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Zugeordnete Kategorien: Noten - Geige üben
Seite 1 - 2 - 3 - 4Ich finde es immer wieder interessant zu hören, mit welchen Stücken/Etüden gerade andere beschäftigt sind!
Um den Anfang zu machen: ich fange gerade mit Fiorillo Nr. 28 und Vitali Chaconna an.
Zum Fiorillo habe ich ein wunderschönes Video gefunden:
Vitali ist ein ganz emotionales Stück Geigenliteratur-Muss - finde ich. Es gibt so viele Versionen und Interpreten, einen echten Favoriten habe ich noch nicht ausgemacht. Chang spielt es sehr passioniert - fast schon ein bisschen zu stark, dass sei aber ihrer Jugend in dem Video geschuldet:
Es gibt übrigens verschiedene Versionen, ich habe mir diese rausgesucht:
http://notes.tarakanov.net/instrum/vitali-ciacona.zip
Interessant ist auch folgende online-Unterrichtsstunde (insgesamt 4 teilig):
Tschaikowsky "Moment lyrique" wiederholt und neu "Impromptu" (beide in der Bearbeitung für Bratsche von G. Bezrukow), aus JS Bachs 4 Duetten nach BWV 802-805 (hier für Violine und Viola) die Nummer 2, Dont op. 38 Nummer 17, Sevcik op.3 Variation 5-9 und ein bisschen Nielsen Helios-Ouvertüre und Sinfonie Nummer 1 (besonders den dritten Satz). Zum Aufwärmen die ein oder andere Sitt-Etüde aus op. 32.
An die Heliosouvertüre kann ich mich noch erinnern. Die lag irgendwie unschön, ich weiß nur, dass ich immer das Gefühl hatte unglaublich unsauber zu spielen.
Oh, die ist wunderschön und für die Bratschen auch nicht schwer. Die Geigen haben zugegebenermaßen mehr zu tun und da isses auch fies hoch. Für uns nur einen Presto-Fugato-Mittelteil, der ist mies, und Chef lässt im Tempo auch kein bisschen nach :-(
Ich habe in den ersten Geigen gespielt. Schön ist sie aber, das will ich nicht bestreiten.
Pfingstsonntag war Konzert im Hamburger Michel mit der schon öfter gespielten und immer wieder schönen Schubert Messe in D.
Und jetzt stehen die letzten Proben für das Sibelius Streichquartett an. Konzert am kommenden Wochenende.....
ich als Anfänger (1,5 Jahre) fände es noch sehr interessant, wenn ihr noch dazu schreiben könntet, wie lang ihr schon jeweils spielt. Ich weiß, dass kann kein richtiger Maßstab sein, weil jeder anders schnell lernt usw., aber würde mich schon interessieren, was man so nach 2,3 oder 4 Jahren so können "könnte"
Ich spiele gerade "J.S. Bach - Sonata no.1 - Presto"
Was "man" so kann? Da gibts wohl keine Richtlinie. Der eine übt halt nur 2x/Woche, der andere jeden Tag 4 Stunden. Der eine hat mit 60 angefangen, der andere mit 4, was soll da Richtwert sein?
Ich spiele 4 Jahre und 4 Monate. In den ersten zwei Monaten habe ich 15 Minuten pro Tag geübt (so eine Bratsche ist echt schwer!!!), dann ca. 45min, im zweiten Jahr mal phasenweise bis zu zwei oder drei Stunden am Tag, im dritten Jahr auch lange Phasen nicht, weil keine Zeit, aktuell eher jeden zweiten Tag, aber wieder 45-60min. Vorher nur Klavier, Kirchenorgel und Gesang, also keinerlei Streichinstrumentenkontakt, aber musikalische Vorstellungen.
Für mich ist die Frage nicht WAS, sondern WIE man spielt.
Falls Du das Presto aus der g-moll Solosonate meinst und es auch noch perfekt spielen kannst, dann ist das sicher sehr beachtlich...
http://www.youtube.com/watch?v=UFfi0gxL6_Y
Falls das oben genannte Presto gemeint ist und es aber nur im Schneckentempo, womöglich noch mit falschen und unsauberen Tönen und Gekratze klappt, dann ist das Stück wohl noch zu schwer...
Deswegen mach` Dir am besten keine Gedanken was man können sollte, sondern lerne einfach geduldig eines nach dem anderen.
In Ausnahmefällen ist Unglaubliches möglich. Es macht jedoch keinen Sinn sich damit zu vergleichen. Man könnte mit 7 Jahren durchaus Paganini (Ryo Goto) oder auch Mendelssohn (Kevin Zhu) spielen, muss man aber nicht...
