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Geige - Weitermachen? Besser werden?

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Zugeordnete Kategorien: Geige üben - Spieltechnik

ViolaSora Profilseite von ViolaSora, 04.01.2013, 17:12:16
Geige - Weitermachen? Besser werden?

Hallo! 

Ich bin 17 Jahre alt und habe mit 12 Jahren mit Geigenunterricht angefangen. 
Von meiner Lehrerin habe ich allerdings nicht wirklich viel gelernt, wir haben einfach immer irgendwelche Lieder gespielt und sie hat mir quasi nie etwas über die 'Materie' erzählt. Nach vier Jahren hatte ich noch nie meine Geige selbst gestimmt noch hatte sie das Thema Vibrato angesprochen, wodurch sich das Ganze nicht besonders toll anhörte... 
Dazu kam, dass wir immer irgendwelche unbekannten Lieder spielten. Kurz: Ich hab zuhause kaum bis gar nicht geübt und hatte immer nur eine halbe Stunde Unterricht in der Woche. Nach vier Jahren hörte ich auf. 

Dabei finde ich das Instrument an sich eigentlich toll. Doch sobald ich nun anfange zu spiele, vergeht mir schon wieder die Lust... es hört sich einfach mies an. Nur wieso?
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verbessern soll. Für Unterricht habe ich keine Zeit mehr. Und nach Noten zu spielen habe ich auch keine Lust, ich spiele eigentlich immer so 'nach Gehör'.
Aber trotzdem hört es sich echt nicht schön an. 

Es stört mich irgendwie, nur so ein bisschen Flöte und ein bisschen Klavier und ein bisschen Geige spielen zu können. Ich wäre gerne gut, wenigstens so, dass man sich nicht mehr die Ohren zuhalten muss. embaressed_smile

Ich frage mich immer, ob ich irgendwie gänzlich talentfrei bin, weil es einfach nicht besser wird... was meint ihr, gibt es so hoffnungslose Fälle?

LG
ViolaSora!

 

Sue Profilseite von Sue, 04.01.2013, 17:49:40

Ich würde mal überlegen, ob du wirklich keine Zeit für eine Stunde Unterricht in der Woche hast. Guck einfach mal, ob du nicht doch ein wenig Zeit vor dem PC oder Fernseher "verdödelst".

 

Ich z.B. studiere, gehe arbeiten, und die eine Stunde Unterricht und üben am Abend sind auch drin :)

Basskind Profilseite von Basskind, 04.01.2013, 19:46:56

Hallo ViolaSora!

Bei gesunden Menschen, die immer über Zeitnot klagen, legt sich meine Stirn immer in Falten. Ich kenne einen schwerkranken Mann, der täglich sechs Stunden arbeiten kann, mehr nicht. Die Aufzählung seiner "Nebentätigkeiten" neben seiner Hochschulprofessur würden hier den Rahmen sprengen, was er dabei leistet bringen vier Gesunde (naja - wer hat schon in relativ jungen Jahren einen Wikipedia-Eintrag für seine Leistungen wie er) nicht zustande, die "nie Zeit" haben. Zeitnot? - Kein Argument!

Zu Deinen Klangproblemen: Wahrscheinlich ist an Deinem Instrument und dem Bogen noch nie etwas gemacht worden, seitdem Du sie besitzt. Ab zum GB, Geige neu einrichten lassen, neue Saiten drauf, Bogen neu behaaren lassen, verschiedene Kolophonien ausprobieren - kann Wunder bewirken.

Grüße

Thomas

ViolaSora Profilseite von ViolaSora, 04.01.2013, 21:03:25

Danke für eure Antworten! :) 

Leider ist die einzige Musikschule mit Geigenunterricht hier in der Nähe die, bei der ich schon war. Die Lehrerin da war zwar nett, aber konnte leider kaum Deutsch und die oben beschriebenen Probleme tratem auf. 
Privatunterricht bei mir Zuhause ist meiner Mutter zu teuer. Die anderen Musikschulen liegen mindestens eine halbe Stunde mit Auto weit weg - und ich bin 17, ich hab kein Auto... da mit Fahrrad+Geige hinzufahren würde mindestens 1 1/2 Stunden dauern, diese Zeit habe ich echt nicht. Also besteht für mich wirklich keine Möglichkeit, Unterricht zu nehmen :(
Gibt es nicht irgendwelche Bücher oder Internetseiten, die mir zumindest etwas helfen würden?

