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Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 09.12.2015, 12:27:25
Übungen Lagenwechsel

Hallooooo,

 

ich hab da mal ne Frage.....seit gut einem Jahr spiele ich nun Geige anfangs mit Unterricht 60 min jede Woche, nun 120 min alle 14 Tage.

Inzwischen ist die Intonation recht gut und zuverlässig, so dass wir zum Lagenwechsel kommen können. Nun habe ich ja mit dem Notenlesen große Schwierigkeiten, musste mir anfangs alle Noten drüber schreiben, kann in der ersten Lage aber schon "vom Blatt" spielen, ohne mir die Noten drüber zu schreiben :-) PUH, hat gedauert, geht aber nun, wenn auch langsam. Wenn ich das Stück kenne, spiel ich eher auswendig und habe die Noten als Unterstützung.

 

So jetzt zu meinem Problem, der Lagenwechsel. Ich habe eine Übung bekommen (Finger stehen drüber), erster Finger D Saite erste Lage gleitet zum "G", zurück zur ersten Lage, dann zweiter Finger gleitet zum B...usw....bis zu einer bestimmten logischen Abfolge komme ich da mit. Dann kommt aber der Punkt, an dem ich nicht weiß, auf welcher Saite der z.B. 4. Finger hin soll, da ich die Note ja noch nicht kenne in der jeweiligen Lage....*verzweifelt bin* ich kann doch nicht alles durchzählen....das ist für mich wie ein rotes Tuch, fühl mich überfordert, dann geht nix mehr :-( Im Unterricht mit Unterstützung gehts besser, zu Hause die selbe Übung schon wieder nicht.*grrrrr*

 

Nun wollte ich fragen, ob es noch andere Übungen gibt, die mir Dummi das vereinfachen kann?

 

Vielen Dank für hilfreiche Tips und eine schöne Vorweihnachtszeit

 

LG Wollmaus

asmahan Profilseite von asmahan, 09.12.2015, 13:49:43

Hallo Wollmaus

 

Die anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten beim Erarbeiten der Lagen gehören wohl für viele dazu, und der Tarif ist wie so oft: Üben, üben, üben. Es gibt aber die "Täglichen Studien" von Bruno Döring, die spezifisch fürs Erlernen der Lagen konzipiert sind, darunter auch ein ganzes Heft mit einfachen und schwierigeren Übungen für die dritte Lage. Vielleicht ist das etwas für Dich:

 

http://shop.iris-musikverlag.de/11.html

 

Herzlich

asmahan

Aranton Profilseite von Aranton, 09.12.2015, 22:00:45

So wie Du Deine Schwierigkeiten beschreibst, verbindest Du die geschriebene Note weniger mit ihrem Klang als mit dem Finger, mit dem Du sie greifst. Habe ich als Anfänger auch so gemacht. Aber um Lagen spielen zu können, muss man das aufbrechen und die geschriebenen Noten mit Klängen verbinden. Wenn Du ein Stück wählst, das zwar einfach ist, aber noch nicht zu Deinem Repertoire gehört, könnte es auf diese Weise einzustudieren auch helfen, die Verknüpfung zwischen Note auf dem Papier und dem Finger mit dem sie in der ersten Lage gespielt wird, zu lösen und durch eine Verknüpfung zwischen geschriebener Note und Klang zu ersetzen.

Ich habe mir zum Üben von Lagenwechseln ein einfaches Stück gesucht mit eingängiger Melodie gesucht, dass ich in der ersten Lage selbst dann fehlerfrei spielen könnte, wenn gleichzeitig mit verbundenen Augen rückwärts Treppensteigen müsste. Und das habe neu einstudiert, und dabei ausschließlich den ersten Finger benutzt, so dass jeder Tonwechsel gleichzeitig ein Lagenwechsel war. Saitenwechsel habe ich dabei vermieden, um mich wirklich auf die Lagenwechsel konzentrieren zu können.  Die Melodie macht es leichter, zu hören, ob man die Lage sauber getroffen hat, als bei der doch eher abstrakten Übung, die Du beschreibst.

