hören, dass man das Vibrato im Orchester lernen kann. Ich bin mir eben unsicher, ob ich gut genug bin, aber vllt. sollte ich meiner Lehrerin einfach vertrauen. Und ich weiss auch nicht, ob ich vor anderen spielen kann. Ich habe letztens mit zwei Freunden zusammen gespielt. Das hat schon ziemlichen Spass gemacht. Und so ein Orchester ist bestimmt toll. Naja, ich habe ja noch ein bisschen Zeit bis Januar.
Ich finde das schon sehr mutig von dir, dass du zusammen mit Kindern gespielt hast. Ich kam mir bei meinem ersten Schülervorspiel total blöd vor, weil es nur drei Erwachsene gab ;)
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wäre ja schlimm, wenn alle Menschen die gleichen Vorlieben hätten. Ich liebe die Geige nach wie vor. Für mich ist es einfach das wundervollste Instrument. Sonst würde ich es ja auch nicht spielen...
Hihi, du bringst mich zum Lachen. Muss ja wirklich schlimm für dich sein.
Ja, da hast du recht. Der Unterricht ist ja auch nicht gerade billig und da wäre es furchtbar für mich, wenn ich einen Lehrer hätte, der mir den Spass nimmt, mich nicht fördert und gar nicht motivieren kann oder will. Dann hätte ich wahrscheinlich auch keine Lust mehr auf den Unterricht.
Aber ich kann mich nicht beklagen :o)
achso, deine Links fand ich interessant. Bratsche hört sich schön an.
Mich hätten keine 10 Pferde zu einem Schülervorspiel bekommen, egal ob mit Kindern, Erwachsenen oder sonstwem! Respekt!!!!! Dann lieber 10 Jahre im Jungen Streicherensemble sägen, bis ich taub werde ;-). Naja, so ist es dann aber auch gut, auch wenn ich dieses Semester die Beethoven-Sinfonie nicht mitspielen werden (die 5.!!!! 3. und 4. Satz!!!!! Presto!!!!Auf der Bratsche!!!!!!!) ;-)
Oh, und wenn Deine Lehrerin schon findet, dass Du das kannst, dann machs!!!! Es gibt nix Besseres, ehrlich!!!!!
Dankeschön! Ich hatte da erst ca. drei Monate gespielt und ich hatte so gezittert. War das peinlich. Jetzt wäre das wahrscheinlich besser, weil ich ja jetzt viel besser spielen kann und dadurch sicherer bin.
Muss ich bei einem Orchester vorspielen, damit ich aufgenommen werde oder wie geht das?
Ich musste in meinem nicht, und das war ehrlich gesagt auch ein Auswahlkriterium--man hätte mich auch nicht genommen :-D. Dafür ist mein Stammorchester auch das zweitschlechteste Amateurorchester der Stadt, und es sucht sich ständig zu schwere Sachen aus (Beethovens 5. *brech*), aber das macht mir vorläufig nichts, da ich um meine Defizite weiß. Eines Tages werde ich besser sein, und dann werde ich eben wechseln. Das Musical-Orchester, das ja nur im Winterhalbjahr besteht, verlangte ebenfalls kein Vorspiel. Man geht davon aus, dass wir selber merken, ob wir können, was wir tun. Aber das ist sehr unterschiedlich. Einfach fragen, würde ich sagen :-) Nur Mut!!!!
Frohes neues Jahr!
Ich möchte auch lieber in ein schlechteres Orchester. Da kann dann nicht ganz so viel schief gehen, auch wenn das keine nette Denkweise ist. Ich finde auch egal, wenn das Orchester nicht so gut ist. Die Hauptsache ist doch der Spass an der Sache.
Wie du will ich auch auf gar keinen Fall vorspielen. Noch nicht...tja, jetzt ist schon Januar. Mal schauen, was meine Lehrerin sagt. Bist du da hingegeangen und hast gleich mitgespielt oder erstmal nur zugeguckt?
Frohes Neues auch Dir und allen anderen!
