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Chronologie nach 5 Lernjahren bearbeiteter Werke

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Bea Profilseite von Bea, 28.01.2013, 08:54:58
Chronologie nach 5 Lernjahren bearbeiteter Werke

 Anlässlich der -  nach manchen Rechnungen auf insgesamt 10 Jahre bezifferten Lehrzeit zum Erlernen des Geigenspiels-  erreichten Halbzeit, also nach 5 Jahren, interessiert es den einen oder anderen vielleicht, welche Geigenliteratur in etwa der Reihe nach bearbeitet wurde:

Nacn 5 Jahren Geigen Rückblick auf bearbeitete Literatur in chronologischer Reihenfolge:
1.  Küchler Concertino in G-Dur op 11
2. Rieding Konzert h-moll op 35
3. Pachelbel Kanon
4. Vivaldi Konzert a-moll op 3 Nr.6
5. Vivaldi Konzert g-moll Suzuki Bd 5
6. Dvorak Sonatina op 100
7. Dancla Air Varie n.Weigl op89 nr.5
8. Brahms ungarischer Tanz Nr.5
9. Mozart Sonate e-moll nr.4 KV 304
10. Dancla Air Varie op 89 nr.1
11. Seitz Student concerto nr. 4 op 15
12. Schubert Sonatina op 137 nr 1
13. Mazas Duo nr. 9 op 38
14. Schubert francois Die Biene op 13
15. Bach partita 2 d-moll ohne Caconna
16. Brahms Scherzo aus F-A-E Sonate
17. Paganini Caprice 24 op1 – nicht alle Variationen
18. Bach partita 3 e-moll Menuette
19. Beriot Fantaisie Ballet op 100
20. Chopin Nocturne nr.20 Transcription 

21. Monti Czarda
22. Tschaikovsky Canzonetta op 35
23. Shostakovich 5 Stücke Duo Arrangement
24. Kreisler Siciliana und Rigaudon
25. Sarasate Zapateado op 23
26. Bach Double
27. Wieniawsky op 18 nr.1
28. Bartok rumänische Tänze
29. Sarasate Allegro und Präludium aktuell
30. Vitali chaconna aktuell

 Kann sein, dass in der Erinnerung die Reihenfolge nicht 100% stimmt, oder noch ein Werk vergessen wurde zu erwähnen.

Was für Listen hättet denn ihr? Da ich mir die Literatur selber ausgesucht habe, kann hier und da die Reihenfolge vielleicht unlogisch erscheinen, ich habe einfach das gespielt, was gerade zur eingeübten Technik passte, oder was mich gerade ergriffen hatte. Aufgelistet habe ich nur tatsächlich durchgespielte Werke. Ich hab auch hier und da "genascht" - vor der Zeit- und z.B. den Thais   von Massenet nur auszugsweise gespielt und bin immer noch nicht dazu gekommen, ihn jetzt mal durchzuspielen.

Ginger Profilseite von Ginger, 04.02.2013, 10:30:56

Hallo Bea,

danke für die Auflistung Deines Geigenparcours. Hast Du tatsächlich vor 5 Jahren als blutiger Anfänger mit dem Geigenspiel begonnen? Na, dann Hut ab, was Du Dir in so kurzer Zeit erarbeitet hast.xyxthumbs

Ich habe jetzt nach 2 1/2 Jahren gerade mal das Concertino G-Dur von Rieding und das h-moll Konzert von Küchler erarbeitet (und mit beiden Ergebnissen bin ich noch nicht wirklich zufrieden). Deine Liste ist eine tolle Meßlatte, Anregung und Herausforderung für die Zukunft für mich. Wie viel Stunden Unterricht hast/hattest Du, wie oft/wie lange übst Du und spielst Du auch in kleinen Trios/Quartetten und/oder einem Orchester? Mit welcher Geigenschule hast Du gearbeit?

Ich weiß, das sind viele Fragen, aber Deine Liste hat mich so beeindruckt, daß ich gerne wüßte, welchen Weg Du beschritten hast, um zu diesem Erfolg zu kommen.

Danke für Deine Antwort im voraus!

Herzliche Grüße wink_smile

Ginger

sofie Profilseite von sofie, 04.02.2013, 18:23:15

Jetzt mache ich mich mal sehr unbeliebt...