Bavarica Profilseite von Bavarica, 10.12.2015, 08:50:07

Hallo wollmaus,

 

"So jetzt zu meinem Problem, der Lagenwechsel. Ich habe eine Übung bekommen (Finger stehen drüber), erster Finger D Saite erste Lage gleitet zum "G", zurück zur ersten Lage, dann zweiter Finger gleitet zum B...usw....bis zu einer bestimmten logischen Abfolge komme ich da mit. Dann kommt aber der Punkt, an dem ich nicht weiß, auf welcher Saite der z.B. 4. Finger hin soll, da ich die Note ja noch nicht kenne in der jeweiligen Lage....*verzweifelt bin* ich kann doch nicht alles durchzählen....das ist für mich wie ein rotes Tuch, fühl mich überfordert, dann geht nix mehr :-( Im Unterricht mit Unterstützung gehts besser, zu Hause die selbe Übung schon wieder nicht"

 

Aus deiner Beschreibung bin ich mir nicht sicher, ob du wirklich sicher Noten liest oder ob du sozusagen optisch das Notenbild mit einem Finger verknüpft hast und nicht in Noten, sondern quasi "in "Fingern" denkst - ich verstehe nämlich diesen Satz "ich kann doch nicht alles durchzählen" nicht. Vielleicht hilft es dir ja, für den Anfang auch in der neuen Lage Notennamen und Finger drüberzuschreiben? Ansonsten ist die Übung, die du aufbekommen hast, natürlich grundlegend für das Erlernen der Lagenwechselbewegung an sich. Die Döring-Etüden fand ich auch sehr gut, aber ich würde die Lehrerin mal machen lassen und ihr vielleicht auch dein Grundproblem schildern.

 

Viele Grüße :-)

 

 

 

Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 10.12.2015, 11:30:46

Hallo Ihr Lieben,

 

erstmal vielen Dank für Eure Beiträge! Tut mir leid, dass ich so viel schreibe, aber das ist mir wirklich wichtig...ich möchte ja auch Alles gut und richtig machen.

 

Ja das mit den Noten ist ein riesen Problem...Ihr könntet Recht haben, dass ich eher in Fingern denke als die Note ansich zu lesen. So habe ich das noch nicht betrachtet.

 

@ Bavarica: Also mit "durchzählen" beim Lagenwechsel meine ich die Noten auf der Saite. Also ich weiß ja inzwischen, dass z.B. der 4. Finger auf der A Saite das E ist. Wenn ich auf der A Saite nun einen Lagenwechsel habe, müsste ich quasi von einem bekannten Ton z.B. dem E hochzählen, weil ich so schnell nicht denken kann....Vielleicht hilft der Tip, Note und Finger drüber zu schreiben.

Und wenn ich jetzt darüber nachdenke, habt Ihre recht, dass ich wohl einen Ton noch nicht ausreichend mit der Note verinnerlicht habe- obwohl ich genau höre, ob der Ton sauber ist oder nicht...hat damit wohl aber nix zu tun, stimmts...? 

Wie gesagt, anfangs habe ich JEDE Note drüber geschrieben, das hat lange gedauert und war für mich "Schwerstarbeit". Klar hatte ich feste Noten wie das G und C, welche ich sicher weiß, den Rest musste ich von dort nachzählen....schlimm, was?? Ich kann mir das auch nicht erklären, warum mir das so sehr schwer fällt, da hab ich echt einen riesen Koten.

Nun Mitlerweile geht die erste Lage, wobei ich manchmal auf das Blatt starre und gucken muss, was das nun für ein Ton ist... Und dann spiele ich auswendig, das fällt mir leicht. Manchmal lese ich zu langsam oder garnicht mit, weiß nicht mehr wo ich bin, wenn mich jemand fragt. Auch das "Mittendrinnen" Anfangen fällt mir schwer.

 

@ Aranton: Die Verknüpfung von Note auf Papier mit Ton würde bedeuten, ich müsste mit Stimmgerät singen, um von den Fingern weg zu kommen? Anders gehts ja nicht. Selbst auf dem Klavier hab ich ja Finger für Noten. Um den Klang aber zu verinnerlichen, muss ich den ja hören. Jetzt wo ich da schreibe fällt mir auf, wenn ich einen Ton singe oder höre, weiß ich nicht, welcher das ist... das ist ja der Umkehrschluss dazu... Oh mann, ....  da hab ich wohl echt nen Problem...

manchmal fühl ich mich wie ein Analphabet....Vielleicht sollte ich mich erstmal mit dem Notenlesen intensiver beschäftigen bevor ich in den Lagenwechsel einsteige?

