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Cello: Natürliche Resonanzfrequenz und "barocke" Stimmung <

Wolfston

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Siegrun2 Profilseite von Siegrun2, 19.12.2022, 11:23:23
Wolfston
Hallo, ich habe eine Frage zu einem Ton, den ich für einen Wolfston halte: das eingestrichene h auf der G-Saite (Geige). Auf der D-Saite klingt derselbe Ton auch nicht so toll, auf der A-Saite geht es dann .Hat jemand dazu Ideen/Erfahrungen?
Stehgeiger Profilseite von Stehgeiger, 18.05.2023, 21:18:35

Hallo Siegrun2,


im Frequenzintervall h¹ bis c1 hat der Resonanzkörper der Violine konstruktionsbedingt eine starke Resonanz die sich im Instrumentenklang unangenehm bemerkbar machen kann, wenn ihre Frequenz zu nahe an einem der Töne h¹, his¹, ces¹ oder c¹ liegt. Diese störende Klangveränderung dieses einen Tones kann auf verschiedenen Saiten unterschiedlich stark ausgeprägt sein.


Der Einfluß dieses/r Wolfstons/Resonanz kann durch kleine Veränderungen der Einstellung von Stegposition, Stimmstockposition, Länge der Einhängesaite bzw. dem Abstand zw. Steg und Saitenhalter oder dem Gewicht des Saitenhalters meist minimiert werden. Das sollte ein Geigenbauer machen der Erfahrung mit der Wirkung der Veränderung der oben aufgezählten Einstellungsmöglichkeiten hat und der die richtigen Maße für die Einstellungen kennt.
Auch Schwankungen in der rel. Luftfeuchte und der Temperatur, die Veränderungen in der Spannung und der Dichte von Decke und Boden des Resonanzkörpers bewirken, können diesen Wolfston/Resonanz hervorholen und wieder verschwinden lassen. Zur Vermeidung solcher Effekte sollte man die Umgebungsbedingungen für das Instrument möglichst bei jenen Werten konstant halten, bei den der Geigenbauer den Klang optimal eingerichtet hat.


Wünsche viel Erfolg beim Wölfe töten!
Stehgeiger
 

Stehgeiger Profilseite von Stehgeiger, 09.06.2023, 11:15:59

Nachtrag:


Hallo Siegrun2,

 

bei der Aufzählung der Maßnahmen zur Dämpfung oder Eliminierung eines Wolftones habe ich eine sehr einfache Möglichkeit vergessen.
Carl Flesch schrieb in seinem Buch "Das Klangproblem im Geigenspiel":
"Bei der Saitenwahl für ein Instrument mit latent vorhandenen Wölfen sollte man beachten, daß eine zu starke g-Saite das Hervortreten der Wölfe begünstigt."
Der Tausch einer g-Saite gegen eine weichere Ausführung ist unproblematisch und die einfachste Lösung wenn sie zum Erfolg führt.


Nochmals viel Erfolg wünscht,
Stehgeiger
 

jd65 Profilseite von jd65, 19.05.2023, 20:47:05

Hallo Siegrun2,
ich halte die Vermutung mit dem Wolfston ebenfalls für plausibel und kann aus meiner Erfahrung berichten: meine Geige hat einen (etwa in Höhe des gis und eine Oktave darüber), derzeit spiele ich eine Leihgeige, da ist es das eingestrichene cis, und eine Leihgeige, die ich früher einmal für ein Vierteljahr gespielt hatte, hatte ebenfalls einen solchen  Ton, da weiß ich nur nicht mehr, welcher es war. In allen Fällen war es aber auch auf der G-Saite am schlimmsten, auf der D-Saite hat man es noch gehört, auf der A-Saite jeweils nicht mehr.

Ich bin gerade gespannt, was der Wolf meiner Geige zu den Reparaturarbeiten sagt, die gerade durchgeführt wurden. Nächste Woche kann ich sie wieder vom Geigenbauer abholen. :-)

Beste Grüße, jd65

Siegrun2 Profilseite von Siegrun2, 09.06.2023, 17:25:59

 

Vielen Dank für alle Antworten. Beim nächsten Besuch beim Geigenbauer werde ich da mal nachhaken.
Neuester Beitrag Siegrun2 Profilseite von Siegrun2, 21.09.2023, 21:27:29

 

Hallo, nun war ich beim Geigenbauer und kann berichten, dass die Hauptursache die Evah Pirazzi Gold Saiten waren, die ich drauf hatte! Ein bisschen hat der Geigenbauer den Stimmstock verschoben, das hat den Wolf etwas vermindert, aber dann hat er Evah Pirazzi Grün aufgezogen und der Wolf war weg.
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