Silberdraht am Geigenbogen (Funktion?) < | Geige als Wertanlage | > Notenheft umblättern |
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Seite 1 - 2Hallo,
kann eine Schülergeige von ca. 3.000 Euro als Wertanlage dienen? Das heißt, daß diese Geige diesen Wert über die Jahre bei behält oder gilt das nur für die Stradivari Geigen?
Gruß
DerGeiger
Wenn du beim Geigenbauer 3000€ für eine Geige zahlst, wirst du für die gleiche Geige, wenn du sie am nächsten Tag privat verkaufst, maximal 1500-2000€ bekommen. Den Unterschied macht eben der Geigenbauer als Ansprechpartner und seine Gewährleistung für das Instrument, der natürlich auch seine Kosten für die Werkstatt decken muss und Arbeitszeit in dich bei der Instrumentenwahl investiert. Im Rahmen dieses Preisbereiches wird sich dann der Wert auch längerfristig bewegen, also diesbezüglich kann man ansatzweise von einem Werterhalt sprechen. Wenn du aber dann noch die laufenden Kosten für Saiten, Bogenbehaarung, Versicherung und ggf. Reparaturen einkalkulierst, wirst du nie auf einen Wertzuwachs hoffen können.
Wenn du ein Instrument mit Wertzuwachs suchst, solltest du 1.) nicht beim Geigenbauer und 2.) keine Schülergeige kaufen. Dabei geht natürlich der Vorteil der Beratung und Probespiel beim Geigenbauer verloren, also mit "Instrument fürs Leben" wird es mit dieser Methode schwer. Solltest du ein Instrument mit möglichst hohem Wertzuwachs kaufen wollen, solltest du entweder überlegen, in eine Geige der derzeitig hippen Geigenbauer wie Schleske, Greiner oder Erben zu investieren oder eine italienische Meistergeige aus dem 20. Jhd. (z.B. Gadda, Conia, ...). Da bist du natürlich dann schnell mal bei einer zusätzlichen Null zu deiner ursprünglichen Preisvorstellung.
Das ist schon mal eine sehr ausführliche Antwort zu diesem Thema, danke! :-)
Wenn wir beim Thema Reparaturen sind:
- Wie lange halten die Saiten eigentlich? Ich wollte mir Ersatzsaiten kaufen, falls eine reißen sollte...
- Wie realistisch ist es, daß eine Geige eines Tages repariert werden muß? Das Stimmen, z. B. Stimmstock ein bißchen versetzen, könnte ich mir vorstellen. Was kommt noch im Laufe der Jahre dazu?
- Lohnt sich eine Versicherung für eine Schülergeige von 3.000 Euro? Und wie reibungslos wird der Schaden im Schadensfall abgewickelt? Hier könnte ich mir vorstellen, daß sich die Versicherungen oft quer stellen, wenn es um hohe Summen geht...
- Würdest Du mir eine Schülergeige von ca. 3.000 Euro empfehlen, wenn ich länger als 1 Jahr dabei bin? Momentan habe ich eine Schülergeige für ca. 750 Euro geliehen. (aus der Spielersicht gesehen, kein Werterhalt)
Das ist schon mal eine sehr ausführliche Antwort zu diesem Thema, danke! :-)
Wertstabil in dem Sinne wie es PeterK00 beschrieben hat ist ein Streichinstrument sicher, in deiner Preisvorstellung aber sicher kein Spekulationsobjekt. In diesem Preisbereich bekommt man meiner Meinung nach für einen Amateur solides Instrument, das Freude macht. Meiner Meinung nach sind Streichinstrumente auf jeden Fall wertstabiler als Blasinstrumente, die im Laufe des Lebens an Wert einbüßen.
Prinzipiell muss man an Streichinstrumenten auch nicht viel reparieren. Stimmstock versetzen wäre eher eine klangliche Optimierung / Verbesserung. Es ist auch nicht so, dass die Mechanik alle paar Jahre reguliert oder überholt werden müsste wie bspw. bei einem Blasinstrument oder Klavier. Evtl. kannst du auch mit anderen (teureren) Saiten und einem anderen Bogen klangliche Verbesserungen erzielen, das wäre aber auch noch keine Reparatur.
