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Geige lernen mit 19?

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enikselom Profilseite von enikselom, 14.05.2013, 20:00:52
Geige lernen mit 19?

Hallo (:

Wie ihr schon am Betreff sehen könnt, würde es mich interessieren, ob man mit 19 Jahren noch anfangen sollte ein Instrument zu lernen, was noch dazu sehr schwer ist. Was Noten lesen angeht bin ich ein Analphabeth, aber das soll jetzt kein Hindernis sein. Vielmehr interessiert es mich, ob es überhaupt Sinn macht; mein Ziel ist es nicht eines Tages virtous auf diesem Instrument spielen zu können (dagegen hätte ich aber nichts ;)) und ich bin auch davon überzeugt, dass es dafür zu spät ist... ich bin sicher, dass ihr mir in dieser Sache recht gebt.

Es ist ganz klar, dass ich zuerst einmal Noten lesen lernen sollte, dass es von mir abhängt, wie gut ich werde, bzw. wieviele Stunden ich am Tag übe, etc. Die oberste Priorität ist es, dass ich Freude am Spielen habe und der Wille ist auch da! 

Das Erlernen der Geige wird Jahre dauern und es wird sehr oft Momente geben - wie in allen Bereichen des Lebens -, wo das Üben keinen Spaß macht und man am liebsten das Handtuch werfen möchte. 

Ich würde mich über seriöse und realistische Antworten sehr freuen!

Danke (:

 

Cassia Profilseite von Cassia, 14.05.2013, 21:22:10

Du fängst dann 13 Jahre vor mir an und kommst bestimmt sehr viel schneller weiter als ich....

Ich spiele seit meinem zweiten "Lehrjahr" im Orchester, was immer mein größtes Ziel war und von dem ich dachte, das erreiche ich nie. Ich musste also schnell neue Ziele finden, aber das ist dank Unterricht ja nicht schwer---was man da alles so lernen kann :-)))

Hier gibt es viele Spätanfänger, bemüh doch mal die Suche--wir haben einen eigenen Thread, wenn ich mich recht erinnere :-)

 

darinka Profilseite von darinka, 14.05.2013, 21:28:47
Hallo!

Ich bin 27 habe auch erst im Januar angefangen, Geige zu spielen. Zwar habe ich schonmal Klarinette und Saxophon gespielt und kann daher auch Noten lesen, das ist aber schon 10 Jahre her und seitdem hatte ich musikalisch kaum was gemacht.
Und ich muss sagen, dass es nicht gerechtfertigt ist, wenn einen andere vom Geigenlernen abhalten möchten, bloß weil man keine 5 mehr ist.
Erstens ist es ein sehr schönes Instrument, es macht jeden Tag mehr Spaß zu üben, weil man ja immer mehr lernt und ich denke, dass es kein Problem ist, gleichzeitig Stück für Stück Noten lesen zu lernen.
Ich bereue es bisher absolut nicht und bin seit der ersten Woche Unterricht jeden Tag hibbelig, bis ich zum Üben komme.
Kurzum: Geige lernen ist toll, wenn auch nicht ganz einfach, aber ich denke mit der richtigen Motivation klappt das!
Geige Profilseite von Geige, 14.05.2013, 22:47:47
Ein mir bekannter stellv. Konzertmeister eines größeren Sinfonieorchesters erzählte mir, er habe erst mit 17 Jahren das Geigespielen begonnen. Mit enormen Ehrgeiz ausgestattet und gehöriger Portion Musikalität kann es also durchaus noch was werden. Aber zugegeben, ich war von seiner Aussage erst einmal geplättet.
Schneewittchen Profilseite von Schneewittchen, 15.05.2013, 00:09:12

Also ich habe vor etwas mehr als einem Jahr mit 23 Jahren angefangen. Und das für mich genau der richtige Zeitpunkt :)

Ich habe endlich ein Hobby gefunden, an dem ich wirklich am Ball bleibe und das mir unglaublich Spass macht. Und auch endlich ein neues Ziel vor Augen, dass sich nicht im Berufsleben abspielt. Ich will irgendwann in einem Orchester spielen, und laut meinem Lehrer wird das auch nicht mehr allzu lange dauern. Das macht mich ziemlich stolz. Das Geige lernen hat mir ganz schön viel selbstbewusstsein gegeben und ich bin froh dass ich den Schritt gemacht habe. :) Ich habe ziemlich lange mit mir gekämpft, bis ich zum Geigenbauer gestiefelt bin und gesagt habe ich möchte jetzt eine Geige mieten. Inzwischen übe ich mindestens eine Stunde am Tag und das nur weil ich einfach Lust habe zu spielen.