Und nein, an meiner Geige ist noch nie etwas gemacht worden. An meinem Bogen fehlen mindestens 20 von diesen Haaren.. und neue Seiten hat auch die Geige noch nie bekommen. Gibt es im Netz irgendwo ein GB-Verzeichnis? Hab über Google keinen in meiner Stadt gefunden :(

Achso, was ich noch fragen wollte: Mein Bogen macht irgendwie so ein komisches Geräusch, sobald man etwas fester damit über die Seiten geht. Quasi so, als würde man sich die Haare kämmen  (blöder Vergleich, aber so hört es sich an). Weiß jemand, woran das liegen konnte?

LG!

sofie Profilseite von sofie, 04.01.2013, 21:20:58

Hast Deiner Lehrerin mal mit Taten signalisiert, dass Du mehr lernen möchtest? 

Bei dem von Dir beschriebenen Übeproblem ist es doch kein Wunder wenn Du kaum etwas gelernt hast. Eigentlich findet die "Hauptarbeit" zu Hause beim üben statt. Die Lehrerin siehst Du 30 Min. in der Woche... Eigentlich sollten 60 Min. Übezeit schon drin sein. Wenn Du "kaum bis gar nicht" geübt hast, dann wundert es mich auch nicht, dass Vibrato und Stimmen kein Thema waren. Wie auch? Bei diesem Übepensum hast Du doch in der Woche das in der letzten Stunde Gelernte schon fast wieder vergessen... 

Vielleicht solltest Du das Ganze etwas ernster angehen. D.h. Unterricht nehmen und sicherstellen, dass Du genug übst. Die Zeit die Du mit irgendwelchen Internetseiten verbrauchst solltest du lieber zum Üben nutzen.

Du schreibst auch, dass Du ein bisschen Flöte, Klavier und Geige kannst und dass dich das stört. Da behaupte ich mal ganz frech, dass es wohl kaum nur am Lehrer liegen kann, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Du gleich dreimal an einen sehr schlechten Lehrer geraten bist....

Wegen des Geigenbauers würde ich in den gelben Seiten unter "Geigenbau" nachschauen oder im nächsten Musikgeschäft fragen. Nach fünf Jahren sollten schon ein paar neue Saiten und Bogenhaare drin sein. Und wenn Du eh schon beim Geigenbauer bist, dann lass ihn einfach mal über das Instrument drüberschauen. Alte Saiten können schrecklich klingen.... ein Bogen ohne Haare spielt auch nicht wirklich gut... vielleicht braucht es aber auch nur etwas Kolophonium.

Sue Profilseite von Sue, 04.01.2013, 23:09:21

Wieviel würdet ihr denn für den Unterricht zahlen? Was hätte die Musikschule gekostet?

Ich meine, was von standardmäßigen 40 Euro im Monat zu wissen? Wie wäre es, wenn sie das zahlt, was sie auch für die Musikschule gezahlt hätte, und du den Rest selbst zahlst für einen Lehrer, der zu dir kommt.

Mir zahlt auch keiner meinen Unterricht, ich gehe dafür neben der Uni arbeiten. Es ist machbar!

Ein guter Tipp ist es immer, sich einen Musikstudenten zu suchen, deren Unterricht ist billiger als der von fertigen Musikpädagogen oder sonstiges. Ich zahle pro Stunde 20 Euro und das ist so ziemlicher Standard.

Das mit Videos oder Büchern würde ich echt lassen.

Wenn du deine Geige nicht selbst stimmen kannst, gehe ich davon aus, dass es auch gut sein kann, dass du deine eigenen Fehler gar nicht hörst und dann hilft dir dein einsames Üben auch nichts. Dazu noch die Haltungsfehler etc...

