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Saiten kratzen beim Spielen

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Zugeordnete Kategorien: Geige Allgemein - Instrumentenpflege

Laura Profilseite von Laura, 23.12.2011, 17:39:56
Saiten kratzen beim Spielen

Hallo zusammen,

obwohl ich schon recht lange Geige spiele, ist mir erst seit kurzer Zeit Folgendes aufgefallen:

Meine Saiten (besonders die G und D) klingen beim Spielen etwas kratzig. Immer wieder versuche ich mit  einem weichen Bogenstrich dagegenzuwirken, aber leider bessert es sich nicht. Insgesamt ist die Klangfarbe nicht mehr so schön. Liegt das an der Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, zu viel/ wenig Kolophonium, an der Qualität der Saiten, sollte ich sie vielleicht öfter reinigen/wechseln?

Ich bin um jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße

Laura

Geige Profilseite von Geige, 23.12.2011, 18:53:52

Das Phänomen habe ich oft beobachtet, wenn zuviel und zu häufig Kolofonium aufgetragen wurde.

Es muss nur dann Kolofonium aufgetragen werden, wenn die Griffigkeit des Bogenkontaktes zur Saite nachlässt. Da das Harz klebrig ist, können sich bei zuviel Auftrag, bedingt durch die zu starke Haftung, Kratz- und Nebengeräusche entwickeln. Auch ein zu weiches Kolofonium  kann bei einer Geige zu Nebengeräuschen führen. Weichere Kolofoniumsorten werden für die tieferen Streichinstrumente aufgrund der größeren Klebkraft genutzt, die für das Anregen der dickeren Saiten nötig sind. Bei einigen Basskolofoniumsorten wird sogar Honig in der Herstellung zugefügt. 

Geige Profilseite von Geige, 24.12.2011, 09:28:19

Ansonsten ist die Liste lang, was als Ursache in Frage kommen kann:
www.geigenbau.com/tippsundtricks/tipps/geige_bratsche_cello/klappert.html

Harald Profilseite von Harald, 24.12.2011, 12:53:44

Mich würde interessieren, wie die e Saite klingt? 

Warum sollten gerade G und D besonders stark kratzen? 

Laura Profilseite von Laura, 25.12.2011, 21:36:45

Vielen Dank für die Antworten! Die "Tipps und Tricks"-Seite habe ich noch gar nicht wahrgenommen, da ich neu im Forum bin. Werde es auf jeden Fall mal durchlesen und beobachten.  :-)

Ich hatte tatsächlich viel Kolophonium aufgetragen und ich glaube, es ist im Vergleich zu anderen sehr klebrig. Habe dann auch noch einmal die Saiten und das Griffbrett gründlich gesäubert und es ist nun etwas besser geworden.

Ich weiß nicht genau, warum es besonders die G und D Saiten sind, die kratzen und diese Nebengeräusche erzeugen. Die E kratzt auch ein bisschen, die A komischerweise gar nicht.

Schöne Feiertage!

Harald Profilseite von Harald, 26.12.2011, 14:06:01

Danke für die Rückmeldung!

Manchmal schleichen sich kleine "Fehler" in der Bogenführung ein und dann kratzt es ebenfalls. Da hilft nur genaues hinhören und probieren. Die Suche nach einem guten Ton in den oberen Lagen offenbart dies m.E. sehr schnell.

Jucie Profilseite von Jucie, 26.12.2011, 17:35:03

Das mit dem Kolophonium kann schon mal gut gewesen sein. Vielleicht bist du beim Streichen aber auch zu nah am Steg - dann kann es auch schnell passieren, dass es kratzt. Je weiter du vom Steg weg führst, desto weicher und dupfer wird der Klang.. vielleicht ist das auch noch ein Grund?! Probiers aus!

Bea Profilseite von Bea, 27.12.2011, 09:12:57

 Ganz allgemein kann es auch mit der eigenen Verfassung zu tun haben, manchmal passiert es mir, wenn ich  gerade  anfange zu spielen, das sich alles kratzig anhört, aber nach einer gewissen Einspielzeit verschwindet das.

Vielleicht handelt es sich beim Kratzen mehr um einen subjektiven Eindruck, lass andere mit hören. Oder man ist irgendwie noch nicht richtig bei der Sache. (Natürlich kann auch das Klima mit eine Rolle spielen, und bei längerem Üben wird das Kolo. geschmeidiger...

Laura Profilseite von Laura, 27.12.2011, 20:08:11

 Also ich habe schon verschiedene Arten der Bogenführung ausprobiert. Aber dieses Schleifen/Kratzen kommt nicht bei jedem Strich vor... nur manchmal. Besonders dann, wenn ich lange Striche mache.  Es kommt mir so vor, wie wenn es nicht richtig streichen würde. Deshalb habe ich vermutlich auch zu viel Kolofonium aufgetragen. :-) 

Am Steg bin ich nicht zu nahe dran, bin eher mittig bzw näher am Griffbrett.  Trotzdem danke, Jucie für den Tipp! Bea, du hast Recht, oft muss man sich erst einmal einspielen, damit es besser klingt. Andere haben mir beim Üben aber schon die Nebengeräusche bestätigt. :-)

Mir ist noch eingefallen,  dass ich vor etwa einem halben Jahr meine Bogenhaare erneuern ließ. Könnte es vielleicht daran liegen?

Geige Profilseite von Geige, 27.12.2011, 20:23:26
Ein neu behaarter Bogen muss eingespielt werden. Nach meiner Erfahrung dauert es etwa 10 Stunden Spielzeit, bis es wieder ideal funktioniert . Ob es wirklich am Bogen liegt, lässt sich am besten herausfinden, wenn man zum Beispiel im Orchester oder im Geigenunterricht mit einem anderen Bogen testweise probiert, ob das Problem dann auch noch so besteht.
Neuester Beitrag Anita Profilseite von Anita, 03.01.2012, 07:12:24

 Der alte Geigenlehrer meiner Tochter meinte mal, dass auch die Bogenhaare verklebt sein können, dann mit einer Zahnbürste durchfahren. Haben wir aber noch nicht ausprobiert, aber wenn das Kolophonium so klebrig ist, hat sich vielleicht auch zuviel in den Haaren festgesetzt. Ein Versuch wäre es wert, vielleicht hat jemand hier damit Erfahrung gemacht.

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