Also ich spiele genauso lange wie Cassia (4 Jahre und knapp 5 Monate), und führe mein relativ zügiges Fortkommen vor allem auf ordentliche Altflötenkenntnisse zurück. Denn was Koordination und Fingerfertigkeit betrifft ist Blockflöte eben nicht ein einfaches Instrument! Wie bei der Geige ist links und rechts plus Atemtechnik gleichzeitig vonnöten. Außerdem hab ich Zeit fleißig zu sein ...
Aber wie Sofie schon sagt, es gibt nicht den Maßstab Zeit=Können, eher könnte man sich selbst anhand der Stücke, die einem gut gelingen, sich in eine Art level-Skala einordnen:
- Beginner
- 1st position with different patterns, detaché and legato
- Shifting, introduction to different positions, elementary spiccato
- Playing in higher positions, double stops, vibrato
- All of the above with reliable sound production
- All strokes in basic forms, variety of vibrato, scales and double stops with advanced speed
- Fast right and left hand coordination, solid intonation includes double stop passages, all strokes in advanced patterns
- Comfortable on the entire finger board, advanced bow control and sound production
- Mastery of all techniques
- The crazy fun stuff, experts only
Quelle: http://violinmasterclass.com/en/graded-repertoire/violin-and-piano
Dort kann man auch eine Auswahl an Literatur unterteilt in 4 Themenbereiche nach Level geordnet betrachten. Ich würde mich in etwa zwischen 5 und 6 einordnen und 7 als nächstes Ziel anvisieren.
Prima Link! Habe mich schon lange gefragt, was ich antworten soll, wenn ich gefragt werde, wie gut ich spiele... Nach längerer Abstinenz "erarbeite" ich mir gerade wieder eine zuverlässige Intonation, und werde versuchen, es mir künftig in Stufe 6 gemütlich einzurichten (das muss reichen, wenig Zeit...).
Dennoch... es ist doch ein großer Unterschied, ob man bspw. den Monti-Csardas, Meditation von Massenet oder auch die Dvorak-Humoreske - allesamt eher leichterer Stoff (Stufe 5-6 vielleicht ??) - "nur" sauber und technisch einwandfrei spielen kann, oder wirklich "schön". Ab welcher Stufe kann man denn zuverlässig vor bürgerlichem Publikum spielen und wirklich beeindrucken?
> Ab welcher Stufe kann man denn zuverlässig vor bürgerlichem Publikum spielen und wirklich beeindrucken?
Das können nur Berufsmusiker. Also ab Level 10!
Hallo zusammen,
tja, also diesen Levels nach bin ich keine Anfängerin mehr. Interessant . Ich spiele jetzt seit einem Jahr und drei Monaten, hatte aber während der Schulferien keinen Unterricht. Bis auf ein Jahr Geigenunterricht vor ca. 25 Jahren habe ich keinerlei musikalische Vorbildung. Wegen meiner Arbeitszeiten usw. schaffe ich es eigentlich nie, mehr als vier oder maximal fünf Stunden pro Woche zu üben, wobei sich diese Zeit auch sehr ungleichmäßig auf die verschiedenen Tage verteilt. Erste Lage klappt mittlerweile ganz gut. Seit einiger Zeit taste ich mich mit meinem Unterrichtsheft (Die fröhliche Violine, Bd. 2) an die dritte Lage heran - im wahrsten Sinne des Wortes. Außerdem übe und spiele ich zusammen mit meiner Lehrerin ein Kleines Duett von J. F. Mazas, Op. 38, Nr. 2:
Bei mir klingt es allerdings noch nicht so gut :-).
Beste Grüße,
Alanna
Hallo Alanna,
spiele seit ca. 10 Monaten Jahr Geige, und habe auch von meiner Lehrerin die "fröhliche Violine" als Übungsheft. Bin jetzt auch bei Bd.2. Im Großen und Ganzen mag ich die Übungsstücke, aber manche sind mir doch zu kindisch. Das Duett von J.F. Mazas habe ich nicht dort gefunden. Ich schließe daraus, dass Du auch andere Übungsstücke spielst. Hast Du dazu ein zusätzliches Buch (welches) oder sucht das Deine Lehrerin aus? Hast Du für mich ein paar Vorschläge. Ich übe jeden Tag ca. eine Stunde und liebe vorallem bekannte klassische Stücke, aber auch Volkslieder, Kinderlieder und irische Musik.
Grüße
Radegunde
Hallo Radegunde,
ich habe erst heute deinen Eintrag gelesen und antworte daher erst jetzt.