Sie haben immer die ersten zwei Proben im Semester komplett offen, d.h. jeder kann kommen und gehen, wie er mag. Wenn da eine Bratscherin auftaucht, wird man allerdings vom Dirigenten mit Handschlag begrüßt....das stimmte mich ängstlich, und dann noch direkt eine Stimmprobe zu fünft, ich dachte, ich sterbe!!!! Das wäre ja fast wie Vorspielen!!!!! Aber gerade die Stimmprobe war supernett, wir fiedelten seeeeeeehr langsam den ersten Satz vom Rossinis Stabat mater, und ich kam mit und alles war gut :-) In der anschließenden Tuttiprobe hätte ich schon fast wieder alles hingeschmissen, aber die anderen vier befahlen mir weiterzumachen--und meine Lehrerin später auch. Ich hatte Glück und ein relativ einfaches Projekt zum Einstieg (dazu kam noch Mendelssohns Psalm 42, der "Hirsch"), mit Chor, da waren wir eh weniger präsent. Im nächsten Semester sollte ich die Pastorale von Beethoven spielen (und den konnte ich da schon nicht leiden) sowie die Sinfonia concertante von Mozart--da bin ich nach drei Proben ausgestiegen, das war nach zwei Jahren einfach zuviel! Im Sommer gings dann wieder (buntes Jubiläumsprogramm mit Mendelssohn-Hebriden, Peer-Gynt-Suite, Pirates of the carribean, Beethovens Egmontouvertüre und -man höre und staune- einem Piccolokonzert). Aktuell spiele ich wohl das halbe Programm (Vaughn-Williams, Brahms, Saint-Saens und Jenkins scheinen machbar, Beethoven und Mozarts Zauberflötenouvertüre eben nicht), das passt ganz gut.
Zugucken gab es jedenfalls nicht. Was soll man auch schon zugucken? Ob´s geht, merkt man doch erst, wenn man das Instrument in der Hand hat. Beim Mini-Streicherensemble allerdings, da habe ich zugehört. Der Chef wollte auch nicht glauben, dass ich da wirklich reinwollte :-D
@ Cassia
Hier bist du also, lass dich mal drücken :)
@ Webwiesel & Andere
Ich bin eine erwachsene Wiedereinsteigerin.
Als Kind hatte ich von 8 - 16 Jahren Geigenunterricht, inklusive Schulorchester und Ensemble. Allerdings war ich nur mäßig motiviert und hab nicht besonders viel geübt.
Erreicht habe ich in der Zeit eine ganz gute Intonation, ich hab im Großen und Ganzen korrekt gespielt, aber ohne Ausdruck. Vibrato wollte ich immer können, bin aber nicht über die Vorübungen hinausgekommen, 3. Lage hatten wir noch nicht angefangen.
Jetzt bin ich 28 und habe im August wieder mit Geigen angefangen. Ich hatte das Glück, eine kompetente Lehrerin zu finden, bei der ich flexibel ein- oder zweiwöchig eine Stunde nehmen kann und direkt bezahlen, ohne die Ferien durchzahlen zu müssen etc.. Das war für mich ein wichtiger Punkt.
In diesem halben Jahr habe ich
- Vibrato gelernt (Feinschliff wie Dynamik im Vibrato, sauberes Übergeben an den nächsten Finger, Vibrieren in Doppelgriffen etc. ist noch notwendig, aber vibrieren geht auf allen Fingern). Ich habe ein Armvibrato, kann aber auch nur aus der Hand vibrieren.
Daran hat meine Lehrerin allerdings wenig Anteil. Das hab ich mir mit dem Buch "Basics" von S. Fischer, dem Geigenblog von S. Maus und Auf die Finger-gucken in den Sassmannshaus-Videos und gaaaanz viel probieren selbst beigebracht.. auf einmal hats dann klick gemacht.
Ich lerne jetzt die 3. Lage, hatte einen riesigen Durchbruch als ich gemerkt habe, dass meine Bogenhaltung falsch ist, meine Handhaltung links zu offen und dass ich viel zu viel Druck auf den Fingern habe.
Das alles wird jetzt so langsam. Es klingt viel besser, das motiviert sehr, und auch meine Lehrerin ist lieb und motivierend. Allerdings ist sie mir manchmal zu zurückhaltend und nicht fordernd genug.
Ich kann alles an Noten mitbringen, wenn ich das möchte übt sie das mit mir, wobei ihr Schwerpunkt auf dem musikalischen Ausdruck liegt. Den Fehler in meiner Bogenhaltung, der mir alles, was mit dem Bogen zu tun hatte, viel schwerer gemacht hat, hat sie nicht gesehen (und sich 1000 mal dafür entschuldigt).
