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Zugeordnete Kategorien: Geige üben
Hallo
kurz zu meiner Person, ich heisse Sven, bin 38 und nehme seit ca. einem Jahr Violinenunterricht (einmal wöchentlich), was mir an sich sehr viel Freude bereitet. Ich habe bis vor kurzen fast jeden Tag abends geübt, immer mindestens 30 Minuten, oft aber auch eine Stunde und mehr, und am Wochende auch mal 2-3 Stunden.
Was mich wirklich stört sind die ständigen Kopfschmerzen nach dem Spielen, vor allem bei längeren Sessions. Ich habe mit meiner Lehrerin darüber gesprochen, aber sie meinte das wäre das erstmal das sie jemand darüber klagen hört. Vor allem die offene A und E Saite empfinde ich als unangenehm, besonders wenn ich richtig in die Saiten "reingehe". Sie meinte dann noch, das die Probleme vielleicht eher von meiner Anspannung rühren könnten, und auch das mag sein, weil ich doch relativ ambitioniert an die Sache rangehe (manche würden sagen verbissen :-) )
Was ich mir noch einbilde ist, dass ich in den letzten Monaten den Fernseher lauter schalte, weil ich meine, schlechter zu hören, was natürlich mittlerweile auch an meinem fortgeschrittenen Alter liegen mag, aber manchmal nach dem Üben habe ich das Gefühl wie aus einer Disco zu kommen, ich höre irgendwie "dumpfer".
Ich habe zu Hause einen Dämpfer, den ich aber nicht wirklich gerne einsetze, da sich das Spielgefühl komplett verändert. Watte im Ohr wäre eine andere Alternative, aber auch das empfinde ich als verfälschend, es sollte einfach nicht notwendig sein m.E. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich hatte schon daran gedacht vielleicht qualitativ höherwertige Saiten aufziehen zu lassen?
Grüsse
Sven
Hallo Sven
Mit Verspannungsproblemen, den Schwierigkeiten einer Spätanfängerin (wesentlich später als Du) und einem robusten Überich habe ich auch zu kämpfen, leider nach wie vor. Vielleicht gibt es aber doch ein paar Dinge, die Dir helfen können.
Der Versuch mit weicher klingenden Saiten lohnt sich sicher, auch könnte der Geigenbauer das Instrument vielleicht noch besser einstellen - mit Steghöhe und Stimmstockposition lässt sich der Klang etwas verändern. Es gibt allerdings Geigen, die grundsätzlich einen eher scharfen Ton haben, alles lässt sich da nicht wegkorrigieren.
Was bei den Schmerzen aber auch eine Rolle spielen kann, ist die Verkrampfung an sich. Bist Du sicher, dass Du die für Dich optimale Kombination von Schulterstütze und Kinnhalter hast? Auch damit kann man die Schulter- und Nackenpartie entlasten. Das Wichtigste wäre natürlich, zu einer entspannten Spielhaltung zu kommen; leider ist das meinem Gefühl nach auch das Schwierigste...
Viel Glück und hoffentlich noch mehr Freude am Instrument!
asmahan
Also das mit den Saiten werden ich Montag angehen, mit 100 € hält sich das im Rahmen. Falls es nicht besser wird werde ich meinen Geigenbauer mal nach einer anderen Geige fragen, es klirrt doch arg metallisch auch wenn ich natürlich meinen Teil dazu tue als Anfänger, aber m.E. könnte es besser sein, selbst mit meiner noch ausbaufähigen Bogentechnik
Ja, das Auswechseln der Schulterstütze steht auch noch an. Ich hatte damals eine Kun dazu gekauft, am Anfang weiss man ja auch noch nicht richtig, was man braucht, aber mittleweile denke ich, dass meine etwas zu "kurz" ist, bei einem vergleichsweise langen Hals. Ich muss meinen Kopf schon ziemlich nach unten neigen, um die Geige festzuhalten.
Entspannen ist wirklich gar nicht so einfach, Notenlesung, Bogentechnik und Griffe, dazu noch das Hören, alles zusammen schon eine ordentliche Hersausforderung, aber anders wäre ja auch irgendwie langweilig :)
Danke für deine Antwort,
Grüsse
Sven
Hallo Sven,
"Ja, das Auswechseln der Schulterstütze steht auch noch an. Ich hatte damals eine Kun dazu gekauft, am Anfang weiss man ja auch noch nicht richtig, was man braucht, aber mittleweile denke ich, dass meine etwas zu "kurz" ist, bei einem vergleichsweise langen Hals. Ich muss meinen Kopf schon ziemlich nach unten neigen, um die Geige festzuhalten."
Wie asmahan schrieb, macht es die Kombination aus Schulterstütze und Kinnhalter. Probier daher auf jeden Fall (auch) einen höheren Kinnhalter aus - könnte sein, dass deine Schulterstütze dann doch hoch genug ist. Aus dem Bauch hätte ich jetzt auch vermutet, dass deine Kopfschmerzen von einem verspannten Nacken kommen, und so wie du das beschreibst, hört es sich auf Dauer nicht gesund an.
