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loorh Profilseite von loorh, 14.07.2012, 11:47:15
bogenführung

hallöchen,

ich spiele seit c.a. 7 1/2 Jahren Geige und spielen nun den ,,polish dance" von edmund severn.  leider habe ich das problem das mch mit dem Bogen immer eiere. ich bin linkshänderin , habe aber eine ganz ,,normale" geige.

was kann ich dagegen am besten tun??

schon mal danke im voraus für die antworten.

lg loorh

code759 Profilseite von code759, 15.07.2012, 15:01:20


Öhhhm, das ist in etwa so aussagekräftig wie mein Auto ist kaputt, was soll ich reparieren. Auf welcher Achse eiert der Bogen denn?

 

loorh Profilseite von loorh, 15.07.2012, 22:36:40
die spitze rutscht in richtung schnecke und dr frosch in richtung nase...
code759 Profilseite von code759, 16.07.2012, 11:07:39

Gut, das hilft zumindest ein wenig weiter.

Das Problem haben wirklich sehr viele Spieler, nicht nur Anfänger wie ich immer wieder feststellen muss. Mein Vorschlag wäre, wenn kein Lehrer vorhanden ist, was hier natürlich sehr hilfreich wäre, langsam leere Saiten vor einem Spiegel zu streichen.

Achte dabei darauf, den Schwerpunkt im Körper zu haben und nicht die Schultern einzuknicken. Die richtige Bogenhaltung und dann langsam die Bewegung so finden, das der Bogen wirklich parallel zum Steg streicht. Das rechte Schultergelenk darf vor allem am Frosch mitarbeiten, aber sollte an der Spitze nicht zu viel machen, das führt häufig dazu, dass die Spitze zum Griffbrett wandert. Es hört sich ein bisschen danach an, als sei viel Bewegung im Schultergelenk und zu wenig im Ellenbogen.

Woran das im Detail bei dir leigt, kann so wohl niemand sagen, ohne es zu sehen. Aber auch als fortgeschrittener Spieler schadet es nicht, ab und an mal leere Saiten zu streichen oder eine langsame G-Durtonleiter zu spielen, wobei der ganze Bogen bis zum Frosch genutzt werden sollte. Wenn Du es autodidaktisch in den Griff bekommen willst sehe ich keine andere Möglichkeit.

 

Besser wäre es sicher, jemanden nachsehen zu lassen.

sofie Profilseite von sofie, 16.07.2012, 17:58:03

"Es hört sich ein bisschen danach an, als sei viel Bewegung im Schultergelenk und zu wenig im Ellenbogen." (code759)

Meine Vermutung geht in die gleiche Richtung. Der Ellbogen darf an der Spitze nicht nach hinten wandern. Je mehr man Richtung Spitze kommt, umso weiter muss der Ellbogen auf gehen. Vielen hilft es auch vom Gefühl her nach vorne zu streichen.

Bea Profilseite von Bea, 16.07.2012, 22:55:03

Ein gerader Strich als Basisstrich hat einen kleinen Trick: Wenn du den Abstrich machst, darauf achten, dass du nicht mit der Hand eine Art gedachte Kreisbahn in der Luft entlangläufst, sondern ganz konzentriert die Hand nach vorne Richtung Notenständer ziehst. Wenn du diese Bewegung richtig machst, beobachte deinen Ellenbogen: generell gilt der Unterarm öffnet sich und bildet beim Erreichen der Spitze des Bogens auf der Saite quasi eine Gerade mit dem Oberarm, damit nicht die eingangs beschriebene Kreisbahn entsteht, muss dein Ellenbogen räumlich gesehen sich in  Richtung einer gedachten Linie vom Bauchnabel zum Notenständer bewegen, also nach innen. Beim Aufstrich passiert dann genau das Gegenteil, der Ellenbogen bewegt sich nach außen.

Hier noch ein Video von Sassmanshaus dazu:

 

http://violinmasterclass.com/de/masterclasses/right-hand/detache

Bea Profilseite von Bea, 16.07.2012, 12:20:28

 Vielleicht solltest du dir überlegen, warum du Geige spielen lernst:

Willst du vor allem solo-Literatur erarbeiten und in kleinen Trios, Quartetts usw. spielen wollen, solltest du  ein Umlernen auf einer Geige für Linkshänder in Betracht ziehen.

