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Kindergeige 1/8 - kaufen oder mieten

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mavo0013 Profilseite von mavo0013, 26.04.2023, 13:27:49
Kindergeige 1/8 - kaufen oder mieten

Hallo zusammen,

 

leider bin ich selbst nicht des Geigenspiels mächtig (spiele Klavier), aber mein Sohnemann mit 5 1/2 Jahren wollte unbedingt Geige spielen - was er jetzt begonnen hat. Sehr früh, finde ich, aber solange es ihm Freide macht...

 

Jetzt hat er auch eine 1/8 Geige bekommen. Die ist momentan gemietet - aber in seinem Alter ist ja mit regelmäßigem Üben noch nicht soo viel. Und er macht auch nur Halte- und Streich-Übungen, bis zum ersten "Stück" wird es vermutlich noch lange dauern (schätze ich mal, ohne wirkliche Geigenkenntnis). Jetzt frage ich mich - lohnt sich die teure Miet-Geige, oder sollte ihc nicht besser eine einfache 1/8 Geige kaufen (und später verkaufen)? Die 1/8 kostet 200 Euro pro Jahre Miete. 

 

Was meinen die Experten? Danke im Voraus!

Bavarica Profilseite von Bavarica, 28.04.2023, 08:57:39

Hallo mavo,

 

bin keine Expertin, aber ich würde mieten. Für ein brauchbares (!) Set würde ich an die 300-400 Euro veranschlagen, die Du bei einem Wiederverkauf für eine Kindergeige vermutlich so nicht wieder bekommst. Bei einem Leihset vom Geigenbauer gehe ich davon aus, dass das Instrument gut eingestellt ist und auch der Bogen brauchbar ist, zudem ist vermutlich eine Versicherung dabei. Von den ganz, ganz billigen Sets würde ich persönlich die Finger lassen, das ist Spielzeug, aber kein Musikinstrument. 

 

Gruß,

Bavarica

mavo0013 Profilseite von mavo0013, 28.04.2023, 10:42:19

Ok, danke. Tut halt etwas weh, für diese "Vorübungen" das Geld zu zahlen. Was sind denn "gute" Geigenmarken für junge Kids?

Emilia Profilseite von Emilia, 28.04.2023, 12:59:27

@mavo0013: nur so ganz kurz, aber die ersten Geigenstunden sind keine schnöden Vorübungen, in ihnen wird die Grundlage gelegt, man sollte sowohl einen anständigen Lehrer / Lehrerin auswählen als auch eine brauchbare Geige. Viel Erfolg und Spass(!!) für dein Kind 

mavo0013 Profilseite von mavo0013, 28.04.2023, 15:35:31

Ok, danke für den Input! Dann machen wir doch mal so weiter.

Fidi Profilseite von Fidi, 05.05.2023, 20:51:23

 

Wo hat er denn Unterricht?

In der Musikschule gibt es in der Regel Leihinstrumente, die der nächste Schüler dann wieder benutzt und meist sind die im Unterrichtspreis inbegriffen bzw. man zahlt einen kleinen Aufpreis. Man würde also automatisch so lange immer die näcshtgrößere Geige bekommen, bis man sich selbst eine kauft, was dann oft erst bei der ersten ganzen Geige der Fall ist, wenn das Kind kein Ausnahmetalent ist oder ganz spezielle Vorlieben für ein bestimmtes Instrument hat.

 

Auch und GERADE die ersten Übungen sollten Spaß machen, damit das Kind motiviert bleibt! Verkaufe ihm das also bitte nicht als "schnöde Vorübungen", sondern als interessantes Erkunden des Instruments. Zeige dich interessiert, lasse dir immer wieder zeigen, was er schon kann oder gerade übt, auch wenn es "nur" "Fingerübungen" sind! Auch auf leeren Saiten oder mit gezupften Saiten kann man einfache "Lieder" spielen, vor allem später einfache Kinderlieder (alle meine Entchen etc.). Es gibt da bestimmt auch Spiele, Tonübungen (keine Ahnung, Regentropfen fallen oder so), um dem Kind die Geige näherzubringen.

 

Wenn du merkst, dass dein Kind langfristig Interesse hat, kannst du zu einem Geigenbauer gehen und Geigen ausprobieren oder dir vorspielen lassen. Oft nehmen Geigenbauer die alte Geige in Zahlung, wenn man eine näcshtgrößere kauft, so dass man nicht den vollen Preis der nächstgrößeren zahlen muss, aber sie auch nicht kostenos eingetauscht bekommt. Es wäre wichtig, dass die Geige sich grundsätzlich so gut wie möglich spielen lässt. Das ist bei kleinen Größen oft sowieso ein Problem, der Klangkörper gibt da noch nicht so viel her. Daher ist es schon wichtig, dass die Geige gut eingestellt wurde vom Geigenbauer und nicht von der allerbilligsten Sorte ist ("Kaufhausgeige").

 

Meist ist es für die ersten Wochen/ Monate egal, weil man auch auf der besten Geige keine klaren Töne erzeugen könnte, weil man das ja erst lernt. Aber nach einem Jahr würde ich vielleicht mal zum Geigenbauer gehen und den bitten, verschiedene Geigen in deiner Preisklasse oder Mietpreisklasse mal selbst anzuspielen, um zu hören, ob es da bessere als die derzeitige gibt.