Eine Musikinstrumentenversicherung habe ich für die Instrumente meiner Kinder in dem Moment abgeschlossen, als sie nicht mehr nur zum Unterricht das Haus verließen. Die Versicherung deckt noch einiges mehr ab als nur die Hausratversicherung. Beim Cello hatten wir auch schon einen Transportschaden, der anstandslos reguliert wurde. Das waren mehrere hundert Euro Rechnungsbetrag und etwa die Hälfte der Versicherungssumme für das Instrument. 3000EUR Versicherungssumme sind jetzt aus Versicherungssicht auch noch kein hoher Betrag.
Ob du Saiten bevorraten solltest hängt davon ab, wie schnell du an Ersatz kommst. Hier habe ich den Geigenbauer quasi "über die Straße" und könnte schnell für Abhilfe sorgen. Trotzdem habe ich einen Ersatzsatz im Koffer. Dass eine Saite aus heiterem Himmel reißt ist auch eher ungewöhnlich. Meist merkt man schon einige Zeit im voraus, dass z. B. die Umwicklung dünner wird oder rauhe Stellen da sind oder der Klang sich verändert hat.
Ich schließe mich an... als Wertanlage kannst Du eine Geige erst ab einer "ordentlichen" Summe betrachten. Das sind dann eher 30.000 statt 3.000. Also vergleichbar mit einem Autokauf ;-) (wenn man überhaupt den Vergleich ziehen sollte).
Zum Thema Reparaturen: Ich lasse einmal im Jahr meine Geigen beim Geigenbauer durchchecken. Meist schaut er, ob der Steg noch richtig steht, die Wirbel ok sind, keine Risse vorhanden sind, der Stimmstock noch optimal steht, der Klang passt etc. Das kostet nicht viel.
Im letzten Jahr habe ich eine alte Geige herrichten und verbessern lassen - Kostenpunkt 600 €. Hat sich aber sehr gelohnt - zumindest klanglich. Finanziell gesehen ist das eher suboptimal, weil der Wert der Geige einfach nicht so hoch ist, dass diese Investition bei einem Verkauf etwas ausmachen würde.
Eine Versicherung habe ich auch für die Geigen, Bögen und sogar den Koffer ^^ Kostet im Jahr um die 50 €. Lohnt sich auf alle Fälle!!! Bisher gab es auch nie Komplikationen.
Saiten habe ich immer auf Vorrat da. Online gibt es oftmals gute Angebote und da schlage ich dann zu. Oder mein Geigenbauer legt mir mal ein Set obendrauf, wenn er gute Laune hat ;-) Generell denke ich, dass man einen Satz Ersatzsaiten immer im Koffer haben sollte.
Danke für eure ausführliche Antworten :-)
Wenn sich das Reißen der Saiten vorher ankündigt, weil sie dünner werden, dann kann ich bruhigt sein. Mich hat gewundert, daß beim David Garret live Konzert eine Saite mitten am Anfang des Liedes gerissen war. Deshalb bin ich davon ausgegangen, daß ein Ersatz sinnvoll wäre...
Beim Cello sehe ich (wegen der Größe und Transport) eher einen Sinn für eine Versicherung. Für eine Geige zweifle ich da momentan.
Wenn wir beim Stimmstock sind: Wenn ich durch die F-Löcher schaue, sitzt der Stimmstock näher zur "höheren" Saite, also mehr nach rechts. (aus der Sicht der Geigenhaltung) Hat das einen besonderen Grund? Bin immer davon ausgegangen, daß der Simmstock mittig direkt unter dem Steg sitzen müßte?
Nach dem heutigen Stand werde ich eher meine Miet-Geige (740 Euro) Ende des Jahres kaufen, statt die 3.000 Euro Version, da ich nur einen sehr minimalen Unterschied beim 3.000 Euro Modell gehört habe.
Ich habe mich mit meinem Lehrer unterhalten, weil ich auf youtube ein Video gesehen habe, bei dem ein Blindversuch (Betonung liegt auf Versuch) gestartet wurde, eine Stradivari zwischen einer normalen Geige heraus zu hören. Der Versuch ist fehl geschlagen. Da wird viel Hype um die Stradivari gemacht. Mein Lehrer hat aber gesagt, daß eine 50.000 Euro Geige besser klingt, als eine Stradivari.