Die fröhliche Violine begleitet mich inzwischen nicht mehr. Meine Lehrerin ist der Ansicht, dass wir alles Gute aus Band 2 rausgeholt haben, und ich bin auch nicht sicher, ob wir irgendwann Band 3 benutzen werden. Ich habe aus den beiden ersten Bänden längst nicht alles gespielt, alles in allem höchstens die Hälfte. Meine Lehrerin ist manchmal sehr rigoros, was das Überspringen ihrer Meinung nach für mich nicht notwendiger oder zu langweiliger Stücke angeht :-).
Seit einiger Zeit versorgt sie mich ständig mit Kopien aus ihrer mir schier riesig erscheinenden Sammlung von Noten. Das Duett von Mazas haben wir mittlerweile beendet. Zurzeit habe ich Etüden für die dritte Lage von Robert Pracht und als Kontrastprogramm und Übung für Schnelligkeit, insbesondere für meinen schwachen Bogenarm (ich bin Linkshänderin, halte den Bogen mit rechts), einige „Fiddler“-Stücke.
Und damit endlich zu deinem eigentlichen Anliegen:
The Ceilidh Collection: So heißt das Heft, das meine Lehrerin mir in diesem Zusammenhang gezeigt hat. Alles, was ich daraus in Kopie habe, macht richtig Spaß, besonders, wenn ich versuche, „aufs Tempo zu drücken“.
The Celtic Fiddler: Aus diesem Heft habe ich eine Kopie von Muneira: Ponte de San Paio. Ein kleines bisschen anspruchsvoller. Ich kenne keine weiteren Sachen daraus, aber vielleicht könnte das auch etwas für dich sein.
Ansonsten habe ich mir noch einige Hefte auf gut Glück auf eigene Faust angeschafft, von denen dir vielleicht Folgendes gefällt:
100 Classical Themes: Wie der Titel sagt: 100 klassische Stücke, nicht alle davon ursprünglich für Violine geschrieben. Die meisten sehr kurz, höchstens eine Seite lang, natürlich stark vereinfacht und sehr gekürzt, daher sicher nicht jedermanns Sache, aber ich mag es zur Entspannung zwischendurch, auch wenn ich manches nicht kenne und anderes zu schwer für mich ist.
Die schönsten Folksongs: Das habe ich ziemlich am Anfang gekauft, das meiste ist sehr einfach zu spielen. Mir gefiel die Auswahl der Lieder, allerdings ist das Heft gemessen an der Anzahl der Stücke eigentlich zu teuer.
Irish Favourites: Über die Auswahl von „Favourites“ kann man immer streiten, aber ich mag die Zusammenstellung, soweit ich sie bis jetzt gespielt habe.
Oskar Rieding: Konzert in h-Moll, Op. 35: Ich bin bei youtube mal darüber gestolpert und fand den ersten Satz so toll, dass ich die Noten gekauft habe. Muss zugeben, dass ich immer nur den ersten Satz gespielt habe, aber dafür kann ich den jetzt auswendig.
Da du Volkslieder und Kinderlieder erwähnst: Ich spiele so etwas auch gerne, vor allem „mal eben so zwischendurch“. Ich benutze einfach „normale“ Liederbücher, die wir sowieso im Haus haben. So etwas ist auch viel leichter auf Flohmärkten oder Ähnlichem zu finden und günstiger zu erstehen als „spezielle“ Geigenliteratur dazu.
So, ich hoffe, da war jetzt wenigstens ein hilfreicher Tipp für dich dabei. Ansonsten kannst du vielleicht einfach deine Lehrerin fragen, ob sie nicht weiterhelfen kann. Ich spiele im Moment einfach, was meine Lehrerin mir vorlegt, aber sie fragt auch häufig, ob ich etwas Spezielles spielen möchte. Als ich letztes Jahr im Advent gerne Weihnachtslieder spielen wollte, hat sie gleich ein passendes Heft vorgeschlagen, durch das ich bzw. wir uns dann mit großer Freude durchgespielt haben.
Beste Grüße,
Alanna
Von der Ceilidh Connection habe ich mittlerweile drei Bände (immer, wenn ich in Edinburgh bin, kommt wieder was dazu :-))), die sind super!!!
Gut, das mit dem Link zu dem Mazas-Video hat nicht so geklappt. Neuer Versuch:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=OY1qxkFObOI
Naja - eines ist sicher - ich gehöre zu den Anfängern - ich übe gar kein Stück, sondern nur leere Saiten, Saitenwechsel, Triller, Spiccato, Legato-Bogen, Detaché, Vibrato, 1mm-Strich und D-Dur-Tonleiter in allen möglichen Varianten. Ich geniesse dies aber sehr! Im Schnitt übe ich ca. 1 - 1,5 Stunden pro Tag und habe seit einem Monat Unterricht.