Ist es nicht entscheidender Wie man spielt? (Und nicht Was...)

Cassia Profilseite von Cassia, 04.02.2013, 23:30:27

Danke, Sofie ;-)

Bea Profilseite von Bea, 07.02.2013, 09:45:33

 Diese Liste ist nicht als Leistungsvergleich gemeint, sondern als Fundus für Violinliteratur, die auch noch nach Anspruch gelistet ist, also die relativ leichteren vorne.

Ich könnte weit darüber hinaus Werke angeben, die auch passend gewesen wären, aber man muss ja Prioriäten setzen, da die Geigenliteratur so umfangreich ist. Keinesfalls sollte der Eindruck entstehen, jeder sollte nach 5 Jahren eine vergleichbare Liste aufweisen.

Wienawski ist nur die leichteste 1. Caprice für 2 Violinen op.18, die ja praktisch aus einem ersten melodiösen Teil besteht - etwa einem Thais entsprechend (wenn nicht sogar weniger), und einer Etüde, die einem eintaktigen Bogenpattern folgt, den man sich auf Leersaiten einremst (in einer Sitzung machbar) und einem Melodiemuster, dass bestechend ist durch immer neue Tonabstufungen- super Übung für Intonation - Lagenspiel erforderlich. Und die 2. Stimme ist auch im 2. Teil die getragene, romantische Melodie.

Die Caprice von Paganini ist die sehr bekannte 24., deren Variationen so kurz sind, dass es tatsächlich eine Herausforderung ist, die schnell belohnt wird. Außerdem erwähnte ich, dass ich nicht alle gemacht habe, und sicher irgendwann nochmal bearbeiten werde. Wie sofie anmerkte, bei manchen Werken wird man immer wieder bei Wiederaufnahme Neues entdecken - das ist dann eben die große Literatur.

Neuester Beitrag sofie Profilseite von sofie, 07.02.2013, 16:35:40

Du scheinst ja wirklich das absolute "Supertalent" zu sein... oder Du bist vielleicht nicht ganz so kritisch was das Ergebnis angeht.

Normalerweise pickt man sich nicht aus Einzelwerken die leichtesten Teile raus und behauptet dann das Stück zu spielen... Und Etüden und Capricen sind dafür da um eine solide Technik aufzubauen und nicht um sich das einfachste herauszusuchen und um den Rest einen Bogen zu machen...

Ich behaupte nach wie vor, dass das WIE viel entscheidender ist als das was.

Irgendwie kann jeder die Wieniavski spielen, aber ich möchte ihn dann nicht anhören müssen. Außerdem liegt der Teufel bei der 1.Caprice im Detail und ich behaupte mal ganz frech, dass Du nicht beide Stimmen konzertreif spielen kannst. Irgendwie klingt Deine Schilderung nämlich nach der eines Mittelstufenschülers der  die d-moll Partita beginnt und sich darüber freut wie einfach sie ist...

Bea Profilseite von Bea, 05.02.2013, 08:00:44

Sagen wir mal so, für 5 Jahre ist das oben aufgelistete nicht viel, zumal sich sehr viele kurze Stücke darunter befinden, die jetzt ein der Geigenliteratur Unkundiger vielleicht nicht gleich erkennt.

Es hätte sogar mehr sein können, wenn ich zu entsprechender Zeit andere Stücke gekannt hätte, etwa von Dancla gibt es sehr schöne Anfängerliteratur. Und bei mit Schwierigkeit anwachsender Literatur ist es wie mit Sprachen, je mehr desto leichter!

Im Übrigen war die Liste nicht gedacht zu beeindrucken, sondern so wie Ginger es richtig bemerkt, eine mögliche Werkbearbeitungsreihenfolge. Bach Double z.B. kann viel früher gespielt werden, genauso die Shostakovich arrangierten Duette.

Begabte Kinder schaffen sicher in 5 Jahren mehr , wenn nicht sogar schon richtige Konzerte dabei gewesen wären. Für jemanden, der kein Instrumentspielneueinsteiger ist, sind eben andere Maßstäbe als für einen völlig Instrumentunerfahrenen anzusetzen.

