Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo, ich spiele jetzt schon seit langem Geige, und es ist mir aufgefallen das mein Instrument vor ein Paar wochen angefangen hat zu Kratzen. Dann habe ich Heute hier auf dem Forum gelesen, dass es vielleicht daran liegt das zu viel Kolofornium (Bitte entschuldigt, ich weiß nicht genau, wie man das schreibt,) auf den Seiten ist. Nun, dann habe ich Isopropyl-alkohol genommen und hab mal meine Seiten sauber gemacht. 
Dann hab ich wieder gespielt und dann fing es wieder an zu Kratzen. Bei mir sind es die A und G Seiten. Ich weiß nicht, woran dass liegen könnte. Wenn jemand eine Lösung weiß, bitte sagen. Ich muss bald auf der Goldenen Hochzeit meiner Groß-Eltern etwas vorspielen und ich finde es nicht schön, wenn es so Kratzt.

Danke im Voraus,

Jennie 

Kratzen kann viele Gründe haben,

manchmal kratzt es, weil man selber "kratzig" an diesem Tag drauf ist (also man so nicht die beste Laune hat , irgendwas ärgert einen ....)

manchmal kratzt es, weil die Luftfeuchtigkeit sich stark geändert hat, die Geige mag feuchte Luft, und kriegt einen kratzigen Hals bei trockener Luft

manchmal kratzt es, weil die Saiten einfach abgespielt sind und erneuert werden müssen

machmal kratzt es, weil die Bogenhaare abgespielt sind und neue Haare aufgezogen werden müssen

und manchmal kratzt es, weil du dir vielleicht vorübergehend irgendeine Nachlässigkeit beim Bogenspiel durchgehen lässt, z.B. nicht relativ parallel zum Steg den Bogen ziehst, oder zu dolle auf ihn drückst . Vielleicht konzentriest du dich auch ganz stark auf eine Schwierigkeit der linken Hand /z.B. Vibrato und vergisst den Bogen sorgsam zu handhaben.

Manchmal ist vielleicht auch das Kolofonium gealtert und muss ersetzt werden.

Achso, danke 

Ergänzend zu dem, was Bea geschrieben hat: Auch in der Bespannung des Bogen kann sich zu viel Kolophonium befinden und Kratzgeräusche machen. Gerade wenn es wärmer wird und Kolophonium dadurch weicher und klebriger wird, kann das auftreten. Eine Menge, die an einem kalten Frühlingstag genau richtig ist, kann an einem Sommertag viel zu viel sein.

Je nachden, wie heftig sie das Bogenhaar verkleben, kann es sein, dass man den Überschuss loswird, indem man die Bogenstange ein paar mal sanft gegen die offene Hand schlägt. Es kann aber auch sein, dass man den Bezug waschen muss. Mit Wasser und Seife oder Shampoo (das allerdings keine eingebaute Pflegespülung, Öle oder Silikon enthalten sollte!) kriegt man auch zähere Rücksstände aus den Bogenhaaren.

Da Bogenhaare auszuwaschen nur ein bisschen Zeit kostet, kann man es meiner Meinung nach erst mal damit probieren, ehe man radikalere Maßnahmen, wie eine Neubehaarung machen lässt. Nur gegen schlampige Technik hilft es natürlich nicht.

Hast Du vielleicht jemanden, der ausprobieren könnte ob es bei ihm auch "kratzt"? Am besten jemanden, der eine gute Technik hat, z.B. Deinen Geigenlehrer. Dann könntest Du die technische Seite abklären. Falls es dann immer noch kratz liegt es am Instrument, den Saiten oder dem Bogen...

Mich wundert ein wenig die Kombination von G- und D-Saite. Wenn es am Bogenbezug liegt, dann müsste es doch bei allen Saiten kratzen. Vielleicht liegen die Saiten auch "zu tief" im Steg. (Eher unwahrscheinlich, da ja die G-Saite nicht so sehr "einschneidet"). Bei A-Saiten ohne Pergament am Steg habe ich schon öfters schlimm "knarzende" Geräusche bei lautem Spielen in Stegnähe gehört.