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Hallo,
meine Geigenlehrerin möchte, dass ich im kommenden Schuljahr ein größeres Werk einstudiere. Im letzten Halbjahr habe ich hauptsächlich an kleinen "pädagogischen" Stücken und Tonleitern meine technischen Vorkenntnisse aufbereitet.
Ich habe früher mal das Rieding Concerto "Im ungarischen Stil" gespielt, das bekomme ich momentan aber nicht so hin, dass es mir gefällt. Die einzelnen Teile kann ich zwar im Prinzip, wenn ich sie einzeln rausnehme, doch wenn ich es am Stück spiele, verheddere ich mich ständig oder verrutsche, was ich für ein Konditionsproblem halt. Doch wie auch immer: das will ich nicht spielen, das ist mir im Moment zu frustrierend.
Dann habe ich mal die Sonatine von Dvorak geübt, das wäre schon besser, aber ich möchte ja was neues.
Da ich Duos liebe (da spiele ich automatisch besser, finde ich), würde ich gern was für 2 Geigen wählen. 1.-4. Lage, möglichst nicht Barock oder Klassik, und nicht die Bartok-Duos, die liebe ich heiß und innig und kann bereits sehr viele. Außerdem entsprechen sie ja sowieso nicht dem Kriterium "größeres Werk".
Hat jemand eine gute Idee?
Viele Grüße,
Juni
Hallo Juni!
Ohne jetzt konkrete Empfehlungen geben zu können, ein Link wo man einfach mal schmökern kann: http://imslp.org/wiki/List_of_Compositions_for_String_Duo#Violin_Duo . Wie in dem grauen Kasten steht ist die Liste nicht vollständig, es bleibt Raum für eigene "Expeditionen". Wenn es keine Originalliteratur sein muß, kann man die Suche auf "Violine und ein Melodieinstrument" oder "zwei Melodieinstrumente" ausdehnen.
Grüße
Thomas
http://www.amazon.de/Altfranz%C3%B6sische-Due ... &qid=1343405532&sr=8-3
Das finde ich eine ganz nette Sammlung, die ich immer bei mir trage. Das ist gut spielbar und macht Spaß. Man kann auch musikalisch einiges dran machen, muss aber nicht. In der Regel kann man das vom Blatt lesen.
Als sehr leichte Duos gibt es noch die Duos von Pleyel, wenn ich das richtig einschätze sind diese aber wirklich zu leicht.
Mazas hat auch mit Op. 39 ein paar nette Duos geschrieben, die bei IMSLP verfügbar sind.
Mazas und Doflein sind für mich Sammlungen, die man immer mal ungeübt spielen kann, auch wenn man seinen Duopartner nicht sonderlich gut kennt, aber auch etwas, dass als Lückenfüller für eine Mucke gut aufbereitet werden kann. Allerdings sind das auch alles keine späten Werke. Vielleicht sind sie Dir auch zu anspruchslos.
Da fällt mir gerade ein, bei einer spontanen Aktion mit einem Bekannten habe ich ein paar Duos vom Spohr gespielt, hat mir auch viel Spaß gemacht.
Danke für Eure schnellen Antworten!
Doflein ist zu barock ;-) und nach den Notenbeispielen, die ich finden konnte, auch zu einfach. Zu einfach sind auch Mazas und Pleyel. Viel zu schwierig erscheint mir der Spohr, ich glaube, dafür bin ich noch nicht gut genug mit dem Bogen. Leider, denn ich kenne Vokal- und einige Instrumentalwerke von Spohr, die ich sehr gerne höre.
Ich klicke mich jetzt nochmal durch die IMSLP-Links, aber nur nach dem Lesen kann ich manchmal nicht beurteilen, wie es klingt und ob es mir gefällt. Deshalb: wenn Euch noch was einfällt, immer her damit!
Viele Grüße,
Juni
OK, das hilft schon einmal weiter. Sehr schön finde ich
http://imslp.org/wiki/Passacaglia_for_Violin_and_Viola_%28Halvorsen,_Johan%29
Ist aber vor allem in der Intonation auch nicht gerade einfach und einer müsste Bratsche spielen.
Vielleicht fällt mir noch etwas ein.
Naja mit Sarasates Navarra hab ich wohl zu hoch gegriffen, auf der anderen Seite, wenn du dich an einem Stück entwickeln willst, muss es auch Herausforderungen haben sonst bleibt man auf der Stelle stehen - bei mir ist zumindest so, du hast ja Unterricht und dort könnte durch Änderung von Fingersätzen noch einiges entschärft werden.
