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Zugeordnete Kategorien: Bogen
Quelle: http://www.thomann.de/de/carbondix_carbon_44_violinbow.htmsid=b0b1212d3a9a9cffb79150039fb343c3
Einen carbondix habe ich für Töchterchen angeschafft und war auch selbst sehr neugierig auf diesen Carbonbogen. Allein die Optik ist wirklich umwerfend! Der Bogen selbst hat ein interessantes Rautenmuster, und der Frosch ist ein Gedicht, natürlich mit Zwickel. In der Hand liegt er sehr gut, ist aber wie angekündigt ein eher festerer Bogen - besonders im Vergleich zu meinem eher ein bisschen weicheren, sehr springfreudigen in allen Bogenabschnitten. Aber nichts destotrotz alle Bogentechniken lassen sehr gut ausführen, läuft gut auf angepeilten Kontaktpunkt. Töchterchen ist völlig zufrieden, kommt - wie immer - mit wenig Kolofonium aus , angeblich hört es sich neueinkolofoniert nicht gut an ...- . Eines machte mich allerdings stutzig, der Ton ist heller als mit meinem Holzbogen - also ich bin mit meinem doppelt so teuren Holzbogen doch zufriedener - allerdings macht mich ein anderer Bogen von gleicher Firma neugierig:
Hallo Bea!
Danke für den Bericht. Es sollte allgemein bekannt sein, daß Carbonbögen die Tendenz haben eher "heller" - wie Du es nennst - als Holzbögen zu klingen. Ich verwende dafür den nicht positiv gemeinten Ausdruck "kühler", nachdem sich meine anfängliche Begeisterung - nicht zuletzt aufgrund des generellen Preis/Leistungsverhältnisses von Carbonbögen - gelegt hat.
Vito Liuzzi, italienischer Professor für Kontrabaß, meinte zu seinem Carbonbogen des obersten Preissegments solcher Bögen, es sei klanglich der Bogen mit dem schlechtesten Preis/Leistungsverhältnis, den er je hatte. Kommt halt immer darauf an, was einem besonders wichtig bei einem Bogen ist.
Grüße
Thomas
Hier habe ich noch andere interessante Eindrücke zu einfachen - d.h. günstigen Kunststoffbögen:
http://www.sdmaus.com/geigenblog/carbonbogen-eine-alternative.html
Im Preisbereich um die 100€ ist ein Carbondix sicher nicht die falsche Wahl. Im oberen Preisbereich sind die richtig guten, und leider auch sehr teuren, Bögen was den Klang und auch das Spielgefühl angeht (noch) unschlagbar.
Meine Tochter hat 2 Carbondix Bögen gespielt, in 1/2 und 3/4 Größe. Für Kinder eine gute Wahl, da der Bogen vielleicht auch mal runterfällt, vergessen wird abzuspannen....
Und für 100,-- ein ordentlicher Schülerbogen, mit dem man so manche Technik erlernen kann. Manche ist allerdings schwieriger zu lernen, so ihr Geigenlehrer.
Jetzt hat sie einen tollen Holzbogen, den will sie nicht mehr missen. Und der ist natürlich mit dem Carbondix nicht zu vergleichen. Hat aber auch das 10 fache gekostet, das muss man auch sehen.
Ich kann keinen Bogen für 100,-- mit einem für 1000,-- vergleichen, das wäre nicht fair.
Daher: für Schüler ein guter Bogen, man muss halt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sehen.
Holzbögen gibt es von Dörfler schon ab ca. 100,- €, im ersten Jahr habe ich mit so einem gespielt. Dann habe ich mir den Maestro von Dörfler gegönnt (ca. 500,- €), der springt etwas besser als der einfachere Brasilholzbogen.
Ich wäre mir nicht sicher, ob Holz der ausschlaggebende Faktor ist, es gibt auch sehr teure Carbon-Bögen und es soll sogar Profis geben, welche mit Carbon spielen.
Es gibt bei der Frage Holz oder Carbon noch einen Aspekt, den man nicht aus den Augen verlieren sollte: Die Pflanzenarten, die als "Brasil-" oder "Fernambukholz" gehandelt werden, sind allesamt massiv vom Aussterben bedroht. Wenn Fernambukbögen für hundert oder Brasilholzbögen für dreißig Euro vertickt werden, spiegelt dieser Preis die Bedrohung der Bestände nicht wieder. Diese Preise sind nur durch Raubbau möglich, der eher früher als später dazu führt, dass es gar keine Bögen mehr aus diesen Hölzern gibt. (ganz abgesehen davon, dass ein Dreißig-Euro-Bogen eigentlich ohnehin nur Schrott sein kann)
Insofern finde ich, dass man, wenn ein Bogenkauf ansteht, ernsthaft über Carbon nachdenken sollte; so wie man sich meiner Ansicht nach auch beim Autokauf fragen sollte, ob er verbrauchsgünstigere aber schwächere Motor seinen Zweck nicht auch erfüllt. Ich glaube gern, dass Carbonbögen etwas anders klingen als Holzbögen. Aber je nach Anwendungsgebiet und persönlichem Geschmak kann das doch auch ein Vorteil sein. Außerdem ist der Bogen ist zwar ein wichtiger Faktor für den Klang aber beileibe nicht der Einzige. Man kann z.B. mit der Saitenwahl gegensteuern, wenn der Bogen einem zu "kühl" oder "hell" ist.
Bei der E-Geige, die ich vor einiger Zeit auf einem Flohmarkt erstanden habe, war ein sehr schrottiger Billigbogen dabei. Bei dem Ding quillt Leim aus dem Frosch; eine Neubehaarung wird sich also nicht lohnen. Ich hatte ohnehin vor, das Teil wenn die Bespannung hin ist, durch einen Carbon-Bogen zu ersetzen. Beas Beitrag hat mich darin bestärkt.
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