Ich würde mir wirklich überlegen, ob es denn wirklich gar nicht geht, oder ob dir das Geigelernen einfach nicht so wichtig ist. Es ist nicht schlimm, wenn deine Prioritäten wo anders liegen, es ist ja nur ein Hobby wie vieles andere auch. Aber wenn du wirklich Geige lernen willst, sollte das machbar sein.

violinpiano Profilseite von violinpiano, 27.01.2013, 08:17:39

Bei den 40 Euro muss ich gerade schmunzeln!!!  Wenn ich im Monat 40 Euro bezahlen müsste, dann würde ich wöchentlich mind. 60 Min Unterricht buchen :D) .   Bei mir kostet der Unterricht übrigens 138 Euro im Monat (30 Min wöchentlich) .  Jedoch spornt mich mich das nur an - für den Preis möchte ich das Maximum rausholen... Wobei ich auch sagen muss, bei so einem Lehrer ist jeder Euro richtig gut eingesetzt!

ViolaSora Profilseite von ViolaSora, 04.01.2013, 23:28:08

Danke nochmal!

Nein, ich habe die Stücke in der Regel nicht vergessen. Das war eben immer echt einfaches und vor allem kurzes Zeugs, da hatte ich einfach keinen Spaß dran. Aber klar, irgendwie fehlte auch die Motivation. Flöte und Klavier hatte ich zwar bei einer anderen Lehrerin, aber die ist dann weggezogen und dann habe ich eben mit Geige weitergemacht, weil ich das schöner fand.

Es ist leider mit dem Unterricht echt nicht machbar. Ich arbeite schon neben der Schule und habe noch andere (teure...) Hobbys, für die das Geld auch drauf geht. Und naja, es ist eben wirklich nur ein H0bby. Ich hatte gehofft, dass es irgendwie möglich ist, sich auch ohne Unterricht zu verbessern. 

Ich kann mittlerweile sowohl meine Geige stimmen als auch Vibrato, aber habe ich mir das eben selbst beigebracht und nicht die Lehrerin. Und ich merke eigentlich sofort, wenn ich einen falschen Ton spiele. 
Woran es mir wirklich fehlt ist quasi 'Fingerfertigkeit' - ich hab immer das Gefühl, meine Finger reagieren irgendwie zu langsam und können sich nicht so schnell bewegen :(

Aber ich werde auf jeden Fall mal zum GB gehen und den mal meine Geige angucken lassen, auweia, dem werden sich beim Anblick meiner Geige die Nackenhaare sträuben confused_smile


 

Sue Profilseite von Sue, 04.01.2013, 23:46:12

Naja, aber es ist nun mal so, dass die Übungssstücke sehr kurz und auch nicht sonderlich schön sind. Die sind ja auch zum Üben der Technik da.

Mein Lehrer hat mir letztens gesagt : "Erst wird geübt, dann kann man spielen. Üben ist nicht spielen. Üben ist üben."

BMV1042 Profilseite von BMV1042, 05.01.2013, 18:03:09

ich will dich jetzt echt nicht runtermachen oder so aber:

 

schätze mal du bist jemand, der wie du sagtest, noch andere hobbys hast die weiter oben auf deiner interessenliste stehen und einfach nicht die nötige begeisterung dem violinspiel entgegenbringt.

 

wenn dir dein geld zu schade für den violinunterricht ist und du es lieber für klamotten rauswirfst, ist der violinunterricht zu schade für dich!

 

denk mal drüber nach. ist das "andere hobby" wirklich soo wichtig?

oder geht es dir um werte wie die freude am geigenspiel?