Aber hier noch was anderes modernes: Arthur Honegger Sonatine für 2 Geigen:
Sich nach einem Stück ein wenig strecken zu müssen und daran zu wachsen ist sicher nicht falsch. Leider vermute ich allerdings, dass Juni für Navarra eine ordentlich lange Leiter braucht um überhaupt mit den Fingerspitzen danach zu greifen. Da ist die Gefahr eines schlimmen Sturzes sehr realistisch...
Wenn Riedings Concertino im ungarischen Stil schon Probleme macht (Juni schreibt einzelne Stellen gehen, aber am Stück verheddert er/sie sich..) und "1.-4.Lage gehen", dann ist Navarra überhaupt nicht angebracht. Hierfüt braucht man ein absolut präzise sicher Technik und es sollte "egal sein" in welcher Lage/Tonart/Strichart usw. man sich gerade bewegt. Solche virtuosen Stücke wirken einfach nur peinlich wenn man versucht irgendwie durchzukommen.
Code759, der Halverson sieht absolut so aus wie ein Stück, das mir gefällt :-). Laut meiner Lehrerin ist meine Intonation "hervorragend". Naja, sie ist immer positiv. Ich weiß allerdings nicht, ob sie Bratsche spielt bzw. ob sie eine besitzt. Ich habe mir das Stück mal ausgedruckt.
Bea, Dir auch vielen Dank für Deine Vorschläge. Den Shostakovitch hatte ich bei Youtube bereits entdeckt, aber dafür benötigt man ja noch ein Klavier, ebenso für den Sarasate.
Aber der Honegger, der könnte es sein! Ich bin beim Anhören begeistert und beim Mitlesen der Noten nicht abgeschreckt. Mit diesem Vorschlag werde ich in die nächste Stunde gehen.
Viele Grüße,
Juni
Ja, der Honneger ist wiklich schön. Der bietet auch viele Möglichkeiten zum Arbeiten, er ist musikalisch, alleine auf Grund seiner Entstehungszeit, nicht uninteressant.
Die meisten Geiger hatten zumindest schon mal ein bisschen Bratsche gespielt, daher denke ich, dass Deine Lehrerin eventuell Bratsche spielen könnte. Das ist zumindest nicht so abwegig, dass man nicht fragen kann ohne sich zu blamieren. :)
Eine schöne Einspielung der Passacaglia ist von Perlman und Zukerman:
Man spürt einfach den Spaß bei der Musik, technisch kenne ich bessere Aufnahmen, diese lebt für mich aber einfach.
Hallo Sofie,
keine Sorge, ich gehöre zu den Leuten, die lieber leichte Stücke gut als schwere "irgendwie" spielen und habe die schwierigeren Vorschläge deshalb sofort aussortiert.
Ich kann alle Passagen vom Rieding spielen, in beliebigen Kombinationen, aber nach ca. 2 min. haut es mich raus. Das ist bei praktisch allen Stücken so. Woran es liegt, weiß ich nicht, irgendein Konzentrationsproblem. Ich hoffe, dass sich das mit der Zeit wieder gibt. Die Bartok-Duette z.B., die ja meist eher kurz sind, kann ich fehlerfrei und auch "mit Gestaltung" (also nicht nur Noten präsentieren) spielen.
Der Honegger ist hoffentlich nicht schwieriger, als er aussieht, aber ich warte jetzt erstmal ab, was meine Lehrerin dazu sagt.
Viele Grüße,
Juni (weiblich)
Ich habe mir gerade gemeinsam mit Tochter Bach BWV 1043 Double 2. Satz Largo ma non tanto vorgenommen:
Auf der Suche nach einem gut gemachten Amateurvideo hat mir dieses besonders gefallen:
Jaaaa, das spiele ich auch gerade!!!! Der erste Satz ist klasse und macht superviel Spaß, mit dem zweiten werde ich noch nicht warm (schöner Satz, aber langsam ist eben gar nicht immer einfach, besonders bei Bach, wo man nicht einfach drauflosvibrieren kann, nur weil der Ton langweilig ist ;-))(die Mädels tun das ja exzessiv und dazu diese romatischen Lagenwechsel, finde ich eher mittel ;-)), vor dem dritten habe ich etwas Schiss ;-) Erstmals spiele ich auch in dem Tempo, in dem das wohl gedacht hat, und zu zweit ist ja eh immer so schön :-))))))
War mir klar, dass Bach hier natürlich nicht gerade stilecht aufgeführt wird, auf der anderen Seite ist es ja gerade auch wieder angesagt, auf normalen Geigen, also nicht Barockgeigen mit Darmbesaitung, mit einem leichten Vibrieren eben den weicheren Ton immitieren. (Dafür wäre sicher ein leichtes Handvibrato besser, aber - wie auch Töchterchen- sind diese beiden wohl mit Armvibrato vertrauter)
Lagenwechsel sind natürlich öfter Geschmackssache, die hohen müssen sein, die anderen sind eigentlich eine "Vereinfachung", da so öfter auf der gleichen Saite geblieben werden kann.
