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Zugeordnete Kategorien: Saiten
Hallo,
ich habe mir mal fast alle Themen dazu hier schon durchgelesen, bei allen würde ich wohl tage lesen und bin immer noch nicht schlauer.
Ich bin ja noch frisch dabei, habe im Moment, ab Werk, Gewapure Saiten drauf und bin damit nicht glücklich.
Ich bin Anfänger, aber mir muss der Klang ja gefallen, damit ich mich selbst gerne höre..
Ich mag es gerne warm und satt... meine Aktuellen klingen mir viel zu schrill/hell.
Ich weiss da spielt auch die Geige eine rolle (von o.m Mönnich), die preiswert war, aber dennoch wird man da doch was machen können?
Es sollen keine Darmsaiten sein... ich wäre dankbar wenn ihr mir mal eure Favoriten nennen könnt, die Warm klingen, denn im Moment habe ich das Gefühl es ist ein Jungel.
Druch die Themen hier im Forum bin ich bis jetzt auf die Pirastro Aricore gestoßen, die sollen warm klingen, finde aber keinen Satz in shops - nur für die viola..
Die "Violino" von selbigem hersteller sollen ebenfalls warm klingen
und dann wundere ich mich, wieso es von der marke noch extra eine A saite gibt die dunkel klingen soll..
Klärt mich bitte etwas auf, denn im Moment bin ich nicht besonders glücklich damit
liebe grüße
Die Eudoxa-Aricore ist eine Sondersaite, die es nur als A-Saite gibt.
Aricore gibt es als ganzen Satz, würde ich aber nicht empfehlen.
Die Violino schon eher. Sie ist tendenziell als rund und warm klingend einzustufen.
Da Instrumente von Natur aus unterschiedlich klingen, lässt sich eine genaue Klangprgnose nicht erstellen.
abend :)
wieso kannst du die aricore nicht empfehlen?
Nutzen sie sich schnell ab?
ich finde ja den klang von darmsaiten so toll.. aber als anfänger will ich mir die wirklich nicht antun..
Meiner Erfahrung nach hat die Violino den etwas runderen Klang. Das ist es ja, was gewünscht ist.
Genau prognostizieren lässt sich das Klangergebnis jedoch nicht. Das muss am jeweiligen Instrument getestet werden.
Ich spiele die Violino und bin sehr zufrieden damit - warmer Klang, leichte Ansprache, gute Haltbarkeit (kommen auch mit Temperaturschwankungen gut zurecht). Ich bin auch erst seit etwas über zwei Jahren dabei und kann daher die Saiten auch für Anfänger empfehlen - sie sind recht "ohrenschonend" ;-)
Wenn die Saiten diese Eigenschaften haben sollen, kann ich nur diese Saiten empfehlen.
Für mich persönlich die beste Saite. Sie harmoniert mit meiner Geige auch gut.
http://www.thomastik-infeld.com/de/family-detail/Dominant%20Violin
Ich habe auch einmal Darmsaiten verwendet, weil ich eben sehr viel "Alte Musik" spiele,
aber sie waren zu mühsam. Mir sind unzählige E saiten gerissen. Dank dem Forumsbetreiber
hier habe ich erfahren, dass man kleine Lederfleckchen montieren sollte. Die Geige musste auch
ständig nachgestimmt werden.
Hallo Dowina
Das waren aber wahrscheinlich blanke Darmsaiten? Bei den gewickelten wie Pirastro Eudoxa oder Pirastro Oliv ist ja die E-Saite aus Stahl und durchaus haltbar. Wenn man da einen wärmeren und weicheren Klang will, empfiehlt sich die mit Alu gewickelte Eudoxa-E-Saite, die teurer ist, aber angenehm und gut spielbar. Das Eudoxa-A ist etwas tückisch; die Firma empfiehlt, auf Aricore auszuweichen, aber ich finde die Corelli Crystal wesentlich schöner. Die gewickelten Darmaiten muss man auch nicht dauernd nachstimmen; sie halten die Stimmung nicht so gut wie Kunststoff, sind aber vermutlich stimmstabiler als blanke.
Gruss
asmahan
Ja stimmt. Ich weiß den Namen des Herstellers nicht mehr. Eine alte Manufaktur in Deutschland. D, A, E waren blanke Darmsaiten, G war mit Silber umsonnen; wie im Barock eben. Ich habe die Saiten mit Lederflecken an die Feinstimmer gehängt. Ich habe es damals unmöglich geschafft, die Saiten ohne Feinstimmer sauber zu stimmen. Jetzt mit den Dominant von Thomastik habe ich wieder nur die E mit Feinstimmer. Sie klingen auch sehr ähnlich wie die Darm und sind sehr weich.
Ich habe zur Zeit Thomastik Dominant mit einer Gold Label -E Saite drauf, der Satz Dominant-Saiten ist recht günstig (ich glaube so um die 40 €) und Preis- Leistungstechnisch meiner Meinung nach unschlagbar. Die Saiten haben, wie auch die Meisten Pirastro Saiten, einen Synthetik-Kern und sind recht stimmstabil und halten lange.
Hallo cheeky!
Die Pirastro Aricore waren die ersten Saiten von Pirastro mit einem
synthetischen Kern (Polyester) und blieben über einige Jahre hinweg auch die
einzigen. Ich habe sie in diesen Jahren zusammen mit Darmsaiten aufgezogen,
weil sie wegen ihres dunklen, bedeckten Klanges nicht zu sehr zu den
Darmsaiten kontrastieren und vorallem weil es damals keine anderen
synthetischen Saiten mit diesen Eigenschaften gab. Die Aricore kann aber
keinesfalls mit dem Klang- und Klangfarbenreichtum sowie der Tragfähigkeit
einer Darmsaite mithalten.
