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Sonntags üben

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Tigerente Profilseite von Tigerente, 02.04.2015, 21:46:24
Sonntags üben

Hallo allerseits,

 

wie der Titel schon vermuten lässt, frage ich mich immer wieder, ob man denn nun eigentlich an Sonn- und Feiertagen "offiziell" üben darf oder nicht. Ich wohne in einem sehr hellhörigen Mietshaus und hab empfindliche Nachbarn, daher übe ich sonntags fast nie aus Angst, dass sie sich sonst beschweren (die haben sich sonntags schon bei anderen Nachbarn wegen anderen Dingen beschwert).

Allerdings nervt mich das gewaltig, ich möchte nicht auf mein Üben verzichten und gerade sonntags habe ich in der Regel auch schön viel Zeit.

Ich habe schon gegoogelt zu dem Thema, aber eine richtige Regelung scheint es ja nicht zu geben, oder ist da jemandem was bekannt?

Wie handhabt ihr das?

 

Danke schonmal, Grüße,

Tigerente

DebianFan Profilseite von DebianFan, 02.04.2015, 21:56:48

Außerhalb der Ruhezeiten (siehe Hausordnung) dürfen Hobbymusiker 2 Stunden täglich üben. Profimusiker sogar 6 Stunden.

Tigerente Profilseite von Tigerente, 02.04.2015, 22:17:09

Hallo DebianFan,

 

ja, das mag für Werktage gelten. Aber Sonntag ist Ruhetag, also somit sozusagen ganztägig Ruhezeit.

In unserer Hausordnung gibt es allerdings sowieso keine klar definierten Ruhezeiten, da steht nur irgendwas vonwegen " jede Art der Ruhestörung ist zu vermeiden".

asmahan Profilseite von asmahan, 02.04.2015, 22:20:00

Ich würde nur im Notfall einfach aufs geltende Recht pochen, da Dauermief in der Hausgemeinschaft auch nicht das reine Paradies ist. Falls Dein Verhältnis zu den Nachbarn einigermassen gut ist, würde ich sie einfach einmal darauf ansprechen, damit sie sehen, dass Du auch um Rücksichtnahme bemüht bist. 

Ich handhabe die Sache so, dass ich z.B. am Wochenende darauf verzichte, vormittags zu üben, weil der Sohn der Familie obendran dann gern bis in die Puppen pennt. Und wenn ich mal die Geige in die Hand nehmen, aber nicht stören möchte, setze ich den Dämpfer auf und übe Sachen, die "dämpferkompatibel" sind.

asmahan Profilseite von asmahan, 02.04.2015, 22:27:54

Hier - für die legalistische Seite des Themas - noch ein Link:

http://www.frag-einen-anwalt.de/Musizieren-am-Sonntag---f179676.html

sofie Profilseite von sofie, 03.04.2015, 12:55:03
Meine Wohnung habe ich mir bewusst so gesucht, dass regelmäßiges und ausgiebiges Üben kein Problem sind. Ich habe also VOR meinem Einzug darauf hingewiesen, dass ich darauf angewiesen bin lange zu üben und hoffe dass das niemanden stört. Sollte es doch einmal stören hätte ich darum gebeten es mir SOFORT zu sagen. Inzwischen habe ich zweimal meine Übungszeiten angepasst und alle sind zufrieden. Früher konnte ich von 9-12 und 15-21:30 beliebig viel üben. Es wurde sogar sehr gerne gehört. Aktuell übe ich nie vor 10 und am Wochenende und an Feiertagen meist erst ab 15 Uhr. Grund ist, dass mein Üben beim Nachbarn vor allem im Schlafzimmer gehört wird und er gerne sehr lang schläft. Sicher könnte ich jetzt auf meinem Recht pochen werktags schon um 8 zu üben, aber wem nützt es? Am Ende ist das Klima versaut und es wird mit der Stoppuhr gemessen dass ich auch bloß nicht zu lange übe. Da ist mir eine friedliche Regelung doch am liebsten! Zu dieser würde ich JEDEM raten!
Geräusche denen man sich hilflos ausgesetzt fühlt stören übrigens deutlich mehr als welche die man selber in der Hand hat. Im Zug kann bspw ein leises Gespräch schon stören wenn man gerade etwas auswendig lernen möchte... Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass auch Geigen als störend empfunden werden kann und würde deshalb auf jeden Fall das Gespräch suchen. Ich selber frage regelmäßig ob es auch wirklich nicht stört. Meist wird sich sicher eine Lösung finden lassen.
Während des Studiums ist im letzten Semester der Vermieter, der direkt unter mir wohnte, erkrankt. Bis dahin konnte ich beliebig viel von 8-22 Uhr üben. Er hat es sogar gerne gehört.Es hat ihn an seine Tochter, die Cellistin war und vor mir dort wohnte, erinnert. Als er dann den ganzen Tag im Bett liegen musste störte ihn mein Üben plötzlich. Ich habe mir dann eine Übemöglichkeit im Gemeindehaus fürs Wochenende gesucht und unter der Woche eben in der Übezelle geübt. Wenns nicht anders geht, muss man sich seinen Übungsraum eben extra suchen.
Aber - das ist meine ganz persönliche Meinung. Wer sich gerne streitet kann es auch anders machen. (Wenn jedoch einer Streit sucht, dann kann ich durchaus auch anders. ;-))
think Profilseite von think, 03.04.2015, 15:23:06