 

Daaankeeee und LG!

Wollmaus

Bavarica Profilseite von Bavarica, 10.12.2015, 12:11:50

Hallo Wollmaus,

 

danke für deine Erklärung - dann lag ich wohl nicht so falsch, dass das Problem ein ganz Grundsätzliches, nämlich das des Notenlesens ist.

 

"Wie gesagt, anfangs habe ich JEDE Note drüber geschrieben, das hat lange gedauert und war für mich "Schwerstarbeit". Klar hatte ich feste Noten wie das G und C, welche ich sicher weiß, den Rest musste ich von dort nachzählen....schlimm, was?? Ich kann mir das auch nicht erklären, warum mir das so sehr schwer fällt, da hab ich echt einen riesen Koten."

 

Das, was du beschrieben hast, ging mir etwas im Kopf rum und ich bin beim Googlen darauf gestoßen, dass es auch, und überhaupt nicht selten, Legasthenie beim Notenlesen gibt und die Betroffenen oft ähnliches beschreiben wie du - allergrößte Schwierigkeiten beim Notenlesen, rhythmische Umsetzung etc. und umgekehrt, dass sie dafür sehr stark über das Gehör und Auswendigspielen arbeiten. Falls du dich da wiedererkennst, könnte es sich für dich lohnen, dich intensiver mit dem Thema und speziellen Techniken auseinanderzusetzen, mit denen sich Betroffene das Notenlesen(-lernen) erleichtert haben: z.B. die mittlere Notenlinie dicker machen, mit Farben arbeiten, Noten selbst aufschreiben, rückwärts üben. Ich selbst kenne mich da nicht aus (war nur neugierig), aber es gibt einige (englischsprachige) Literatur dazu und auch das Internet hält einiges dazu bereit, falls das für dich tatsächlich relevant wäre.

 

Liebe Grüße, Bavarica

 

 

 

Aranton Profilseite von Aranton, 10.12.2015, 15:49:48

Die Verknüpfung von Note auf Papier mit Ton würde bedeuten, ich müsste mit Stimmgerät singen, um von den Fingern weg zu kommen?

Nein, ein Stimmgerät braucht es dafür nicht. Du hast ja ein Musikinstrument, mit dem Du Dir die Töne selbst machen kannst. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, siehst Du die Note auf dem Papier und übersetzt das in einen Fingersatz; Du siehst z.B. ein g und machst daraus in Deinem Kopf die Anweisung "3. Finger D-Saite". Um Lagen spielen zu können, musst Du das wieder vergessen und die geschriebene Note mit dem Ton und einem Punkt auf dem Griffbrett verknüpfen, ohne dabei an einen bestimmten Finger zu denken. Denn in der zweiten Lage ist das g ja nicht der dritte sondern der zweite und in der dritten der erste Finger. Und genau ist der Sinn der von mir vorgeschlagenen Übung. Wenn Du jeden Ton mit dem ersten Finger spielst, machst Du Dir die Töne, die mit der geschriebenen Note verknüpfen willst selbst. Nehmen wir Thaxted als Beispiel: Die Melodie beginnt (zumindest in der Fassung, die das Internet ausgespuckt hat, als ich gesucht habe) so: e g a c h g c d c h a h a g e Du würdest das vermutlich so lesen und spielen: D-Saite 1 3 4 A-Saite 2 1 D-Saite 3 A-Saite 2 3 2 1 0 1 0 D-Saite 3 1. Wenn Du auf der D-Saite bleibst, und nur den 1. Finger benutzt, bringt Dich diese Art Noten zu lesen, nicht weiter. Du zwingst Dich, die Noten in Deinem Kopf anders zu verarbeiten und zwar (wenn ich mich nicht vertue) zu: 1. Lage, 3. Lage, 4. Lage, 6. Lage, 5. Lage, 3. Lage, 6. Lage, 7. Lage, 6. Lage, 5. Lage, 4. Lage, 5. Lage, 4. Lage, 3. Lage, 1. Lage. Und weil Thaxted eine sehr eingängige Melodie ist, wirst Du von selbst hören, wenn Du einen Ton - und somit die dazugehörige Lage - nicht sauber getroffen hast. Du machst Dir die Töne, die Du mit den geschriebenen Noten verknüpfen willst, auf diese Weise selbst; Du siehst, kein Stimmgerät nötig.