Mein Groll gilt diesbezüglich allerdings nicht ihr sondern meiner Geigenlehrerin von früher, die das auch nie gemerkt geschweige denn korrigiert hat, deren einziger Kommentar zur Bogenhand eine Korrektur des kleinen Fingers auf der Stange war, und die mich damit vielleicht sogar als Teenie die Freude am Geigen gekostet hat.
*wink*
Hallo,
ich möchte auch noch etwas zu der ursprünglichen Frage schreiben, wobei ich betonen möchte, dass ich eine wirkliche Anfängerin bin und auch nur aus Sicht einer Anfängerin meinen Unterricht beurteilen bzw. teilweise - z. B. was das Erlernen von Technik von angeht - eben nicht beurteilen kann.
Ich hatte als Kind etwa ein Jahr lang Unterricht, war allerdings nicht sehr motiviert. Jetzt bin ich 36 und habe vor einem knappen Jahr wieder angefangen. Da ich bislang als Erwachsene nur eine Lehrerin hatte, kann ich natürlich keine Vergleiche anstellen, aber ich finde meine Lehrerin wirklich großartig und fühle mich bei ihr gut aufgehoben.
Zu Beginn des Unterrichts haben wir uns über meine Ziele unterhalten, weil sie den Unterricht darauf abstimmen wollte. Ich übe und spiele mich durch die von ihr vorgeschlagenen Unterrichtshefte. Auch wenn diese für (ältere) Kinder konzipiert sind, gefallen mir die meisten Stücke und einige Melodien fand ich so gut, dass ich sie immer mal wieder spiele bzw. auswendig gelernt habe. Meine Lehrerin hält sich nicht stupide an die Hefte, sondern überspringt manches oder fängt auch mal in der Mitte des Heftes an, weil sie meint, dass dies die sinnvollere Reihenfolge ist. Auch habe ich schon Blätter mit Übungen zu bestimmten Bereichen bekommen und in der Adventszeit haben wir auf meinen Wunsch hin viele Weihnachtslieder gespielt.
Insofern habe ich den Eindruck, dass sie auf mich individuell eingeht und nicht nach “Schema F” unterrichtet. Ich fühle mich bei ihr ernst genommen, gefördert und gefordert, aber nicht überfordert. Sie hat ein sehr gutes Gespür dafür, wie viel Neues sie verlangen kann, ohne dass es zu langweilig oder zu viel wird. Auch scheint sie - an dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass ich dies als Anfängerin nicht beurteilen kann - viel Wert auf die richtige Technik zu legen, wobei die Spielfreude aber nicht zu sehr gebremst werden soll. So korrigiert sie im Unterricht recht häufig, allerdings nicht so oft, dass ich das Gefühl habe, ständig alles falsch zu machen. Sie betont immer wieder, dass es wichtig ist, nicht einfach nur die Noten vom Blatt zu spielen, sondern - im Rahmen meiner Möglichkeiten - auch am musikalischen Ausdruck zu arbeiten. Ebenso wie sie Fehler korrigiert, lobt sie auch, wenn etwas gut gelungen ist oder sich etwas deutlich verbessert hat, was ich als sehr motivierend empfinde.
Am besten gefällt mir, dass die Freude an der Musik wirklich im Vordergrund steht. Natürlich braucht man eine gewisse Disziplin, natürlich muss man üben und natürlich macht das nicht immer Spaß. Aber im Wesentlichen muss es Freude machen, sonst hat es keinen Sinn. Und so unterrichtet meine Lehrerin auch. Ihr ist klar, dass ich kein Profi werden kann und will, dass ich zu meinem Vergnügen in meiner freien Zeit nach einem oft langen Arbeitstag spiele, und bei allem Wert, den sie auf Technik und Ausdruck legt, ist die Freude am Spielen immer wichtig. In den Heften, die ich zum Lernen benutze, sind sehr viele Stücke mit einer zweiten Stimme versehen, so dass wir die Stücke auch immer gemeinsam spielen. Das sind wirklich schöne und motivierende Momente, wenn wir zusammen spielen und ich am Ende denke “Das war aber schön”, und meine Lehrerin im gleichen Moment so etwas sagt wie: “War das nicht schön?”
