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Hallo :)
Ich bin ein absoluter Neuling, was die Geige angeht und hoffe, dass ihr mir vielleicht den ein oder anderen Tipp geben könnt. Damit meine ich aber nicht, "Suche dir einen Lehrer". Ich verstehe natürlich den Sinn, aber im Moment ist es da echt schwierig, jemanden zu finden. Da ich aber nicht nur rumsitzen und warten möchte, bis die Musikschulen wieder offen haben (und ich auch nicht das nötige Kleingeld habe, um mir die z.T. sehr teuren Stunden zu leisten), möchte ich die ersten Versuche schon einmal alleine unternehmen.
Ich kenne mich mit Musik und Musiktheorie aus, kann Noten lesen, habe ein paar Jahre Keyboard und Klavier gespielt. Das ist schon eine Weile her, daher werde ich mich da eh noch einmal einlesen müssen.
Allerdings weiß ich jetzt schon, dass die Position der Noten bei der Geige mir Schwierigkeiten bereiten wird. Es gibt diese Aufkleber, die einem zeigen sollen, wo welche Note gespielt wird, allerdings möchte ich so etwas nicht benutzen. Es gab viele, die sagen, sie hätten sich zur Orientierung abziehbares Klebeband an die entsprechenden Stellen geklebt. Was haltet ihr davon? Würde ihr das einem kompletten Anfänger empfehlen, oder lieber gar nicht? Und habt ihr vielleicht Tipps, wie ich am besten die richtige Position lernen bzw. erkennen kann?
Außerdem, wie sinnvoll ist es, mit Büchern etc. zu lernen? Auf YouTube habe ich mich schon ein wernig umgeschaut, aber ich bin ein Mensch, der sich lieber in ein Thema einliest. Bevor ich da jetzt aber das erstbeste kaufe, stellt sich mir die Frage, ob mir das was bringt und welche Bücher gut wären.
Ich habe einiges über verschiedene Apps gelesen, die helfen sollen. Ich bin aber grundsätzlich ein Mensch, der nie für eine App Geld zahlen würde. Kennt ihr vielleicht gute und kostenlose Apps, die mich in irgendeiner Weise unterstützen könnten? (sei es die Notenlehre und -position, das Stimmen oder um den richtigen Ton zu treffen).
Wie sieht es mit der Pflege der Geige aus. Dazu habe ich tatsächlich noch nicht viel gelesen und bevor ich die Pflege vielleicht total vernachlässige, will ich da auch lieber direkt fragen.
Fällt euch sonst noch etwas ein, das ich beachten muss? Dinge, die ich vorher vielleicht lernen/mir ansehen sollte oder die ich beim Spielen beachten muss?
In unserem Bekanntenkreis gibt es Musiker, die sich auch mit verschiedenen Streichinstrumenten auskennen. Sobald es die Situation wieder zulässt, werde ich dort anfragen, ob mich jemand zumindest am Anfang begleiten kann, um mich auf Fehler hinzuweisen bzw. mir Tipps zu geben. Da das aber im Moment nicht geht, möchte ich zumindest die ersten Schritte alleine gehen. Sprich, erst einmal schauen, wie sich das Geige spielen überhaupt anfühlt, wie ich sie halten muss, wie sich der Bogen anfühlt etc. Ich habe dieses Instrument selbst noch nie in der Hand gehalten.
Ich muss kein Profi werden und ich muss auch nicht Stücke 100% perfekt spielen können. Ich möchte einfach dieses wunderschöne Instrument wenigstens ein wenig spielen können und darin ein längeres Projekt sehen, mit dem ich mich beschäftigen kann und dem ich mich widmen kann. Durch das Studium und die momentane Lage habe ich außerdem so viel Zeit, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich damit anfangen soll. Ich selbst habe mir schon mal eingeplant, mindestens eine halbe Stunde täglich oder länger zu spielen, vor allem an Anfang.
Dass ich die Geige spielen will ist auch keine spontante Idee. Im Sommer, als die Musikschulen hier noch offen waren, habe ich schon geschaut, wo ich mich anmelden kann, um zu lernen. Geigenmusik selbst höre ich schon Jahrelang und ich war schon immer sehr fasziniert von der Idee, selbst Geige zu spielen.
PS Stunden sind oft nicht soo teuer, und gerade am Anfang genügen schon 20 Minuten. Zweimal im Monat 20 Minuten bei einer Musikstudentin, das ist wahrscheinlich auch bei einem Studentenbudget drin!. Und gerade am Anfang braucht man jedes Feedback wie eine n Bissen Brot!
Was Deine erste Sorge angeht, würde ich sagen: Lass die mal beiseite. Wenn Du schon andere Instrumente gespielt hast, sollte Dein Gehör genügend geschult sein, um eine Orientierung zu ermöglichen, vielleicht kannst Du Dich auch hie und da aufnehmen und kontrollieren, ob die Intonation sauber ist. Zudem hilft einem auch das Instrument bei gewissen Noten; wenn Du z.B. auf der D-Saite das G greifst, dann schwingt die G-Saite ein wenig mit, wenn Du A greifst, die A-Saite.
Du hast im Vorstellungsthread geschrieben, Du habest nicht allzu viel Geld ausgelegt für die Geige. Heisst das: ein billiges Instrument gekauft, oder ein Schülerinstrument gemietet? Letzteres wäre an sich die bessere Option, weil gerade am Anfang ein spieltaugliches und einigermassen passabel klingendes Instrument die Sache leichter macht.
