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J.S. Bach Partiten

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Sarah085 Profilseite von Sarah085, 19.01.2020, 12:13:32
J.S. Bach Partiten

Liebe Community,

 

wie manche von euch mitbekommen haben, bin ich eine Anfängerin und mittlerweile auch schon 34J. alt.

 

Trotzdem hätte ich gerne gewusst ob man von J.S.Bach zB. das Prelude erlernen kann. Ich weiß man kann das nicht so pauschal sagen, aber man kann doch sicherlich sagen ob es als erwachsener Anfänger überhaupt noch möglich ist sowas zu spielen....anständig!

 

Ich spiele seit Nov. 2018 Geige (15Monate) (habe Unterricht mittlerweile jede Woche, 25 min.)

Ich spiele in der 1. Lage und treff die Töne auch schon sauber lt. meiner Lehrerin, sodass sie mir im Nov. 2019 das Vibrato gezeigt hat.....was ich mittlerweile ab u zu von selber einsetzte und auch schon ein Gefühl dafür hab.

 

Ich kann das Oskar Rieding h-moll Konzert spielen (alle 3 Sätze). Ich bin nach wie vor motiviert und freue mich jeden Tag aufs üben.....auch wenn ich es dann zeitlich doch nicht schaffe.....ich würde gerne jeden Tag üben aber realistisch übe ich im Moment ca 3-4 mal in der Woche....mind 1 Stunde, meist länger und dann auch am Tag aufgeteilt.

 

Ich freue mich über eure Meinungen.....

 

Eure Sarah

asmahan Profilseite von asmahan, 19.01.2020, 13:49:33

Hallo Sarah

Warum fragst Du nicht einfach die Lehrerin? Sie weiss genauer, als sich das mit einem Kurzbeschrieb vermitteln lässt, wie Du spielst und was Du kannst und wird Deine Möglichkeiten dementsprechend am besten einschätzen können.

Sarah085 Profilseite von Sarah085, 19.01.2020, 14:35:47

Hi asmahan,

 

ja das stimmt schon was du sagst, aber ich wollt einfach mal nachfragen ob es überhaupt möglich ist als Erwachsener soweit zu kommen oder ob es eher die Seltenheit ist........ich und meine Lehrerin reden über solche Dinge nicht. Ich weiß ja nicht mal was sie sich von mir erwartet bzw wie sie 2020 den Unterricht gestalten will/wird...........eig hat man doch als Lehrer so seinen Ablauf oder?

 

Ich trau mich nicht zu fragen, weil ich mir bei ihr dann dumm vorkomme zu fragen ob ich denn mal eine Partita überhaupt spielen könnte in 3,5,7 Jahren......vorallem weil ich ja noch nicht solang spiele und mir die Frage etwas unpassend vorkommt ......klingt so ungedultig.....dabei will ich halt nur wissen obs möglich ist, wenn man ein Normalo ist :) kein Ahnung

 

LG Sarah

Bavarica Profilseite von Bavarica, 19.01.2020, 15:24:36

Aus eigener Erfahrung und der meines Lehrers (mit anderen erwachsenen Schülern) und garantiert vieler anderer Erwachsener: Ja klar, warum denn nicht? Der Fortschritt auf der Geige hängt unter anderem vom eigenen Fleiß, effizientem Üben und gutem Unterricht ab. Und Geduld. Jeder (auch Kinder) ist dabei in seinem eigenen Tempo unterwegs. Deine Lehrerin hat zwar keine Kristallkugel, aber kennt Deine bisherige Lernkurve und könnte Dir höchstens sagen, wann etwa Du den ersten von mehreren "Meilensteinen" auf dem Weg zumindest zu den leichteren Sätzen von Solo-Bach erreicht haben wirst. Von da an sind die Sonaten und Partiten ein lebenslanges Langzeitprojekt. 

