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Seite 1 - 2Okay, vielen Dank für die Antworten. Werde mich jetzt einmal auf die Suche nach Geigenunterricht machen!
... und eine Violine , die brauchst wohl auch zum großen Projekt!
Ist es für den Fortschritt hinderlich, wenn man sofort schwierigere Stücke lernen möchte, weil man auf Kinderlieder keine Lust hat? Kann sich Technik systematisch nur durch Übungsstücke in adäquater Weise entwickeln oder lernt man auch schnell, wenn man sich immer wieder schwierigere Passagen einer Komposition vornimmt?
Wenn die Stücke zu schwer werden, dann klingt es grausam und bringt nichts. Wenn man sehr leichte Literatur nimmt dann kann man damit auch gut lernen. Mit den Bachsolosonaten und Partiten würde ich nicht anfangen!
Man kann ja aufteilen: Sevcik und Etüden für die technischen Grundlagen, weil man dafür als Erwachsener eher Geduld hat als ein Kind. Dazu ein Stück, bei dem man sich auf die Zehen stellen muss, daneben aber vielleicht auch etwas, das man auf dem eigenen Niveau einigermassen in den Griff bekommt und das trotzdem musikalisch vertretbar ist - auch das kann ein brauchbares Seelenzückerchen sein. Eine gute Lehrkraft sollte Dir entsprechenden Stoff vorschlagen können.
Man muss beim Geigen berücksichtigen, dass eben rechts und links völlig Neues zu erwerben ist. Links ist es eben nicht nur das Kennenlernen des Griffbrettes in einer Lage, sondern eben auch die anderen Lagen in Kombination dazu, ´Doppelgriffe, die z.t. eben nicht in der ersten Lage funktionieren, dann noch neben Trillern (halte ich jetzt nicht für eine besondere Herausforderung...), Vibrato und pizzicato, flageolett. Zu Beginn, nachdem man sicher in der 1. Lage ist, also ohne Fingerverhakeln einstimmige Melodien mit verschiedensten Vorzeichen (eben alle Griffarten) möglichst vom Blatt abspielen können sollte, kommt dann das Lagenspiel, wobei das in der Lage spielen einfach ist, der Wechsel eher die Trainingsgrundlage ist.
Der Bogen ist eine ganz andere Herausforderung, man beherrscht den Bogen normalerweise lange nicht im FF, man muss ihn unbewusst richtig halten und führen, die speziellen Muskeln, die den Bogen in den entsprechenden Winkeln und in der richtigen Kraftdosierung in Bewegung setzen müssen eintrainiert werden. Das ist eine feste Zeitkonstante, von der ich glaube, dass sie zwar abhängig vom regelmäßigen Üben ist, man aber die Eingewöhnungszeit nicht durch Verdopplung, Verdreifachung der tägl. Übezeit verkürzen kann - wobei natürlich die Geschicklichkeit mit ihm umzugehen von Individuum zu Individuum verschieden sein kann.
Ich war ja auch eher von der Schnellen Truppe, nachdem die ersten Griffarten saßen, habe ich wirklich schon sehr schnell mit Etüden ala Wohlfahrt angefangen, die sind auch melodisch und man geigt wirklich am Stück, kann eben durch Geschwindikeitssteigerung effektiv besser werden. Schwerere Stücke im Verhältnis hatte ich mir auch ausgeguckt. aber eher so schnell wie möglich einen Rieding, dann Vivaldi, Dvorak op.100, wobei dieses frühe zur Folge hatte, richtig Takt für Takt zu ochsen! Das ist nicht jedermanns Sache, auf der anderen Seite ist das wahrscheinlich das Geheimnis des schnellen Vorkommens, sich hinter eine Sache klemmen, die richtig Arbeit erfordert. Grundsätzlich richtig gelernt habe ich aber an Etüden, die entsprechend der vorgenommenen Technik z.B. spiccato, staccato ausgewählt und von der Schwierigkeit gesteigert waren, dazu passten dann die kleinen Arien von Dancla, die eben in den Variationen in kurz aber wunderschön die neuerworbene Technik glänzen ließen.Reine Technik Übungen ala Sevcik habe ich nicht so viel gemacht, gründlich eigentlich nur die Grundlagen zu den Lagen. Direkt nach Wohlfahrt und teilweise parallel kann ich wärmsten das Werk von Mazas empfehlen.
Also ich persönlich halte das adagio für zu schwer als erstes Ziel, das erste Bach Solo ist auch eigentlich eher die Partita dmoll (ohne chaconna) und die E-Dur, wobei die Menuette aus letzterer und die Sarabande aus der ersteren sind auch schon wunderschöne Höhepunkte, die aber wegen der Doppelgriffe eben schon eine gute Bogentechnik erfordern, der Wechsel ständig von 2 Saiten und 1 Saite erfordert ständiges neuaustrahieren des Bogendrucks und geschwindigkeit, damit es klingt - und das ist mit das Schwerste für einen Anfänger - ich fand staccato, spiccato dagegen viel leichter.
