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Mozart KV 302 Strichtechnik

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Stradivadiana Profilseite von Stradivadiana, 11.02.2014, 14:56:44
Mozart KV 302 Strichtechnik

Liebe Forianer,

dies ist nach meiner "Vorstellung" mein erster richtiger Beitrag, und gleich eine Frage !

Wie ich euch schon geschrieben habe, bin ich Hobby-Geigerin und spiele eher leichtere Stücke (z. B. leichtere Bach-Sätze) und sehr viel Technik-Übungen (habe aber keinen Lehrer). Derzeit übe ich mich am zweiten Satz von KV 302. Der schwierigsten zwei Takte sind für mich diese:

 

 

Mozart_Stelle_KV302.JPG

 

Eine analoge Stelle gibt es dann noch zwei mal im letzten Drittel des Satzes.
Wie bekommt man diesen bogentechnisch in Griff ? Irgendwie erreiche ich, egal ob ich ihn mit Auf- oder Abstrich beginne, nie bei dem c Anfang des zweiten Taktes eine Bogenstelle, wo der Bogen für die Staccato-Töne richtig "springt".
Wenn ich die Phrase mit Abstrich beginne und bei der dritten Note (c) den Strich wechsle, IM Aufstrich in die Staccati übergehen, was nicht gut klappt.

Wenn ich die Phrase mit Aufstrich beginne, brauche ich nach dem Bogenwechsel (c) vom Frosch weg so viel Bogen, dass ich viel zu weit  Richtung   Spitze komme,  do dass die Staccati wieder nicht "springen".


Und: beginnt man die erste Staccato Stelle besser mit einem Strichwechsel oder bleibt man in dem Strich, in dem man gerade ist ?


Könntet ihr mir hier vielleicht ein beschreiben, wie ihr das macht ?

Viele Grüße und Dank im Vorhinein !


Stradivadiana

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 16:35:55

Vielleicht siehst nur den Wald vor lauter Bäumen nicht. wink_smile  Also diese Stelle würde ich wie oben vermerkt mit ABstrich in der Mitte des Bogens beginnen. Wenn du dich genau an die beiden Phrasenbögen hälst, kommst du mit dem Abschlusstriller der 2. Phrase im ersten von dir oben reinkopierten Takt mit Aufstrich doch genau wieder in der Mitte an! Dann beginnst du das spiccato natürlich auch mit Abstrich. Ich glaube Mozart spiccatos sind allesamt geführte spiccatos, deswegen hast du die ganze Zeit doch die Kontrolle. Man könnte theoretisch auch mehr im oberen Bogenbereich spielen, um es noch leichter klingen zu lassen - da will ich mich aber nicht aus dem Fenster hängen - denn eigentlich habe ich kaum Mozart gespielt.

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 16:38:45

Äh, da hatte ich doch glatt Aufstrich statt Abstrich gleich zu Beginn geschrieben - hoffe, hat dich nicht verwirrt - habs schon geändertomg_smile

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 16:51:46

In einer Aufnahme mit Mutter wird ausgerechent diese Stelle nicht im spiccato gespielt - sie macht daraus eine besonders eindringliche Passage mit ganzem Bogen, wohl im Gegensatz zur den zuvor mit aller Leichtigkeit gereihten spiccato-Noten..

ab 7:30 ca.

http://www.youtube.com/watch?v=2dQLv1EGxcA

 

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 17:11:29

Man könnte höchsten von einem brush-Strich reden, aber nur der am Frosch, aus der Luft angesetzter und wieder abgehobener einzelner Strich .....

 

Zur Mozart -technik ist vielleicht noch folgendes Video mit HIlery Hahn ganz aufschlussreich, allerdings kV 301

http://www.youtube.com/watch?v=x7xPIyePmNk

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 17:08:02

Und auch Gil shaham spielt diese Stelle nicht im spiccato, sonder pathetisch mit einfachem detache hier am Frosch

http://www.youtube.com/watch?v=UWyDwWcCaBs

ab etwa2:15

Frosch Profilseite von Frosch, 11.02.2014, 18:42:26

 Scan_2.pdf

Hall Stradivadiana !

Habe ich heute zufällig gespielt und habe die Noten vom Verlag Peters. Da sieht diese Stelle (hier der 9. Takt)etwas anders aus. Ich fange mit Abstrich  unterhalb der Bogenmitte an und versuche wenig Bogen zu verbrauchen ! Kommt natürlich darauf an wie schnell gespielt wird.

Das Tempo ist bei mir in etwa so wie bei Shaham, spiele aber diese Stelle nicht so pathetisch.

Ich bleibe also möglichst den ganzen Takt im mittleren Drittel !

Dir sechzehntel spiele ich, im Gegensatz zu Bea's youtube-links, auch mit staccato.