Langer Rede kurzer Sinn: Obwohl mir als Anfängerin die Erfahrung und der Vergleich fehlen, finde ich folgende Punkte wichtig:
Freude am Spielen und an der Musik, die auch der Lehrer immer in den Vordergrund stellen und mit seinem Unterricht vermitteln sollte.
Die “Chemie” muss stimmen. Der Lehrer soll nicht mein neuer bester Freund werden, aber ich muss mich als Schüler im Unterricht wohl fühlen.
Abstimmung und Anpassung des Unterrichts auf die Ziele, Möglichkeiten, „natürlichen“ Stärken und Schwächen, die zur Verfügung stehende Zeit etc. des Schülers.
Gute Balance zwischen Technik, Ausdruck und „einfach losspielen“. Spielen ohne einigermaßen Technik klappt natürlich nicht, aber wenn ich mit dem Geigespielen wieder aufhöre, weil ich selten ein Stück gespielt habe, das mir wirklich gefällt, hat das ganze Technik-Üben auch nichts gebracht.
Richtige „Dosierung“ von Neuem. Zuviel, und man fühlt sich überfordert und gibt irgendwann auf, zu wenig, und es wird langweilig und man bekommt das Gefühl, nicht mehr weiterzukommen.
Die Motivation muss erhalten bleiben (z.B. durch ein angebrachtes Lob über ein schön gespieltes Stück).
Gut, das von mir. (Wollte mich eigentlich etwas kürzer fassen, hat aber nicht so geklappt.)
Beste Grüße,
Alanna
Genau. Genaugenaugenau. So und nicht anders.
Das ist die Kurzfassung ;-) Welchen Weg man dabei am Ende nimmt, das bleibt individuell.
Das hört sich nach einer sehr zufriedenen Schülerin an. Besonders gut finde ich, dass deine Lehrerin sich zu Beginn mit dir zusammengesetzt hat und nach deinen Wünschen, Vorstellungen gefragt hat!
Darf man fragen , um welches Lehrwerk es sich handelt?
Lehrwerke, die wie Die fröhliche Violine (Bruce-Weber) (eine Geigenschule für Schulkinder) besonders im Schlussheft einen Querschnitt zu den wichtigsten Techniken bieten, eine Zusammenstellung wichtiger musikalischer Anweisungen und auch eine Übersicht über die Bogentechniken sind gerade am Anfang nützlich, damit man selbst darin schmökern kann, und so in etwa eine Vorstellung davon bekommt, was einen erwartet und hat auch die Begriffe, nach denen man die Lehrer dann befragen kann. Denn was nützt die Frage nach konkreten Vorstellungen, wenn man noch keine Ahnung über die Gesamtheit der Möglichkeiten hat.
Vielleicht wäre das ein zusätzlicher Eingangsstichpunkt, den man vor Beginn des Unterrichts mit dem Lehrer absprechen sollte, ob und welches Unterrichtswerk benutzt werden sollte, man vielleicht selbst ein Werk vorschlagen kann, das man anderweitig empfohlen bekommen hat ..,
Ja, in der Tat bin ich eine sehr zufriedene Schülerin. Vielleicht fehlen mir auch schlicht ausreichend Erfahrung und Wissen, um substantiiert zu kritisieren :-). Nein, Scherz beiseite, ich fühle mich wirklich wohl im Unterricht, schätze meine Lehrerin sehr und bin sehr zufrieden mit dem, was ich lerne, wie ich lerne und welche Fortschritte ich mache.
In der Tat benutze ich das Lehrwerk "Die fröhliche Violine". Natürlich sind die Hefte für Kinder konzipiert, allerdings fand auch ich als Erwachsene das von dir erwähnte "Schmökern" darin sehr interessant. Ich kann mich erinnern, dass ich am Anfang, als ich das erste Heft in den Händen hielt, beim Durchblättern und Ansehen - insbesondere der letzten Stücke - dachte, dass ich wohl ewig brauche, um das spielen zu können. Und schwuppdiwupp, nach einem halben Jahr waren wir durch und sind jetzt bei Band 2. (Das einzig nicht so schöne ist die etwas antiquierte Umschlaggestaltung, aber da habe ich durch eine eigene Umschlagkreation Abhilfe geschaffen :-).)
