Wer kennt diese Bogenbauer ("Mathias Thoma*" und "Juliano Oliveira") < | Silent Violine 5-saitig | > Geigenbogen |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: E-Geige
Hallo zusammen
Ich habe schon im Forum einige Artikel gelesen über Silent-Violinen und elektrische. Jeodch habe ich nicht etwas über 5-saitige Instrumente gefunden. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Ich selbst spiele seit über 15 Jahren Violine und ca. 4 Jahre auch Viola. Grene würde ich nun zu Übungszwecken eine Silent-/Elektrische Violine kaufen, da ich in einer WG wohne und die Wände sehr ringhörig sind! Nun bin ich auf die 5-saitige Silent- Violine von Yamaha gestossen, die mir auch die C-Saite der Viola gäbe. Ich möchte nicht unbedingt mehr als 1500 Euro ausgeben, da ich nicht viel verdiene.
Hat irgendwer von euch Erfahrung mit 5-saitigen Instrumenten und könnte mir dazuraten/abraten? Gäbe es ein besseres Model als die Yamaha-Versionen?
Danke schon im Voraus für eure Hilfe
Isa
Der einzige Nachteil, den ich mir bei einer 5-Saitigen Geige vorstellen kann ist der, dass das Griffbrett nur marginal breiter ist, wodurch das Greifen erschwert wird.
Ebenso ist der Streichwinkel wahrscheinlich ein wenig erschwert, ist aber Gewöhnungssache.
Hi Isa,
ein Session-Kollege von mir hat sich nach diversen 5 - und noch Mehrsaiter-Testen für die 5-Saiter Fidelius-Geige entschieden. Ob er die Yamaha in der Vorauswahl auch dabei hatte, weiß ich nicht. Er ist langjährig klassisch ausgebildeter Geiger, womit er Deiner Klangpräferenz nahe kommen könnte. Ich habe diese Fidelius dann auch mal spielen können. Über einen AER Verstärker. Und das klang ohne zusätzliche Geräte dazwischen schon sensationell nah dran am natürlichen Geigenklang. Er hat da auch einige barocke und klassische „Sprengsler“ gespielt, die wirklich klangen, als hätte man eine akustische Geige mit gutem Mikro abgenommen. Wie groß der Anteil des AER-Verstärkers dabei jetzt war, kann ich natürlich nicht sagen. Mich hat die begeistert und das Gewicht ist auch sympathisch im Vergleich zu anderen E-Geigen, die ich auf der Schulter hatte. Allerdings ist an ihr kein Vorverstärker verbaut, sodass Du auf die 1520, - Euro noch das Geld für einen Kopfhörerverstärker legen müsstest.
Die anderen Saitenabstände bei 5-Saitern sind auch erstmal gewöhnungsbedürftig und wenn man auch weiterhin 4-saitige Instrumente spielt, ist es (für mich zumindest) auch jedes Mal noch eine kleine Umstellung, denn auch die Bogenhand muss sich auf die anderen Winkel einstellten. Aber ich denke, wenn man diese Umstellung täglich macht, ist´s irgendwann normal und geht unmerklich.
Hallo Isa,
Silent Instrumente sind nicht geräuschlos. Das Spielen auf ihnen liegt etwas bei "Zimmerlautstärke", was bei hellhörigen Wohnungen schon knapp sein kann. Dennoch - deine Nachbarn werden es dir danken.
E-Geigen allgemein sind in der Spielweise anders als akustische Instrumente. Sie verzeihen eher Fehler, sind in den Obertönen vergleichweise schwach aufgestellt und sie sind stark eingeschränkt in der Dynamik. Linke Hand lässt sich mit E-Instrumenten gut entwickeln, in Sachen Bogenführung förden sie Luschigkeit. Will man jedoch ausdruckstark auf einer E-Geige spielen, so macht sie einem das Leben schon schwer und ist wiederum in Sachen Bogenführung ausgesprochen anspruchsvoll, denn mit einer E-.Geige einen lebendigen Ton zu spielen, braucht doppelten Einsatz.