Also wir haben die gleiche Notenausgabe aus imspl und Töchterchen hat gerade den Spaß am Vibrieren entdeckt, und je mehr Lagenwechsel desto sicherer wird man im freien Brettspiel - denn so langsam suchen die Finger allein den Ton, egal ob mit oder ohne Lagenwechsel - ähnlich wie beim Singen. Ist vielleicht für die , die Angst vor hohen Lagen haben nützlich zu wissen, die Finger finden tatsächlich die Töne allein, im Gegenteil manchmal muss man sich selbst zwingen, um noch zu realisieren in welcher Lage man eigentlich gerade ist.
Ich finde das Konzert hört sich auch ohne Begleitung gut an: hier der 1. Satz als reines Geigenduett:
Ja Zusammenspielen macht richtig Spaß und hört sich irgendwie auch schon viel mehr nach etwas an! Davor hatten wir einige von den Shostakovich-Geigenduett-Arrangements gespielt, hat auch richtig Spielfreude aufkommen lassen! :D
Naja, die Damen vibrieren aber auch nicht "ein bisschen" sondern jaulen ja schon fast in Terzen. Und ich meine nicht die Tatsache, dass sie die Lagen wechseln (ich fang auch in der 3. an, weil das einfach doof klingt auf der hohen Saite, und auf der Geige isses ja sogar die E-Saite *würg* ;-)), sondern WIE. So ein Portamento finde ich sogar bei Brahms übertrieben, und bei Bach geht es eben gar nicht.
Ich finde die höheren Lagen auch fast einfacher, die Abstände sind so eng, da kann fast nix schiefgehen ;-) und man muss einfach so hochrutschen, wie es geht, dann ist man auf der Bratsche in der fünften :-)), weiter gehts dann nur noch mit Daumen auf der anderen Saite vom Griffbrett, das kann man sich merken.
Die im letzten Video jaulen zum Beispiel viel weniger schlimm und schmieren die Lagenwechsel auch nicht. Finde ich besser.
Ich habe noch eine Anmerkung zur Zählzeit, das Largo ist im 12/8 Takt geschrieben. Nachdem wir im gewohnten Tripel-Takt (so nenn ich das - also immer 3/8 als eine Einheit zählen) ständig an kniffligen Stellen Schwierigkeiten im Zusammenspiel hatten und eh durch die Langsamkeit des Stückes so langsam Tripel zu zählen eine echte Geduldsprobe ist, zählen wir jetzt tatsächlich 1/8, auch wenn das vielleicht nicht gerade meisterlich ist, aber alle rythmischen Schwierigkeiten sind weg und das Zählen verleitet auch nicht zum schneller werden. Natürlich muss darauf geachtet werden, den 3er Rhythmus klanglich zu erhalten durch entsprechende Akzentuierung.
Hier habe ich noch ein Video von Heifetz mit Friedman in seiner Meisterklasse - ich finde ein bisschen schnell und sicher auch romantisch, aber seht selbst:
Hallo Bea, nach wieviel Jahren denkst Du kann man dieses Stück in den Angriff nehmen? LG Sven
Ich wollte noch gern ein Wort zu den Bindungen der meisten 16tel Passagen verlieren, normalerweise sind sie zu 6er Gruppen zusammengefasst, die wiederum in ein triple Abstrich, ein triple Aufstrich geteilt sind, allerdings gefällt mir der erste Abstrich mit 3 gebundenen 16teln, und die restlichen 3 16tel normale kurze detachès wie in folgendem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=gPXiv-mcsiE
Ein Klassiker :)
Moszkowski Suite für 2 Geigen und Klavier, op.71
Natürlich darf hier nicht das Doppelkonzert von Vivaldi a-moll RV 522 fehlen. Mir hat besonders das Larghetto e spirituoso
http://erato.uvt.nl/files/imglnks/usimg/0/01/IMSLP06118-Violino_I_solo.pdf
angetan. Es gibt Originale und Bearbeitungen, wir greifen auf das Originale wie unter obigem Link zu finden zurück: Das Larghetto findet man ab 3:47 ca.
Hier ist eine sehr gute und einfache Violinduos.
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de ... aps&field-keywords=bodunov
Vielleicht sind sie Dir auch zu anspruchslos.
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