@Alanna: bei mir kratzt es auch noch oft
Hehe. Ich übe auch seit nun 4 Unterrichtseinheiten auf den leeren Saiten. Forte, Piano ist gerade am gedeien.
Kratzen gelingt mir auch vortrefflich. Vor allem bei einer Übung, bei der zwei Saiten gleichzeitig im 3/4-Takt zu steichen sind. Ich wende am Tag so ca. 30 - 50 Minuten zum Üben auf. Je nach Tagesform..... Geht es mal recht schwer, dann hör ich auf. Anfänger können auch mal eine Niederlage zugeben.
Na willkommen im "Club" - dann sind wir sicher schon mal drei - ich glaub Sarah übt auch leere Saiten!
Ich musste so schmunzeln über dein Kratzen! Bei mir ists Kratzen UND Quitschen.... Mir fällt auch immer mal wieder die Hand vom Bogen. Wenns bei mir schwer geht, dann wechsle ich einfach die Übung. Jetzt sind wir also mal gespannt, wann wir das erste Stück spielen können!
Das erste Stück wird wohl eher ein Stückchen. Am kommenden Montag bekommt die linke Hand ihrer Bestimmung gemäß Arbeit. Najaaaaaa nicht die ganze Hand. Nur der erste Finger...... Da les ich in den Notenblättern ein e`, ein h` und sogar ein #fis``. Zupfen soll ich mit der rechten Hand erst mal; das nennt sich "pizzicato" und erst dann darf ich mit dem Bogen streichen also "arco" nutzen. AhAh. Also forte, piano, pizzicato und arco. Das bereichert ungemein.
"gefällt mir " ;)
Meine Tochter übt übrigens grad den Czardas von Monti - das ist ja auch ein tolles Stück!!!
Meine Tochter auch und sie ist begeistert!! Die sautielle-Teile spielt sie allerdings noch im tremolo, aber sie machen ihr einen Heidenspaß! Auch der Flageolett-Teil gelang ihr recht schnell, es ist einfach mit Gefühl und Gehör ein bisschen rumprobieren und schon hat man die Abstände raus. Übrigens, wer von Anfang an viel Melodien/Tonleitern mit einem Finger auf einer Saite spielt, hat später bei G-Saiten lastigen Stücken wie dem Chardas zu Beginn keine Schwierigkeiten! Apropos schnelle Stücke, Fiorillo 28 lernt sie gleich mit mir mit und findet den auch super. Alles was schnell ist und Pepp hat - und den hat dieser Fiorillo!! - ist gerade für Kinder super geeignet! (Ich bin da allerdings auch manchmal wie ein Kind...)
Meine Tochter ist auch begeistert. Wie alt ist deine Tochter? Meine 12. Sie den Czardas letzte Woche aufgeführt - ein geniales Stück! Meinst du mit tremolo nur einen ganz kurzen Strich?
Wow - wenn sie gleich noch die Fiorillo 28 mitübt ist sie sicher sehr begabt!!! Mir gefällt die Etüde auch super gut!
Den Tipp mit den Melodien/Tonleitern mit einem Finger werd ich mir merken!!!! (Sobald ich mit Fingern spielen darf... ;o) ).
11 1/2, ja tremolo schnelle kurze Hin-und Her -Striche - hier möglichst aus dem Handgelenk, damit da mal sautille draus wird. Fiorillo ist nicht schwerer als der Czardas, den könnte deine Tochter sicher auch! Sie übt meistens ein Stück und gleichzeitig mindestens eine Etüde und Technik-Übung - so ungefähr eine Stunde, manchmal auch 2 Stücke, wenn das eine schon ziemlich abgeschlossen ist, und das neue ganz am Anfang ist, oder wenn die Stücke kürzer sind.
Der Fiorillo hört sich aber schwer an ! Ja , S. übt auch immer Ein Stück, meistens 2 Etüden, etwas Technik und dann je nach dem die Ensemble- und Orchesterstücke dazu. Den Tremolo nennen wir in diesem Falle den "1mm-Strich".
Der Fiorillo ist für meinen Geschmack wesentlich einfacher als der Czardas. Zumindest wenn man letzeren in gutem Tempo spielt. Man schaue sich Größen wie Vengerov an, selbst er hat an unterschiedlichen Tagen sehr große Unterschiede in der Qualität des Czardas.
Der Fiorillo ist für meinen Geschmack wesentlich einfacher als der Czardas.
Heute hatte ich die 5te Übungeinheit von insgesamt 6 sogenannten Schnupperstunden ( 30 Minuten pro Einheit ).
