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Instrument zu laut??

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SGC Profilseite von SGC, 11.10.2013, 18:26:09
Instrument zu laut??


Hallo allerseits,

bin neu hier, habe allerdings schon ab und an mal neugierig mitgelesen. Zu mir: Ich habe als Kind 2 Jahre Geige gespielt, dann mit Klavier angefangen und möchte jetzt wieder geigen.

Zu diesem Zwecke habe ich mir ein Instrument geliehen. Ich bin sehr zufrieden, allerdings einen Haken gibt es. Ich finde die Geige tierisch laut, mache mir ernsthaft Sorgen um mein Gehör auf Dauer und frage mich, ob das normal ist? Habe bislang ja nur auf einer halben Geige gelernt. Andere Instrumente waren vielleicht etwas leiser, aber auch nicht wirklich.....

 

Kann sich das nicht negativ aufs Gehör auswirken? Und an alle, die schon lange spielen: Habt ihr das Gefühl, dass ihr auf dem linken Ohr schlechter hört?
:S :S

 

Bin gespannt auf eure Ansicht!

Beste Grüße, Sofia

Tasha Profilseite von Tasha, 11.10.2013, 21:39:25

Ja, die Geige ist laut und soweit ich weiss, wirkt sich das tatsächlich irgendwann negativ aufs Hörvermögen aus. Solange du nur für dich alleine geigst und das auch nur hobbymäßig, würd ich mir da nicht allzu viele Sorgen machen. Solltest du aber mal vorhaben in ein Orchester zu gehen, wirst du eh das Problem haben, dass es dort wahnsinnig laut ist. Da wäre es also auch keine Lösung auf ein leiseres Instrument umzusteigen.

sofie Profilseite von sofie, 11.10.2013, 22:14:00

Nicht umsonst gibt es den Begriff der Musikerschwerhörigkeit und auch entsprechenden Gehörschutz mit Filtern speziell für Musiker...

ABER: Ich spiele schon seit frühester Kindheit Geige und das nicht nur ein Stündchen für mich und habe trotzdem nachgewiesenermaßen keinerlei Hörverlust. Es scheint auch einen Unterschied zu machen welche Art von Lärm man zu ertragen hat...

Es gibt tatsächlich Geigen die fürchterlich laut am Ohr klingen. Mit so einer "Hupe" würde ich NIEMALS spielen. Entscheidend ist doch dass man die Geige im Saal auch noch in der letzten Reihe hört und das hat nicht nur mit Lautstärke zu tun sondern vor allem mit der Tragfähigkeit des Instrumentes. Gerade bei Leihinstrumenten der unteren Preisklasse gibt es teilweise fürchterliche Hupen, deren Klang nur laut und nicht schön ist.

Ein Instrument was am Ohr nicht zu laut ist halte ich auf jeden Fall für sinnvoll. Auch wenn man im Orchester spielt. Beim Gehör soll es ja so sein, dass der Lärm addiert wird... 

Meine Prävention gegen Musikerschwerhörigkeit setzt sich aus einen tragfähigen, aber am Ohr leisen Instrument, keiner zusätzlichen Lärmbelastung wie laute Musik, Diskothek, Bahnlärm o.ä. und einer Mütze im Winter zusammen. Solange mir der HNO-Arzt sagt mein Gehör wäre noch so frisch wie das eines 10-jährigen mache ich mir darüberhinaus allerdings KEINE anderen Gedanken.

Bea Profilseite von Bea, 12.10.2013, 08:13:32

Außer das Geigen wie Hupen (Zitat sofie) klingen -äh krachen- hat das ganze natürlich auch mit gekonnter Spieltechnik und eventuellen Hilfsmitteln , Dämpfern , zu tun.

Da eingangs geschrieben wurde, dass eigentlich auf nur einen 2-jährigen Unterricht als junges Kind zurückgegriffen wird, nehme ich mal an, dass die SChreiberin eigentlich noch Anfängerin ist und als solche eben nicht über die Technik verfügt, die Lautstärke zu modulieren, denn selbst auf einer Hupe kann man mit gut ansprechenden Saiten und perfektem Bogen auch ganz leise und schön spielen, dazu muss man aber die verschiedenen Techniken Bogengeschwindigkeit, Bogendruck beherrschen.

Also mir haben die ersten Jahre große Gummidämpfer geholfen, dann bin ich die kleineren umgestiegen und nun spiele ich so gut wie immer ohne, einfach weil es viel leichter geht (Saiten sprechen eben auch bei zartestem bogendruck an) und viel mehr modulierbar ist - ich greife auch mal ganz gern mit Bogenattacke in die Saiten, um so richtig dramatisch den vollen Klang aus der Violine zu  kitzeln. Wenn wegen schlafender MItbewohner doch mal ein Dämpfer sein muss, dann finde ich das eigentlich schon ziemlich die Spielleidenschaft hemmend.