Und vor dem Notenlesen brauchst du keine Angst haben. Das passiert ganz nebenbei und ist gar nicht so kompliziert wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht ;)

Mein Rat ist also: Einfach machen. Ausprobieren. Zu alt bist du auf keinen Fall. Zumal du ja anscheinend realistische Vorstellungen davon hast, was du mit der Geige erreichen willst. Auf deine Frage ob es SINN macht: Ja natürlich. Du wirst auf jeden Fall um eine Erfahrund reicher und das macht immer Sinn :)

piazzolla Profilseite von piazzolla, 15.05.2013, 21:24:15

Vergiss das Märchen vom "Geige lernen als Erwachsener bringt nichts"! Ich habe mit 34 vor 3 Wochen angefangen und ich staune selber über meine Fortschritte, obwohl ich sehr selbstkritisch bin! Auch ich hätte nie gedacht, dass es nochmal etwas mit der Geige wird, aber es geht tatsächlich. Also nur zu....! Geh zum Geigenbauer und leih dir ein vernünftig eingestelltes Instrument und ab gehts...

Bea Profilseite von Bea, 16.05.2013, 10:47:09

 Interessehalber, wie hat sich denn dein Verleihproblem gelöst? Freue mich, dass du offensichtlich mit dem Geigelernen starten konntest!

piazzolla Profilseite von piazzolla, 17.05.2013, 22:38:58

Danke der Nachfrage! Ich bin zu einem anderen Geigenbauer gegangen und da war es überhaupt kein Problem. Ich wurde wahnsinnig freundlich bedient und habe eine günstige, aber gut eingestellte Geige zum Preis von 18 Euro/Monat bekommen. Bartsch in Essen...kann ich nur empfehlen!xyxthumbs

Fürs Erste habe ich mir das Adagio aus der g-moll-Sonate von Bach vorgenommen. Ist von der Bogenführung nicht soo kompliziert und die Fingerknoten bei den Doppelgriffen halten sich in Grenzen. Ich denke, es ist ein geeingetes Stück um als Anfänger Intonation und ein sauberes Legato zu üben.

Mit den modernen Violinschulen a lá "Die fröhliche Violine" kann ich nicht viel anfangen. Da finde ich die Youtube-Lessons weitaus ergiebiger. Eine schöne Sache sind auch die Intonations- und Skalenübungen von Rode, Kreutzer, Baillot, die ich mir im Internet heruntergeladen habe.

Ich hoffe, schnell mit dem g-moll Adagio voranzukommen und dann fortzuschreiten. Die Fuge überspringe ich dann aber besser erstmal und knüpfe sie mir dann mal so in 4-5 Jahren vor 4

Viele Grüße!

 

Bea Profilseite von Bea, 18.05.2013, 10:50:33

Ein toller Einstieg mit einem Bach-Solowerk! Da du dich so gut auskennst und gleich auf hohem Niveau einsteigst, nehme ich an, du spielst auch andere Instrumente auf  überdurchschnittlichem Niveau? 

Guten Start!!

piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 17:56:23

Ja, ich spiele auch andere Instrumente (Gitarre, Traversflöte, Klavier, Stimmbänder) und meine Motivation, klassische Gitarre zu lernen war J.S. Bach (wie bei allen anderen Instrumenten auch). Das Adagio war auch das erste Teilziel auf der klassischen Gitarre (vorher bereits ca. 10 Jahren E-Gitarre). Bin auf der Gitarre bis zur Chaconne gekommen, was auf der Gitarre schon extrem anspruchsvoll ist, auf der Violine aber ungleich schwerer. Wenn man von der Gitarre kommt, fallen einem die linke-Hand-Techniken auf der Geige, wie Vibrato, Triller, etc. nicht ganz so schwer. Da ich dann so ca. 2-4 Stunden am Tag übe, könnte ich Satz 1 BWV 1001 in den nächsten Monaten vernünftig hinbekommen.  Allerdings sind so Kaliber wie die Chaconne ein Lebensbegleiter. Wenn ich die nicht regelmäßig auf der Gitarre übe, dann passieren wieder etliche Fehler. Ich wundere mich immer, wie die Profimusiker ein solch umfangreiches Repertoire ständig abrufen können. Wahnsinn!