 

Ich kann Noten sehr viel flüssiger spielen, als ihre Namen vom Blatt lesen. Vor allem in den ganz hohen Bereichen, wenn es mehr Hilfslinien gibt als die eigentliche Notenzeile, bin ich auch erst mal am Zählen, ehe ich den Namen der Note sagen kann. Aber - und dafür werden mich die Leute mit professionelleren Ansprüchen vermutlich steinigen - die Namen der Noten braucht man zum Spielen eigentlich nicht, man braucht sie, um über die Noten reden zu können. Für die Spielpraxis ist die Fähigkeit eine Note schnell benennen zu können, eher nachrangig. Oder überspitzt gesagt: Wenn Du den aufgeschriebenen Ton triffst, spielt keine Rolle, ob Du weißt wie er heißt.

Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 10.12.2015, 20:30:00

Guten Abend :-)

 

liebe Bavarica, ich musste lachen, als ich Deinen Text las...Daran hab ich auch schon gedacht! Denn so untalentiert in dieser Beziehung kann man doch nicht sein....mein Mann lacht auch schon, der spielt Posaune und fließend vom Blatt, versteht mein Problem nicht. Zumal ich ja schon als Kind Klavierunterricht hatte....er fragt, wie das denn ging. Weiß ich nicht mehr, ist zu lange her. An der Sache mit dem Rhytmus ist wohl auch ein wenig dran.

 

Gut, mit auswendig spielen hab ich kein Problem, ich höre eine Melodie und spiel die nach. Schwerere Sachen einige Male, dann gehts auch. Das kann mein Mann wiederum nicht HA! :-)

Vielen Dank für Deine Gedanken, ich gucke mal nach Hilfsmitteln.

 

Lieber Aranton,

 

Dein letzter Absatz beruhigt mich ein wenig. Da ich kein professioneller Spieler werden kann/möchte, finde ich das sehr sympatisch, wenn es noch einen andern Weg gibt. Denn Weiterkommen möchte ich ja schon.

Das mit dem Einfingerprinzip versuche ich mal. Hatte ich schon, aber nur 4 Töne auf einer Saite Tonleitermäßig.

 

OK, vor mir liegt viel Arbeit, dank Eurer Ratschläge, ich werde alles versuchen. Nun hat mich nach Verzweiflung der Ehrgeiz gepackt! Herzlichen Dank auch für Eure Hilfsbereitschaft. Ich werde das auch noch mal mit meiner Lehrerin besprechen. Aber sie kennt ja mein Notenproblem und sie hat viel Geduld mit mir :-)

 

Einen schönen Abend und LG 

Wollmaus

asmahan Profilseite von asmahan, 10.12.2015, 20:36:35

Freu Dich dafür auch an dem Bonus, dass Du so gut auswendig und nach Gehör spielen kannst - das ist eine nicht zu unterschätzende Gabe, die nicht alle haben!

Tigerente Profilseite von Tigerente, 10.12.2015, 22:26:26

Hallo Wollmaus,

 

vielleicht helfen dir ja auch ein paar kleine Online-Übungen für Zwischendurch beim Notenlesen,

 

z.B. diese: http://www.schwisti.de/index.php?was=doc&doc=ubungen

 

oder diese: http://www.schuletriengen.ch/dateien/sek1/download/Singen/notenlesen_online.htm

 

Die hab ich auch mal gemacht ganz am Anfang als ich angefangen habe, ist ganz witzig. :)

 

Übrigens stimme ich asmahan zu, was das Auswendig- und Nach-Gehör-Spielen angeht, das fällt mir zum Beispiel sehr schwer. Aber da ich ja noch Anfängerin bin, hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben... ;)

 

LG, Tigerente

Neuester Beitrag Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 14.12.2015, 13:53:53

Hallooo,

 

danke für die aufmunternden Worte ;-) das wird schon, nun habe ich ja einige Lernansätze *freu*

Ich kann mich ja mal melden nach einiger Zeit, wie der Fortschritt sich gestaltet.

 

@Tigerente

Diese Saiten sind ja lustig, danke :-)

 

LG Wollmaus

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