Es gibt zweifellos hervorragende moderne Geigen, die auch von der Bauart her eher auf den heutigen, dezibelstärkeren Orchesterbetrieb hin ausgerichtet sind. Pauschalurteile wie das Deines Lehrers sind aber undifferenziert und unqualifiziert. Hier ein interessantes Stück, das diese Blindtests etwas vertieft reflektiert:
https://www.nzz.ch/wissenschaft/technik/geige ... -mit-dem-holzhammer-ld.1292587
Vor allem berücksichtigen diese Tests nicht, wie sich die Instrumente im Solistenalltag bewähren. Top-Solisten schwärmen z.B. regelmäßig von der Tragfähigkeit der alten Meistergeigen. Gegen ein Orchestertutti (wo ein jeder ein Solisteninstrument spielt mit sehr projektionsfähigen Saiten) klanglich nicht abzusaufen oder ein Pianissimo zu zaubern, das bis in die letzte Reihe trägt, sind Stresstests, die in solchen Tests schlecht abgebildet werden. Deshalb verbieten sich solche Pauschalurteile in beide Richtungen von vornherein.
"Nach dem heutigen Stand werde ich eher meine Miet-Geige (740 Euro) Ende des Jahres kaufen, statt die 3.000 Euro Version, da ich nur einen sehr minimalen Unterschied beim 3.000 Euro Modell gehört habe."
Wenn Deine Technik einen Schritt weiter ist und es soweit ist, spiel mal Instrumente ein paar Preisklassen höher. Da geht es auch um Spielbarkeit, Ansprache, Ausgewogenheit über die Lagen und Saiten, wie resonanzfreudig ein Instrument ist und wie sich der Ton gestalten lässt, wie viel "Rückmeldung" Dir ein Instrument gibt usw. Deine Geige in dem Rahmen ist als einfache Schülergeige sicher nicht schlecht, aber in den genannten Punkten gibt es viel Luft nach oben.
P.S.: Der Stimmstock steht da, wo Du es beschreibst, genau richtig, nämlich nahe des rechten Stegfußes, also auf der Saite des Steges, wo die E-Saite verläuft. Der Gegenpart, da, wo die G-Saite verläuft, ist der Bassbalken, eine innen an die Decke geleimte Holzleiste, die Du von außen nicht sehen kannst.
Danke für eure Antworten :-)
Ich lese mir den Link später komplett durch. Zur Miet-Geige: Wenn ich mit der "Fröhlichen Violine Band 1" durch bin, wäre ich dann "fortgeschritten" genug, so daß ich den Unterschied zur teuren Geige hören/spüren kann?
Kurze Frage zur Lage des Stimmstocks:
Hätte das ein Geigenlehrer wissen müssen? Ihr bestätigt mir immer mehr meine Zweifel. Ich muß mich wohl nach einem anderen Lehrer umschauen... :-(
Zur Position des Stimmstocks hier ein guter Link: https://www.geigenbauonline.de/tipps-und-tricks-im-Geigenbau/stimmstock-stellen.html
Dein Lehrer wird doch wissen, wo der Stimmstock normalerweise zu finden ist??
Anfangs sagte er mir, daß es evtl. eine optische Täuschung sei, wenn ich durch die F-Löcher schaue, weil der Stimmstock auf einer F-Lochseite weiter weg steht, als ich ihn danach fragte. Er konnte mir allerdings nicht sagen, WARUM der Stimmstock mehr zur E-Saite versetzt ist. Er hat mir einen Geigenbauer um Rat empfohlen.
Der Stimmstock hat 2 Funktionen. Zum einen überträgt er den Schall von der Decke zum Boden und ist damit klangrelevant. Zum anderen stabilisiert er die Decke statisch und verhindert ein Einsinken.
Ähnliches trifft auf den Bassbalken zu. (Das ist das lange Holzstück, das von innen unterhalb der G-Seite klebt.) Der verstärkt primär die tieferen Töne, dient aber aus statischer Sicht ebenfalls dazu, die Decke zu stärken, indem die Kräfte, die der Steg ausübt praktisch auf die gesamte Decke verteilt werden.