Nuuska hat recht, es würde sich lohnen, doch wenigstens hie und da zu jemandem zu gehen, der Deine Haltung kontrollieren und Dir Tips geben kann. Wenn man sich Haltungs- oder sonstige Fehler angewöhnt, sind sie manchmal nur noch schwer wegzukriegen.
Aber zuerst mal: Viel Glück und viel Freude beim Lernen!
Danke euch beiden schon mal für die Antworten :)
Meine Geige ist heute angekommen. Es ist eine 4/4 von Thomann und war günstig abzugeben, weil sie nur ein paar mal ausprobiert wurde und der vorherige Besitzer dann das Interesse daran verloren hat. Wenn ich dran bleibe und irgendwann merke, dass es besser wird etc. werde ich mir vermutlich eine teurere zulegen.
Bezüglich der Stunden hab ich vorhin noch einmal geschaut und habe hier in der Umgebung nur sehr teure Stunden gefunden. Es gibt die Möglichkeit, eine "Zehnerkarte" zu kaufen, dass man hingehen kann, wann man möchte, aber die ist preislich deutlich über meinem Budget, deswegen setze ich darauf, mit dem Bekannten von uns zu sprechen, damit der mit mir üben kann, aber das wird dieses Jahr vermutlich nichts mehr. Ansonsten weiß ich nicht, ob es im Moment möglich ist, jemanden privat zu finden, der wen fremdes in seine Wohnung lässt, um dann zu üben... *danke corona*
Videos habe ich auch schon sehr viele gefunden, aber weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll :'D
Hallo Jessica,
Glückwunsch zur Geige! Die Videos von Todd Ehle auf youtube sind eigentlich sehr solide, er hat seine violin lessons auch durchnummeriert. Los gehts mit der Bogenhaltung (ganz runter scrollen): https://www.youtube.com/c/professorV/videos
Und als Ergänzung zum Unterricht: Viele Lehrer bieten schon seit dem ersten Lockdown Online-Stunden an. Vielleicht ergäbe sich da für Dich noch eine Möglichkeit.
Gruß
Bavarica
Hallo,
(Vorsicht Eigenwerbung!) auch wenn mein Buch (Avanti Dilettanti - Lasst das Cello ertönen!
ISBN: 978-3749471485) scheinbar auf angehende Cellisten ausgerichtet ist, gelten die Beschreibungen, Verfahren, Hilfsmittel und Trainingsmethoden für alle Streichinstrumente. Es ist keine ausgesprochene Schule, sondern richtet sich an Erwachsene, die aus welchem Grund auch immer, autodidaktisch einem Instrument nähern wollen.
Es spiegelt meine Erfahrungen, die mich nach drei Jahren bis zu den Cellosonaten von Bach geführt haben. Weitere Infos hier im Forum unter der Rubrik "Literatur": Cellospielen für Erwachsene.
Zusammenfassend: Ja man kann sich autodidaktisch ein Streichinstrument beibringen. Allerdings braucht man viel Zeit und eine gewisse "Verbissenheit", die aber mit Freude an der eigenen Musik belohnt wird.
Hajo
Zu der Sache mit den Aufklebern - die sind ein absolutes No-Go, nicht nur weil sie eine Beleidigung für das Auge sind. Erstens: du hast sowieso die völlig verkehrte Blickrichtung als daß sie auch nur theoretisch Sinn machen könnten. Daumen, Kontaktpunkt auf der Saite und Griffbrettmarkierung in eine Projektion zu bringen würde einen Blick vertikal auf das Griffbrett voraussetzen. Dafür sind die meisten von uns evolutionär nicht geschaffen. Zum Glück. Aus deiner natürlichen Blickrichtung zu treffen würde für sich schon einiges an Training erfordern, das du lieber in für das Geigenspielen relevante Fähigkeiten investieren solltest. Und wenn du optisch korrekt triffst ist der Ton immer noch daneben. Mit so einer patscherten menschlichen Fingerkuppen im Zehntelmilimeterbereich zu hantieren... Da helfen dir die Augen sowieso nicht weiter.
Darum, zweitens: die Griffhand wird immer mit den Ohren gestimmt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wer jemand anderes sagt, hat weder Ahnung von Musiktheorie noch von Mathematik und Trigonometrie. Besser du sparst dir das Geld, und die Mühsal den Müll wieder rückstandsfrei on deinem Griffbrett zu bekommen. Zumal die Dinger den potentiell Lernenden mehr in seinem Vorhaben behindern als irgendwie weiterhelfen könnten.
Es ist kein Unglücklicher Zufall daß die Streichinstrumente (abgesehen von wenigen historischen Verirrungen) keine Bünde haben, sondern absolut kalkuliert, und die Grundvoraussetzung dafür daß wir (im Gegensatz zu den meisten anderen Instrumentenfamilien) in der Lage sind, alle Tonarten ohne Kompromisse sauber und "richtig" zu spielen. Und das bringt nun mal mit sich, daß - selbst wenn man dank Stielaugen während des Spielens in der Lage wäre, vertikal auf das Griffbrett zu schauen - einfach keine unverrückbaren Positionen der einzelnen Töne auf dem Griffbrett existieren. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Denk einfach nicht daran und benutze deine Ohren! .
Hallo:)
Als unverzichtbar kann ich dir die Violischule von Louis Spohr, und die Etüden Sammlungen von Kreutzer und Mazas empfehlen.
Die Violinschule von Spohr kann man glaub ich kostenlos im Netz Runterladen, die Kreutzer und Mazas auch.
Viel freude mit der Geige:)
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