Ich bin ja nun Anfängerin und habe in meinem vorherigen Wohnort in einem Mietshaus gewohnt. Dort war ich eh des Öfteren im Gespräch mit den Nachbarn oder man hat sich mal  im Treppenhaus getroffen.  Ich habe dann erwähnt, dass ich angefangen habe, Geige zu spielen und gefragt,  ob das Üben stören könnte oder es Zeiten gibt, die ich berücksichtigen soll. An sich war das kein Problem. Nur während des Ramadan (mein direkter Nachbar und seine Familie waren Pakistaner) musste ich etwas mehr Rücksicht nehmen, was aber auch kein Problem war. Im Gegenteil: Meine Fortschritte wurden regelmäßig kommentiert ;-)

Nun wohne ich in einem Gewerbegebiet und an sich dürfte ich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit üben. Das mache ich aber nicht, sondern schaue, wann die Nachbarn im Haus da bzw. wach sind oder lege am Wochenende bzw. Feiertagen (wie heute) mein Üben auf den Nachmittag. Beschwert hat sich niemand. Ich habe aber immer klar signalisiert, dass man immer (!) mit mir darüber reden kann und sich eine Lösung finden lässt.

Ich würde Dir daher raten, einfach mal die Nachbarn zu fragen, wie sie dazu stehen und ob Du was beachten solltest. Bei der Formulierung würde ich allerdings nicht Dein Üben in Frage stellen, sondern nur den Zeitpunkt ;-)

 

Tigerente Profilseite von Tigerente, 03.04.2015, 15:45:22

Lieben Dank für eure ganzen Antworten. :)

 

Also, ich möchte auf gar keine Fall irgendwelchen Ärger mit den Nachbarn haben. Daher bin ich ja so vorsichtig in der Hinsicht.

Allerdings ist das Verhältnis zu denen eher, sagen wir mal, höflich distanziert, ich habe eigentlich nicht den Wunsch, bei denen zu klingeln und sie darauf anzusprechen. Werktags stellt sich die Frage wann ich üben "darf" sowieso nicht, ich übe da eh nur abends nach der Arbeit, wann anders geht es gar nicht. Ich wollte nur wissen, ob es irgendeine Art rechtliche Regelung zu dem Thema  sonntags musizieren gibt.

Aber ich dachte mir schon, dass das so nicht der Fall ist, es gibt nur diverse Gerichturteile und so.

Trotzdem danke, Grüße,

 

Tigerente

sofie Profilseite von sofie, 07.04.2015, 10:56:23

"Rechtliche Regelungen" gibt es sicher... Aber "Recht haben" und "Recht bekommen" können zwei sehr verschiedene "Stiefel" sein. Leider.

Mir würde es großen Stress bereiten wenn ich wüsste, dass mein Üben meine Nachbarn stört. Auch wenn ich im Recht bin und vielleicht sogar vor Gericht Recht bekomme.

Ich frage meine Nachbran auch nicht wann und ob ich üben darf, sondern frage lediglich ob es stört und versuche dann zu einer gütlichen Einigung zu kommen.

In einem Seminar für GFK (gewaltfreie Kommunikation) hat es ein Dozent mal sehr plastisch erklärt. Wenn man ein Rohr hat und von einer Seite einen Tennisball hereinschießt gibt es ein Problem, wenn von der anderen Seite auch ein Ball hereingeschossen wird... Für die Kommunikation heißt das: im Konfliktfall erst den anderen, der eventuell stinkesauer ist, seinen Ärger loswerden lassen und DANACH ruhig und empatisch die eigene Seite darlegen und eine Lösung vorschlagen.

Am besten ist es allerdings, wenn man dafür sorgt, dass sich erst gar kein Ärger ansammeln kann. Im Fall des Übens heißt das lediglich Verständnis für den anderen zeigen und falls man wirklich stört nach einem Kompromiss suchen. Und in Deinem Fall handelt es sich beim Geige üben sicher nicht um Stunden, sondern vielleicht täglich um 30-90 Min. oder? Bei vier Stunden täglich wirds deutlich schwieriger wenn der Nachbar keine Geigenklänge mag...

Neuester Beitrag think Profilseite von think, 07.04.2015, 13:11:24

Sorry, OT: Ich habe auch Seminare zur GFK (noch im Studium) besucht... Das wäre wahrscheinlich ein guter Ansatz, um Konflikten mit den Nachbarn bzgl dem Üben zu begegnen ;-)

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das Üben nicht in Frage stellen würde, da es indiskutabel ist, sondern eher den zeitpunkt. Wenn es denn überhaupt zu Problemen kommt.

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