Übrigens die Qualität des Bogens ist mit der größte Faktor eines guten, angenehmen Tones! Kolofonium u. Saiten müssen passen, die Haare greifen, der Bogen für Anfänger nicht zu "springfreudig", passt dies alles nicht, führt das eben zu übertriebenen Druck auf den Bogen und damit zu unbarmherziger Lautstärke am OHr und für die anderen!

sofie Profilseite von sofie, 12.10.2013, 09:41:39
Nein Bea, da muss ich leider widersprechen. Dynamik hat ja immer etwas mit Verhältnissen zu tun und da macht es eben keinen Sinn auf einer fürchterlich lauten Geige einfach alles leise zu spielen. Ausserdem ist der Klang einer hupenden Geige vom Grundcharakter nicht wirklich schön.
Bei einem wirklich lauten Instrument kann ein Geigenbauer sich etwas Abhilfe schaffen. Vom Spielen mit Dämpfer würde ich abraten. Ein Gehorschutz speziell für Musiker wirkt für mich im LaienBereich etwas übetrieben.
Aranton Profilseite von Aranton, 12.10.2013, 12:33:16

Wenn das Instrument so laut ist, dass es Dir den Spaß vermiest, würde ich versuchen, es leiser zu kriegen. Gute Geigen haben zwar einen Klang, der einerseits bis in die letzte Reihe eines Konzertsaales trägt, andererseits aber auch für für das Gehör des Geigers unproblematisch ist. Aber solche Geigen sind nicht gerade für ein Butterbrot zu bekommen; auch nicht unbedingt zu mieten. Deshalb würde ich zunächst mal an anderen Stellschrauben drehen, um die Geige leiser zu bekommen.

Was für Saiten sind denn auf Deiner Geige drauf? Manchmal werden als "Qualitätsmerkmal" teure "Profi-Saiten", die für Konzertsäle entwickelt wurden, aufgezogen. Dabei heißt: "Die benutzt Hillary Hahn oder David Garret" nicht, dass sie zum Instrument oder den Anforderungen eines Laien passen. Wer nur sein Wohnzimmer beschallen möchte, braucht nicht die selbe Power wie jemand, der in der Allianzarena auftritt. Außerdem ist nicht jede Geige der Power, die in Evah Pirazzis oder Thomastik Pi steckt, gewachsen. Deshalb vermute ich, dass sich mit anderen Saiten ein leiserer und für Dich angenehmerer Klang erzielen ließe.

Meine Geige ist z.B. mit Dominant Saiten so laut, dass mir nach spätestens einer dreiviertel Stunde das linke Ohr weh tut. Momentan habe ich Corelli Crystal-Saiten drauf; mit denen kann ich stundenlang spielen ohne dass es meine Ohren angreift. Das ist auf jeden Fall besser, als Saiten zu verwenden, die man ohne Dämpfer oder Oropax nicht dauerhaft erträgt.

Bea Profilseite von Bea, 12.10.2013, 13:31:56

Ja, wie die Vorredner sagen, kann man an der Geige auch etwas ändern (lassen). Nicht nur wie Aranton sagt, spielt die Wahl der Saiten eine Rolle, auch die Stellung der Stimme im Korpus (etwa in Höhe der e-Saite - leicht versetzt Richtung SAitenhalter)macht viel aus oder das Gewicht des Saitenhalters,  ....

Und natürlich ist eine 4/4 Geige lauter als eine 1/2 Geige. Ich habe z.b. beim Duo mit Töchterchen bei der 1/4 u. 1/2 Geige mit großem Dämpfer begleitet, bei der 3/4 war der Ausgleich mit dem kleinen "sordino"-Teil fruchtbar.

Hat die Geige tatsächlich einen unannehmbaren Klang, versuche sie doch zu tauschen - ist doch gemietet - da dürfte das kein Ding sein - vielleicht passt sie halt nicht zu deiner Spielweise, zu deinem Verständnis von Tonschönheit-

Neuester Beitrag SGC Profilseite von SGC, 12.10.2013, 17:09:33

wow, vielen dank für die zahlreichen rückmeldungen!

Da bin ich ja beruhigt, werde wohl nochmal am instrument feilen, bzw andere instrumente antesten. schade, denn die geige ist ansonsten wirklich top. aber ich habe sie ja glücklicherweise nur gemietet. eine "hupe" würde ich sie jetzt nicht nennen, wenn jemand anderes sie spielt, klingt sie wunderschön, aber aus spielerperspektive eben noch nicht so ganz das richtige.

Ich habe bereits einen angefertigten gehörschutz, allerdings widerstrebt mir ein bisschen, den immer einzusetzen, da ist der umstieg auf ein anderes instrument doch besser.

beste grüße

sofia

 

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