CelloMania Profilseite von CelloMania, 19.01.2020, 17:55:38

Hallo,

 

eine Bemerkung über Lehrer/Schülerverhältnisse verkneife ich mir und insgesamt kann ich den letzten Satz von "Bavarica" nur unterstreichen. Außerdem liegt die Schönheit des Spiels am Anfang vorerst allein in Ohr des Spielers.

 

Aber wer verbietet denn, dass Du im nächsten Notenladen den Urtext der BWV 1001-1006 kaufst, noch ein paar Euro in eine CD-Ausgabe investierst und auf der Couch die Musik hörst und im Notentext verfolgst. So bekommst Du einen Eindruck und wirst selbst einige Sätze oder Passagen entdecken, die ansatzweise Deinen Spielfertigkeiten entsprechen. Dann musst Du nur noch vom Blatt spielen.

 

Abgesehen davon macht Bach hören ohne die Noten vor der Nase wenig Sinn, denn die Strukturen erschließen sich so viel leichter. Der Notentext unterstützt das Ohr.

 

Hajo

Bavarica Profilseite von Bavarica, 20.01.2020, 09:05:18

Zum daheim Hineinschnuppern in Solo-Bach eignet sich aber vielleicht der eine oder andere Satz aus den Bach Cello-Suiten (BWV 1007-1012) besser. Da gibt es sehr gute Ausgaben für Violine. Und jüngst eine ganz wunderbare Einspielung von Rachel Podger (Barockvioline). Da Du ohnehin von einem "Prelude" schriebst - vielleicht meintest Du ja vielleicht sogar das bekannte Prélude aus der Cello-Suite Nr. 1?

Unabhängig davon, weil sich das Thema durch Deine Beiträge zieht: mit der Lehrerin reden, über Deine Ziele und in welchen Schritten Du sie erreichen kannst. Auch wenn dafür mal ein Teil der Stunde verloren geht. Sie scheint das vielleicht nicht auf dem Schirm zu haben, weil Kinder wahrscheinlich eher weniger nachfragen, wohin die Reise auf der Geige geht. Aber zwischen zwei Erwachsenen sollte eine bessere Kommunikation doch sicher möglich sein?

Sarah085 Profilseite von Sarah085, 20.01.2020, 21:42:43

Hallo zusammen,

 

@CelloMania, danke für deinen input, ich werde mir das mal ansehen. Dein Rat ist wirklich top, soweit dachte ich noch garnicht

 

@Bavarica: Ja das mit der Lehrerin ist kompliziert.......aber ich komme damit klar, nur halt schade das von ihr halt nicht mal was kommt. Wenn ich mal versuche was zu sagen was mir so gefällt auf wessen Konzert ich gerade war ect. kommt von ihr einmal mehr einmal weniger.......daher trau ich mich wirklich nicht sowas zu fragen.....obwohl ich sonst sehr direkt bin :) sie ist nun mal die einzigste Lehrerin bei mir in der Nähe, bei der ich Unterricht nehmen kann und da will ich es mir nicht verscherzen.........aber ich könnte meine Theorielehrerin mal fragen, da diese auch Cello u Violine unterrichtet......

 

Die Cello-Suite kenne ich vom hören, die finde ich natürlich auch klasse, aber ich meinte das Preludio von der Partita no3 Grumiaux BMW 1006....ich höre mir diese schon seit ich angefangen habe Geige zu spielen fast jeden Tag an....und seit ich das bei Hilary Hahn live gesehen habe, will ich das noch mehr können/versuchen/probieren....^^ ihr wisst schon was ich meine :)

 

LG Sarah

Sarah085 Profilseite von Sarah085, 20.01.2020, 21:45:14

ps....die Theorielehrerin lehrt nur Cello u Bratsche, nicht Violine.....hab mich verschrieben.....aber sie kennt sich auch sehr gut mit der Violine aus.....glaube sie spielt das auch....nur unterrichtet sie es nicht