Und ja, zumindest im Groben sollte ein Geigenlehrer das wissen. Und ganz sicher sollte er wissen, wo in und an der Geige er welche Teile findet. ^^
Um eine gute Geige zu erkennen, muss man das Gehör trainieren. Das reine Durchspielen der "fröhlichen Violine" dürfte dabei nicht ausreichen, selbst wenn der Geigenlehrer perfekt und von Anfang an auf die Intonation achtet. Man kann aber selbst auch "passiv" viel dazu beitragen. "Bewusstes" Musikhören steht dabei an erster Stelle. Man versucht z.B. bei jedem Stück die Instrumente herauszuhören und zu bestimmen. Als Nächstes kann man versuchen, die Anfangsnoten zu bestimmen, usw. Quasi das, was ein guter Musiklehrer den Kiddies in der Schule in Instrumentenkunde vermitteln möchte.
Und dann kann man natürlich auch ausprobieren. Wenn ich darf, spiele ich so ziemlich jede Geige an, die ich in die Finger bekomme und versuche die Unterschiede zu meiner Geige zu benennen. (Klangfarbe, Lautstärke in verschiedenen Abständen, Eigenheiten) Dabei bekommt man am schnellsten auch ein Gefühl für die allgemeine Anspielbarkeit. Mangels Fähigkeiten meinerseits kann ich aber natürlich nichts über die "Fähigkeiten" der Geige bei erweiterten Techniken sagen.
Wie lange das dauert, bis man verlässlich "gut" hören kann (wir reden noch nicht vom absoluten Gehör), kann ich Dir auch nicht sagen. Wenn man als Erwachsener mit Geige spielen anfängt, hängt vermutlich viel davon ab, was man als Kind schon gelernt hat. Und wie viel Glück man mit seinen Musiklehrern in der Schule hatte...
Insofern würde ich den Geigenkauf nicht unbedingt beschleunigen. Echte Wertanlagen sind das in der Preisklasse ohnehin nicht...
Nur als Beispiel: Ich spiele ein Ebay-Glücksschnäppchen, das ich aus reinem Spaß auch gerne mal guten Geigern und natürlich auch den Geigenbauern (Wir haben 3 allein in der nächsten Stadt) der Umgebung vorzeige. Wenn ich sage, dass die Geige von Ebay stammt, bekomme ich als Antwort ein Stirnrunzeln und die Bemerkung, ich hätte hoffentlich nicht mehr als 100 € für den Schrott ausgegeben.
Wenn ich sage, die Geige war ein Geschenk meiner Tante, weil diese meine Höfner H5 ganz schrecklich findet, dann ist dieselbe Geige plötzlich eine hübsche Mittenwalderin und zwischen 2-3000 € wert. Diese Reaktionen kamen bisher immer! bevor auch nur 1 Ton angespielt wurde.
Das soll Dich jetzt nicht nach Ebay treiben, das ist eine ganz eigene Welt mit sehr, sehr vielen Scharlatanen. Aber dank dieser Geige ist mir zumindest völlig klar, dass es in dem Preissegment keine echte Werthaltigkeit geben kann. Einen echten Zusammenhang zwischen Preis und Klang kann ich auch nicht erkennen. Vielleicht eine Tendenz, aber mehr nicht.
Das ist mal eine Antwort, mit dem Kauf einer Geige vorerst zu warten, bis ich fortgeschrittener bin, um den Klang besser beurteilen zu können :-) Dann werde ich bei der Miete bleiben...
Zum Stimmstock:
Die Teile einer Geige kennt mein Lehrer, nur mit der Versetzung des Stimmstocks mehr zur E-Saite wußte er nicht weiter. Ich kann als Anfänger gar nicht beurteilen, ob dieses Wissen mit zum Standard eines Lehrers gehört oder mehr zum Geigenbauer. Er stimmt meine Geige jede Woche beim Unterricht neu ein. Dabei nimmt er die Klänge vom Klavier als Referenz.