Die linke Hand und der "erste Finger" ist nun mit im Spiel. Ich hab mich aber auch sowas von ungeschickt angestellt.
Die Bogenarbeit, die Haltung der linken Hand! Das Tempo im 3/4- oder auch 2/4-Takt! Nix hat mehr gepasst.
Erst als eine kleine Übung ( What shall we do with the drunken Sailor ) dann auf dem Programm stand, ging es besser...... Warum? Ja. Die Melodie kennt wohl jeder. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf hab ich dann die Musikschule verlassen. Vielleicht sollte ich mir einzelne Stücke in der ersten Lernphase zuerst vom Lehrer vorspielen lassen um leichter rein zu kommen? Ist das eine gute Idee? Geht es euch auch so, das bekannte Melodien leichter von der Hand gehen als völlig unbekanntes? Klar die Noten lesen ist das eine....
Natürlich gehen bekannte Melodien leichter von der Hand! Allerdings müssen die Melodien auch zu den schon paraten Griff-Möglichkeiten passen ...
Wenn dir zu Beginn es zuviel ist gleichzeitig Bogen, Finger ..., übe die linke Hand einfach "allein", indem du mit der rechten Hand nur zupfst: Daumen an die nächstliegende Ecke der Stirnseite des Griffsbretts (also gegenüber dem Steg) und mit dem Zeigefinger zupfen. Wenn dann die linke Hand perfekt ist, erst den Bogen nehmen. Und immer kleine Abschnitte vornehmen.
Mit dem Bogen geht das auch so, ohne linke Hand einfach die entsprechenden Leersaiten im geforderten Rythmus üben.
Und natürlich sollte der Lehrer alle neuen Stücke vorspielen, schon allein damit man einen Höreindruck bekommt. Außerdem kann man ganz genau die richtige Motorik beobachten. Der Mensch lernt durch Nachmachen!!
hallo knoedelfan
ich musste ja grad schmunzeln!! Bei mir ist die linke Hand ja noch gar nicht dran, sondern nur der Bogenarm! Die letzten 2 Tage bin ich dabei fast verzweifelt, weil mir scheint, dass ich irgendwie nichts mehr weiss. Bei allem bin ich so unsicher ob ich es auch richtig mache . Ich musste mich richtig zusammennehmen und entspannen und neugierig sein, was ich denn jetzt richtig geübt habe und was nicht. Auch ich könnte im Moment links noch keine Finger nehmen, weil rechts die ganze Arbeit noch auf zu wackligen Füssen steht.
Den Tipp von Bea mit dem Zupfen finde ich aber sehr gut!!! Dann kannst du dich erst mal entspannt nur auf links konzentrieren, wenns dann geht nimmst du den Bogen mit dazu! Viel Spass!!!
Ich hab das früher auch so gemacht und finde das nun aber schon seit langer Zeit überhaupt nicht mehr klug. Das schwierigste beim Bratsche-/Geigespielen ist doch die Koordination beider Arme, das getrennt zu üben erscheint mir nicht sinnvoll. Ich übe lieber solche Ätzstellen mit GENAU DEM STRICH, der da steht, aber eben hulle-langsam, quasi im Schritttempo. Wenn es überhaupt gargargar nicht geht, wird die Stelle im detaché und hin und her geübt, aber nie gezupft. Das einzige, was ich manchmal isoliert für die linke Hand tue, ist die Töne mit der linken Hand quasi auszuklopfen, also stumm die Finger draufzustellen, besonders wenn ich auf Tempo gehen will und herausfinden muss, wie die Hand am zweckmäßigsten steht, um möglichst ökonomisch zu spielen. Aber dann hat rechts PAUSE!!!
Rechts übe ich manchmal isoliert auf leeren Saiten, weil die rechte Hand nunmal meine großegroße Schwachstelle ist. Frau Lehrerin merkt das sofort und stellt dann jedesmal fest, dass das, was ich da geübt habe, kein bisschen mehr funktioniert, wenn ich auch nur einen einzigen Finger aufs Griffbrett stelle. Sie empfiehlt isolierte Bogenübungen daher an Tonleitern oder ähnlichen überschaubaren Einheiten.
Liebe Cassia,
Du spielst doch inzwischen etwas länger als vier Jahre, oder? Damacht es wirklich keinen Sinn erst zu zupfen oder ähnliche Spielchen zu betreiben. Nach spätestens einem halben Jahr gehe ich davon aus, dass jeder Schüler seinen Bogen automatisch richtig hält und auch gerade streichen kann ohne dass er groß darüber nachdenkt.
