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Guten Abend,
Ich bin dabei einen neuen Bogen zu kaufen und habe zur Auswahl den Knoll Concert Bogen aus Brasilholz (200 Euro), einen Carbondix (um die 90 Euro) und einen Woodix (200 Euro). Mir fällt die Entscheidung schwer, ich finde alle 3 gut. Habt Ihr Ratschläge? Ich probiere sie alle ausführlich, aber vielleicht hat jeamnd Tipps!
Ich wäre auf jeden Fall sehr dankbar.
viele Grüße
Ich kenne alle drei nicht. In dieser Preisklasse bist Du meistens mit Carbonbögen besser bedient, sagt man jedenfalls so allgemein. Ich persönlich war (in dieser Preiskategorie) von einem Viennabow sehr angetan. Letztlich ist er es allerdings nicht geworden, weil meine ohnehin schon ein wenig quietschige derzeitige Leihgeige nach einer weicheren Bogenstange verlangt hat.
(Disclaimer: Habe keinste Verbindung zu dieser Firma, das Ding ist schlicht im Sortiment meines Geigenbauers.)
Falls Du noch nicht so lange spielst, würde es sich vielleicht lohnen, die Bogen von jemandem ausprobieren zu lassen, der fortgeschrittenere Techniken (Springbogen) schon beherrscht und Dir sagen kann, welcher sich dabei am besten bewährt. Dann könntest Du auch hören, wie Deine Geige mit den verschiedenen Bogen klingt, wenn jemand anders sie spielt; das ist ein gewisser Unterschied zum Klang direkt am Ohr.
Hallo,
hast du dich schon entschieden? Hier mein Senf dazu, obwohl ich die Bögen nicht kenne (zumal sie auch individuell verschieden sind, selbst bei der "Massenware" Carbon):
Es sind alles billige Bögen. Zwar steigt mit dem Preis normalerweise auch in etwa die Qualität, aber da ein Bogen im niedrigen dreistelligen Bereich trotzdem noch ein billiger Bogen ist, muss man nicht unbedingt erwarten, dass der wirklich mehr als doppelt so gut ist wie der für 90 Euro.
Wenn dir alle gut gefallen, dann würde ich den günstigsten nehmen, und zwar einfach, weil er am günstigsten ist! Damit kannst du alles umsetzen, was in naher Zukunft in deinen spieltechnischen Möglichkeiten liegt (das nehme ich an, denn dir haben sie ja gefallen), und wenn du merkst, dass er dir nicht mehr reicht, weil du an seine Grenzen stößt, dann mach dich noch einmal auf die Suche. Und dann wirst du wahrscheinlich noch einmal etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, aber auch wollen. Bis dahin kannst du es dir wahrscheinlich sparen, im wörtlichen Sinne! Ich würde ihn bewusst als Bogen auf Zeit kaufen.
Ich habe vor kurzem einige günstige Carbonbögen auch in ca. dieser Spanne getestet (für Bratsche). Davon hatte mich zu meiner Überraschung keiner überzeugt im Vergleich zum kürzeren und noch billigeren Vorgängerbogen (der war no name Carbon und konnte nicht identifiziert werden, hatte aber gut geklungen). Habe ich dann alle wieder weggeschickt. Aber in der Spanne sollte normalerweise etwas für Schüler zu finden, sein, mit denen sie wirklich lange gut technisch wachsen können (dafür war es gedacht gewesen). Also: Lass dich nicht zu sehr verunsichern. Wenn dir alle gefallen, warum dann mehr bezahlen?
LG, Flitzebogen
Hallo,
Danke für die vielen Ratschläge. Ich habe mich für den Woodix entschieden. Er lag mir doch besser in der Hand und war klanglich ganz gut. Ich werde sowieso in den nächsten Jahren die Geige wechseln, also soll das kein Bogen fürs Leben werden.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich mit 200 Euro nicht mehr im Preisbereich der Billigbögen bin! Es ist mir klar, dass es nach oben keine Grenze gibt aber mit wieviel Geld muss man denn rechnen für einen guten Bogen?
LG
Solider Pernambukbogen (z.B. Florian Schaeffer) ab ca. 700,-. Orchestertauglich, macht technisch alles mit was es so zu lernen gibt.
High End Carbonbögen (Arcus) ab ca. 1500,- (bis ca. 8000,-), richtig gute Pernambukbögen ab 2500,-, mit etwas Geduld findet man hier beinahe für jedes Bedürfnis etwas passendes. "Maßgeschneiderte" Sonderanfertigungen vom renommierten Geigenbauer gibts ab etwa 8000,-, alles darüber ergibt sich (zu einem großen Teil) aus dem Antiquitätenwert der Bögen der alten verstorbenen Meister.
Die Faustregel, daß man für den Bogen etwa ein Drittel des Wertes der Geige veranschlagen sollte scheint sich bewährt zu haben. Was nicht heißt daß man z.B bei einer 12k Violine nicht trotzdem mit einem 2k Bogen sehr glücklich werden kann. Am besten wäre es, wenn Du Deinen Lehrer um Rat bittest. Er weiß am besten was Du im Moment brauchst, bzw. in welchen Bereichen Dich Dein derzeitiger Bogen oder evt. auch Dein Instrument ausbremst.
Wenn dir der Bogen gut in der Hand liegt, dann freu dich, eindeutige Gratulation aus der Ferne!
Urspünglich hatte es nach völliger Unentschlossenheit geklungen, aber wenn sich dann am Ende doch eine eigene Meinung herauskristallisiert hat, ist das das Beste. Dann sind auch die 200 Euro nicht zu viel gewesen.
Wenn es DEIN Bogen ist und du gerne damit spielst, dann kann er weitaus besser sein als ein von anderen empfohlener. Denn das gute Gefühl, selber etwas für sich gefunden zu haben, das einem gefällt, ist unbezahlbar. Man spielt mit mehr Freude und Motivation, damit hat man erstens schon an sich das Wichtigste erreicht und zweitens lernt man dann auch mehr - einfach durch den Motivationsschub und das damit verbundene Üben.
Ich habe selber vor einigen Monaten einen Bogen im niedrigen vierstelligen Bereich gekauft, von dem ich selber sogar die Grenzen von vornherein gesehen bzw. gehört habe. Aber der hat etwas von der Handhabung her, das ich gesucht habe, und ich bin überzeugt, dass ich genau so etwas in meiner eigenen Entwicklung gerade gut gebrauchen kann. Ich bereue den Kauf keineswegs, liebe den Bogen für jetzt sehr und bin dennoch bereit, ihn ohne Wehmut wieder zu verkaufen, wenn ich das Gefühl habe, ihn nicht mehr zu brauchen bzw. wenn ich einen besseren finde.
LG, Flitzebogen
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