Ist der Stimmstock fest mit der Decke verbunden, so daß nur der untere Teil sich verschieben läßt oder läßt er sich "komplett" verschieben? Auf diesem Link sieht es aus, als wenn er an der Decke fest verbunden wäre: (Foto weiter unten) www.geigenbauonline.de/tipps-und-tricks-im-Geigenbau/stimmstock-stellen.html
In ebay würde ich mir keine Geige kaufen, da das Probespielen fehlt. Bei meinem Geigenbauer würde ich bei einem Kauf vorerst 2 Geigen zugeschickt bekommen und kann diese testen und mich für eine entscheiden.
Der Stimmstock ist ein loses Holzstäbchen und ist nirgends befestigt (auf dem Bild wurde von Laienhand ein Stimmstock an einer Stelle in die Decke gerammt, für die er schlicht zu lang war). Er kann umfallen, wenn die Spannung der Saiten plötzlich nachlässt.
"Er stimmt meine Geige jede Woche beim Unterricht neu ein. Dabei nimmt er die Klänge vom Klavier als Referenz."
Tön-e? Plural? Heißt das, er nimmt nicht nur das A, sondern auch G, D und E vom Klavier ab? Oder nimmt er nur das A ab und stimmt danach an der Geige die übrigen Saiten in reinen Quinten (indem er jeweils zwei Saiten zusammen anstreicht?)
Du solltest auch zuhause Deine Geige vor jedem Üben stimmen. Viele Anfänger tun sich schwer damit und stimmen mit einem Stimmgerät, einer App, Youtube Clips etc., bevor sie im Laufe der Zeit ein Gehör für reine Quinten entwickeln. Wenn Du Schwierigkeiten hast, mit den Wirbeln zu stimmen, und Deine Geige keinen Feinstimmsaitenhalter hat, würde ich den Verleiher drum bitten, einen solchen zu installieren.
Vergiss jetzt mal eine teurere Geige, ich hatte ja geschrieben, dass Deine Leihgeige sicher nicht schlecht ist. Jeder Deiner Threads endet aber mit dem sehr lauten Verdacht oder der Feststellung, dass Dein Lehrer eklatante Lücken in grundlegenden Kenntnissen und Techniken zu haben scheint. Da liegt Dein Problem.
Ja, beim Aufspannen neuer Saiten ist es besser, die Saiten einzeln zu lösen. Wenn alle auf einmal gelöst sind, fällt der Stimmstock um. So weit meine Theorie. Praktisch habe ich bisher keine Saite gewechselt :-)
Zum Stimmen:
So weit ich gesehen habe, spielt er eine Taste auf dem Klavier und vergleicht diesen Ton mit einer Saite. Und so verfährt er mit den weiteren Saiten. Ich kann gerne im nächsten Unterricht auf mehr Details schauen. Meine Geige hat einen Feinstimmer. Mit wurde bisher noch nie gezeigt, wie ich meine Geige selbst stimmen kann...
Bekommt jeder Schüler normal gezeigt, wie eine Geige gestimmt wird?
Ja, eigentlich bekommt man das gezeigt. Wie willst Du sonst zu Hause üben?
Als Anfänger stimmt man meist Seite für Seite, am besten mit einem Stimmgerät. Über Quinten stimmen lernt man später fast automatisch. Das geht dann auch deutlich schneller.
Aber für den Anfang ist ein Stimmgerät eine sehr praktische Hilfe. Das kostet nicht die Welt. Es kann üblicherweise auf einen Kammerton eingestellt werden (bei Geigen oft 443 Hz, beim Klavier meist 440 Hz) und zeigt Dir dann für die Seiten an, ob Du zu hoch oder zu niedrig gestimmt hast.
Über die Wirbel zu stimmen ist natürlich das "Maß aller Dinge"... 4 Feinstimmer und ein Stimmgerät sind aber gerade am Anfang einfach Lebensretter. ;-)
Wenn Du es in Eigenregie probieren willst, schaffe Dir vorher eine extra E-Saite an. Es muss nicht passieren, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass man beim ersten Mal die E-Saite crasht. Schaue Dir vorher an, wie sie gewickelt ist, damit Du die nächste Saite richtig aufziehst. Das ist keine Geheimwissenschaft, aber am Anfang etwas fummelig.