Ich selbst hätte mir zu Beginn des Unterrichts - und auch jetzt - nicht zugetraut, ein Unterrichtswerk vorzuschlagen, schlicht, weil ich keine kenne bzw. auch nicht auf den Gedanken gekommen bin, bei anderen nachzufragen. Ich habe mich da schlicht auf die Erfahrung der Lehrer verlassen.
Beste Grüße,
Alanna
Ich möchte meinen ersten Beitrag zu dem Thema ein wenig ergänzen. In der Vorstellungsrunde habe ich das bereits erwähnt, aber das gehört bestimmt hier auch zu diesem Thema . Ich hatte, wie schon gesagt, meine erste Erfahrung mit der Geige mit Anfang 20 gemacht und nach 1,5 Jahren frustriert aufgegeben. Wo ich jetzt wieder damit anfange, frage ich mich natürlich, was damals meine Schwierigkeiten waren und warum ich nicht weiter machen wollte.
Ich denke, dass GeigenlehrerInnen sich auch mit den physiognomischen Voraussetzungen eines Anfängers beschäftigen sollten. Es sind nicht alle Menschen genauso gebaut und die Geige ist nunmal kein Klavier. Die Geige muss gehalten werden und das ist nicht sooo einfach. Ich hatte damals Schwierigkeiten das Instrument ohne Zuhilfenahme der linken Hand, vernünftig zu halten. Zwar wurde ich ständig ermahnt, nicht mit der linken Hand das Instrument nach oben zu ziehen. Aber warum ich das mache, wurde nicht hinterfragt. Seit ein paar Wochen weiß ich, dass mein Schlüsselbein ein Kante bildet. Darunter und darüber bildet sich eine Kuhle. Das sieht man nicht, wenn ich Kleidung trage. Selbst mit freiem Oberkörper ist nur zu erkennen, dass sich die Knochen bei mir mehr abzeichnen als vielleicht bei anderen, was daran liegt, dass ich schlank bin. Mit den Standardschulterstützen ist es mir aber nicht möglich, das Instrument vernünftig zu halten. Keine(r) meiner damaligen LehrerInnnen kam auf die Idee, mein Schlüsselbein abzutasten. Ganz sicher bin ich damit nicht völlig alleine.
Der nächste Punkt ist, dass meine Geige, obwohl sie einen schönen Klang hat, offensichtlich sehr schlecht anspricht. Keiner meiner damaligen Lehrer hatte das Instrument einmal genauer in Augenschein genommen. Inzwischen weiß ich, dass eine schlechte Ansprache des Instruments die üblichen Unsauberkeiten multiplizieren. Die Saitenlage meiner Geige ist auch zu hoch, was alles nochmals schwieriger macht. Nun, ich lass das jetzt alles in Ordnung bringen. Aber da ist doch der Sachverstand eines(r) LehrerIn gefragt.
Hallo, bin erwachsene relative Anfängerin auf der Geige, war jahrelang sehr zufrieden mit dem Geigenunterricht, finde den Unterrichtsstoff selber immer noch sehr gut, aber fühle mich irgendwie seit einiger Zeit so blutleer, da ich jedesmal nur Geige spiele, mein Geigenlehrer dazu am Klavier und dann gehe ich wieder. Ich mache manchmal einfache Fehler, verspiele mich schlichtweg, doch dann soll ich den Takt genauso wiederholen wie bei einer Stelle, die mir wirklich Probleme bereitet. Ich habe so den Eindruck, der Lehrer weiß gar nicht was ich kann und was nicht, also wo Schwierigkeiten liegen, Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden könnten. Ich habe den Lehrer schon gefragt, ob er mir irgendwas sagen könnte, was ich ändern soll oder überhaupt. Er findet alles in Ordnung. Zunehmend entsteht auch eine Anspannung. Ich schaffe es nicht mehr, mich auf Musik zu konzentrieren, sondern will nur noch richtig spielen. Da vergeht mir langsam die Freude, obwohl ich das Geigespielen auf keinen Fall aufgeben will. Wie kann ich, wenn der Lehrer da keinen Schwerpunkt hat, mir selber wieder die Freude am Spielen zuhause und auch im Unterricht geben? Ist diese Lehrer-Schüler Situation, die ich geschildert habe, Lehrer begleitet am Klavier, Schüler spielt das Übungsstück, normal? Ich will eigentlich nicht den Lehrer wechseln, da mir grundsätzlich die Methodik inhaltlich, die Stückauswahl scheint mir gut durchdacht, gefällt. Ich habe vor diesem Lehrer einige Versuche bei Studenten unternommen, doch das ging für mich nicht, da sie zwar sehr nett waren, aber doch zu unstrukturiert. Als Erwachsene und eben Anfängerin finde ich es gut konkrete Dinge zu tun, Übungen zu machen, das Improvisieren und das Spielen nach meinen eigenen Wünschen finde ich erst an späterer Stelle interessant.
