Musikstudium trotz vergangener Sehnenscheidenentzündung? Einschätzungen? < | Kolophonium | > Alte Geige - Experten Meinung |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Zubehör
Seite 1 - 2Hallo liebe Streicher !
Ich habe in dem neuen Katalog eines Musikalienversandhandels entdeckt, daß es "Metall-Kolophonium" für Darm-, Synthetik-, Stahl- und Cellosaiten gibt. Es nennt sich Amato Gold. (Kostet 14,95)
Das habe ich noch nie gehört oder gelesen. Hat jemand Erfahrung damit oder kann näheres über die Zusammensetzung sagen ? wie gesagt das ist total neu für mich.
Das Kolofonium hat in der Tat eine komplizierte Vorgeschichte, die mit der Herstellung des Liebenzeller Kolophoniums zusammenhängt.
Das Liebenzeller Gold 1 habe ich selber über 30 Jahre genutzt und kenne es von daher recht gut. Die Herstellerin ging dann vor einigen Jahren in Rente und das Liebenzeller gab es eine gewisse Zeit nicht mehr.
Mit Originalrezeptur kam etwas später das aus meiner Sicht ebenfalls ausgesprochen gute Larica Kolofonium auf den Markt.
Ein weiterer Hersteller mit dem Rezept ausgerüstet und in Zusammenarbeit mit Paganino wurde ebenfalls nach der Liebenzeller Rezeptur ein Kolofonium auf den Markt gebracht.
Ohne Absprache mit der ehem. Herstellerin wurde ein Patent auf den Namen Liebenzeller Metall-Kolofonium eingereicht. In meinen Augen eine ziemlich unmögliche Vorgehensweise. Das führte später wohl auch zur Entzweiung.
Das Patent trug nun der in Bad Liebenzell ansässige Hersteller ein. Wie beim Patentamt einsehbar gab es hier einen Einspruch. Die Zusammenarbeit mit der ehem. Herstellerin lief wohl auch schlecht.
Das jetzt unter Liebenzeller verkaufte Kolofonium, welches ich in einigen Exemplaren kaufte und probierte, entsprach auch nicht dem gewohnten alten unter diesem Namen.
Auch von diversen Rückmeldungen von Musikern habe ich deutlich positiveres über das Larica Kolofonium als Nachfolger des Liebenzeller-Metallkolofoniums gehört.
Dieses nun von Paganino auf den Markt gebrachte Amato Kolofonium hat zwar das Emblem des alten Liebenzeller Kolofoniums, nur ist die Firma nicht im Besitz der Rezeptur ........
Da ich früher auch Liebenzeller benutzt habe, ist es interessant, zu lesen, dass Amato nicht die Rezeptur hat.
Es gibt allerdings ein Kolofonium, das ich absolut empfehlen kann: d'Andrea. Die Solo-Version ist brillianter, die Orchester-Version wärmer. Finde schon, dass sich der Preis da rentiert.
Grüße
Danke vielmals !
Ist dann zwar nicht das Original, aber ein Probenspiel wert.
d'Andrea ist mir leider auch nicht bekannt, aber werde mir das dann auch mal besorgen.
Mit dem Begriff "Metallkolophonium" kann ich jedoch nichts so richtig anfangen ? Heißt das, daß im normalem Kolophonium Metallspäne eingearbeitet sind ? Sorry, für die blöde Frage.
Hallo Frosch!
Das mit den Metallzusätzen muß man wohl eher als homöopathische Dreingabe verstehen, kommt wohl aus der anthroposophischen Ecke. Vom Original Liebenzeller Baßkolophonium weiß ich, daß es fabrikfrisch sehr, sehr gut ist, allerdings ungewöhnlich schnell altert indem es hart wird.
Jetzt noch eine Frage meinerseits zu "Amato": Wird dieses von Hansgünter Kraushaar hergestellt?
Grüße
Thomas
Kraushaar hatte für Paganino das Liebenzeller hergestellt, quasi als Subunternehmer.
Paganino hatte das Patent auf den Namen (ohne Absprache mit der ursprünglichen Herstellerin) eingetragen.
Differenzen führten zur Trennung Paganino -Kraushaar. Kraushaar stellt jetzt unter eigenem Vertrieb das Liebenzeller Kolofonium her. Wie einem Rundbrief der ehem. Herstellerin zu entnehmen, gab es dann auch hier indifferenzen.