Und keine Angst vor dem Stimmstock. Wenn er so lose wäre, dass er sofort fallen muss, wenn die Saitenspannung fehlt, ist er eigentlich zu kurz. Etwas Vorsicht ist natürlich angebracht weil er nicht mit Gewalt geklemmt wurde, aber Panik ist nicht nötig.
Und nachdem ich einige andere Threads von Dir mittlerweile gelesen habe, kann ich mich den vielen Kommentaren nur anschließen: Du brauchst einen Lehrer, der weiß, was er tut. Dafür bezahlst Du ihn schließlich.
Aus Deinen Threads kannst Du leicht eine "Fehlerliste" erstellen. Wenn Du damit zur Musikschulleitung gehst, sollte es recht leicht sein, aus Deinem Vertrag aussteigen zu können. Geld zurück ist natürlich immer ein Problem, aber zumindest entstehen dann keine weiteren Kosten mehr.
Viel Erfolg!
Zu Deiner Frage: Ja, natürlich – vorausgesetzt der Lehrer weiss, wie man's macht. Was bei Deinem, mit Verlaub, nicht der Fall zu sein scheint. Richtig stimmt man so, wie Bavarica es beschrieben hat. Wie Du Geige lernen sollst, wenn Du immer auf einem ungestimmten Instrument übst, soll Dein Lehrer doch bitte mal der andächtig harrenden Forums-Community dartun.
Aber im Ernst: Jemand mit derart mangelhafter Kompetenz sollte das Instrument nicht unterrichten dürfen.
@DerGeiger: Du schriebst woanders, Dein Lehrer unterrichtet Klavier, Gitarre und noch eine Reihe anderer Instrumente, darunter eben auch Geige. Und es ist hier und in Deinen anderen Threads klar geworden, dass er das Instrument nicht ansatzweise selbst gut genug beherrscht, um es - gegen Geld! - unterrichten zu können. Es gibt ja Situationen, da ist ein Lehrer in räumlicher und finanzieller Hinsicht einfach nicht greifbar, und wenn ein wohlwollender Hobbygeiger einem Neuling anfangs dann etwas unter die Arme greift, muss man in Kauf nehmen, wenn er spieltechnische Schwächen. Viele sehr fortgeschrittene Schüler, angehende Studenten und sehr gute und erfahrene Spieler im Semi-Profi-Bereich unterrichten durvhaus mit Erfolg im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Aber Du bist an einer Musikschule angemeldet und zahlst Geld für professionellen Unterricht. Selbst wenn er sagt, er kann nur bis dieses und jenes Niveau unterrichten: Die Grundlagen muss er draufhaben. Allein hier im Forum gäbe es genügend nicht-professionelle Spieler, die das können, was Dein Lehrer nicht kann, dazu gehört eine Geige richtig stimmen, mit Dir üben und erklären, wie Du selbst Deine Geige richtig stimmst, Dir zumindest die Basics eines funktionierenden Bogengriffs erläutern ...
Ja, das macht Sinn, wenn ich selbst die Geige stimmen kann. Bei Ferien wäre die Ton-Lücker ja noch größer. 4 Feinstimmer habe ich. Bisher habe ich zu Hause immer ohne Feinstimmen geübt. Meine Beiträge hier im Forum waren zwar ca. 1 Jahr her, bin allerdings erst seit knapp 3 Monaten in der Musikschule dabei. Vielleicht ist es für mich zu "früh", die Geige selbstständig zu stimmen?
Mir kommen auch immer mehr Zweifel auf. Mein Lehrer ist selbst Inhaber der Musikschule. Das wird wohl schwer, wenn ich ihn damit konfrontiere. Ich weiß, daß früher mehr Schüler bei ihm waren und er mehrere Angestellte hatte. Wahrscheinlich hatte er damals die Leitung übernommen und seine Angestellten den Unterricht.