Meine Lehrerin macht ja auch wenig organisiert Technikunterricht mit mir, ich hatte nie eine Schule, nur die Etüdenhefte werden einigermaßen komplett gespielt. Neues lerne ich an eben jenen Etüden oder an dem Literaturstück, in dem es vorkommt, aber auch dann kriege ich es meist kurz gezeigt, übe das ca. eine Viertelstunde unter Aufsicht, und dann ist es eben Aufgabe, das zuhause hinzukriegen. Meistens funktioniert dieses unorthodoxe Vorgehen sehr gut, weil ich es eben lernen will, die Anlage im Unterricht stimmt und ich ansonsten auch Dinge nachlese. Manchmal geht es eben nicht mehr. Im Moment ist es das schnelle Aufstrich-Staccato, vor einigen Wochen war mir mein spiccato nicht breit genug, dann wieder (und immer mal wieder ;-)) ist es das Vibrato, das meiner Meinung nach nicht gut genug ist, immer immer wieder sind es Doppelgriffe verschiedenster Couleur uswusf. Würde ich das nur kurz erwähnen, würde wieder nur eine kurze Einweisung passieren. Also sage ich es deutlich:
Meine liebe Frau Lehrerin! Ich komme damit anscheinend grundsätzlich nicht klar, lass und das bitte nochmal auseinandernehmen und gernegernegerne will ich dazu eine isolierte Übung.
Oder auch: das war so ätzend und ich kam so wenig klar, dass ich keine Lust mehr zum Üben hatte und das finde ich doof. Was soll ich machen????
Bei Stellen im Stück, die nicht gehen genauso: Chefin, ich KANN diesen Takt nicht spielen, ich weiß nicht warum, HILF mir!
Dazu muss man schon ziemlich schmerzfrei sein, seine Hilflosigkeit so zuzugeben, es fällt mir keineswegs immer leicht, denn ich WILL es ja können, und vieles üben wir ja auch schon langelangelange.... aber es ist mein Job, Dinge nicht zu können und ihr Job mir zu helfen. Also mache ich das genau so. Und das geht eigentlich ganz gut. Nächste Woche werde ich also über Staccato jammern und ihr "das kommt schon mit der Zeit" aushebeln ;-) (beim Vibrato und leggiero-spiccato hatte sie Recht: es kam einfach mit der Zeit....)
Darum: wenn Du sagst, Du willst Deinen Lehrer behalten, wirst Du den Mund aufmachen müssen. Normal gibt es nicht, normal ist alles, was sich für Dich gut anfühlt.
Viel Erfolg!
"...da ich jedesmal nur Geige spiele, mein Geigenlehrer dazu am Klavier und dann gehe ich wieder. Ich mache manchmal einfache Fehler, verspiele mich schlichtweg, doch dann soll ich den Takt genauso wiederholen wie bei einer Stelle, die mir wirklich Probleme bereitet." (Zitat espe 14.1.12)
Das habe ich schon öfter gelesen, dass der Geigenlehrer/in mit dem Klavier begleitet und nicht die Geige zur Hand hat. Wenn ich meiner Tochter helfen will eine unsaubere Stelle "zu putzen" spiele ich mit der Geige mit und merke dann genau wo der Hase im Pfeffer liegt. Ein Geigenlehrer kann das vielleicht durch einfaches Zuhören, aber bei gleichzeitiger Konzentration auf das Klavierspielen dürfte das noch schwieriger sein.
So schön es ist mit Begleitung zu spielen, umso mehr muss man sich bewusst sein, dass die Fehler nicht mehr so auffallen, auch einem selbst vielleicht nicht. (Dem Lehrer zu unterstellen, er wolle die Fehler überhören oder überspielen, möchte ich nun doch nicht)
Bitte doch den Lehrer sofern es Etüden betrifft, die spezielle Technik , die daran geübt werden soll, explizit zu nennen, und vielleicht einfach so frei ohne Noten ein einfaches Beispiel dazu auf der Geige vorzuspielen und von dir nachspielen zu lassen.
