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Geige ohne Lehrer... unmöglich?

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Boyawer Profilseite von Boyawer, 26.03.2015, 11:19:01

Also ich für meine Person muss sagen, alleine würde ich das nicht schaffen... Gute Grundlagen sind auch wichtig, um später selbst üben zu können.

Bavarica Profilseite von Bavarica, 27.03.2015, 09:11:29

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Flitzebogen Profilseite von Flitzebogen, 19.04.2015, 14:15:56

Hallo zusammen,

 

ich versuche mich kurz zu fassen:

Grundsätzlich lernt meiner Meinung nach am besten der, der selber sucht. Der selber aufmerksam ist, sich selber sehr kritisch beobachtet und auch andere genau beobachtet und sich vorstellt, wie es sich wohl anfühlt, wenn andere diese oder jene Bewegung machen.

Einen Lehrer sieht man nur hin und wieder. Er macht nicht, dass man Geige lernt. Das RICHTIGE Üben macht es. Alles, was man spielt, muss man selber tun, es nimmt einem keiner etwas ab.

Unweigerlich wird man bei kritischem Selbstlernen immer wieder an Punkte kommen, bei denen man nicht weiterkommt. Dann beginnt die Suche nach Lösungen: In einem Forum, in einem Buch, bei Youtube - oder eben bei einem Menschen, der sich damit auskennt.

Ich bin als Profigeigerin stetig weiter auf der Suche nach der persönlichen Vervollkommnuung auf dem Instrument. Der Erfolg eines Studiums hängt maßgeblich vom Leher ab. Man übt und arbeitet alleine, dann bleiben bestimmte Fragen offen, die auf dem eigenen blinden Fleck liegen, und der Lehrer erkennt das Problem sofort und bietet eine Lösung an - die man dann wieder selber für sich erarbeiten muss.

Heute, mehr als zehn Jahre nach Ende des Studiums und Unterrichts, scheue ich mich nicht, meine Orchesterkollegen nach bestimmten Punkten zu befragen. Auch unsere Gespräche in Pausen oder während Busfahrten drehen sich regelmäßig um die Geige (oder anderen Instrumente), um Auftrittssituationen, um Beobachtungen der Solisten etc. Es ist ein ständiges Kreisen um das Thema, in dem wir Profis naturgemäß ständig drin stecken.

Wer die Geige als Hobby betreibt, hat hauptsächlich weniger Zeit und steigt entsprechend weniger intensiv in die Materie ein. Dennoch wird der Ablauf im Prinzip ähnlich sein. Man arbeitet grundsätzlich selber und wird, wenn man selbstkritisch arbeitet (und nur dann kann man voran kommen), merken, an welche Grenzen man stößt. Und sich dann eben versuchen, weiterzuhelfen. Diese Hilfe muss von außen kommen, sonst dreht man sich im Kreis. "Außen" kann jede mögliche Quelle sein. Ein Lehrer ist nur eine der vielen Optionen - sicherlich aber die zeiteffektivste. Denn alle Anleitungen sind allgemein gehalten, die eigene Problematik wird nicht konkret behandelt. Man müsste sie sich selber herausarbeiten. Und das, ohne den Überblick zu haben. Es wäre der Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Morast zu ziehen.

Aber soweit ich weiß, gibt es auch über Youtube online-Kurse, bei denen man per Skype o.ä. mal einem Lehrer vorspielen kann. Wenn derjenige qualifiziert ist, kann jeder einzelne Hinweis Gold wert sein.

Ich würde jedem Selbstlerner empfehlen, hin und wieder eine einzelne Unterrichtsstunde zu nehmen. Und sei es auch nur ganz selten. Alle drei Monate ein intensiver Austausch. Man kommt dann jeweils sooo viel weiter und hat genug Futter zum weiteren Selbstlernen. Man kann es natürlich ganz ohne Lehrer probieren. Was mich stört, ist die grundsätzliche Ablehnung des Unterrichts. Die Grundeinstellung sollte offen sein, allen Möglichkeiten gegenüber, weiterzukommen, sonst bleibt der Horizont von vornherein beschränkt, wenn man einige der effektivsten Möglichkeiten aus Prinzip ausschließt.

 

LG, Flitzebogen

Sonja Profilseite von Sonja, 25.11.2016, 21:48:34

Also, ich spiele schon Jahrzehnte Violine , spiele  im Orchester, übe jeden Tag, lerne auch neue Stücke und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass man ohne  anfänglichen Unterricht richtig spielen lernt. Ein guter Lehrer korrigiert meistens sämtliche Fehler, die man macht. Und an denen arbeitet man dann. Einem Autodidakten würden manche der Fehler gar nicht auffallen. Er wundert sich dann nur, warum sein Ton überhaupt  nicht schön klingt. Und  viele schöne Musikliteratur bleibt ihm  verschlossen. Auch leichtere. Also , die ersten Jahre braucht man guten Unterricht. Dann sucht man sich die Musík Richtung aus ,  die man gehen möchte.