Wer für Paganino das Amato heratellt weiss ich nicht, nur dass die Rezeptur nicht weitergegeben wurde. Es wird auch nicht mit dem Hinweis "nach Liebenzeller Rezeptur" angeboten, hat jedoch das Logo des ehem. von Kraushaar hergestellten Kolofoniums......
Das Liebenzeller Kolofonium wird nach bestimmten rythmischen und zeitlichen Rühermethoden hergestellt und erreicht durch unterschiedlich lange Kochzeiten verschiedene Härtegrade, die dann als 1-6 angeboten werden. die Zusätze sind eher in homöopatischen Mengen. Basskolofonium hat den Zusatz H, was einfach nur die Zugabe von Honig bedeutet.
bei Basskolofonium ist besonders bei niedrigen Temperaturen (z.B.winterliche Kirchenmuggen)das Problem, dass das Kolofonium fest wird und nicht mehr genügend Abrieb erzeugt.
Ich hatte einmal die Möglichkeit im Blindtest das Larica, welches auch nach Liebenzeller Rezeptur hergestellt wird, zu testen. Einmal unbehandelt, einmal falsch behandelt und einmal richtig behandelt. Auch wenn man nicht daran glaubt, konnte man hier wirklich große Unterschiede feststellen. Das richtig behandelte hatte einen deutlich gesanglicheren Klang. Das Larica Kolophonium ist gegenüber dem alten Liebenszeller etwas griffiger im Spielgefühl.
Letzten Endes sollte jedoch jeder selber nach seinem Geschmack und Spielempfinden das für ihn richtige Kolophonium aussuchen.
Hallo Christian!
Vielen Dank für die sehr ausführliche Darlegung zum Liebenzeller Kolophonium. Das Problem mit kaltem Kolophonium ist bei Bassisten ja altbekannt - da hilft dann nur noch frisches, körpernah aufbewahrtes Pops, Pops ist eh schon das weichste Kolophonium und wohl der einzige Hersteller, der das Produktionsdatum aufdruckt. In diesem Zusammenhang: Häufig wird ja vor der Vermischung unterschiedlicher Kolophonien gewarnt, aber wenn ich z.B. im Sommer morgens im relativ kühlen Zuhause und abends im überhitzten Proberaum trainiere (Bassisten üben nicht, sie trainieren!) dann bleibt mir gar keine andere Wahl als verschiedene Kolophonien zu verwenden, ohne bislang dadurch Nachteile festgestellt zu haben.
Grüße
Thomas
Das Andrea-Kolophonium gibt es inzwischen auch ganz normal im Internet zu kaufen. Ich war wirklich überrascht, wie sehr sich der Ton geändert hatte. Das Liebenzeller benutze ich seitdem nicht mehr. Da ich den wärmeren Klang mag, nehem ich zur Zeit die Orchester-Version.
Hallo zusammen,
ich heiße Julchen und spiele (oder besser lerne ;-)) seit 4 Monaten Geige. Ich hab recht spät angefangen, mit 34 Jahren.
Nachdem ich gemerkt habe, dass ich dabei bleiben möchte, hab ich mir eine neue Geige geleistet. Die erste Geige war eine, die im Set (mit Bogen, Koffer und Kolofonium) 250 Euro gekostet hat. Die Neue hat beim Geigenbauer knapp 1.000 Euro gekostet und hat einen sehr hellen Klang. Am Anfang war mir der Klang fast zu grell. Dann zog mir der Geigenbauer Obligato-Saiten auf und ich war glücklich. So viel zur Vorgeschichte. :-)
Da ich ja noch einen Bogen brauchte, hab ich mir einen Carbonbogen gekauft und finde ihn soweit super. Allerdings brauchte ich ja auch noch ein Kolofonium. Also hab ich mich für das Bernadel Kolofonium entschieden, da es einen eher warmen Klang erzeugen soll. Mein Billig-Kolofonium aus dem Anfänger Set ist sehr hart, das Neue ist sehr weich.
Jetzt das Problem: Die Saiten schmieren kräftig zu, sodass der Klang schon nach 15 min spielen immer schlechter wird. Auch ist der Klang eher dumpf, mir zu dumpf. Zuerst dachte ich, dass ich vielleicht zu viel verwendet habe. Aber das hätte sich inzwischen abspielen müssen.
