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kiwi30 Profilseite von kiwi30, 05.07.2022, 08:23:18
Erfahrung mit Derhyme?

Hallo Forum,

hat hier jemand Erfahrung mit Violinen von Derhyme aus China?

 

Alsooo ich habe eine ganz ganz schlechte Stentor Student. Sie war damals ein Geschenk und lieb gemeint - aber man kann sie einfach nicht stimmen und auch kein Geigenbauer möchte sie in die Hand nehmen - verständlicherweise.

Auf Nachfrage bei der Geigenbauerin kosten ihre aktuellen Beginner Geigen 700 Euro und sind alle chinesische Handarbeit. Da dachte ich, ich schaue mich einmal direkt auf dem chinesischen Markt um und bin auf Derhyme gestoßen.

Per Messenger hat mich jemand beraten - aber ich fühlte mich da etwas veräppelt und wollte mal hier hören ob sich jemand mit diesen Violinen auskennt ?

 

Ich brauche keine Master Profi Violine - aber da meine Tochter (6) gerade mit dem Unterricht einsteigt, dachte ich, wäre doch meine Gelegenheit da einfach wieder mit rein zu kommen - nur mit der aktuellen Geige macht das absolut keinen Spaß.

 

Hat noch jemand anderes Ideen?

Ich möchte ungern noch eine mieten - da wir schon der Tochter ihre Mieten plus die Musikschule...das läppert sich dann alles ganz schön...

 

Vielen dank und ich bin gespannt auf den Austausch :-)

CelloMania Profilseite von CelloMania, 05.07.2022, 12:20:22

Hallo,

 

mit "Derhyme" habe ich keine Erfahrung und mein Wissen ist ca. 3-4 Jahre alt. Ich habe nach langer Suche direkt bei einer chinesischen Instrumentenbaufirma (2 Cello, 1 Viola, 1 Violine alles Eigenbedarf) gekauft. Das Handling (Beratung, Transport, Preis) war sehr schnell und perfekt. Ich habe vor allen Dingen Übersetzungshilfen Chinesisch- Englisch verwendet.  Der Dialog war  meist in Englisch.

 

Ich habe bewusst keine Billigware gekauft, sondern "Meisterinstrumente", die preislich im Rahmen von westlichen Billigprodukten lagen. Allein die verwendeten Hölzer (wahrscheinlich aus Nepal) hätten auf dem deutschen Markt das doppelte bis dreifache gekostet. Die Verarbeitung war sehr gut, die Lackierung besser als man sie hier bekommt. Der Preis ergab sich nicht durch maschinelle Herstellung, sondern durch Arbeitsteilung. Einsparungen gegenüber europäischen "Meisterinstrumenten" ergeben sich aus der etwas weniger feinen Ausarbeitung.

 

Die Instrumente waren spielbereit, aber ich habe sie alle einem heimischen Geigenbauer zur Feineinstellung gegeben. Diese geringen Mehrkosten produzierten sehr gute Instrumente (gute Mittelklasse). Bei zwei Instrumenten war die Ausgangslage so gut, dass ein heimischer Instrumentenbauer sie auseinandergenommen hat. Decke, Boden, Bassbalken, Griffbrett wurden entsprechend den Meisterregeln nachgearbeitet. Die Mehrkosten ermöglichten zwei ausgezeichnete Instrumente, die ich mir in Europa nie hätte leisten können.

 

Also wenn Fernost, dann bitte nur sehr gute Instrumente direkt kaufen und zuhause aufarbeiten lassen. Der Anstieg des Adrenalinspiegels hat sich gelohnt.

 

Hajo 

Neuester Beitrag Fidi Profilseite von Fidi, 12.07.2022, 14:47:41

Ich würde die Chance wahrnehmen, und bei allen Geigenbauern in deiner Gegend Instrumente in deiner Preiskategorie anspielen. Das kannst du ja ganz unverbindlich tun.

 

Bei begrenztem Budget, also wenn ich nicht eine bestimmte Summe einfach mal so zum Verpulvern bereit gelegt habe, würde ich mir ehrlich gesagt so etwas wie eine Geige (oder auch Kleidung) nicht online bestellen. Da kommt dann aus einer Reihe EIN Expemplar und möglicherweise gerade DAS, was man sich nicht selbst ausgesucht hätte. Selbst innerhalb einer Preiskategorie oder sogar Reihe kann es so viele Unterschiede geben, kleine, die dir persönlich aber vielleicht wichtig sind. Einzelne Saiten können für dich persönlich am Ohr unangenehm klingen, obwohl andere sie vielleicht bewusst bevorzugen würden.

 

Eigentlich sollten Geigenbauer aber auch "Billiggeigen" richten könnten. Ich habe mal eine von Paganino online gekauft, die ich nicht stimmen konnte, bei der hat mein Geigenbauer die Wirbel gerichtet und den Steg aufgestellt (habe ich mich nicht selbst getraut). Das ist jetzt schon viele Jahre her und sie war bisher nicht wieder beim Geigenbauer und lässt sich mit den Wirbeln immer noch sehr gut stimmen. Gekostet hatte das damals etwas zwischen 100 und 150€, meine ich. Das Problem ist halt bei Onlinekauf: Ist das wirklich in jeder Hinsicht die Geige, die du möchtest?

 

Als ich meine letzte Geige gekauft habe (Preis 1500 € von Paesold), habe ich mehrere in dieser Preiskategorie ausprobiert und war überrascht, dass einige davon für mich wie "Billiggeigen" klangen (ganz grausam, hätte ich nicht mal geschenkt haben wollen) und die beiden, die ich mir am Ende zur Auswahl aussuchte, die günstigsten waren (beide 1500 €, 2300 € war meine Obergrenze gewesen).

 

Von daher kann es sich schon lohnen, in einer Preiskategorie einfach mal so lange Geigen auszuprobieren, bis du sagst, wow, die möchte ich jetzt haben!

 

Meine erste selbstgekaufte Geige hat 800 € gekostet und war jahrelang meine Traumgeige. Da kam mir nie der Gedanke an ein Upgrade. Das war eine von diesen altdeutschen "Sachsengeigen", Markneukirchen, Schuster und Co. Daran gab es von Geigenbauerseite viel auszusetzen, sie ist auch eher leise und dunkel, aber ich kann es auch so laut und "schrill" am Ohr haben.

 

Man kann natürlich auch Glück haben. Eine Bekannte von mir hat sich vor Jahren blind eine gebrauchte Geige für 400€ bei Ebay gekauft und war glücklich damit. 

 

Mein Caveat wäre nur wirklich, bei einem begrenzten Budget und ernsthafter Suche nicht die Katze im Sack zu kaufen.

 

Etwas anderes wäre es, wenn man Geld übrig hätte, sich einfach mal eine Geige aus dem Internet nach Klangbeispielen und Aussehen aussucht und offen dafür ist, was man bekommt. Das ist aber bei dir jetzt eher nicht der Fall!

 

LG von

Fidi

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