Welchen Stimmer empfiehlt ihr? Diesen habe ich in einem Video von Felix Siefert gesehen:
www.amazon.de/KORG-CA-40-Chromatisches-Stimmger%C3%A4t-Tuner/dp/B000EE8YPK
Dieser läßt sich sogar an der Geige klemmen. Nur wo genau, weiß ich nicht:
www.amazon.de/CAHAYA-Stimmgerät-Ukulele-Stimmer-Gitarrenzubehor/dp/B06XDQGS5X
<p abp="1032">Hi DerGeiger,<br abp="1170" />
"zu früh" um die Geige selbständig zu stimmen gibt es nicht. Einfach, weil man nur mit einem richtig gestimmten Instrument auch vernünftig üben kann.<br abp="1174" />
Der "Service" der Lehrer dient eher der Geschwindigkeit, damit die Stunde nicht nur mit dem Stimmen des Instruments verbracht wird. (Gerade jetzt im Winter ist meine Geige z.B. immer verstimmt, wenn ich sie durch die Kälte geschleppt habe.)<br abp="1176" />
Es ist auch wirklich nicht sehr schwierig. Beim ersten Mal chrasht man, wie gesagt, gern mal die E-Saite aber danach geht es erheblich leichter. Und es wird auch jeden Tag leichter. Also traue Dich ruhig. 4 Feinstimmer sind genial und wenn das Stimmen damit allein funktioniert, kann auch keine Saite reißen. Aber irgendwann braucht man halt trotzdem die Wirbel...<br />
Die Stimmgeräte: Ich tendiere zum ersten, obwohl ich es arg teuer finde. Einfach, weil ich beim zweiten keine Idee hätte, wo ich die Hertzzahl (Kammerton) einstellen sollte. Ich bin ein Kontrollfreak und sehe halt gern, was genau das Gerät misst. Ich kann auch keinen Vorteil erkennen, es an der Geige zu befestigen.<br />
Aber funktionieren werden wahrscheinlich beide Geräte. Also hast Du die freie Wahl. Oder Du nimmst ein anderes. Meines hat 12 € gekostet. Das war / ist auch ok.<br />
Dass Dein Lehrer auch der Inhaber der Schule ist... ist besch...<br />
ohne jeden Zweifel!<br />
Ich würde ihn trotzdem konfrontieren. Vielleicht hast Du Glück!<br />
Für einen Rechtsstreit lohnt sich aber der Geldwert und der Stress nicht wirklich. Ich weiß, dass das blöd klingt und ich weiß auch, dass wir nicht über Kleingeld reden, aber ein Weg vors Gericht lohnt sich dafür trotzdem nicht. Wahrscheinlich findest Du keinen Richter, der das Thema entscheiden kann und Gutachter kosten richtig viel Geld! Prozesse in dem Bereich lohnen sich nicht.<br />
Das ist, so schlimm es klingt, Lehrgeld... und sehr, sehr ärgerlich.<br />
Also rein praktisch: Wie findet man einen guten Lehrer:<br />
Keine Ahnung, aber ich kann Dir erzählen, was ich gemacht habe.<br />
Ich bin auf ein Dutzend Violinkonzerte in der Gegend gegangen. (Spätestens in Kirchen, auch den ganz großen, sind die meist kostenlos.)<br />
Dabei stach eine Geigerin extrem heraus. Sie ist unglaublich virtuos, spielt die kompliziertesten Stücke mit einer Leichtigkeit, die fast außerirdisch anmutet und hat einen Klang, den man eigentlich nicht erzeugen kann. Ich habe sie angerufen und gefragt, ob sie Unterricht gibt. Ja das tut sie. Sie ist ein gutes Stück teurer als eine Musikschule aber jeden einzelnen Cent wert.<br />
Mein Zwerg (Sohn) ist an einer staatlichen Musikschule, in Kooperation mit seinem Gym. Er spielt ein gutes Jahr länger als ich und war der Grund, warum ich auch anfangen wollte. Mit seiner ersten Lehrerin waren wir auch nicht sehr glücklich (Wobei sie gemessen an Deinem Lehrer auch fantastisch war.) .. Aber! Die Lehrer an staatlichen Schulen geben regelmäßig öffentliche Schülerkonzerte. Man wird zwar beäugt wie ein Alien, aber es ist kein Problem, hinzugehen.<br />
Seine neue Lehrerin ist ein auch ein Juwel! Alle ihre Schüler sind hochmotiviert (wie auch mein Zwerg inzwischen wieder!) und spielen sehr gut! Und auch mein Zwerg hat wieder Spaß an seiner Geige.<br />
Beide Wege sind nicht ideal, aber der 2. Weg könnte für Dich funktionieren. Für den ersten braucht man ja auch das Glück, auf so eine Geigerin zu treffen! ;-) Also: Hingehen, Anschauen und dann wählen.<br />
Viel Erfolg!</p>
<p abp="1032"> </p>
Das mit dem "Service" für mehr Geschwindigkeit kann gut hin kommen: Mein Lehrer sagt, daß seine Schüler schneller mit dem Material durch sind, als andere Musikschulen :-)
30 Minuten Unterricht finde ich persönlich zu wenig. Es können ruhig 45 min oder 60 min sein. Warum sind es oft einheitlich 30 min in den Schulen?