2. Könnt ihr mir ein Kolofonium empfehlen, das etwas härter ist? Und muss ich den Bogen erst reinigen oder reicht es, wenn ich das alte Kolofonium mit einem Baumwolltuch etwas entferne?
Schonmal Danke im Voraus für eure Hilfe :-)
Von Pirastro gibt es speziell für die Obligato-Saiten auf Ihrer Geige ein Kolophonium namens "Obligato". Ich verwende dieses mit meinen Obligato-Saiten und bin damit sehr zufrieden.
Falls man wegen extremer Klimabedingungen variieren muss, gibt es hier eine gute Beschreibung der verschiedenen Eigenschaften der von Pirastro angebotenen Kolophonium-Typen. Für die deutsche Version muss man nach unten scrollen.
Ich glaube, es liegt nicht am Kolofonium, sondern wie du damit umgehst!
1. Reinige die Saiten mit einem Wattebausch auf dem ein Tropfen reiner Alkohol - oder ersatzweise einfaches KölnischWasser oder so ist.
2. Kolofoniere den Bogen erst wieder, wenn er tatsächlich nicht mehr greift! Das richtet sich auch nach deiner Spielweise und wie lange du überhaupt täglich spielst. Wenn du den Bogen nicht springen lässt oder mit karacho in die Saiten gehst, ist dein Kolofoniumverbrauch sehr viel geringer!
3. Normalerweise sucht man sich nicht einfach Kolofonium aus, sondern muss zuallerst auf die gewählten Saiten achten, zu ihnen passen bestimmte Kolofoniums - oft empfehlen die Saitenhersteller auch passend zu ihren Saiten Kolofonium, auch kann man da den Geigenbauer fragen.
4. Mischen von verschiedenem Kolofonium kann den Bogen vollends zur Seifenoper machen. Ob es kompatible Kolos gibt weiß ich nicht, normalerweise ist ein Wechsel beim nächsten Haarwechsel möglich oder eben Auswaschen, was aber eine prozedur ist, die mich abschrecken würde. Obwohl beim CarbonBogen wenigstens nicht Angst um das HOlz haben musst.
Bea hat Recht. Anfänger neigen wohl dazu, viel zu viel Kolophonium aufzutragen.
Aber neben den Saiten spielen auch die klimatischen Verhältnisse eine Rolle bei der Wahl des Kolophonimus eine Rolle. Und wenn das Bernandel schon bei diesen kalten Temperaturen tatsächlich zu weich sollte, wie sieht es damit dann erst im Sommer aus? Ich weiß nicht, wie es bei Dir ausschaut; wenn es bei mir im Sommer heiß wird, ist meine Wohnung fünf bis sechs Grad wärmer als während der Heizperiode. Und das macht einen Unterschied. Ich habe ein preiswertes Royal Oak Kolophonium, das im Sommer hervorragend funktioniert, im Winter aber einfach aus dem Bogen rausstaubt. Deswegen habe ich ein Thomastik Dominant gekauft. Das funktioniert sowohl im Winter als auch im Sommer, ändert seine Eigenschaft aber doch spürbar, so dass ich wenn es richtig heiß wird, doch wieder zum Royal Oak greife. Das gleicht die Schankung etwas aus. Wenn es bei Dir temperaturmäßig konstanter zugeht, ist das für Dich vielleicht nicht relevant, aber es schadet gewiss nicht, wenn darauf achtest, wenn der Winter irgendwann mal ein Ende nimmt.
Diese beiden Kolophonien vertragen sich übrigens; nix von wegen Seifenoper; aber wie es beim Bernandel aussieht weiß ich nicht, das habe ich nie benutzt.
Vielen Dank für eure Antworten :-)
Ja, das ist ja gar nicht so leicht, mit dem Kolofonium.
Vermutlich hab ich echt zu viel draufgemacht. Ich hatte immer wieder getestet und dann hat es stellenweise noch nicht geklungen, also wie weiter draufgerubbelt ;-)
Ich werde jetzt erst mal versuchen, wie Bea es beschrieben hat, etwas Kolofonium runterzubekommen und dann weiter spielen.
"Wenn du den Bogen nicht springen lässt oder mit karacho in die Saiten gehst, ist dein Kolofoniumverbrauch sehr viel geringer!"