Wie gut man spielt ist einem Hobbygeiger selbst überlassen. Natürlich kann ich den Rieding h-moll jetzt mit Vibrato, Lagenspiel und Bogeneinsatz ganz anders gestalten als vor 4 1/2 Jahren. Aber zum Lernen gehört eben auch das Arbeiten bzw. Erarbeiten, man wächst sozusagen an den Stücken. Außerdem hinter den Stücken stehen natürlich auch noch Etüden und Technik-Übungen, die z.T. selbst sehr schön klingen und auch einen gewissen Erarbeitungsaufwand erfordern. Wobei wie immer, nicht unbedingt die Länge der Übezeit eine Rolle spielt, sondern die Effektivität.

Falls sich einer fragt, wie ich ausgerechnet auf die Stücke gekommen bin -ohne wegführenden Lehrer- ich habe auf you-tube Kinder, deren Werdegang aus welchem Grund auch immer dokumentiert ist, beobachtet, welche Werkreihenfolge in etwa eingehalten wurde. Außerdem gibt es von verschiedenen Level-Einordnern Listen mit Werken die in etwa einer bestimmten Schwierigkeitsstufe zuzuordnen sind. Es gibt hier einen Thread zur Diskussion darüber.

In dem Sinne, bin neugierig über andere Werkerfahrungen, es wird doch sicher den einen oder anderen geben, der mehr Barockliteratur gespielt hat - ja ich bin ein Fan der romantischen virtuosen Literatur, wobei mich auch neue Stücke interessieren, allerdings hebe ich mir das noch auf, da diese oft ohne Fingersätze sind und daher schon ordentliches Basiskönnen verablangen.

 

 

sofie Profilseite von sofie, 05.02.2013, 15:22:13
Schön dass du einen Erfahrungshintergrund anspricht... Genau dieser sagt mir, dass es eben viel entscheidender ist wie sich das Gespielte anhört... Für den durchschnittlichen Schüler ist es eben nach 5 Jahren für Wieniavski und Paganini Capricen zu früh und es hört sich dann entsprechend an...
Man muss übrigens nur mal kritisch hinhören, dann wird man schnell merken, dass sehr viele einfrach viel zu schwere Werke öffentlich ppräsentieren. Bei einer Prüfung hätte das verheerende Folgen. Genau das Gleiche gilt für eine mangelhafte Intention. Es ist nämlich ein Irrtum zu glauben Vibrato würde die Intention verbessern...
sofie Profilseite von sofie, 05.02.2013, 15:27:04
Es soll natürlich Intonation heißen...
DebianFan Profilseite von DebianFan, 05.02.2013, 12:13:32

Ich finde ein anderes Thema viel wichtiger. Es spielt m. E. keine Rolle, welche Stücke man spielt oder welche technischen Finessen man mit Bogen etc. beherrscht, so lange man die Töne nicht wirklich trifft. Meine  Erfahrung ist, dass praktisch alle Hobbygeiger, auch solche mit jahrzentelanger Spielpraxis, nicht wirklich alle Töne richtig treffen, und das ist für meine Wahrnehmung auch der eigentliche Unterschied zu Berufsmusikern, welche in Profi-Orchestern spielen.

Mag sein, dass ich wegen meines absoluten Gehörs da besonders empflindlich bin. Den Schwerpunkt meiner Übearbeit lege ich jedenfalls auf perfekte Intonation. Ein blitzsauberes h-moll-Konzert von Rieding ist nämlich auch für den Zuhörer angenehmer als ein Mozart-Konzert mit schiefen Tönen an den schwierigeren Stellen.

sofie Profilseite von sofie, 05.02.2013, 15:29:21
Danke! Da bist du nicht empfindlich. Jeder Berufsmusiker achtet auf seine Intonation. Unsaubere Töne darf es nicht geben...
Bea Profilseite von Bea, 05.02.2013, 15:54:35

 Ja, natürlich die liebe Intonation! Eine gute Intonation hat vor allem erstmal mit der richtigen inneren Vorstellung im Kopf zu tun. Und diese erwirbt man sich durch gutes Hören und sicherlich muss auch eine innere Bereitschaft/Fähigkeit dazu vorhanden sein.

Und jeder weiß sogar mit der "perfekten" Intonation kann man spielen, denn auch die Intonation ist Stilmittel! Wer die Musik wach erlebt wird niemals sterile Intonation als die wahre Kunst ansehen, sondern im Gegenteil erst das freie Spiel mit ihr macht die Faszination Musik aus.

