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Oktavsaiten für Violine

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Dowina Profilseite von Dowina, 25.02.2016, 20:30:56
Oktavsaiten für Violine

Hallo liebe Geigenbaumeister,

 

ich habe mir letztens zum Spaß Oktavsaiten gekauft und liebe derzeit den Klang über alles. Ich spiele praktisch Geige und habe den Klang eines Cellos :-)

 

Meine Frage. Die A-Saite klingt etwas kratzig. G Saite klingt wunderbar. Wie ein schön verrauchtes Cello, D-Saite klingt gut und E-Saite auch etwas kratzig. Kann aber vermutlich am Bogendruck liegen, weil ich doch viel mehr Druck ausüben muss. Ist das normal?

Meine wichtigste Frage. Können diese Oktavsaiten meine Geige zerstören? Der Klangkörper vibriert schon sehr extrem. Mir scheint, dass der Spannungsdruck der Saiten nicht extrem ist. Der Steg hat sich auch recht leicht nachjustieren lassen.

 

Danke für die Antworten!

Geige Profilseite von Geige, 26.02.2016, 08:46:59

Es gibt in Mittenwald im Museum eine Oktavgeige. Die Verbreitung dieses Instrumentes ist jedoch so gering, dass bei den Geigenbauern (wenn überhaupt) nur ein theoretisches Wissen vorliegt. 

 

Auch so bei mir:

 

Erst einmal muss man wissen, dass sich aus einer Verhältnismäßigkeit: Saitenstärke, Masse und schwingende Saitenlänge die Tonhöhe errechnen lässt. Je nach Materialien der Umspinnung und des Saitenkerns wird sich eine entsprechend dicke Saite ergeben, die mit dem Bogen angeregt werden muss. 

 

Das Kolofonium hat nun die Aufgabe mit seiner entsprechenden Klebekraft die Saite so zu ergreifen, dass sie kurzzeitig gezogen und dann wieder losgelassen wird. D.h. die Saite springt zurück. Kontrabasssaiten z.B. sind erheblich dicker und benötigen ein deutlich weicheres und klebrigeres Kolofonium, damit dieser Kreislauf gut funktioniert. Entsprechend muss das richtige Kolofonium für eine Oktavgeige gefunden werden.

 

Durch die Schwingung der Saite wird der Steg angeregt und diese dann auf die Decke, die wie eine Membrane funktioniert, übertragen. Auch hier muss eine Verhältnismäßigkeit bestehen. Ist die Anregung zu stark, kann sich das negativ ( wie eine Übersteuerung einer Membran) auswirken.

Wie schon gesagt, das ist für mich auch nur Theorie, die sich aufgrund der sonstigen Erfahrung sicherlich ansatzweise übertragen lässt. Ratschläge zur richtigen Kolofoniumwahl oder Stegstärke ect. kann ich nicht geben. 

 

Dowina Profilseite von Dowina, 26.02.2016, 12:52:40

Hallo Geige,

 

vielen Dank für die Antwort. Ich war auch heute bei meiner Geigenbauerin um die Ecke. Sie hat gemeint, dass die Oktavsaiten keine negativen Auswirkungen auf die Geige haben und auch, dass die Saiten nicht wirklich mehr Druck auf den Steg ausüben. Der Steg ist auch sehr hochwertig und von ihr gemacht.

Einzig meint sie, dass mein Violinbogen zu leicht wäre. Ein Bratschenbogen würde mehr Sinn machen und auch wie du gemeint hast, soll ich ein anderes Kolofonium verwenden. Eines, welches die Saiten harmonischer in Schwingung bringt.

 

Grüße!

Dowina Profilseite von Dowina, 26.02.2016, 13:14:32

Für alle jene, die den Klang nicht kennen, mit Oktavsaiten:

 

https://www.youtube.com/watch?v=1AeJM5WXauo

Geige Profilseite von Geige, 26.02.2016, 19:27:56

Danke für den Link :)

 

Die Chlancharakteristik eignet sich aufgrund des etwas rauchigeren Klanges super im Jazz.

Ein Bratschenbogen ist mit Sicherheit besser für dieses Instrument

Dowina Profilseite von Dowina, 26.02.2016, 20:10:54

Hallo Geige,

 

absolut richtig. Passt sehr gut zur Jazz- und Folkszene. Toll ist es auch mit einer normal besaiteten Violine im Duett zu spielen. Mache ich mit meinem Geigenlehrer gerade. Wunderschön klingen im Duett die Stück aus der Renaissance, die von ihrer Natur her schon etwas Melancholisches mitbringen. John Dowland, Praetorius, usw.
 

Allerdings fehlt mir manchmal auch mein "alter" Klang und Saiten hin- und herwechseln ist mir zu mühsam. Alleine spiele ich gerade G. F. Händel und da ist mir der Bariton doch etwas zu unpassend als Solostimme allein. Sinn macht so eine Oktavvariante auf jeden Fall, wenn man zwei Geigen besitzen kann.

Dowina Profilseite von Dowina, 26.02.2016, 20:13:17

Hier noch ein Video, wo der Klang eher an meine Geige herankommt. "Brummiger" als im vorherigen Link :-)

https://www.youtube.com/watch?v=tK5Wt7w1gXc

Pieray Profilseite von Pieray, 12.11.2016, 14:27:58

Hallo, Dovina,ich bin auch auf der Suche nach Oktavsaiten. Wo hast du sie denn gekauft?

 

 

Neuester Beitrag Dowina Profilseite von Dowina, 30.12.2016, 12:19:44

Hallo Pieray,

 

entschuldige die späte Antwort. War länger nicht mehr im Forum.

Eine Geigenbauerin bei mir in der Nähe hat so ziemlich alle

Thomastik Infeld Saiten und auch die Oktavsaiten von Thomastik.

Sie waren aber sehr teuer und haben knapp übr 100 Euro gekostet.

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