Nein, das ist eher noch nicht der Fall, so weit bin ich noch nicht ;-)
Falls das nichts nützt bestell ich mir das vom Pirastro. Dann muss ich ihn wohl waschen den Bogen.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt schonmal, dass man Kolofonium nicht mischen sollte ;-)
Edit: Reiner Alkohol. Geht da auch Wodka oder Schnaps?
Es kann sein, dass es Probleme gibt, wenn man verschiedene Kolophoniumsorten mischt, muss aber nicht. Das kommt wohl vor allem darauf an, von welchen Bäumen das Harz stammt, aus dem die Kolophonien gekocht wurden.
An Deiner Stelle würde das neue Kolophonium einfach auftragen. Wenn sie sich vertragen gut und Du sparst Dir das Auswaschen. Und wenn sie sich nicht vertragen, kannst Du's dann immer noch machen.
Hallo Julchen!
"Edit: Reiner Alkohol. Geht da auch Wodka oder Schnaps?" - auch wenn ich selbst solche Sachen nicht trinke wäre es wohl schade darum. Kolophonium löst sich zwar relativ (!) gut in Alkohol - etwa im Vergleich zu Schelllack - aber trotzdem bräuchte man zur Reinigung wohl ziemlich lange Zeit mit einer ca 40%igen Lösung. Dann lieber in den Drogeriemarkt und eine Flasche Spiritus kaufen.
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Danke für die Info. :-)
Wer sonst keine Probleme hat, der macht sich welche... Sorry, aber bei einem Anfänger spielt meiner Erfahrung nach die Wahl des Kolophoniums eine untergeordnete Rolle. Frisch sollte es sein und nicht dieses leidliche "Mini-Billigteil" was oft mit Sets mitgeliefert wird.
Ich selber verwende seit Jahren das Salchov oder das Evah-Oliv von Pirastro. Egal mit welchen Saiten, es gab nie irgendwelche Probleme. (Einziger Nachteil: staubt etwas, eher weich, greift dafür aber IMMER)
Der Bogen und die Geige machen den Ton, nicht Saiten und Kolophonium. Sicher kann man immer optimieren, aber für den Anfängerbereich braucht es einfache eine solide Kombination. Mehr nicht.
"aber für den Anfängerbereich braucht es einfache eine solide Kombination. Mehr nicht."
Naja, aber dafür braucht man eben erst mal eine solide Kombination ;-)
Ich habs jetzt so gemacht, wie Bea empfohlen hat: Mit Spirtus sauber gemacht und nochmal leicht einkolofoniert und jetzt passt alles. Danke :-)
Hallöchen, Gerade habe ich nochmal den Blog aufgemacht, da ich mir ein neues Kolophonium zugelegt habe und einfach nochmal ein bisschen stöbern wollte. Ich habe jetzt fast zwei Jahre mit Amato Gold gespielt und bin jetzt, nur um mal was anderes zu probieren, auf D' Andrea Orchester umgestiegen und ich muss sagen, obwohl ich auch noch Anfängerin bin, bin ich sehr überrascht ob des weicheren Klangs und der Unterschiede der beiden Kolophonien. Ich kann aus meiner Sicht auch anderen Anfängern ( ich spiele jetzt zwei Jahre) raten, ruhig in der Richtung mal auszuprobieren. Mit beiden Produkten bin ich sehr zufrieden, stehe aber insgesamt mehr auf einen warmen ,weichen Klang und ich hätte nicht erwartet, dass ein Wechsel des Kolophoniums so einen Unterschied macht! Dazu muss ich vielleicht erwähnen, dass ich im Moment noch auf einer schlechten Anfängergeige spiele, aber umso erstaunter bin ich, wie viel so eine Kleinigkeit ausmacht. Da demnächst eine neue Geige ansteht ( Ich habe gestern eine Carbongeige bei mezzoforte bestellt), bin ich schon sehr gespannt auf die neue Kombination, nicht nur bezüglich der Geige, sondern auch was die anderen Saiten angeht. Im Moment spiele ich von Anfang an auf Thomastik Dominant- Saiten, auf der neuen Geige werden Evah Pirazzi aufgezogen. Liebe Grüße, Darinka
Ich habe auf meinen Bögen normal Daddario Natural Rosin Light und bin klanglich und von der Ansprache eigentlich recht zufrieden - zumindest vom Preis-/Leistungsverhältnis ist es unschlagbar. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es ebenfalls extrem schmiert... aber das kann man ja beim Spiel durch Technik und nach dem Spiel durch ein paar Spritzer Spiritus im Reinigungslappen (oder unterwegs ein Stück Kork) kompensieren.