Was Preise und Leistung dieser Instrumentengattung angeht, gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Ich hatte bereits mehrere E-Geigen (auch von Yamaha) und kann nur sagen - die Unterschiede liegen weniger beim Ton und mehr beim Handling. Da bis auf einige Exoten alle E-Geigen mit Piezo-Tonabnehmern funktionieren, sind die klanglichen Differenzen nicht sonderlich groß. Die eigentlichen Unterschiede kommen in der Klangaufbereitung. Da bietet Yamaha ein ordentliches "out of the box" Erlebnis, ist aber weit, weit entfernt von dem was man packen kann. Der Zauber der Yammis liegt in der netten Box mit abgestimmtem Preamp und ein paar Effekten. Es ist allerdings keine Zauberei, diese Elektonik lässt sich leicht zusammenstellen.
Für eine passive E-Geige brauchst Du noch einen geeigneten Preamp, edel von LR Baggs, halb so teuer, genauso toll von Fishman. Den letzten Kick bekommst Du wegen Impedanz und Kabellängen, wenn der Kabelweg vom Piezo bis zum Preamp unter 1,8m liegt. Piezos haben immer einen "Wolf", weswegen es wichtig ist, noch einen parametrischen Equalizer dabei zu haben. Wie Geiger bedienen uns da gerne in der Ecke der Akustikgitarristen. Ein super Gerät für all diese Zwecke ist nen Fishman Stage Pro, der ist bezahlbar und kann alles Notwendige und kommt super mit Piezos klar. Gleichzeitig liefert er einen guten Linepegel, was die nachfolgenden Effekte vereinfacht. Denn Du brauchst um Spaß zu haben noch einen Halleffekt und nen Kopfhörerausgang. Da gibt es viele einfache Multieffekte, für den Einstieg macht sich da Digitech gut. Ampsimulationen brauchst Du übrigens definitiv nicht.
Soll es mal laut werden - der Lautsprecher macht den eigentlichen Klang, die E-Geige selbst hat den allerkleinsten Einfluss. Klingt ungewohnt, ist aber so. Eine Harley Benton über einen AER-Amp klingt um Klassen besser, als eine Yamaha über einen kleinen Übungsamp. Was Amp-Kauf angeht - such dir einen Laden mit einer Auswahl von Akustikamps, oder - wenn du Effekte als Pedale nutzt - schließe dich direkt an eine kleine PA Box an. Alles was für Akustikgitarre geeignet ist, ist einen Versuch wert. E-Gitten Verstärker kannst Du ausschließen. Am besten im Laden ausprobieren, sich dafür aber Zeit mitnehmen und auch mal ordentlich an den Knöpfen drehen, manchmal brauchen wir Geiger recht extreme Einstellungen...
Selbst zusammengestellt bekommst Du für dein Geld echt mehr an Leistung, es ist dann halt mal etwas fummelig mit vielen Kabeln bei einer Lösung mit externen Effekten und PA-Box, mit Preamp und Akustikamp ist es mit Yamaha vergleichbar (viele Akustikamps haben auch einen Kopfhörerausgang).
Aber eigentlich ging es ja um 5-Saiter: ist ja auch stark, wenn man Geige und Bratsche in einem Instrument hat. Aber es kommt sehr auf die Musik an - für sich allein kann man da viel mit Zaubern und Spaß haben. Eine Quinte nach unten ist ein tolles Erleben in der Musik. Spielt man im Ensemble, muss man aber hinhören, in wessen Frequenzen man hineinspielt. Im "Bandkontext" ist man mit der C-Saite dann nah an den Tiefmitten, teilt sich den Bereich mit Gitarre und hohen Basstönen - da ist der Tiefmittenmulm vorprogrammiert und der Band nicht geholfen. Für Rock-Pop lasse ich die 5-saitige daheim. Für Experimantelles ist sie aber immer wieder für Überraschungen gut.
Wer kennt diese Bogenbauer ("Mathias Thoma*" und "Juliano Oliveira") < | Zurück zur Liste | > Geigenbogen |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Log In
Diese User sind gerade online: