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Ich habe Wittner-Feinstimmwirbel bei meiner Geige einbauen lassen und möchte sie nicht mehr missen. Dazu musste der GB die Wirbellöcher ausbuchsen. Bei meiner Zweitgeige konnte ich durch geringe Aufpolsterung mit Sandpapier das Ausbuchsen vermeiden. Allerdings sind die Wirbel zu lang und ich möchte sie - am Instrument - kürzen, um erneute, nicht unerhebliche Fummelarbeit zu vermeiden. Wer hat einen Vorschlag oder gar Erfahrung?
Hallo Werner,
Das mit dem Sandpapier als Wirbelausbuchser klingt nach ungenauer Bastelarbeit. Nicht genau passende Wirbel können aufgrund eines erhöhten punktuellen Drucks Wirbelkastenrisse verursachen. Darum rate ich davon eindeutig ab.
Hallo Geige,
Bastelarbeit war es schon, aber jetzt passen die Wirbel genau. Wittner empfiehlt den (Sand-)Papiertrick:
http://www.wittner-gmbh.de/pdf/schablone_feinstimmwirbel.pdf
Natürlich geht dem GB so ein Geschäft verloren. Im Übrigen war das nicht meine Frage.
Um eine exakte Passgenauigkeit zu erlangen, muss das Wirbelloch dem Wirbel entsprechend im Konus 1:30 (beim Cello sind es 1:25) genau passen. Wenn es hier zu Ungenauigkeiten kommt, tritt die Keilwirkung punktuell auf und hier möchte ich auf die schon oft gesehenen Wirbelkastenrisse einfach einmal hinweisen. Dies ist mein Vorschlag und meine Erfahrung. Auch wenn das nicht die Hauptfrage war.
Beim Kürzen wird der Wirbel z.B. mit einer feinen Japanischen Säge abgesägt (Vorher wird der Schaft an der Wirbelkastenaussenwand mit Zugabe von 1mm für den Sägeschnitt markiert). Das Ende wird Linsenförmig zugeschliffen und poliert. Für das Sägen muss der Wirbel aus dem Wirbelkasten unbedingt herausgeholt werden. Zu schnell würde beim Sägen der Wirbelkasten beschädigt werden.
Besteht beim Kürzen eines Feinstimmerwirbels nicht die Gefahr, das Innenleben zu beschädigen?
Nein, das herausstehende Teil ist massiv aus Kunststoff gefertigt und kann entsprechend gekürzt werden.
Es gibt beim Einpassen noch einen weiteren ganz wichtigen Hinweis: Der drehbare Bereich des Schaftes muss auf der Innenseite des Wirbelkastens zum Wirbelkopf hin bündig abschließen. Es darf auf keinen Fall auf dieser Seite ein starrer Bereich hineinragen. Sollte das der Fall sein besteht die erhöhte Gefahr des Saitenreißens. Die Saite wäre dann auf dem beweglichen Teil aufgewickelt und würde über den festen Teil scheuern. Hier hat man beim Einpassen keinen Spielraum und das Wirbelloch muss der Schaftstärke entsprechend genau passen.
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