Es ist also kein "akuter" Bedarf eines Wechsels da, würde mich aber dennoch über Meinungen zu dem Kolophonium von Daddario - und/oder in Kombination mit verschiedensten Saiten (bei mir: Zyex, Pirastro Tonica, Pirastro Gold und auf einer Geige auch Nacktschnecken *g*) interessieren... und vielleicht eine Idee, welches Kolophonium man mal ausprobieren könnte, wenn man tendenziell ebenfalls eher die wärmeren Töne liebt und an verschiedensten Orten, Luftfeuchtigkeiten und Temperaturen spielt...
Liebe Grüße,
Thomas
"und vielleicht eine Idee, welches Kolophonium man mal ausprobieren könnte, wenn man tendenziell ebenfalls eher die wärmeren Töne liebt und an verschiedensten Orten, Luftfeuchtigkeiten und Temperaturen spielt..."
Mir wurde als grober Anhaltspunkt "hohe Luftfeuchtigkeit - helles Kolophonium, niedr5ige Luftfeuchtigkeit - dunkles Kolophonium" vermittelt, und zumindest bei mir bewahrheitet sich das tatsächlich. Im Winter fällt bei mir die Luftfeuchtigkeit ins Bodenlose und ich kann mit Dampit und Luftbefeuchter kaum dagegenhalten. Auch im Sommer ist bei mir die Luftfeuchtigkeit kaum mal wirklich optimal, es sei denn es regnet über Tage. Da hilft mir dunkles Kolophonium (da weicher und etwas klebriger) enorm, und ich verwende es mittlerweile das ganze Jahr über. Die Probleme, die ich bei trockener Luft und hellem Kolophonium hatte (schlechter Grip, schlechte Ansprache) sind mit dem dunklen Kolophonium weg. Mein Favorit: Hill dunkel, egal auf welchen Saiten. Macht einen eher brillianten Klang. Erfahrungen, welche Sorten die dunklen, warmen Klangfarben hervorheben, habe ich keine.
Hallo,
also da ich auch mehr die warmen Töne liebe und meine Geige immer mitnehme (bin Pendlerin), kann ich zumindest das Larsen Kolophonium empfehlen (http://www.paganino.de/shop/a451/larsen-kolophonium.html). Das staubt meines Erachtens nach kaum, reizt auch Allergiker nicht und ich finde es recht angenehm und soft. In Kombination mit meinen warm klingenden Saiten (Violino), die auch sehr temperaturrobust sind (http://www.pirastro.de/public_pirastro/pages/de/Violino/) bin ich damit momentan sehr zufrieden.
Vielleicht hilft das ja weiter ;-)
LG think
Thema Verseifen bei verschiedenem Kolophonium
Kolophonium gibt es grundsätzlich von 2 Grundmaterien ausgehend: Das eine wird aus Lärchenharz hergestellt, das andere aus Kiefer/Pine.
Die beiden Harze sind untereinander nicht verträglich und verseifen. Solange aber das Vorgänger-Kolophonium aus dem gleichen Grundharz stammt, sollte es keine Probleme geben, wobei das wilde Mischen und Wechseln unbedingt zu vermeiden ist.
Ist allerdings der Bogen dann verseift, weil Lärche und Pinie gemischt wurden, dann hilft auch kein Alkohol mehr und kein Shampoo: da können dann nur noch die Haare komplett gewechselt werden...!!
Tragische Geschichte um Nachfolge und Paten des Liebenzeller Kolo's, sehr informativ. Nur wüsst ich noch gerne genauer, was Paganino, was Kraushaar, was Liebenzeller und was allfällige weiter Akteure genau darin für eine Rolle gespielt haben. Und wo die Anthroposophen ihre Finger im Spiel haben...