Ich glaube du und dein Lehrer, ihr habt euch einfach eine Routine angewöhnt. Für den Lehrer ist es so sehr bequem, und er denkt wahrscheinlich sogar, dass auch du mit so einer "Musizierstunde" zufrieden bist. Vielleicht realisiert er nicht mehr, dass du mehr lernen möchtest und gründlicher.
Da hilft sicher ein offenes Gespräch, oder eben doch ein Lehrerwechsel, um frischen Wind in die Sache zu bekommen.
Kennst du eigentlich die gesamten Möglichkeiten des Geigenspiels? Dann könntest du ja für dich auflisten, was du unbedingt noch lernen willst, und was du vielleicht eher sein lassen möchtest - ich gebe allerdings den Rat, erst mal alles kennenzulernen, was einem unüberwindlich scheint, kann man nach dem Kennenlernen immer noch nunächst zurückstellen.
Natürlich bedeutet eine fordernde Schülerin für den Lehrer mehr Arbeit, besonders Vorbereitung. Aber er hat den Vorteil, dass er die Literatur kennt, die passenden Etüden auswählt und natürlich die Einführung oder Verbesserung ad hoc abrufen kann - auch ohne Noten. Also keine Scheu, wie cassia schon sagt, sprich den Lehrer an.
Wenn man mit einer eingekauften Leistung nicht zufrieden ist, sollte das kommuniziert werden. Wenn sich nichts ändert, wechseln.
"Ich weiß was ich falsch mache aber der Lehrer hilft mir nicht" - Lernen muss man selbst. Das kann einem keiner abnehmen. Der Lehrer sollte Hilfestellungen geben, wozu auch das Thema "wie lernt man", dazu gehört. Macht er das nicht, wechseln.
"Ich verspiele mich" - Alle Spieler verspielen sich irgendwann. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Der Umgang mit Fehlern ist ebenfalls zu lernen. Das ist zunächst einmal kein Makel. Durch Erhöhung der Sicherheit können Verspieler vermieden werden. Wie man sicherer wird, ist wieder das Thema "wie lernt man".
"Ich habe das 15 Minuten im Unterricht geübt" - An manchen Dingn wird man ein Leben lang arbeiten. Wichtig ist, dass die Schwächen erkannt werden oder weiß wie man es haben will und gezielt daran arbeitet. Nach 15 Minuten tritt kein Lerneffekt ein. Tja, dass gehört ebenfalls in das Thema "wie lernt man".
Gute Lehrer sind das Geld wert. Falsche Erwartungen darf man allerdings auch nicht haben. Ein guter Lehrer erklärt nicht nur wie man ein Thema erarbeitet sondern kann auch erklären worauf jeweils zu achten ist und warum etwas zu vermeiden ist. Damit kann eine Aufgabe durchdacht und verinnerlicht werden. Kann er es nicht, muss man die Erfahrung selbst machen. Bis die jedoch gemacht sind, ist viel Übezeit ver(lorenge)gangen. Wenn man alles selbst erfahren muss (Das bewusst machen ist natürlich auch eine Form von erfahren. Hier meine ich jedoch die Selbsterkenntnis ohne fremde Hilfe), ist der Lehrer sein Geld nicht wert. Aber, ich muss mich wiederholen: Lernen muss man selbst und der Lehrer kann nur Hilfestellungen geben.
Ich habe ich erfahren, dass neue Musikstudenten in der Summe eine sehr gute technische Ausbildung mitbringen. Das war früher einmal anders. Somit kann die Ausbildung in der Breite nich so falsch sein.
Hey, das mit den 15 Minuten war ich! Und es funktioniert eben fast immer: Chefin legt das neu zu Erlernende an, das muss nicht vier Stunden dauern. Ich muss verstehen, wo das Problem liegt (oder feststellen, dass da vielleicht gar keins ist. Mit der linken Hand hatte ich von Anfang an ja unglaublich wenig Probleme, und das mittlerweile bis in die siebte Bratschenlage. Ich glaube, sie ist auch manchmal erstaunt.)--und das Sackenlassen und Umsetzen passiert dann zuhause. In der nächsten Stunde wissen wir dann, ob es funktioniert hat, funktionieren wird (denn manche Dinge brauchen tatsächlich einfach Zeit) oder ob es eben Nachschulung braucht. Nur selten habe ich das Gefühl, zu wenig über Fundamentales zu hören. Und dann tritt eben der o.g. Vorgang in Kraft.