Mein Hauptaugenmerk lag neben der linken Hand vor allem auf dem schnellen Erlernen der Bogentechniken - dazu hatte ich dann Stücke ausgesucht, nicht umgekehrt ein Stück und dann die Technik dazu herausgesucht. Ich glaube das Umgehenkönnen mit dem Bogen ist in den Vordergrund zu stellen und mit jeder neuenTechnik wird man "virtuoser" auch bei den "einfacheren" Strichen.
In puncto Vibrato hab ich auch noch eine Anmerkung, ich habe zuerst das Handgelenkvibrato gelernt. Und jetzt erst läuft das Armvibrato. Nicht nur, dass mir das Armvibrato vielleicht nicht so liegt, aber das Winken mit der Hand ist für einen Erwachsenen doch leichter, als das Vibrieren mit dem Unterarm, so einfach die Bewegung beim Armvibrato zu erklären und nachzumachen ist, so schwer ist es doch ein schönes variables Vibrato zu beherrschen, es sind einfach Muskeln in verdrehter Stellung zu bewegen, was schwer fällt. Und ich habe viel hier von erwachs.Arm-Vibrato-Anfängern gelesen, die trotz Bemühung einfach nicht weiterkamen. Gerade Lehrer führen bei Erwachsenen offensichtlich gerne das Armvibrato ein, da gibt es eben nicht das Wackeln von der Geigen usw. aber das Vibrato selber lässt sich leider dann viel Zeit, da lieber ein bisschen mehr Arbeit in das Handgelenksvibrato zu Anfang, das schwingt einfach sofort, wenn man den Dreh raus hat, da müssen keine Muskeln neu justiert werden.
Danke, für die ausführlichen Infos, Bea!
Ist für mich alles absolut nachvollziehbar.
Was ich allerdings überspringen möchte, ist die jeweilige Lage in allen Tonarten spielen zu können. Da die meisten Stücke, die mich interessieren, höchstens 2 Vorzeichen haben, finde ich es für mich effektiver, nur die gebräuchlichsten Tonarten zu lernen. Mich durch ein as-Moll-Stück zu quälen, erfordert doch eine ganze Menge Zeit und Durchhaltevermögen.
Spezielle Techniken, die sehr viel Übung erfordern, wie Flageolett oder besondere Stricharten hebe ich mir für dann auf, wenn ich die Bach-Solostücke drauf habe. Sollte ich die Geduld haben, wirklich systematisch Technik aufzubauen und regelmäßig zu üben, wird das in etwa 10-15 Jahren sein. So lange habe ich auch für Gitarre auf gleiches Niveau gebraucht.
Was ich absolut crazy finde ist, wie ein Mensch überhaupt so Stücke wie Paganninis I Palpiti spielen kann, selbst, wenn man mit 2 Jahren angefangen hat, Geige zu lernen. Da sind ja so viele Gemeinheiten und Fallstricke, dass jeder, der sowas spielen kann, in meinen Augen ein "Wunderkind" ist.
Also, ich habe keineswegs alle Tonarten gelernt, die kannte ich ja nun schon vom Klavier und vom Orgel-C-Schein, und sie sind auf der Bratsche echt nicht anders ;-)
Sie kamen dann halt im Stück, und da es ja unbedingt Musical sein musste, waren es dann eben typische Musical-Tonarten (5 Kreuze, dann 4 b, dann wieder 6 Kreuze, dann 7 B etc.pp. alles in einem Stück, blöde Musical-Rückungen, da stehen die drauf). Ich habe allerdings sehr schnell (in der dritten oder vierten Unterrichtsstunde) das Prinzip der halben Lage gelernt, damit war das nicht mehr schwer :-)))
Ich spiele da eben nach Gehör (Tonvorstellung hatte ich von Kla4 leider so gar nicht, brauchte man da ja auch nicht, gut, dass ich auch noch viel gesungen habe...)--und bei mehr als 5 Vorzeichen male ich mir auch schonmal den ein oder anderen Halbtonschritt ein :-)
In der Unterrichtsliteratur ist es damit fast immer tonartenmäßig popelig, Chefin amüsiert sich darüber auch immer, dass 4b für mich noch gar keine richtigen Vorzeichen sind... Intonation ist aber eben leider nicht nur abhängig von der Tonart. Ich kann auch in C-Dur total schräg spielen!
Meine ersten Etüden waren Wohlfarth und Sitt, und ich habe den Etüdenband höchstselbst in der vierten Stunde in den Unterricht geschleppt, weil ich fand, dass es sein muss. Wir können uns eben prima quälen (und mit Sitt quält man auch niemanden, die sind so schön :-))) und das auch noch freiwillig.
Der große Vorteil eines Erwachsenen liegt meist in der Übedisziplin. "an Wochentagen eine Stunde und am Wochenende vier", bzw. "2-4 Stunden täglich". Da kann man bei "durchschnittlichen" Kindern nur von träumen.