Die genauen Hintergründe der Nachfolgekiste kenne ich nicht. Aber ich denke, ich kann zur Frage, wo die Anthroposophen ihre Finger im Spiel haben, etwas beitragen: Was Geige so geschildert hat, klingt so, als sei die Erfinderin stark von Anthroposophen beeinflusst worden. Der um das Rezept betriebene Mystizismus, das Hinzufügen von Metall und das mit den Rührmethoden, der ganze Gestus geht sehr stark in diese Richtung. Man kann davon halten, was man will, ich bin der Meinung das einiges davon Hokuspokus ist, der auf die Qualität keinen wirklichen Einfluss hat. Womit ich aber ausdrücklich nicht sagen will, dass Liebenzeller bzw. jetzt Larica schlechte Produkte wären, nur dass ihre Qualität eine Folge sorgfältig ausgewählter Rohstoffe und ebenso sorgfältiger Verarbeitung sind und weniger eine bestimmter Rührmethoden und vermutlich auch nicht der Metallbeimengungen. Ob ein Kaffee Sodbrennen macht, hängt ja von auch der Röstung ab und nicht davon ab, ob man im oder gegen den Uhrzeigersinn einrührt, um Milch und Zucker darin zu verteilen...
Kann den Beitrag voll unterschreiben...
Die Funktionalität steht im Vordergrund und diese muss sich im Blindtest bestätigen. Hierfür hatte ich vor etwa 3 Jahren verschiedene Muster des Larica Kolofoniums, die "richtig" und "falsch" gerührt waren. Es waren ich glaube 9 Muster mit 6 Nieten. Die Ergebnisse des richtigen Rührens waren hörbar und herausfindbar. (Die Systematik des Rührens kann ich nicht erklären, hier spielen jedoch die Zeiten eine Rolle....) Nun nutze ich das Liebenzeller jetzt Larica schon über 30 Jahre. Erklären kann ich die Zusammenhänge nicht, wichtig ist für mich in erster Linie das Ergebnis und damit bin ich zufrieden. Wie das erreicht wird ist mir egal.
Die Herstellerin des Liebenzeller Kolofoniums Frau Renate Schmidt ist vor ein paar Monaten gestorben. Wie mir Frau Schmidt im letzten Jahr noch erzählte, gab es erhebliche Probleme mit dem Namensrecht und der Nachfolge. Soweit ich weiß hat Paganino von dem Patent auf den Namen Abstand genommen, da der genaue Herstellungsprozess nicht von Frau Schmidt an Paganino weitergegeben wurde (so meine Info)
Weiter habe ich die Geschichte nicht mehr im Detail verfolgt. Ich denke, hier muss jetzt jeder Hersteller seine eigenen Wege gehen und mit einem guten Produkt überzeugen.
Wie gesagt: Ich wollte die Qualität des Larica nicht in Zweifel ziehen. Es ging mir nur darum, die Frage zu beantworten, was daran anthroposophisch ist. Und nochmals wie gesagt: jeder soll davon halten, was er will. Nur ich stehe der anthroposophischen Bewegung skeptisch gegenüber. In meinen Augen hat sie Züge einer Kultgemeinschaft und wo ich Kult vermute, gehen meine Bullshit-Detektoren los. Bei Anthroposophen nicht ganz so heftig, wie sagen bei z.B. Scientology oder der katholische Kirche, aber trotzdem nicht zu überhören. Ein gutes Kolophonium sollte diesen pseudomagischen Kult, der auf der Herstellerseite betrieben wird, nicht nötig haben. Wenn es trotz der anthroposischen Einflüsse durch Qualität überzeugt gut.
ur: Auf der Herstellerseite werden Behauptungen aufgestellt, die schwer zu überprüfen sind. So viele Leute gibt es nicht, deren Kolophonium groß genug ist, um verschieden Larica-Produkte auf der selben Geige, mit den selben Saiten und denselben Bogenhaaren vergleichen können. Und das z.B. die zugesetzten Metalle den Klang genau so beeinflussen, dass er die Eigenschaften annimmt, die Esoteriker den Metallen zuschreiben... Gold ausgeglichen Harmonisch, Silber hell, Kupfer weich und warm und Meteoreisen (warum nicht stinknormales Eisen? chemisch macht das keinen Unterschied...) kräftig, das klingt für mich mehr nach magischem als nach evidenzbasiertem Denken. Auch auch solche Sachen, spricht mein Bullshit-Detektor an.
Musikstudium trotz vergangener Sehnenscheidenentzündung? Einschätzungen? < | Zurück zur Liste | > Alte Geige - Experten Meinung |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Log In
Diese User sind gerade online: