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ich bin dabei, eine Geige zu kaufen. Alle kommen aus Bayern, haben Evah Pirazzi Saiten und klingen sehr schön. Es ist mir aufgefallen, dass auf den Saiten A und E die Nebengeräusche in den höheren Lagen (leichtes Rauschen) unterschiedlich laut sind. Was ist der Grund für diese Geräusche? Ist eine Geige besser, wenn die Nebengeräuche leiser sind?
Grüße
Steff
Der Grund für die Nebengeräusche sind die Bogenhaare, das Kolophnium, die Lage und natürlich der Strich mit dem Bogen auf der Saite. Im Zusammenspiel mit Ansprache, Kolophoniumsorte, Bogenhaare, Bogen, Saite, Steg, Stimme und Strich ist das Rauschen mehr oder weniger wahrnehmbar. - Wegen der hohen Lagen vermute ich, dass Du bereits etwas länger spielst. Dann solltest Du das Geräusch kennen.
Ich hatte zunächst geschrieben, dass die Ansprache besser ist. Allerdings habe ich noch einmal in der Vergangenheit gekrammt und bin mir jetzt total unsicher. Wer kann das sagen?
Die meisten Zuhörer nehmen das Rauschen nicht wahr. Mich pers. stört es, wenn es zu viel rauscht. Andererseits belebt das Rauschen den Ton. Ohne Rauschen ist also auch nicht schön. Ob das für Dich akzeptabel ist, musst Du selbst entschieden.
Wann ist eine Geige besser als eine andere? Wenn Du 3 Leute fragst, bekommst Du mind. 4 Antworten.
vielen Dank. Ich kenne das Geräusch. Es hat mich an meiner Geige nicht gestört. Ich habe es als eine Gegebenheit akzeptiert und mir gar nicht darüber Gedanken gemacht. Bei den neuen Geigen war eben der spezielle Fall, dass alle die gleichen Saiten haben, alle wurden von der gleichen Person mit dem gleichen Bogen gespielt. Beim Spielen wusste ich nicht, welche Geige gerade daran ist. Ich notierte einfach alles, was mir auffiel. Auffallend waren eben die Unterschiede in der Nebengeräusch- entwicklung. Es leuchtet mir ein, wenn Du schreibt, dass die Ansprache bei lauteren Nebengeräuschen besser ist. Zumindest könnte man meinen, dass die Tonübertragung detailreicher ist. Wenn die Geräusche bei allen Geigen im gleichen Umfang entstehen. Dann wäre für mich die Geige mit den lautesten Nebengeräuschen die bessere Wahl. Da ich aber nicht weiß, ob diese Geräusche im gleichen Umfang entstehen, es könnte auch sein, dass alle Geigen eine excellente Tonübertragung haben. Dann wäre die Geige mit den lautesten Nebengeräuschen die schlechteste Wahl für mich, weil die Nebengeräusche dann die Folge einer mangelhaften Funktion wären.
Verunsichert bin ich auch, deshalb stellte ich hier diese Frage.
War der Hörraum auch gleich? Dann hast Du das Geräusch nicht direkt am Instrument sondern bereits so gehört, wie es sich im Raum ausbreitet.
Einen Rat kann Dir m.E. kaum jemand geben. Ohne die Geigen zu hören bzw. zu spielen wird vermutlich auch niemand seine Meinung aussprechen können. Spiele alle Modelle sebst und dann wirst merken/hören, wie sich die Instrumente benehmen.
Weiß jemand mit Sicherheit, warum das Rauschen unterschiedlich wahrnehmbar ist. Meine Vermutung: Die hohen Töne werden besser übertragen. Das Instrument mit dem größerem Rauschen hat dann ein etwas besseres Durchsetzungsvermögen, weil es die Obertöne leichter weiter gibt.
ich habe zwischenzeitlich meinen Geigenbauer erreicht. Als ich ihm die Situation erklärte, meinte er, dass die Unterschiede daher kommen könnten, dass die Insrumente noch neu sind und deshalb das Holz noch arbeitet und der Stimmstock eventuell auch noch einmal eingestellt werden sollte.
Ich habe das ganze Wochenende die Instrumente selber gespielt. Wenn ich sie spiele, höre ich die Nebengeräusche nicht so stark, so dass sie mir auch nicht aufgefallen wären, wenn nur ich die Instrumente gespielt hätte.
Morgen wollte ich zwei ältere Instrumente noch dazu holen. Da werde ich sicherlich mehr über Nebengeräusche erfahren.
Vielleicht kommst Du mit weniger Bogenhaar aus und hast eine andere Bogengeschwindigkeit bei anderen Druck. Hast Du lauter gespielt? Gleiche Tonqualität?
Teile uns doch bitte Deine Erfahrungen mit.
ich habe gestern einige Geigen von 1870 - 1940 ausprobiert. Sie sind leider unterschiedlich besaitet, sodass ich nicht genau sagen kann, ob Nebengeräusche bei allen gleich entstehen. Die neue Geige mit den wenigsten Nebengeräuschen hat allerdings wirklich große Probleme mit der Ansprache. Sie habe ich bereits zurückgegeben. Im Moment habe ich noch 2 alte Geigen bis Samstag zum Ausprobieren da. Eine aus Markneukirchen von ca. 1910 und eine deutsche Geige von ca. 1940. Beide ohne Zettel aber sehr wohlklingend und sehr hochwertig und sauber verarbeitet.
Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Das deckt sich mit der Vermutung, dass die Übertragungsstrecke besser sein muss, damit das Rauschen gut hörbar wird.
Für die Auswahl gelten nur die letzten 3 Mermale. - Der Zettel klingt nicht
Bedenke, dass die Streichposition ebenfalls einen Einfluss auf das Signal/Rauschverhältnis hat. Allerdings kann der Ton dann etwas weicher sein und evtl. nicht mehr ganz passen.
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