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, 22.11.2014, 10:01:39 Guten Morgen :o)
Seit langem beschäftigt mich die Frage, ob meine Geige wirklich einen hohen Wert hat. Sie war ein Geschenk von meinem Opa, als ich damals Geigenunterricht erhielt. In der Geige befindet sich ein uralter Zettel mit der Aufschrift :" Antonius Stradiuarius Cremonenfis Faciebat Anno 1720 ( Siegel Kreuz A S ). Ihr Klang ist einfach etwas ganz besonderes und ich liebe mein Instrument wirklich über alles! Als ich die Geige damals bekommen habe, zeigte ich sie sofort meinem Geigenlehrer. Er war so Feuer und Flamme und hatte ein richtiges Funklen in den Augen. Er vergaß sogar seine Schülerin, die noch im Raum stand, weil er aus den letzten alten Seiten noch einzigartige Töne rausholte, sodass man wirklich Gänsehaut bekam. Er brachte sie dann nach Bonn zum Geigenbauer Elbin, zumal sich die Geige in einem mieserablen Zustand befand und es Anfangs so aussah, als sei sie nicht mehr zu retten. Doch Herr Elbin konnte sie retten! Genau wie bei meinem Geigenlehrer, hatte auch Herr Elbin dieses Funkeln in den Augen, jedoch als man ihn auf dem Inhalt der Geige ansprach, sagte er kurz und knapp "Nö!! Ist nicht echt!" und gab die Geige zurück. Ein weiterer Geigenbauer, wo ich immer meine Ersatzsaiten kaufe, hatte sich ähnlich verhalten. Ich habe kein Interesse, die Geige zu Geld zu machen, mich interessiert es einfach nur, ob ich wirklich etwas ganz besonderes geschenkt bekommen habe. Wo könnte ich meine Geige wirklich begutachten lassen, ob es sich wirklich um eine Stradivari handelt und was würde ungefähr so ein Gutachten im etwa kosten? Ich habe ein paar Fotos von meiner geliebten Geige für Euch gemacht. Was mich auch so unendlich fasziniert, dass das Holz der Geige so alt riecht, fast wie im Beethoven Haus ( ein anderer Vergleich ist mir gerade nicht eingfallen :o) ). Es wäre wirklich super, wenn ihr mir einen Tipp geben könntet, wo ich mich wenden könnte, ein Gutachten zu bekommen.
Liebe Grüße
Jacky
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http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=3325cb-1416646954.jpg
, 22.11.2014, 11:43:36 Geigen mit diesem Stradivari Zettel drinne wurden in vielen Geigenbauregionen zu tausenden hergestellt. Den Zettel hat man einfach reingeklebt, weil man entweder von dem guten Namen profitieren wollte oder weil man sagen wollte 'diese Geige ist nach der Art gebaut, wie auch Stradivari es getan hat'. Eine echte Stradivari ist das garantiert nicht. Es sind eigentlich alle Stradivaris bekannt und katalogisiert, die Wahrscheinlichkeit, dass da noch mal eine neue auftaucht dürfte wohl bei 0,01% oder so liegen...
Aber wenn die Geige wirklich so gut klingt, dann ist das doch die Hauptsache. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß weiterhin mit dem Instrument!
Liebe TasiaVioline,
Wie oben schon gesagt ist die wahrscheinlichkeit dass Du da eine echte Stradivari in Händen hälts gen 0. Sie mag vielleicht wirklich sehr alt sein, vielleicht schon viele Jahre auf dem Buckel haben, zwei Weltkriege miterlebt haben, das alles lässt sich vermutlich nicht mehr nachverfolgen.
Nichts an einer Geige lügt so sehr wie der Zettel. Den kann man ziemlich leicht fälschen, mithilfe von schwarzem tee Gärben so dass er "alt" und "autenthisch" aussieht, und doch ist es dann nur eine Fälschung (der Zettel). Vielleicht hast du da eine Geige die nach Art Stradivari, vielleicht auch wirklich in der Region um Cremona gebaut wurde, aber eine echte Stradivari ist es mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht.
Aber ist es denn so wichtig eine Stradivari zu besitzen? Ist es nicht für einen selbst wichtiger ein Instrument zu besitzen welches einem aus dem Herzen spricht? Das sich anfühlt wie ein lang vermisstes eigenes Körperteil? Der Name oder Hersteller einer Geige ist doch nicht das was Dein Spielgefühl beeinflusst! Es it die Verarbeitung, die Qualität der Materialien, das Alter, die bisherige Nutzung. DAS ist was zählt und nicht WER die Geige hergestellt hat. Entscheidend ist dass Du eine Geige in den Händen hältst die zu Dir gehört und ihr beim spiel eine fast schon erotische Bindung zu einander aufbaut. (Violinenspiel ist sinnlich, sexy, unglaublicher Seelensex).
Das vibrieren dass das Spiel durch den Boden in die Schulterstütze und deinem Körper leitet und dich bis in die Zehenspitzen zum Beben bringt, DAS ist was zählt und nciht welchen materiellen Wert dein Instrument hat und ob es eine Stradivari, Hopf, Höfner oder Stainer ist. (Du datest einen Partner ja auch nicht nur weil er nen Großen Namen und gut bezahlten Job hat)
Genieße einfach das Spiel mit deiner Geige und gib ihr einen Fixpunkt in ihrem Leben, gib ihr eine Chronik. Und dann ist ein Zettel im Inneren so unwichtig wie die Haarfarbe deiner ehemaligen Kindergärtnerin!
Almie
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