Bea Profilseite von Bea, 18.05.2013, 18:40:57
Gitarre und Flöte --d.h. neben fingerbeweglichkeit, ist vor allem die Koordination von rechts und links schon angelegt! Ich könnte mir vorstellen, wenn du einesTages die Chaconne auf der Violine spielst, dass es dann objektiv gesehen nicht schwieriger als auf der
Gitarre ist!
Übrigens das Vibrato ist eigentlich nicht gleich dem auf der Gitarre, soweit ich das als Gitarre beurteilen kann, wird die vibratobewegung bei der Gitarre seitwärts, also parallel zum Gitarrenhals ausgeführt, bei der Geige ist es quer dazu, also vor- und rückwärts - wirst noch deinen Spaß damit haben. bei barocken stücken gilt vibrato z.Zt. als unfein, deswegen dürfte das beim adagio nicht zur Perfektion fehlen.
Ach, so ganz klappt das tablet-schreiben nicht, es soll oben heißen "als nur Klampferin auf der Gitarre":-)
piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 19:16:38

Es hilft mit Sicherheit, wenn man als hochbetagter Geigen-Anfänger vorher schon andere Instrumente beherrscht, aber dennoch bin ich davon überzeugt, dass auch Musikanfänger in höheren Semestern Geige erlernen können.

Bei der Chaconne ist die Bogentechnik im Arpeggioteil wohl auch objektiv schwieriger, als mit den Fingernägeln, obwohl es auf der Gitarre eine verflixt filigrane Angelegenheit ist, zumal ich extrem lange, dünne Finger habe. Das fühlt sich tatsächlich manchmal an, als ob sie sich verknoten würden.

Das Vibrato ist völlig anders, als auf der Gitarre, aber das Gefühl, wie man überhaupt ein Vibrato macht, ist ungefähr dasselbe. Wenn man es einmal raus hat, parallel zum Griffbrett zu vibrieren, geht es fast wie von selber. Das Schwierige ist, dabei den Geigenkorpus nicht zu bewegen und oft hilft noch das Kinn zur Stabilisierung. Mein Ziel ist aber, auch ganz ohne Kinnhalter ein gutes Vibrato zu erreichen, bzw. überhaupt ohne Kinnhalter zu spielen. Das Handvibrato mache ich schon ziemlich gut. Ich habe es übrigens nicht extra geübt, sondern es hat sich automatisch mit dem immer besseren Gefühl für den Hals und damit größerer, sicherer Beweglichkeit der linken Hand ergeben. Das Fingervibrato allerdings ist zum Verzweifeln und wohl eine der größten technischen Hürden. Aber vielleicht lass ich erstmal das Vibrato sein, zugunsten der Intonation.

Thorstaen Profilseite von Thorstaen, 18.05.2013, 17:45:49

"Ich wurde wahnsinnig freundlich bedient und habe eine günstige, aber gut eingestellte Geige zum Preis von 18 Euro/Monat bekommen. Bartsch in Essen...kann ich nur empfehlen!xyxthumbs"

Zu Bartsch gehe ich mittlerweile auch gerne. Aber jetzt bin ich natürlich neugierig, welcher Geigenbauer Dir keine Geige leihen wollte. Auch in Essen? Gleicher Stadtteil? Schickes altes Haus?

Sonst kann ich Dir noch Herrn Kasak in Velbert empfehlen. War immer zufrieden, zudem geht es da noch etwas persönlicher zu. Allerdings ist er ohne Auto schwierig zu erreichen.

piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 17:58:24

Diesbezüglich möchte ich dann doch Diskretion bewahren. Ich denke, besagter Geigenbauer hatte gute Gründe, zumal er nur hochwertige Instrumente verleiht.

Bea Profilseite von Bea, 18.05.2013, 10:42:38

Entschuldigung, aber Ihr Eintrag war mit HTML-Elementen versehen, die hier nicht erlaubt sind.

Um dies zu sehen, wurde mein Beitrag vollkommen gelöscht!! Und es handelte sich dabei nur um ein Video mit einem zur Musik passend ablaufendem Manuskript-Bild!!! Also uralt und garantiert ohne Gema, ohne Verlagsrechte!!!

http://www.youtube.com/watch?v=JA6m5qfh8Pk

 

piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 18:19:44

Sehr gelungene Interpretation mit "moderner" Spielweise! Erkin Onay habe ich bisher noch nicht gehört.