 

Sollte dein ausschließlicher Wunsch sein im Orchester zu spielen, musst du dich eben weiter durchwursteln.

Ich denke, wenn man nach 7 1/2 Jahren noch keine Kontrolle über den Bogen hat, ist eben deine Linkshändigkeit maßgebend!!

sofie Profilseite von sofie, 16.07.2012, 18:08:18

"Ich denke, wenn man nach 7 1/2 Jahren noch keine Kontrolle über den Bogen hat, ist eben deine Linkshändigkeit maßgebend!!" (Bea)

"Besser wäre es sicher, jemanden nachsehen zu lassen." (code759)

Ich bin selber Linkshänder und behaupte deshalb, dass man auch als Linkshänder richtig herum geigen kann. Vielleicht ist es mit dem Bogen etwas schwerer, ich kann es nicht beurteilen, da ich es anders nicht kenne, aber dafür hat man beim Greifen links Vorteile. Dazu kommt, dass der "polish dance" von Severn bogentechnisch nicht unglaublich schwer ist.

Ich würde mit diesem Problem einfach mal zu einem guten Geigenlehrer gehen und ein paar Monate ausschließlich an der Bogentechnik arbeiten, wenn sich dann nach einem halben Jahr nichts getan hat, dann kann man ja immer noch ans Umlernen denken.

In der Frühförder- und in der Meisterklasse meines Profs gab es übrigens viele Linkshänder und keiner hat auch nur einmal daüber nachgedacht umzulernen. Als Linkshänder lege ich halt den Fokus beim Tonleiterüben etwas mehr auf die Bogentechnik.

code759 Profilseite von code759, 16.07.2012, 13:15:20

Den Gedankengang hatte ich auch, im Orchester ist es aber leider wirklich ein ernstzunehmendes Problem

DebianFan Profilseite von DebianFan, 16.07.2012, 13:59:30


Das Problem hatte ich auch einige Zeit. Geholfen hat mir das bewusste Streichen von leeren Saiten, G-Dur-Tonleitern über drei Oktaven und schnellen Sechzehnteln-Passagen aus verschiedenen Violinkonzerten von Vivaldi (das G-Dur-Konzert enthält viele solche Stellen).

Bei diesen Übungen darauf konzentrieren, dass sich der Oberarm nicht mehr bewegt, sobald der Frosch ein Stück von den Saiten entfernt ist. Statt dessen beim Weiterstreichen ganz bewusst mit dem Ellbogengelenk den Unterarm "aufmachen".

sofie Profilseite von sofie, 16.07.2012, 18:10:02

"Bei diesen Übungen darauf konzentrieren, dass sich der Oberarm nicht mehr bewegt, sobald der Frosch ein Stück von den Saiten entfernt ist. Statt dessen beim Weiterstreichen ganz bewusst mit dem Ellbogengelenk den Unterarm "aufmachen"." (DebianFan) !!!

 

Aranton Profilseite von Aranton, 16.07.2012, 20:50:12

Wie groß bist Du loohr, und wie lang sind Deine Arme? Wenn Du eher klein geraten bist, könnte es sein, dass Dein Arm schlicht zu kurz ist, um die Länge des Bogen voll auszuspielen. Dann stellt er sich, wenn Du dennoch versuchst, bis zur Spitze zu spielen schräg, ohne dass Du etwas dagegen tun kannst. Wenn das auf Dich zutrifft, könnte eventuell eine etwas andere Spielhaltung zumindest etwas Abhilfe schaffe. Denn je höher Du die Geige auf der Schulter hältst, desto weniger Armlänge brauchst Du um auch an der Spitze gerade bleiben zu können.

Neuester Beitrag Bea Profilseite von Bea, 17.07.2012, 08:26:36

 Berücksichtigt werden sollte auch die bewusste Technik des leicht schrägen Striches. Siehe dazu entsprechenden Thread unter Spieltechnik dieses Forums.

Anmerkung, zur Zeit funktioniert das Einfügen nicht! Auch keine smilies:(

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