Neuester Beitrag Bavarica Profilseite von Bavarica, 21.01.2020, 08:56:18

Hallo Sarah,

"@Bavarica: Ja das mit der Lehrerin ist kompliziert.......aber ich komme damit klar, nur halt schade das von ihr halt nicht mal was kommt. Wenn ich mal versuche was zu sagen was mir so gefällt auf wessen Konzert ich gerade war ect. kommt von ihr einmal mehr einmal weniger.......daher trau ich mich wirklich nicht sowas zu fragen.....obwohl ich sonst sehr direkt bin :) sie ist nun mal die einzigste Lehrerin bei mir in der Nähe, bei der ich Unterricht nehmen kann und da will ich es mir nicht verscherzen.........aber ich könnte meine Theorielehrerin mal fragen, da diese auch Cello u Violine unterrichtet......"

Ich versteh das schon, aber Kommunikation funktioniert halt nur in beide Richtungen. Solange Du Dich nicht fragen traust, kann sie nicht wissen, dass Dir bestimmte Fragen unter den Nägeln brennen. Ich würde jetzt zwar nicht direkt fragen "Wann, glauben Sie, kann ich die E-Dur Partita spielen", weil sie das schlicht nicht beantworten kann außer zu sagen "Das dauert Jahre." Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du es mit ihr verscherzt, wenn Du Sie bittest, die nächsten Schritte für Dich grob zu skizzieren. Ein Gespräch mit der Theorielehrerin ist sicher nicht verkehrt, vielleicht kann die Dir auch die Ungeduld ein wenig nehmen ;-) 

"Ich weiß ja nicht mal was sie sich von mir erwartet bzw wie sie 2020 den Unterricht gestalten will/wird...........eig hat man doch als Lehrer so seinen Ablauf oder?"

Ein Lehrer weiß natürlich, wie sich Techniken, Literatur und Etüden im Schwierigkeitsgrad sinnvoll aufeinander aufbauen, aber mein Lehrer hat garantiert keinen festen "Fahrplan" für mich ausgearbeitet bzw. hat er garantiert nicht "seinen Ablauf", den er jedem überstülpt. Bei uns läuft es so: Wir arbeiten an bestimmten Etüden, die nach Bedarf ergänzt werden durch andere Übungen und Etüden. Nach Abschluss eines Stückes oder Werkes besprechen wir, was wir als nächstes machen könnten, in der Regel fragt er mich und macht auch selbst einige Vorschläge. Da fließt auch immer der Eindruck aus der letzten Zeit mit ein, was ist mir leicht/schwer gefallen, wovon könnte ich jetzt profitieren, was wäre reizvoll für mich, bin ich schon bereit für XY usw. Er reagiert also eher spontan mit dem Wissen und der Erfahrung des groben Fahrplans im Kopf. Das macht er bei jedem Schüler individuell auf die gleiche Weise so. 
Bei Dir scheint es ja ähnlich zu laufen: In 1,4 Jahren von Null bis Rieding h-moll - sie scheint auf einem guten Weg mit Dir zu sein, zumal Du anfangs ja nur 14-tägigen Unterricht hattest. Vielleicht hat sie die nächsten Schritte für Dich schon ungefähr im Kopf, aber ich wäre (unangenehm) überrascht, wenn sie bei jedem immer nur stur einem festen Ablauf folgen würde.

Ich bin übrigens auch niemand, der das alles haarklein wissen und erfragen muss. Wie sich Literatur grob in aufsteigende Schwerigkeitsgrade einteilen lässt (mit sehr viel Spielraum und Abweichung), kann ein Erwachsener selbst in Erfahrung bringen (z.B. hier), und wenn man weiß, dass der eigene Lehrer nicht planlos agiert, kann man versuchen,  dem Lernprozess Vertrauen zu schenken, die eigene Ungeduld zu zügeln und sich an den Dingen zu erfreuen, die auf dem Weg zur immer besseren Beherrschung des Instruments plötzlich in Reichweite gelangen: Rieding h-moll ... der erste Vivaldi ... Juhu, eine Hände-Sonate? ... ui, Dvorak ... ..... .... und irgendwann, wenn es soweit ist: der erste Solo-Bach. Enjoy the ride.
 

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