Ein absoluter Anfänger kann erst einmal weder Geige noch Bogen korrekt halten, gescheige denn benutzen. Da macht es schon Sinn sich immer erst auf eine Sache zu konzentrieren. Man streicht leere Saiten und kann dann schon sehr früh gleichzeitig das Greifen lernen indem man eben zupft. Wenn man auf das Zupfen verzichten möchte, dann kann man erst greifen wenn der Bogen halbwegs das Richtige macht.
Ich bin auch der Meinung dass Die Geige ein STREICHinstrument ist und lasse deshalb meine Schüler schon in der ersten Stunde streichen, allerdings ohne zu greifen. Von stundenlangem leere Seiten zupfen halte ich gar nichts. Sobald die Geige stabil steht darf gezupft werden und zwar mit dem Greifen aller vier Finger. So werden die Schwierigkeiten von rechter und linker Hand isoliert geübt und dann später zusammengefügt.
Wenn man erst einmal die Töne nur stumm greift geschieht doch genau das gleiche. Mit dem kleinen Unterschied dass eben nicht noch gezupft wird. Wenn man bei einer schweren Stelle, die große Anforderunhen an die Intonation UND an den Bogen stellt beides getrennt übt, dann macht man doch das Gleiche nur auf einem anderen Level.
Kleine Anmerkung: Wenn sogar 6-jährige Bachs a-moll Konzert 1. Satz im Tempo mit Vibrato im Rhythmus und sauber spielen können, dann hat es sicher nicht geschadet, dass sie im Anfangsunterricht erst einmal Greifen und Streichen getrennt geübt haben.
Mir geht es primär um die Zupferei. Damit übt man eine Bewegungskombination, die einem sehr bald sehr hinderlich werden kann (in meiner Erfahrung). Ich sage ja: ich greife durchaus stumm, bzw. klopfe kräftig die Töne, die da stehen (dann hört man sie auch :-)).
Ich spiele 4,5 Jahre, bin also immer noch Anfänger. Die Zupferei war Inhalt von Stunde 1, so geübt habe ich ca. vier Wochen, dann bemerkte meine Lehrerin (und nachdem sie es mir erklärt hatte, auch ich), dass das kontraproduktiv ist. Ich bin auch heute überhaupt kein bisschen Meisterin des Bogens, halte mich für wenig begabt (dafür aber für ziemlich fleißig, organisiert und bemüht ;- D) und erlebe dieses Phänomen, das ich beschrieben habe, auch bei den Menschen in meinem Umfeld, die in meinem "hohen Alter" noch angefangen haben, ein Streichinstrument neu zu spielen.
Über Kinder kann ich nichts sagen, meiner Erfahrung nach (Klavierunterricht von 7-18, Orgel von 15-18, Blödflockenunterricht von 5-7, also auch als Kind Musikschüler gewesen) lerne ich jetzt völlig anders als damals.
Ich habe nun noch eine Woche Urlaub. Jetzt steh ich da und probiere die Übungen. Jede Minute geht es besser. Dann kommen wieder die Bogenrutscher. Das wird eine lustige Woche bis zum letzten Schnupperkurstag.
Zupfen steht sogar unter der ersten Übung für den ersten Finger in meinem Notenheft. Hast Recht Bea! Hab ich jetzt erst im Text unter der Übung gelesen. Steht aber immer schon so da....... muss wohl ein wenig mehr Zeit in die Vorbereitung investieren!
Der Titel des Lernheftchens lautet "GEIGE SPIELEN" Eine Einführung für neugierige Erwachsene. Von Christine Galka.
Der Titel passt !
Heute ist Montag Nachmittag. Der erste Nachmittag nach der ersten Übung mit der linken Hand.
Ich sitz da. Ich hüpf auf, nimm die Geige in die Hand. Probiere. Ich leg sie aus der Hand und schau mir die Noten an. Ich setz mich wieder. Lese ein Buch. Dann sind da wieder die Hummeln.... na Ihr wisst schon wo....
Und so geht es wohl noch weiter. Aber Waschtag ist auch. Das lenkt ein wenig ab. Muss ja auch sein.
Das Heft tönt interessant und die Stücke sind toll für Erwachsene! Ich nehme übrigens auch mehrmals am Tag die Geige zur Hand! Dann ganz gut üb!
Hallo Cassia
Tonleiter über alle Saiten. Das hab ich heute gut 20 Mal geübt. Klar nur mit dem ersten Finger.
Bogenstrich immer schön langsam und dabei auch darauf achtend, das alles immer schön in der Mitte zwischen Steg und Griffbrett stattfindet. Kratzen gelingt mir dabei aber auch immer wieder vortrefflich.