Vor 1. Jahr habe ich angefangen Bratsche zu spielen. Ohne Unterricht. Habe mir eine Viola Schule gekauft und viel geübt. Jetzt spiele ich das Hoffmeister Konzert  und habe viel Spaß. Das hätte ich ohne Geigenunterricht nie geschafft. Gruß  Sonja

 

Ange Profilseite von , 19.07.2017, 17:49:49

Hallo Zusammen,

ich - ebenfalls nicht mehr ganz so jungembaressed_smile (52) habe mir im Mai ein "Leihinstrument" angeschafft und bringe mir das Geigespielen mittels Lehrbuch und Tutorials selber bei. Ich war aber auch schon bei einem Schnupperkurs und der Lehrer hat mir Einiges gezeigt, was Haltung usw. angeht.

Es ist allerdings nicht mein erstes Instrument. Ich bin leidenschaftliche Musikerin, habe mit 7 Jahren angefangen Klavierunterricht zu nehmen, spielte viele, viele jahre Klavier. Später dann , ca. mit 17 Jahren kam eine Gitarre dazu. Hier habe ich mir das Gitarrenspielen erst mal selber beigebracht, ging dann später zum Unterricht (verschiedene Unterrichtsangebote) das mir aber nicht sehr viel brachte. Ich wollte nicht zupfen, sondern begleiten. Seit ca. 15 Jahren bin ich außerdem in einem gemischten Chor aktiv tätig (Gesang und Instrumentalbegleitung durch Klavier und Gitarre) und habe 6 Jahre einen Chor mit einer Freundin zusammen geleitet.

Einmal eine Geige spielen zu können ist ein lang ersehnter Traum von mir. Allerdings geht es bei mir weniger in Richtung Klassik, sondern eher in Richtung Rock, Pop, Filmmusik.
Der Grund, warum ich momentan nicht an einem Unterricht teilnehme, ist schlichtweg der, dass ich es mir nicht leisten kann und ich bin außerdem ein Typ Mensch, der sich immer schon Vieles selbst beigebracht hat.
Unsere Musikschule ist für mich einfach zu teuer (mind. 100,00 EUR im Monat).  Und der Lehrer sagte mir noch, dass er mir nur Einzelunterricht empfehlen würde, denn die Gruppenunterrichtsstunden wären mit Kindern und das wäre nichts für mich. Daher käme für mich der Unterricht noch teurer. Leider kenne ich auch Niemanden in meiner Nähe, der mir für weniger Geld etwas privaten Unterricht geben könnte.

Ich weiß noch, wie schwer es uns damals gefallen ist, als wir unseren beiden Kinder  die Musikschule möglich machen wollten. Es ging gerade so.

Trotzdem möchte ich versuchen meinen Traum zu verwirklichen . Natürlich ist auch mir klar, dass es vielleicht langsamer und holpriger gehen wird, aber ich gebe nicht auf und der "Schnupperlehrer" hat mir Mut gemacht, da ich ja schon im Musikalischen etwas "vorbelastet" bin und  ein paar , wenn auch nur kleine positive Voraussetzungen mitbringe.

Bis jetzt jedenfalls klappt es ganz gut. Habe keine Rücken- oder Nackenschmerzen und mit meiner Fingergelenkigkeit bin ich soweit zufrieden, da ich hier auch schon viel für die Gitarre geübt habe. Ganz neu ist natürlich die Bogenhaltung. Ich habe aber einen Ganzkörperspiegel in meinem Raum und das hilft mir auch ein wenig. 3 .
Bin gespannt. Ich werde sicher auch noch viel Fragen haben.

Viele Grüße
Angebye

Neuester Beitrag Norbert_V Profilseite von Norbert_V, 22.07.2017, 09:01:25

Hallo Ange,

ich wünsche dir viel Erfolg! Mit deiner Vorbildung solltest du ja zumindest einschätzen können, ob du auf dem richtigen Weg bist.

Ich bin auch recht spät (vor ca. 1/2 Jahr mit 47 Jahren)) noch zur Geige gekommen. Bis jetzt hab ich es auch anhand von Tutorial im Internet versucht. Meine auch, dass ich dabei nicht zu viel falsch gelernt habe (obwohl manchmal erstaunlich ist, wie sich die verschiedenen Tutorials unterscheiden).

Nun habe ich aber doch mit der Musikschule Kontakt wegen Unterricht aufgenommen. Ich bin da schon guter Kunde (Blockflötenunterricht bis vor 1 Jahr, Klavierunterricht und Klarinettenunterricht) und werde nach den Ferien erstmal ein paar Stunden Geigenunterricht nehmen. Unsere Musikschule bietet sogenannte E-Bons an. Da kauft man Berechtigungsscheine für den Unterricht. 1/4h kostet 12 EUR. Es gibt keine Verpflichtung, keinen Vertrag mit Laufzeit.

Ich erhoffe mir durch den Unterricht Impulse und Tipps fürs Weiterkommen. Ausserdem will ich nicht, dass sich Fehler einschleichen und die sich dann verfestigen.

Allerdings wird es erstmal bei ein paar Stunden bleiben. Ich lerne ja noch Klavier, Klarinette und spiele Blockflöte in einem Kirchenensemble. Da muss die Geige ein bisschen zurückstecken. Eigentlich bin ich ja nur zum Geigenspiel gekommen, da ich ein Faible für alte Musikinstrumente haben und mir da ein paar Geigen zugelegt habe. Und wenn so schöne Stücke schon mal im Haus sind, dann will ich die natürlich auch spielen können.

 

Gruß Norbert

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