Ansonsten ist meine Favoritin auf der Violine, neben Isabell Faust, Alina Ibragimova, die leider nicht mit 1001 auf Youtube zu sehen ist. Sie spielt ähnlich analytisch wie Mullova, aber doch emotionaler, mit wohl absolut makelloser Technik (soweit ich das als Laie beurteilen kann)

http://www.youtube.com/watch?v=paBW46iYqOg

Geige Profilseite von Geige, 18.05.2013, 16:33:06
was wurde gelöscht? Von meiner Seite nichts....wann war es, ich kann es über die Logfiles prüfen.
Bea Profilseite von Bea, 18.05.2013, 18:15:11
Das dürfte so gegen 10.30 gewesen sein. ich habe dann noch ein anderes Video embedded probiert. Beim Abschicken der reaktion war nichts unnormal, erst als ich zur Kontrolle den Thread öffnete sah ich dass anstelle meines beitrages nur die von mir rot unterlegte Meldung erschien. Leider habe ich beide gleich in die Tonne geworfen. Den Link zum selben Video hat die software aber durchgelassen.
Vieleicht war beim Anklicken copy embedded noch Werbung von YOUTUBE am Laufen. Ich sitze im Moment nur am tablet und kann daher nicht nochmal überprüfen....danke für das Nachfragen!!!!:-)
Geige Profilseite von Geige, 18.05.2013, 20:09:30

Vermutlich ist es eine automatisch generierte Antwort der Forensoftware, die durch den HTML Code generiert wurde. Ich frage einmal beim Betreiber der Forensoftware nach.

Geige Profilseite von Geige, 18.05.2013, 20:48:56
Habe gerade die Antwort erhalten:
ja, das geschieht automatisch, wenn Javascript etc. in Forenbeiträgen vorkommt.
darinka Profilseite von darinka, 18.05.2013, 21:26:08
Wow, nach 3 Wochen schon ein Adagio von Bach? Ich spiele seit 4 Monaten Geige und dachte schon, ich brächte ein gewisses Talent mit, aber von einem anständigen Vibrato bin ich wohl noch Monate entfernt... Da wird man richtig kleinlaut, wenn man das liest. Ich habe mir vor 2 Wochen den Kanon in D von Pachelbel gekauft, weil ich den so schön finde, und scheiterte kläglich nach 5 Zeilen, und das ohne Vibrato! Großen Respekt, piazzolla!
piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 21:33:58

Oh nein!! Ich kann es noch lange nicht! Es ist mein Übungsstück als Teilziel, welches ich in ein paar Monaten erreichen möchte. Neben den trockenen Technikübungen braucht man ja ein Stück zur Motivation.

Wie übst du denn?

sofie Profilseite von sofie, 18.05.2013, 23:19:59

Mach Dir nichts draus! Die Frage ist nicht was, sondern wie man spielt...

darinka Profilseite von darinka, 18.05.2013, 21:47:44
Ja, aber ich habe mich an Vibrato z. B. noch gar nicht ran getraut, bis auf ein paar Lockerungsübungen auf dem eigenen Handrücken. ;-) Ich habe im Januar mit Geigenunterricht angefangen, weil ich mir nicht zugetraut habe, es autodidaktisch zu lernen. Ich lerne im Unterricht mit den Schulen " Alles für Streicher", im Moment Ende Band 1 und, parallel, " Schritt für Schritt" von Gorbatobv. Und bei Pachelbel's Kanon schau ich' dass ich immer ein Stückchen weiter komm, was die Intonation angeht.
Ich habe bis vor 10 Jahren Klarinette und Saxophon gespielt, aber seither musikalisch nicht viel gemacht.
darinka Profilseite von darinka, 18.05.2013, 21:53:55
Den Kanon habe ich mir auch zur Motivation zugelegt.
piazzolla Profilseite von piazzolla, 18.05.2013, 22:12:16

Der Kanon ist ne gute Idee! Da kann man sehr schön Bogenwechsel üben und wenn man etwas kreativer ist, endlos darauf improvisieren, etc. oder auch mal eine Okatave höher springen...

Aber ich steh ja auf Doppelgriffe...

 

darinka Profilseite von darinka, 18.05.2013, 22:43:50
Hihi, im Moment bin ich auch ohne Improvisieren und Transponieren gut beschäftigt damit. ;-) Aber das stimmt eigentlich, das geht bei dem Stück sicher gut.
enikselom Profilseite von enikselom, 19.05.2013, 18:51:35

Vielen Dank für eure Antworten! Nach diesen Erfahrungsberichten bin ich ja gleich viel motivierter :) Nur stellt sich die Frage: soll ich zuerst einmal lernen wie man Noten liest oder passiert das "nebenbei", also während ich Geigenunterricht habe? Und wie würdet ihr das Erlernen der Geige in Phasen unterteilen, z.B. wie viele Monate hat es gedauert bis ihr erste Erfolgserlebenise hattet und wie würdet ihr sie definieren, etc. Würde mich über eure Berichte sehr freuen :)