Da eine Geige doch einige Dezibel absondert und man sich so auf längere Sicht wirklich das Gehör schädigen kann, mache ich mir beim Üben oft einen Ohrstöpsel ins linke Ohr.
Gruß,
Bavarica
Hallo Sven
Wenn Du auch eher zu den Langhälsen gehörst: Ich bin nach längerem Suchen bei einer Kombination aus Wolf Secondo Schulterstütze und Teka Kinnhalter gelandet. Die Wolf Secondo ist in vieler Hinsicht verstellbar (Fusshöhe, Anpassung an den Körper durch Biegen); vom Teka gibt es zwei Modelle, ich habe dasjenige, das weiter über den Kinnhalter hinausreicht.
Es gibt dann noch die Bonmusica-Schulterstütze, die ist noch vielseitiger verstellbar und fixiert die Geige auf der Schulter; mir war allerdings nicht wohl mit dem Teil, es ist arg gross und starr.
Sehr hohe Kinnhalter gibt es bei den SAS-Modellen
http://www.paganino.de/zubehoer/violine/kinnhalter/sas-original-kinnhalter.html
Es gibt bei Paganino auch noch andere SAS in verschiedenen Höhen, da müsstest Du noch etwas weitersuchen auf der Website.
Herzliche Grüsse
asmahan
Darum hab ich den SAS erwähnt, der nicht so bekannt ist und nicht überall angeboten wird. Aber leider passt nicht jedes Modell für jeden - für mich z.B. ging er nicht. Vorteilhaft ist übrigens, zu einem Geigenbauer oder Geschäft zu gehen, wo man KH und Stütze (vielleicht sogar eine kleine Auswahl) auch ein paar Tage heimnehmen und in Ruhe ausprobieren kann.
Machst du Pausen beim Üben oder übst du durch? Wenn ich länge (> 45 min) übe, versuche ich zwischendurch mal kurz etwas anderes zu machen: Spülmaschine ausräumen, SMS beantworten etc. Solange das nur kurze Abschnitte sind, ist man danach trotzdem noch eingespielt, aber sowohl Körper als auch Kopf hatten mal kurz Pause bzw. etwas anderes zu tun ;)
Ok, Kinnhalter war ich jetzt noch dran, aber kommt auch auf die Liste, nur alles auf einmal
ist wohl nicht zielführend, deshalb fange ich heute mal mit den neuen Saiten an. Wenn das
nichts bringt, neuer Kinnhalter, und dann neue Schulterstütze.
Ja, ich versuche Pausen einzubauen, Spielmaschine ausräumen ist auch bei mir hoch im
Kurs :) Aber vielleicht sollte ich die Pausen gezielt für Lockerungsübungen verwenden.
Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.
Grüsse Sven
Hallo,
Verspannungen sind zwar ein sehr häufiges Problem, aber wenn du wirklich von Gehörauswirkungen sprichst, so würde ich an diesem Punkt ansetzen. Nur weil viele Geiger verspannt sind, muss das nicht zwingend dein Problem sein. Abgesehen von anderen Saiten sind noch vielmehr die Unterschiede von Geige zu Geige gewaltig! Vielleicht hättest du die Möglichkeit, zum Vergleich einmal eine auszuleihen, die nicht so aggressiv am Ohr klingt. Im Übrigen hat die Lautstärke am Ohr nicht viel damit zu tun, ob der Ton auch tragfähig ist. Eine sanft klingende Geige kann durchaus auch einen Saal mit Klang füllen.
Ansonsten - hast du mal an deine Augen gedacht? Schlechtes Licht und evtl. eine fehlende oder für den speziellen Abstand zum Notenständer unpassende Brille wirken sich sehr leicht mit Kopfschmerzen aus.
LG, Flitzebogen
happy testing P.
Es scheint besser zu werden, jedenfalls hatte ich weniger Probleme in den letzten beiden Wochen. Mein Geigenbauer hat mir Obligato Saiten aufgezogen, aber ob es daran liegt, keine Ahnung, aber egal Hauptsache ich kann das Spielen beibehalten, ich hatte schon Sorge, mein liebgewonnenes Hobby aufgeben zu müssen.
... Und falls du weiterhin mit Verspannung zu kämpfen hast, schau dir mal den Kreddle-Kinnhalter an. Der ist beliebig verstellbar, auch in der Höhe, und du kannst ein wenig rumprobieren. Habe damit meine eigene Schwachstelle in den Griff bekommen. (Ohne dieses Ding nun wirklich "schön" zu finden an meiner 300 Jahre alten Outard...)
Höhe Schulterstützen führen immer (!) zu Instabilität mit letztlich wieder Fehlhaltungen. Sage ich sowohl als (physikomedizinisch versierter) Arzt als auch Betroffener. Und ich hatte da wirklich schon einiges durch, bis ich endlich auf diesen Trichter gekommen bin!
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