Viele Wege führen nach Rom. Aber das mit dem Zupfen hab ich gestern noch als nett aber wenig weiterführend zur Kenntnis genommen. Man kann es so versuchen, man muss es aber nicht ---- sag ich mal.
Tonleitern mit nur einem Finger, das postet Bea ja auch gerne überall, weil ihre Lieblingsgeigenschule das so für Anfänger propagiert. Auch darin habe ich nie einen Sinne gesehen :-D (so manche mir bekannte Geigenlehrer auch nicht, einer meinte mal, nichtmal die Schreiber dieser Schule würden selbst danach unterrichten, der kennt die nämlich :-))) --für Lagenwechsel übe ich die Intervalle ganz gezielt durch alle Lagen, das half und hilft mir mehr.
Es geht meiner Lehrerin darum, dass ich eben ganz ganz kleine Tonfolgen spiele, über die ich überhaupt nicht nachdenken muss. Ich soll immer einen Ton greifen müssen, wenn ich Bogentechnik übe, weil eben das Zupacken mit der linken Hand auch die Bogenführung verändert, das ist nunmal so. Unsere Hände werden eben von ein und dem selben Gehirn gesteuert, wenn auch von zwei Hälften.... Darum halte ich von dem Pizz-Üben nix.
Ich dürfte auch frei improvisieren, leider kann ich das nicht ;-)
Ich kenne auch keinen einzigen erfolgreichen Lehrer, der die Schüler gleich "wild" in der Lage spielen, oder mit den 1. Finger Lieder spielen lässt.
Dafür kenne ich allerdings viele Geiger, die selber auch mal gerne schierige Stellen für den Bogen auf leeren Saiten üben. Ich mache das auch so. Z.B: bei der letzten Seite der Carmen Fantasie von Sarasate. Erst einmal der Strich mit den richtigen Saitenwechseln im fortissimo und wenn das klappt noch die richtigen Töne greifen. Klappt perfekt. Hat mich sicher deutlich weniger Zeit gekostet als es mich gekostet hätte wenn ich erst einmal langsamer angefangen hätte, da hier die Schwierigkeit ja nur in den schnellen Saitenwechseln in rasendem Tempo im fortissimo liegt und nicht in der linken Hand.
Das Problem dabei ist meiner Meinung nach, dass viele Schüler das Problem falsch oder nicht identifizieren. Wenn eine Stelle nicht klappt, dann wird oft mit der falschen Methode geübt, da der Schüler nur merkt, dass etwas nicht klappt, aber leider nicht sofort sieht was genau an der Stelle schwierig ist.
Tonleiter mit einem Finger geht schon. Muss auch gehen. Auch wenn die Bezeichnung "Tonleiter" sicher nicht ganz zutrifft. Aber man kann ( da mir ja ansonsten jede Vergleichsmöglichkeit fehlt ) schon vom Gehör her sagen, ob der immer noch "erste Finger" richtig liegt und richtig drückt.
Improvisieren geht bei mir ganz gut. Ich probiere von e bis g und von g bis e alles hintereinander immer wieder mit Einsatz des "ersten Fingers". Dann wird dazwischen nur mit dem "ersten Finger" rauf und runter gespielt.
Aber die Bogenführung und die Bogenhaltung ist tatsächlich momentan ein lustiges rumrutschen. Da passiert es immer wieder, das zwei Saiten gemeinsam erwischt werden. Ganz neu dazu gekommen ist das Phänomen, das ich bei der e-Saite sogar ab und an auf der Zarge rum rutsche. Das war bei den Leersaitenübungen nie der Fall. Dann hör ich halt auf und geh in mich....... Loslassen muss man ja auch.
Üben üben üben. Anders wirds nix.
Hihi, Zarge einkolophonisieren, das kenne ich :-)))) auch nach vier Jahren nimmt das kein Ende... passiert bei mir auch nur, wenn ich mit der linken Hand beschäftigt bin. Man greift links zu, hat also ein ganz kleines bisschen Ulnarflektion (also ganz bisschen, aber das reicht schon), das gleiche passiert spiegelverkehrt mit der rechten Hand und schon rutschte ab. Darum sagt die Lehrerin ja auch, dass das mit dem Leere-Saiten-Üben nur bedingt was bringt. Ich machs trotzdem. Finde das auch sehr meditativ. Aber nach wenigen Minuten muss ich dann den einen oder anderen Finger draufstellen ;-)
Und das tolle ist: es wird ja wirklich besser. Irgendwann sind die Katzen nur noch manchmal zu Besuch (und ich hatte vielevieleviele von ihnen vor dem Fenster sitzen, weil sie meine Musik so mochten....). Viel Erfolg und Durchhaltevermögen wünsche ich!!!