Sicher gibt es auch aureichend einfache Originalliteratur so dass man nicht unbedingt auf Kinderlieder zurückgreifen muss. Sassmannshaus Bd.3 oder auch Meierott ab Band 2/3 enthält viele kleinere klassische Stückchen. Bei Meierott auch größere Werke deutlich vereinfacht...
Bea hat es ja schon ausgeführt, an einer soliden Technikausbildung führt kein Weg vorbei. Und der Bogen macht den Ton! Immer!
Was würdet ihr sagen, ist ein wirklich schwieriges Stück?
Was als schwierig empfunden wird hängt wohl sehr von der Person und ihrer Erfahrung ab. Als Erstklässler mit sechs Jahren war Accolay für mich "schwierig" und ich war stolz als ich ihn ganz spielen konnte. Heute würde ich eher solche Stücke wie die letzte Rose von Ernst oder auch die Variationen über ien originales Thema von Wieniavski als "schwer, aber doch spielbar" bezeichnen...
Ein Stück ist "ZU schwierig" wenn es nicht gut klingt... und das ist leider bei erwachsenen Anfängern oft der Fall. Da wird dann die Bach Chacconne gespielt und es kracht und quietscht bei den Akkorden und die Intonation ist obendrein auch noch instabil... Für mich zum Davonlaufen. Da höre ich mir lieber ein gut ausgearbeitetes Vivaldi Konzert an...
Mit steigendem Können steigt auch der eigene Anspruch. Zum Glück. Anfangs freut man sich wenn alles sauber und im Rhythmus mit der richtigen Dynamik gespielt wird. Irgendwann reicht das nicht mehr und man erwartet mehr.
Okay, das wird sicher schon stimmen... ich habe jetzt jemanden gefunden, der sehr nett scheint und Geigenunterricht abietet, aber sie ist professionelle Cellistin, daher denke ich mir, dass es ein Blödsinn wäre zu jemandem zu gehen, der nicht professionele Violinistin ist, oder?
Am Anfang geht es darum Grundlagen zu vermitteln und ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen: dazu muss man nicht unbedingt Profigeiger sein. Die Grundlagen kann man zum Unterrichten auch dann gut genug beherrschen, wenn die Geige "nur" ein Nebeninstrument ist und das Geld mit etwas anderem verdient wird. Ganz am Anfang sind die didaktischen Fähigkeiten eines Instrumentallehrers besonders wichtig und sie da richtig gut ist und die Chemie, fährst Du mit ihr besser als mit einem Profigeiger, der mit Didaktik nichts am Hut hat und nur Unterricht gibt, weil er so in Sachen bezahlten Auftritten gerade eine Durstrecke überbrücken muss. Solange die Sache nicht so aussieht, ist doch alles in Ordnung :-)
Ha ha ha, die arme Violine muss als Cello dienen :,-) Dann werde ich mal zu ihr gehen. Die Grundlagen sind ja wie man den Bogen richtig hält, wie man die Geige richtig anlegt, etc., aber wann sollte ich den Lehrer wechseln? Ab wann glaubst Du, kann mir nur mehr ein Profi Unterricht geben?
Für jemanden der erwachsen ist und "nur zum Spaß " geigt "reicht" ein ganz "normaler" Geigenlehrer aus. Es muss kein int. bekannter Solist oder Professor sein. GEIGEN sollte er aber schon können!
Das ist was ich eben meine... ich bin ein wenig unsicher, ob ein Cellist jemandem das Geige Spielen beibringen kann... Ich habe noch jemanden gefunden der ein professioneller Geigenspieler ist, aber pro Stunde 65 Euro verlangt und mir ist das eindeutig zu viel!
Ich kenne diese Geige unterrichtende Cellistin nicht. Aber ich weiß, dass viele Musikstudenten mehr als ein Instrument studieren. Zum einen weil Orchster das Beherrschen von Zweitinstrumenten verlangen und zum anderen, weil man sich, wenn es mit Engagements in Orchestern nicht hinhaut besser mit Unterricht über Wasser halten kann, wenn man Stunden für mehr als ein Instrument anbieten. Solche Leute sind auch auf ihren Nebeninstrumenten Profis. Und als erwachsener Anfänger, der neben dem Hobby noch ein Berufsleben zu wuppen hat, wirst Du (wenn überhaupt) erst in vielen Jahren so weit sein, dass sie Dir alles beigebracht hat, was sie kann. Und bis dahin solltest Du in der Lage sein, Dein Können notfalls auch ohne Unterricht selbstständig zu erweitern.
Es gibt Lehrer, die können alle Streichinstrumente spielen und unterrichten dies auch.
Als absoluter Beginner ist nur aausschlaggebend, ob der Lehrer gut unterrichtet und nicht, mit elchen Instrumenten er außerdem seine Brötchen verdient.
Und als absolut unbedarfter gleich einen Lehrer Kompetenz absprechen halte ich für gewagt. Außerdem viele Cellisten habenin ihrem ersten Leben gegeigt, auch berühmte - ich denke da beispielsweise n eine in deutschland sehr beliebte Argentinierin.
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