 

Höre dir mal bei Youtube Konzerte etc. von Kindern an (also Vorführungen in Musikschulen udn Schulen etc.), da hörst du bei Geigen und selbst Celli oft ein metallisches Geknartsche. Das liegt nicht unbedingt am Unvermögen des Kindes, sondern an dem kleinen Klangkörper der 1/8, 1/4-etc. Geige oder des Cellos. Damit muss man also leider rechnen. Ja, es gibt auch von diesen Größen sehr teure Instrumente, aber meist sind die doch für den Anfänger dann ZU teuer. Ein Kompromiss ist eben das Ausprobieren/lassen beim Geigenbauer, bis man das Insturment gefunden hat, das man zahlen/ mieten möchte und das für die eigenen oder Kinderohren noch am besten klingt!

 

Wichtig ist am Anfang noch nicht, wie die Geige beim Üben des Kindes klingt, sondern dass das Kind so lange Spaß an der Sache hat, bis es einigermaßen ein paar kleine Lieder spielen und dann auch an seinem Ton arbeiten kann. Das kann je nach Kind durchaus 2 Jahre dauern! Diese Durststrecke sollte man durchhalten, wenn man dranbleiben möchte! Aber nicht mit "irgendwann wirst du gut klingen", sondern mit "du kannst schon so viele tolle Sachen auf der Geige!"

 

PS Klangproben hörst du bei Youtube unter anderem unter den Stichworten "violin Suzuki book 1 kids".

mavo0013 Profilseite von mavo0013, 06.05.2023, 11:45:37

Danke für die ausführlichen Erläuterungen! Sohnemann hat ein Leihinstrument vom Geigenbauer, denke das taugt was. Ist natürlich nicht ganz billig, daher kam ja auch die Idee des Kaufs auf. Aber ich wurde überzeugt :) 

 

Unterricht hat er privat bei einer Lehrerin. Mal sehn wie er dran bleibt - ich finde 5 Jahre schon sehr früh für so ein komplexes Instrument. Auf dem Klavier hätte er vermutlich schneller Erfolgserlebnisse. Für mich als Klaviermensch ist die Geige schon ein sehr beeindruckendes Instrument...

Mamagei(ge) Profilseite von Mamagei(ge), 07.06.2023, 22:02:02

Von mir ein eindeutiges Votum fürs Mieten, auch wenn das erstmal Geld kostet, das man vermeintlich nicht zurück bekommt. 

 

Miete bei einem Geigenbauer hat den Vorteil, dass du immer einen Ansprechpartner hast, wenn es ein Problem mit dem Instrument gibt. Das muss nichts gravierendes sein, aber in der Regel der schnellste Weg um auch Kleinigkeiten zu beheben. Der Geigenbauer ist der Eigentümer und hat ein Interesse daran, dass das Instrument gut in Schuss ist.

 

Gerade aus Kindergrößen wird schnell herausgewachsen. Die 1/8-Geige wird dein Kind vielleicht ein, maximal zwei Jahre spielen, dann ist ein Wechsel angesagt und so geht es noch mindestens drei Mal bevor es bei der vollen Größe ankommt. Willst du dich jedes Mal mit dem Handel herumschlagen? Zudem wird meiner Meinung nach die Wiederverkaufswert von billigen Schülerinstrumenten über- und der mit dem Weiterverkauf verbundende Aufwand unterschätzt. 

Mamagei(ge) Profilseite von Mamagei(ge), 07.06.2023, 22:05:42

Mal eine neugierige Frage: Warum findest du ein Alter von fünf Jahren für Geige zu früh, für Klavier aber (mglicherweise) angemessen? Warum sollte man da schneller Erfolgserlebnisse haben? Wenn eine Lehrkraft so junge Schüler gut unterrichtet ist das super und eine gute Grundlage. Bitte miss die Lernfortschritte nicht mit Erwachsenenmaßstäben. Da sieht zunächst alles unglaublich langsam aus, auf die lange Sicht bringt es aber sehr viel!

Neuester Beitrag mavo0013 Profilseite von mavo0013, 08.06.2023, 21:30:00

Ach, Kaufen und Verkaufen ist für mich null Stress - von der Perspektive aus betrachtet wäre es ok gewesen, öfter zu kaufen. Aber wie gesagt - wir bleiben erstmal beim Geigenbauer.

 

Bzgl. des Einstiegsalters: Fünf ist ok, daher macht Sohnemann es ja. Aber ich denke schon, dass man auf dem Klaiver schneller zum Erfolg kommt (=ein Lied spielen). Sohnemann spielt am Klavier alleine "alle meine Entchen". Bis er das auf der Geige kann, vergehen sicher noch Monate :) Ist halt eine hohe Hürde: Haltung, Stimmung, Bogen, Ton erzeugen...

 

Er ist jetzt bei seinen ersten Lieder auf offenen Seiten. Wird schon, hoffe er bleibt dabei, ich liebe das Instrument...

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