Sie hat auch nicht die "Wärme" einer Darmsaite.
Die von Dir angesprochene Aricore-Eudoxa A-Saite habe ich damals auch
in verschiedenen Stärken ausprobiert. Sie war im Vergleich zu einer
Aricore A deutlich steifer (deswegen wurde sie damals nur langgelegt geliefert),
schwerer spielbar und ähnelte in ihrem Klangcharakter und Spielgefühl
eher einer tiefen Stahlsaite denn einer hohen Darmsaite. Obwohl angeblich
speziell für die Kombination mit Darmsaiten gedacht, hat sie sich bei mir
gerade für diesen Zweck als relativ ungeeignet erwiesen.
In Bezug auf Dein Instrument bin ich daher sehr skeptisch ob es mit einem
Satz Aricore Saiten den von Dir gewünschten warmen, sonoren und runden
Klang erzeugen kann.
Aus gutem Grund hat Pirastro seither diese Saiten aus Polyester nicht mehr
weiterentwickelt. Stattdessen entwickelte man Saiten mit Nylonkern und seit
einigen Jahren mit Kernen aus PEEK (Polyetheretherketon). Diese Materialien
sind belastbarer und/oder langlebiger und in gewissen Grenzen so veränderbar,
daß man den Klang der fertigen Saite im Voraus "designen" kann.
Die von Herrn Geigenbauer Adam empfohlene Pirastro Violino ist eine Saite mit
PEEK-Kern die mit dem Ziel entwickelt wurde, spitz und scharf klingenden
Instrumenten einen baßhaltigeren, volleren und runderen Klang zu geben.
Der Solist und Lehrer Christian Vachon hat das in seiner Versuchsreihe
experimentell bestätigt
(siehe: http://www.violinist.com/discussion/response.cfm?ID=6346, Eintrag vom April 23, 2005 at 02:12 PM).
Persönlich habe ich einem scharf, spitz und eng klingenden stahlbesaiteten
Instruments eines Schülers mit einem Satz Pirastro Obligato
(ebenfalls PEEK-Kern) und einem griffigeren Kolophonium zu einem klanglichen
Quantensprung verholfen. Das Schülerinstrument klingt mit den Obligatos
deutlich tragfähiger und voller und hat nun vorallem ein hörbar breiteres
Klangspektrum.
Wenn Dir die Klangveränderung mit dem Pirastro Violino Saitensatz nicht
ausreicht, probier es mal mit Pirastro Obligato.
Die von Dowina und Anima empfohlenen Thomastik Dominant sind Saiten mit
einem warmen, direkten, klaren Klang der nach meiner Erfahrung als brilliant
mit einem metallischen Charakter beschrieben werden kann.
Sie sind gut für Instrumente die von vornherein bereits einen ausgewogenen
Klang haben. Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, daß diese Saiten
das Klangspektrum eines Instruments im unteren Bereich wesentlich erweitern.
Da sie deutlich weniger Spannung als Stahlsaiten benötigen, werden sie den
Klang deines Instruments voraussichtlich etwas verbessern. Ob Dein Instrument
damit tatsächlich den von Dir gewünschten Klang erreicht mußt Du ausprobieren.
Zum Probieren empfehle ich nicht gleich einen ganzen Saitensatz zu kaufen.
Wenn der Klang nicht den Erwartungen entspricht, dann hat man doch "einige
Zehner in den Sand gesetzt". Ich kaufe mir meist zuerst eine einzelne Saite
(A oder D) und ziehe sie auf. Das reicht mir aus um zu beurteilen, welchen
Klangcharakter der Saitentyp hat und auf welche Art er den Klang eines
Instruments voraussichtlich verändert. Zudem kann ich die Veränderung
direkt mit den bereits vorhandenen Saiten vergleichen.
Wenn mir das gefällt, kaufe ich weitere Saiten dieses Typs zu.
Urteile nicht gleich nach dem Aufziehen einer neuen Saite über ihren Klang,
sondern gib deinem Instrument und der Saite gute 2 Wochen Zeit sich aneinander
anzupassen und fälle erst danach Dein Urteil.
Ein Streichinstrument ist ein System aus vielen elastischen (Holz-)Teilen die
mit einer Verzögerung von einigen Tagen auf eine Veränderung von Druck und
Spannung reagieren. Das kann man nachvollziehen indem man eine seit längerem
auf dem Intrument benutzte und intakte Saite für einen Tag völlig lockert
und sie am nächsten Tag wieder hochstimmt.
Ist die Saite selbst noch in Ordnung (quintenrein) so ist der Klang nach dem
Hochstimmen meist wieder "frischer" und nähert sich erst im Lauf einiger
Tage dem vorherigen Zustand an. Da sich die bereits benutzte Saite nicht mehr
längt, kann dieser Effekt der vorübergehenden Klangveränderung nur vom
Instrument kommen.
Die oft beklagte "schnelle Degeneration der Klangs" neuer Saiten während
der ersten Tage ist zu einem guten Teil auf diese verzögerte Anpassung des
Intruments an die andere Spannung der neuen Saite(n) und nur partiell auf
deren anfängliche Längung zurückzuführen.
Jetzt wünsche ich Dir viel Glück beim Ausprobieren.
Der Stehgeiger
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