 

wenn bei dir für das geigenspiel einfach keine lodernde leidenschaft ist, dann rat ich dir lass es sein, denn halb erlerntes auf der geige ist grausam und hör dir einfach ab und zu eine nette cd an oder geh ins konzert.

radegunde2011 Profilseite von radegunde2011, 13.01.2013, 00:03:35

 Liebe ViolaSora, ich habe erst mit 52 angefangen und spiele jetzt 1 Jahr und 3 Monate Geige. Als junges Mädchen lernte ich Flöte und Klavier ca. 10 Jahre lang-mit mäßigem Erfolg. Und der Grund war genau wie bei Dir: Nur 30 Minuten Unterricht, teilweise Gruppenunterricht, zuerst kein eigenens Klavier, unmotivierte, autoritäre Klavierlehrerin und viele, viele andere Hobbies. Das kann nicht klappen. Und dann habe ich auch mit der Spielerei aufgehört, wusste aber immer, dass ich musikalisch bin.  Und jetzt spiele ich aus voller Lust Geige, habe eine gute Lehrerin, aber die brauche ich nur alle 2 bis drei Wochen zur Anleitung und Korrektur. Und jetzt merke und genieße ich auch den Vergleich zu früher. Ich mache es mit Leidenschaft, Freude, Ausdauer und Geduld- und der Erfolg stellt sich immer mehr ein. Also überlege Dir, ob Du das Geigenspielen aus voller Lust oder nur, weil man es halt mal gelernt hat , ausübst. Bei Lust finden sich Wege-  bei Frust einfach das Geigenspielen ruhen lassen und dafür die vielen anderen Hobbies bewusst pflegen. Man kann ja nicht alles gleichzeitig machen. Und außerdem hast Du noch sooooooviel Zeit zum Experimentieren und Ausprobieren. Da findet sich vielleicht noch ein anderes Instrument, das für Dich passt. Oder Du findest eines Tages zur Geige zurück oder sie findet Dich! Mein Lebensmotto: Carpe diem -aequo animo! Nutze den Tag-mit Gleichmut- beherzt und mit Bedacht . Das heißt: Sei neugierig und lebe Deine Hobbies extensiv(auch wenn es teuere Klamotten sein sollten :) und intensiv aus, aber sei trotzdem gelassen und lassen Dir Zeit für die Dinge, die noch in Deinem Leben kommen werden. Und glaub mir, es wird und bleibt spannend!

Anima Profilseite von Anima, 26.01.2013, 22:01:10

Was war das eigentlich für "Zeugs" das du gespielt hast?

Neuester Beitrag Merlin Profilseite von Merlin, 02.02.2013, 16:28:34

Hallo Viola Sora!

Du erinnerst mich ein wenig an mich mit 16 Jahren.  Ich hatte seit neun Jahren Geigenunterricht, konnte nicht stimmen, konnte kein Vibrato, konnte nur erste Lage (aber dafür sauber), und irgendwie klang das nie so, wie ich wollte. Im Orchester (Schule) kam ich so einigermaßen mit und das hat auch Spaß gemacht, aber ich war unmotiviert weil es doof klang und hätte auch nie was vorspielen wollen. Geübt hab ich vielleicht so 3 mal in der Woche 30 - 45 Minuten.

Mit 16 wurde mir das dann zu doof, ich hatte andere Interessen und die Geige kam auf den Schrank. Ganz selten, wenn ich in den nächsten 10 Jahren mal zuhause war, hab ich sie rausgeholt und ein bisschen gefiedelt.. das war dann schräg, aber die Grundzüge saßen noch.

Als ich 28 war hatte ich zufällig bei einem Bekannten die Geige in der Hand, die er sich auf dem Flohmarkt gekauft hatte. Und ganz plötzlich hat es mich wieder gepackt. Seither hab ich viel gelernt, unter anderem, dass man schlechter Ton vor allem an Bogentechnik und Bogenhaltung liegen, die man mir nie ausgiebig verbessert hat.

Ich bin begeistert bei der Sache und habs noch keinen Moment bereut.

Langer Rede kurzer Sinn:

Entweder richtig, oder gar nicht.. würd ich auch sagen. Unter "richtig" verstehe ich, Unterricht zu nehmen mindestens alle 2 Wochen, und (fast) jeden Tag zu üben, mindestens eine, besser zwei Stunden.

Und gar nicht bedeutet ja nicht: Nie. Wenn du eine eigene Geige hast, dann heb sie auf, vielleicht überkommt es dich zu einem späteren Zeitpunkt in deinem Leben ;)

Alles Gute!

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