 

Hoffe die angefügte Datei ist zu öffnen... habe das zum ersten Mal hier gemacht !

Bea Profilseite von Bea, 11.02.2014, 20:04:57

Ja dein scan lässt sich öffnen. Es sind einfach weniger Verzierungen. Wahrscheinlich etwas näher am Urtext?

Frosch Profilseite von Frosch, 11.02.2014, 20:17:12

Danke für Deine Info !

Weniger Verzierung bedeutet natürlich auch platzsparender Bogeneinsatz.

Bei diesem Stück sind übermäßige Verzierungen meiner Meinung nach eh' fehl am Platze !? Es ist von Anfang an relativ schlicht gehalten; auch die pathetisch gespielten sechzehntel scheinen mir in diesem Zusammenhang etwas übertrieben, vorallem da kurz vorher noch ordentlich staccato gefordert war, die Ruhe bringen dann eigentlich die, der genannten Passage folgenden achtel.

Oje, ist halt meine nur laienhaftes Musikverständnis !

Frosch Profilseite von Frosch, 11.02.2014, 20:55:49

Zitat Stradivadiana  "Und: beginnt man die erste Staccato Stelle besser mit einem Strichwechsel oder bleibt man in dem Strich, in dem man gerade ist ?"

Hatte Deine Frage überlesen.... pardon !

Ich finde man sollte sie wie die übrigen sechzehntel auch mit Strichwechsel spielen. Auf einem Bogen hört es sich einfach anders an und gehört glaube ich nicht in den Kontext.

sofie Profilseite von sofie, 11.02.2014, 21:06:42

Ich habe den Verdacht, dass hier ein "Denkfehler" vorliegt. Punkte über Sechzehntelnoten heißen nicht zwingend, dass der Bogen springen muss. Bei dem Notenausschnitt handelt es sich um einen langsamen (!) Satz aus einer Mozart Sonate. "Rondeau Andante grazioso" sagt doch eigentlich schon alles. Die Punkte heißen hier doch lediglich, dass "Luft zwischen den Tönen" angesagt ist. Nicht mehr und auch nicht weniger. Das erreicht man in diesem nicht wirklich schnellen Tempo indem man den Bogen aktiv hebt. Bea nennt es "geführten" Strich. Mit "heben" meine ich nur ganz minimal und keine großen Aktionen. Im Shaham Video kann man das wunderbar sehen. Je nach Klangvorstellung ist hier Mitte bis deutlich untere Hälfte als Strichstelle angesagt. An der Spitze ist der Bogen etwas schwerer zu kontrollieren, deshalb würde ich es eher vermeiden diese Stelle an der Spitze zu spielen.

Wie übt man das? Ich würde raten die Stelle in beiden Strichrichtungen zu üben. Außerdem könnte es auch Sinn machen mehrere Bogenstellen und auch verschieden kurze "staccato"-Töne zu üben und dann zu entscheiden wie man es gerne möchte. Eigentlich soll ja die Klangvorstellung die Interpretation bestimmen und nicht "wie kann ich meine Noten so einrichten, dass es technisch möglichst leicht für mich wird"...

Stradivadiana Profilseite von Stradivadiana, 12.02.2014, 15:36:59

Hallo ihr Lieben !

Ihr seid ja großartig ! Danke für die Tipps ! Ich mache mich jetzt auf an meine Geige und werde euch, so bals ich Zeit habe, auf dem Laufenden halten, wie es mir gelingt.

Ich befürchte nur, dass ich nicht das Niveau habe um wirklich aktiv kontollieren zu können, wie hoch/stark der Bogen bei einem Spiccato springt. Ich werde versuchen, verschiedene "Grade" des Staccato zu üben....

Auf bald !

Neuester Beitrag Stradivadiana Profilseite von Stradivadiana, 13.02.2014, 07:07:09

Danke, ihr Lieben !

das war ja wunderbar, eure Anmerkungen ! Bea, genau deine Anmerkung mit dem "Wald vor lauter Bäumen"  hat den Knoten gelöst. Die Videos waren sehr aufschlussreich. Nun sind die Spiccati genau richtig. Wenn auch der Übergang von den gebundenen Noten dorthin noch geübt werden muss...

Jedoch bin ich nun da ich weiß, wie man das spielen KANN, mit den Spiccati in den vorangehenden aufsteigenden sechzehntel-Oktaven (wisst ihr, welche Stelle ich meine?) nicht mehr zufrieden bin. Die springen einfach zu sehr. Aber ich vermute, das muss ich alleine lösen und vielleicht die entsprechende Kontaktstelle verändern. Jedenfalls beeindruckend mich solche sanft gestrichenen Staccati sehr!

Viele Grüße und Dank,

Stradivadiana

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