Aranton Profilseite von Aranton, 19.05.2013, 20:21:30

Das Notenlesen kommt, wenn man einen halbwegs guten Lehrer hat, nebenbei. Außerdem lernt es sich viel leichter, wenn man es gleich konkret anwenden kann.

enikselom Profilseite von enikselom, 19.05.2013, 20:43:35

Wie würdest Du einen guten Lehrer beschreiben? Weil wenn ich beginne und von nichts eine Ahnung habe, werde ich ja wissen können, ob er gut oder schlecht ist :(

asmahan Profilseite von asmahan, 19.05.2013, 23:51:03

Such' auf alle Fälle eine Lehrer oder eine Lehrerin, der/die Erfahrung im Umgang mit erwachsenen Schülern hat oder sogar auf solche spezialisiert ist. Da hast Du auch die Chance, dass Dir angemessenes Lehrmaterial vorgesetzt wird, und nicht eine für Sechsjährige konzipierte Schule. Natürlich kann man ohne vorgängige Instrumental-Erfahrung nicht gerade auf eine Insel der Seligen hopsen wie piazzolla mit seiner Bach-Sonate, aber auch für uns gewöhnlich Sterbliche gibt es schon relativ früh (Beherrschung der ersten Lage) kleine Duos, die durchaus erträglich klingen.

enikselom Profilseite von enikselom, 20.05.2013, 09:16:22

Wie würdest du das Erlenen der Geige in Phasen unterteilen? Z.B. in den ersten Monaten kannst du dies und das, nach einem halben Jahr solltest du das und das können, etc. Es ist klar, dass es auf die Person ankommt (wie viel sie übt, ob sie Talent hat, etc.), aber wie würde der Beginn für einen "durchschnittlichen" Anfänger aussehen, bzw. wie war es bei dir?

sofie Profilseite von sofie, 20.05.2013, 09:36:06

Den "durchschnittlichen Anfänger" gibt es nicht. Schon gar nicht bei Erwachsenen mit ihren doch sehr unterschiedlichen Vorerfahrungen. Bei Kindern ist es viel leichter gemeinsame Merkmale zu finden.

Der "durchschnittliche" Beginn sieht bei Erwachsenen und Kindern ähnlich aus. Erst einmal Erlernen von Geigen- und Bogenhaltung. Dann Streichen auf leeren Saiten. Wenn das gut läuft dann folgt das erste Greifen. Meist erst in einer Griffart. Danach geht es wohl sehr unterschiedlich weiter. Je nach Lehrer und Alter des Schülers.

Erwachsene verstehen sehr schnell und können deshalb schon früh mit verschiedensten Griffstellungen usw. spielen. Ein Kind ist in der motorischen Umsetzung sehr direkt und kann auch schon sehr früh schwierigste Techniken mit fließenden Bewegungen lernen. Erwachsene sind da deutlich "steifer". Erwachsene wissen meist ganz genau was sie wollen und eigentlich ist ist dies meist etwas was man nicht zu früh lernt. Bei einem Kind würde man dies nie erlauben sondern erst einmal systematisch die Technik aufbauen. Viele Erwachsene wachsen dann jedoch an ihrer Aufgabe...

Nach einem Jahr solltest Du als Erwachsener sicher in allen Griffstellungen in der ersten Lage spielen können. Und zwar nach Noten und nicht nach Griffarten... Detache, staccato und legato sollten auch funktionieren.

Ich würde auch zu einem Lehrer mit Erfahrung im Erwachsenenunterricht raten. Alleine schon wegen der Ansprache.

asmahan Profilseite von asmahan, 20.05.2013, 10:35:45

Sofie hat recht, Durchschnittswerte kann man nicht ohne weiteres festlegen. Sicher gibt es schon mal Unterschiede hinsichtlich der Begabung, dann spielt es auch eine Rolle, wieviel Zeit man fürs Üben aufwenden kann. Mit einem Beruf, der mindestens 60 Wochenstunden verlangt, und weiteren 10 für die Betreuung der Mutter plus noch dem üblichen Alltagskram bin ich da leider nicht besonders gesegnet, versuche aber, an Werktagen eine Stunde und am Wochenende mindestens 3 pro Tag hinzukriegen, wenn es die Umstände irgendwie erlauben. Wenn man motiviert ist, macht das Üben Spass, und die Zeit geht rasch vorbei - könnte mir die Nase, die Haare oder gleich den ganzen dämlichen Kopp ausreissen, dass ich das nicht schon als Kind bemerkt habe...

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