ähm - ich überlege grad, was die "Zarge" ist?
Ich hab auch ein lustiges Anfängerproblem: irgendwie rutscht mein kleiner Finger immer vom Bogen runter!!! Die ersten paar Tage hat mich das fast gestresst, jetzt habe ich den Bogen gewechselt und jetzt ist es nicht mehr soo häufig, so dass ich mich wieder auf meine Armbewegung konzentrieren kann.
Auch bei mir heissts: üben, üben, üben........
Neulich hatte ein Mini-Schüler meiner Lehrerin nach mir Unterricht, da hatte ich das Vergnügen, 1) seine 1/8- oder 1/16-Geige oder was das war zu stimmen (heißa, nicht einfach!), und mir dann 2) ein Liedchen von ihm anzuhören (heißaheißaßa :-))). Da fiel mir auf, dass er ein Hühneraugenpflaster auf dem Bogen für seinen rechten kleinen Finger kleben hatte. Chefin hatte das schonmal erzählt, dass sie das manchmal macht, aber jetzt habe ich es auch mal in echt gesehen.
stimmt!!!! Das hatte ich eigentlich bei meiner Tochter auch mal gemacht, ist nur schon seehr lange her und ich hatte es deshalb ganz vergessen! Vielleicht probiere ich das bei mir mal aus (sollte es sich nicht bessern)
Ich kenne dafür die Übung den Daumen unter den Frosch zu nehmen. Dann kann der kleine Finger nicht mehr weg, da sich der Bogen ansonsten absolut verselbstständigt.
@violinpiano: ich glaube eher, du setzt den kleinen Finger zu steil von oben auf die Stange. Setze ihn einfach ein bisschen tiefer auf der dir zugewandten Seite auf. Irgendwo hatte ich ein Video zum Bogengriff gepostet, dort wird das gut vorgemacht!
@cassia Die Fröhliche Violine geht bei Lehrern nicht so, da sie oft schon zu anspruchsvoll ist - deshalb musste die Verfasserin selber auch kürzer treten. Aber ich finde sie immer noch genial und die Finger-Tonleiterübung war eigentlich nicht speziell für knoedelfan, sondern nur mal im Nebensatz bezogen auf sul G spielen wie im Czardas erwähnt. Genauso revolutionär war ja auch der Beginn mit dem 4. Finger statt mit dem 2. oder 1. in dieser Schule, ich habe meine Tochter sogar vor allen linke Hand-Einsätzen nach dem Leere-Saiten-Spielen erstmal Oktavflageolett mit dem kleinen Finger machen lassen, eine super Gehör und Feinfühlübung auch für die rechte Bogenhand. Bei ihr hat das gut geklappt!! Ich habe allerdings mit dem Doflein(auch eine bekannte Schule) gleich alle Finger benutzt - die Schule fängt mit kompletten Griffweisen an. Und hat auch geklappt. Ich denke, es gibt nicht die Methode, sondern für jeden ist etwas anderes goldrichtig.
Ein Tipp der fröhlichen violine ist ja auch, wenn man eine kleine Melodie beherrscht, sie einfach transponieren, indem man mit dem 1. Finger der Tonleiter nach immer eine Lage höher rutscht - ohne zu dem Zeitpunkt schon Lagenspiel zu kennen. Das sind Gehörübungen für die Finger sozusagen - ohne Noten.
Zurück zum Thema ;-):
Bekam heute eine wunderschöne playalong-Version vom Saint-Saens´schen "Schwan" für Bratsche, ich denke, das werde ich Montag mal mit in den Unterricht schlören. Ansonsten hänge ich bei Sevcik fest und ärgere mich :-(
Da ich gleichzeitig mit Vitali auch auf Kreisler-Welle bin, hier noch das Präludium undAllegro von ihm, das sich gut zum Weiterschwelgen wie bei vitali eignet!!!
Jetzt habe ich mich endlich an ein "Projekt" getraut, dass ich schon länger vor habe. Soeben kamen meine Noten zu Tchaikowskys Violinkonzert. Sind doch recht heftige Stellen dabei.
Doppelviolinkonzert Bach (BWV 1043) in transponierter Fassung für Bratsche(n) gefunden. Fange nächste Stunde wohl damit an. Bis dahin: das vierte und letzte der o.g. Bach-Duos, Sevcik op.3 Variation 12-15, bisschen Sitt, viel Nielsen, bisschen Grieg---die Konzertwoche rückt näher :-)
Eine Geige "fürs Leben"? Das erste mal beim Geigenbauer < | Zurück zur Liste | > Stagg 4/4 Silent Violine |
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