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Angefixt durch Thore´s Beitrag bin ich über diesen Umweg ins Nahedenken gekommen...
http://forum.geigen-forum.de/forum-0-12356-2_Interpretation-von-Stuecken
Als Bratschennovize pflüge ich mit derzeit durch das Anfängerrepertoire. Es geht mir dabei nicht um technische Raffinesse, künstlerische Ausgefeiltheit und ausuferndes Repertoire, sondern um "Kilometerfressen", um nach 35 Jahren Leben mit Violin- und Bassschlüssel einigermaßen zügig und flüssig in den Altschlüssel hineinzufinden. Ich suche also Sachen, die einerseits musikalisch interessant sind, aber auch einfach genug um auch für eine taube Nuß mit beschränkten zeitlichen Ressourcen mit geringem Aufwand zugänglich zu sein. Transkriptionen von altbekannten Geigen- oder Cello-Gassenhauern sind mir zu öde, es sollte sich also um Originalliteratur handeln. Und die Bratsche sollte als melodieführendes Soloinstrument fungieren, sonst ist die Angelegenheit auch ein wenig mühselig.
Nun gibt es altbekannte Weisheit, daß die Bratsche als Soloinstrument überhaupt erst ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts "neu erfunden" worden sei, von wenigen sporadischen Doppelkonzerten für Violine und Viola einmal abgesehen. Das scheint blanker Unfug zu sein, sondern lediglich einen zunehmenden Trend des ausgehenden Barock zugunsten Violine und Violoncello wiederzuspiegeln, der letztlich imageprägend war und von dem sich die Viola nach wie vor nicht vollständig emanzipieren konnte. Bei der Wiederentdeckung der Barockmusik im späteren 19. Jahrhundert wurden (natürlich, warum auch nicht) die großen Namen ins Rampenlicht gezogen, und von den "unbedeutenderen" Komponisten - wenn überhaupt - lediglich vereinzelte Momentaufnahmen wiederbelebt. Aufgrund der spärlichen Publikationslage und daraus resultierendem sehr schmalem "Canon" scheint man als Bratschenanfänger um bestimmte Sachen wie Telemanns Violakonzert in G-Dur nicht herumzukommen. Ist ja auch immer noch ganz schön, aber... irgendwann auch ein wenig eintönig.
So bin ich also irgendwie - war´s facebook? Ich bin mir nicht mehr sicher... - über Johann Martin Doemming´s Konzert in C-Dur für Viola conc., Streicher und b.c. gestoßen. Ein unspektakuläres, nettes kleines Stückchen Musik, nicht allzu schwierig, und nach kurzer Vorbereitung ein wenig verlangsamt vom Blatt spielbar, nach einer Woche "nebenbei" üben auch zügig, sodaß man sich Gedanken um die Interpretation machen kann. Und nun zurück zu Thore und seiner Interpretationsfrage... Ich habe vorher noch nie eine Aufnahme davon gehört. Und es hat riesigen Spaß gemacht selbst dieses Stück völlig neu und von null weg zu entwickeln, zumindest die Solostimme. (Mitspieler für eine kleine Privataufführung werden evt. noch gesucht.)
Sollte noch jemand Freude am Ausgraben unbekannter / nicht sonderlich gängiger Bratschenliteratur haben, freue ich mich über jede Verlängerung der vielleicht hier entstehenden Liste! Sowohl Musikstücke als auch Bezugsquellen sind herzlich willkommen. Also fange ich mal an...
Johann Michael Doemming, Konzert in C-Dur für Viola concertato, Streicher und b.c.
Cornetto Verlag, ISMN M-50100-946-6
Ich schaue mir das gleich mal an, da ich jetzt vermehrt auf der Suche nach anspruchsvollen, aber nicht zu schweren Stücken für die Bratsche bin, weil ich mich eventuell bald auch zu den Bratschennovizen zählen darf.
Ich kann nämlich, aufgrund der Musikstiftung (keine Ahnung, ob das so heißt) sehr günstig an eine gute Bratsche kommen, benutze dann aber meinen Geigenbogen dafür und kaufe mir für meine Geige nächstes Jahr einen neuen Bogen.
Aber, wenn das ein Barockstück ist, dann ist das schonmal ansprechend, da ich Barock und Romantik am liebsten mag :)
Max Bruch, 8 Stücke für Bratsche, Klarinette und Piano. Gibt's auch auf ISMLP. Ich hoffe Du hast eine nette Pianistin an der Hand? Dann halt sie Dir warm! Anstelle der Klarinette funzt natürlich auch eine Geige, ganz nach Verfügbarkeit...
Johannes Brahms, Sonaten für Viola und Klavier
Ich hab eine Bekannte, die spielt auch Geige und ihre Schwester Klavier, da frage ich mal nach, ob die beiden Lust haben mal ein, oder zwei Stücke davon zu spielen :)
Franz Schmidt, Quartett in A Dur, ich glaube im zweiten Satz wenn ich mich recht erinnere, da gibt es ein Bratschensolo das ist einfach zum Heulen schön. Lange war mir nicht klar daß das eine Bratsche ist - jetzt weiß ich das das SO mit einem Cello jedenfalls nicht geht. Wenn Du lieb via Privatnachricht und "unterfertigt durch Thore" frägst, kriegst Du eine mp3 von mir retour...
Robert Schumann, Märchenbilder - etwas das man noch relativ oft mal hört und darum nicht wirklich in diese Liste gehört, aber sei's drum - schön isses, wenn auch zum Teil in einer anderen Galaxis als der meinen zu spielen. (Das sehe ich mehr so als Projekt bis zur Pension an, auf dieses Niveau zu kommen, ha!)
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