Aber das ist mein Weg. Ich weiß nicht, ob der für jeden passt. Es erfordert viel Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz--und vor allem: eine einfach gute Lehrerin, die es schafft, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Warum die Reaktion? Hab ich etwas anderes gesagt? Deine Aussagen bestätigen meine Argumente/Sichtweise.
Ich wollte nur auf einige irrationale Aussagen unabhängig vom Autor hinweisen. Natürlich kann in 15 Minuten "der Groschen fallen" und jeder hat andere Schwierigkeiten. Das ist ganz individuell.
Freue Dich, dass Du mit den Fingern zurecht kommst. Andere haben schwer zu kämpfen.
Jetzt sagst Du es schon wieder: das ist eine irrationale Aussage ;-) Nicht schlimm, ich komm ja klar. Dass das nicht jedermanns Weg ist, weiß genau. Dass andere mit dem Bogen wesentlich besser sind als ich, auch. Das ist MEIN riesengroßes Manko :-(((((((
Zur Ausgangsfrage. Ich habe zwei prägende Lehrpersonen erlebt. Die eine als ich so 10 bis 14 war, sie gab mir damals vor vielen Jahren am musischen Gym. Anfaengerunterricht. Nennen wir sie Frau Schmidt. Und nun wieder seit etwa einem viertel Jahr meinen aktuellen Lehrer - nennen wir ihn Herrn Meier. Von 15 bis ca. 17 J. Hatte ich auch noch Unterricht, habe mich aber mental schon mal vomInstruemnt verabschiedet, einfach damals keine Lust mehr.
Frau Schmidt und Herr Meier waren und sind so Unterschiedlich wie zwei Lehrer nur sein können. Frau Schmidt war damals kurz vorm Ruhestand, ich war eine ihrer letzten Schülerinnen. Nun mit 20 J Abstand erkenne ich, dass sie wohl im grossen und ganzen gute Arbeit geleistet hat bei mir, denn alles, was als Grundlagen gelten kann, sitzt mit etwas Korrektur noch 20 J später. Im Rückblick erinnere ich mich vor allem an ein Grundgefühl aus ihrem Unterricht, und zwar, dass sie mir ständig am linken Handgelenk hing. Ich habe eine Menge bei ihr gelernt. Das war gut. Nicht so gut war, dass sie oft recht ungeduldig war. Methodisch kann ich sie schlecht beurteilen, glaube aber, dass sie einer Richtung anhing, die relativ wenig Technikuebungen machte und davon ausging, dass man das dann schon alles an den Stuecken lernt. Und die fand ich oft zu schwer. Sie hat mir viel zugetraut - wahrscheinlich zu viel. Das erzeugte Frust auf beiden Seiten. Trotzdem, sie prägte mich stark. Inhaltlich kann ich garnicht genau sagen, inwiefern. Aber sie gehörte einfach zu meiner Jugendzeit...
Nun zu Herrn Meier. Mein neuer, Erwachsenenschuelerinnenlehrer. Unglaublich geduldigt, aber sehr präzise. Lässt auch kleine Fehler nicht durchgehen, aber hat dabei dennoch eine sehr ermutigende Ausstrahlung. Das mag ich sehr. Gibt mir das Gefühl, dass Fehler kein Beinbruch sind - so, und jetzt noch mal. diese Geduld übertraegt sich auf mich. Ich gehe meistens aufgeregt in die Stunde hinein und komme entspannt wieder raus. Gibt mir das Gefühl, dass es so ziemlich nichts gibt, was unerreichbar ist- aber eben in geduldigen kleinen Schritten. Nimmt die Angst. Holt mich auf den Teppich. Vermittelt Hintergrundwissen.
Ich finde es nicht schlimm, wenn Lehrer pingelig sind und auf saubere Ausführung bestehen. Aber es kommt drauf an, wie mich jemand auf Fehler hinweist, und er macht das toll. Und traut mir was zu. Das find ich gut. Schülern Sachen zutrauen. Und sie korrigieren. Beides.
Will mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die auf meinen Beitrag geantwortet haben, also: vielen Dank!
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