Das mit dem "Service für mehr Geschwindigkeit" bezieht sich auf den Stimmvorgang an sich, so zumindest lese ich den entsprechenden Beitrag. Wie schnell jemand inhaltlich (musikalisch, technisch, ...) vorankommt liegt auch maßgeblich am Übepensum und am richtigen Üben. Letzteres sollte einem der Lehrer im Laufe der Zeit auch beibringen.
Dass Einzelunterricht zunächst mit nur 30min angeboten wird, hat verschiedenen Gründe.
- Man kann mehr Schüler in den Genuss von subventioniertem Unterricht kommen lassen.
- Die Warteliste wird abgeräumt, da die Zahl der Lehrerstunden gedeckelt ist.
- Vielen sind 45min-Einheiten schlicht zu teuer.
Für ein Streichinstrument finde ich 30min aber tatsächlich zu wenig. Es sei denn, es handelt um ganz junge Schüler (Vorschulalter, erstes Grundschuljahr). Dann wären aber zwei Einheiten pro Woche sinnvoll, was andererseits auch die wenigsten Kunden auf sich nehmen möchten, weder organisatorisch noch finanziell.
Ich habe von den ersten Stunden an selbst gestimmt und sehe auch bei meinem jetzigen Lehrer, dass er seine jungen Schüler unter seiner Anleitung selbst stimmen lässt, sobald sie zwei Saiten sauber streichen können - und gibt halt Hinweise, bis die Quinten wirklich rein sind.
Es geht nicht nur darum, dass Dein Lehrer Dir das nicht zeigt, sondern als Lehrer (!) selbst nicht richtig stimmt: Wenn er sich alle Töne einzeln vom Klavier mit seiner temperierten Stimmung holt, hat er hinterher keine sauber gestimmte Geige in reinen Quinten.
Ich würde zum chromatischen Stimmgerät von korg raten. Die gibts auch in Kombination mit Metronomfunktion.
"Mein Lehrer sagt, daß seine Schüler schneller mit dem Material durch sind, als andere Musikschulen :-)"
Schon klar. Richtige Lehrer achten dafür auf blitzsaubere Technik, und das dauert dann halt etwas länger. Es geht nicht darum, die "Fröhliche Violine" in Rekordzeit durchzujuckeln, sondern anhand der Liedchen mit Sorgfalt eine solide technische Grundlage auszubilden, auf der weiter aufgebaut werden kann.
Eigentlich ist schon alles gesagt. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass bisher nichts, was Dein Lehrer tut, mit professionellem Geigenunterricht an Musikschulen oder Privatunterricht zu tun hat. Ich würde mir den Vertrag nochmal ansehen, welche Möglichkeiten Du da hast.
Was ist eine Metronom Funktion? Und wofür dienen diese Ansteckmikrofone für das Stimmgerät, wie dieses hier?
www.amazon.de/cm-300-Verbesserte-Design-Kontakt-Mikrofon-Schwarz/dp/B07DZRDCMB
Wie lange würde ein guter Lehrer mit seinem Schüler bei einem Stück/Lied bleiben, bis er zum nächsten Stück/Lied geht? Muß der Schüler das Lied perfekt (auch vom Rhythmus) spielen können oder reicht es (vorerst) aus, wenn der Schüler die Griffe und das korrekte Streichen beherrscht? Ich frage einfach mal offen...
Silberdraht am Geigenbogen (Funktion?) < | Zurück zur Liste | > Notenheft umblättern |
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