Allerdings erschließt sich mir nicht, wie sich Technik und Intonation einander ausschließen sollen? Im Gegenteil ohne gute Technik keine perfekte Intonation. Erst das freie Beherrschen des Bogens und dazu gehört eben auch richochet usw. ermöglichen einem erst die nötige Gelassenheit, um auch sein inneres Ohr zu Gehör zu bringen.

Und last but not least, der Hobbygeiger geigt wie er es will. Mir macht Technik Spaß, Herausforderung reizen mich. Und noch mal, obige Liste war nicht als Wettbewerb gedacht, höchstens als Anreiz, dass auch ein Erwachsener mindestens soviel wie der durchschnittliche junge Geigenschüler erreichen kann.

sofie Profilseite von sofie, 05.02.2013, 19:40:12

Ich empfinde das Aufzählen von gepielten Werken und deren Vergleich sehr kritisch, da man dadurch ja noch nicht weiß auf welchem Level die entsprechenden Werke beherrscht werden. Hat man sich nur mühsam durchgekämpft, oder kann man ein Stück evtl. auch öffentlich spielen? Wird der Zuhörer es genießen können, oder zittert man mit und hofft dass es gut ausgeht?

Mag sein, dass Du die Ausnahme der Regel bist... Ich finde es jedenfalls gefährlich anderen erwachsenen Anfängern zu suggerieren ein durchschnittlicher (!) Schüler könne nach 5 Jahren ohne Unterricht Paganini und Wieniavski Capricen usw. spielen...

OT: Ich möchte von einem "durchschnittlichen" Geigenschüler kein Konzert mit einigen der genannten Werke hören müssen. Da ist mir ein gut gespieltes Haydn Konzert o.ä. deutlich lieber.

Sicher gibt es Ausnahmen... aber die darf man dann nicht als Durchschnitt betiteln. (z.B. http://www.youtube.com/watch?v=vDJdh13gHrE )

Merlin Profilseite von Merlin, 05.02.2013, 16:09:52

Ach Bea, ich würde dich zu gern mal spielen hören :) Magst du nicht mal was aufnehmen?

Bea Profilseite von Bea, 05.02.2013, 17:09:11

Liebe Merlin, vielleicht solltest du dich lieber fragen, welche Ziele du hast, mein Ziel ist es gut zu geigen und ich werde mit mir nicht eher zufrieden sein bis ich z.B. die Wieniawsky Faust fantasy spiele und so wähle ich meine Literatur aus, jeder lernt für sich, nicht für andere.

 

Merlin Profilseite von Merlin, 05.02.2013, 17:13:32

? Das war nicht ironisch gemeint, ich hab nur so viel schon von dir gelesen, und hätte einfach gern auch mal was gehört.  Aus Neugier.. ist das so abwegig? ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso du jetzt giftig reagierst? Wenn ich dich live kennen würde, würd ich auch fragen, ob ich mal zuhören darf. Da kann man ja auch ne Menge von lernen.

Mein Ziel? Ich möchte in einem realistischen Kammerensemble Bratsche oder Geige spielen können, und irgendwann in meinem Leben nochmal die Thais-Meditation :)

Geige Profilseite von Geige, 06.02.2013, 13:45:09
Ich denke, Merlins Anfrage ist durchaus legitim. Auf der anderen Seite habe ich Verständnis, wenn nicht jeder seine Künste im Netz präsentieren möchte.

Eine Auflistung der Stücke, an die man sich heran gewagt hat, sagt alleine nichts aus. Im Musikstudium habe ich teilweise an einer einzigen Etüde ein ganzes Semester gearbeitet. Meiner Professorin war es wichtig, Dinge so genau wie möglich im Detail zu erarbeiten. Diese gute Grundlage läßt sich dann später auf andere Stücke übertragen. Ein langsamer, grundlegender Aufbau ist aus meiner Sicht jedenfalls viel wichtiger.
sofie Profilseite von sofie, 06.02.2013, 19:19:30

Oh, ich bin da noch schlimmer.... Ich übe an den Bachsolosonaten und Partiten und auch an den Paganini Capricen schon fast mein Leben lang und es ist noch kein Ende in Sicht. Jedes Mal Hervorholen entdecke ich Neues...

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