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Bogengriff

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Zugeordnete Kategorien: Spieltechnik - Bogen

Bea Profilseite von Bea, 11.04.2012, 17:01:34
Bogengriff

Der Bogengriff braucht von Zeit zu Zeit eine Überholung, insbesondere, da es ja den statischen Bogengriff so gar nicht gibt. In diesem Zusammenhang "lief" mir ein Video "über den Weg", dass sich ausführlichst mit diesem beschäftigt. Besonders wichtig erschienen mir 2 Aspekte:

- das "Flachhalten" der Bogenhand, d.h. die ersten Fingerglieder vom Handrücken aus gesehen, sollten (am Frosch) mit diesem in einer Ebene bleiben

- die Bogenhand sollte sehr am Ende des Bogens positioniert sein (so das Aufbringen von Druck mit dem kleinen Finger besonders leicht fällt - wichtig für Akkorde, bei denen die e-Saite nicht quietschen soll)

Zu der Positionierung des Daumens fällt mir bei Lora (Verfasserin des Videos- begeisterte Suzuki-Lehrerin) auf, dass nicht der übliche Ring von Mittelfinger und Daumen, oder zwischen Mittelfinger und Ringfinger Position des Daumens gewählt wurde, sondern neben der bewusst weit gegen Bogenende greifenden Hand, der Daumen in die Mulde des Frosches gepresst wird und Mittelfinger und Ringfinger auf dem Frosch aufliegen, so dass der Daumen eher noch vor diesen liegt. Dieser Griff erlaubt es auch, den Bogen senkrecht zu halten unter Wegnahme des Daumens, der Bogen wird quasi geklammert nur durch die -Finger. Dadurch erreicht man die Griffsituation am Frosch (beim Streichen), das wie oben beschrieben Handrücken und erste Fingerglieder eine Ebene bilden.

Aber macht euch nun selbst ein Bild:

 

Interessant ist auch ihr Video zum Thema Bogengriff am Frosch und an der Spitze.

http://www.youtube.com/watch?v=HnH9GbpciIA&feature=relmfu

Was haltet ihr davon, habt ihr andere Präferenzen bzgl des Griffes?

Pinova Profilseite von Pinova, 14.04.2012, 15:43:35

Kommt wie gerufen, das Video. Danke dafür! Dies ist die Bogenhaltung, wie ich sie damals im Unterricht noch erlernt hatte. Allerdings bin ich jetzt etwas ratlos, da ich gehofft hatte, daß die vielleicht der Grund für meine aktuellen Probleme ist. Es beginnt nämlich nach ca. einer halben Stunde Spielens ein Taubheitsgefühl vom Daumen an hochzukriechen, bis es nach ungefähr einer Stunde in der Schulter angelangt ist. Meine Duopartnerin habe ich die Bogenhaltung mal kontrollieren lassen. Sie meinte denn auch, es sei in Ordnung so. Sie meinte, ich solle kürzere Spieleinheiten machen. Aber das will ich nicht glauben. Bis vor ein paar Monaten gings doch auch länger und nach einer Stunde üben bin ich doch erst soweit warmgespielt, daß ich mein eigenes "Gekratze" ertrage.

Kennt das hier vielleicht noch jemand,- Taubheit die im Daumen beginnt?

sofie Profilseite von sofie, 14.04.2012, 22:02:52

Taubheitsgefühle sollte man ernst nehmen. Vermutlich drückst Du viel zu viel mit dem Daumen. Die Bogenhaltung aus dem ersten Video finde ich nicht ganz so optimal, aber das ist Geschmackssache. Es erschließt sich mir auch nicht warum ich den Bogen ohne Daumen senkrecht halten sollte.

Es gibt ein Video von Perlman in dem er die Franko-belgische-Bogenhaltung zeigt und erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=6r0WW-KN6VM

Ich würde auf jeden Fall noch einmal die Bogenhaltung auf Entspannung prüfen und dann den Fokus während des Übens auf die Lockerheit des Daumens legen, also den Daumen immer sofort bewusst entspannen, wenn er wieder drücken will. Das Ganze geht am besten mit Tonleitern oder auch leeren Saiten. Erst als 2. Schritt würde ich wieder das normale Programm spielen.

 

@Bea: Warum glaubst Du, dass die Bogenhaltung von Zeit zu Zeit überholt werden sollte? Ist es nicht besser diese von Anfang an ordentlich und solide zu lernen. Mit der Verbesserung der Technik passt sich die Bogenhaltung doch ganz von alleine den neuen Gegebenheiten an.

Bea Profilseite von Bea, 15.04.2012, 09:27:02

 Gewisse Nachlässigkeiten stellen sich doch immer wieder gerne ein. Deshalb denke ich, ist es sinnvoll auch einzelne Grundbewegungen, -haltungen noch mal unter die Lupe zu nehmen. Also für mich war die Idee des Flachhaltens des Griffes z.b . sehr einleuchtend. Und wie Klaus Lieb nicht müde wird zu betonen:Eine kleine Reflexion dessen was man tut, vermeidet viel unnötiges Üben. Denn erst kommt die Einsicht, dann das gezielte Üben.

Aber hier nochmal Klaus Lieb speziell zum Bogengriff:

 

Ab 3:10 ist der Griff gut erläutert und auch seine Funktionsweise beim Streichen.

Ich putze übrigens meine Zähne schon seit Ewigkeiten mit dem Bogengriff - dem franko-belgischen natürlich . 4

In dem Video von Lora zeigt sie durch das Abspreizen des Daumens, dass eben dieser keine Kraftaufwendung braucht, wenn man ihn sogar abspréizen kann. Der Daumen ist nur dazu da, den Bogen aufzulegen und mit der Ringschließung des Mittelfingers am seitlichen "Kippeln" zu hindern. Außerdem gelingt es nur dann den Daumen abzuspreizen, wenn die Finger eben angezogen sind, wie es z.B. beim Aufsetzen am Frosch erforderlich ist. Natürlich spiegelt die Griffsituation, bei der man den Daumen abspreizen könnte, nur eine bestimmte Momentaufnahme des Griffes in der Bewegung wieder.

Aranton Profilseite von Aranton, 15.04.2012, 09:06:37

Vom Geigenspiel kenne ich derartige Taubheitsgefühle nicht. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass so etwas durchaus ernst zu nehmende körperliche Ursachen haben kann, die sie sich beim Geigenspielen bemerkbar machen, weil das eine besondere Belastungssituation ist. Ich will jetzt nicht blind die Namen irgendwelcher Krankheiten durch die Gegend werfen, aber einige der möglichen Ursachen sind ernst genug, einen Arztbesuch zu rechtfertigen, um sie sicher ausschließen zu können.

Neuester Beitrag Pinova Profilseite von Pinova, 15.04.2012, 12:01:51


Ich danke Euch für die vielen Antworten und Überlegungen. Stimmt Aranton, als ich gestern mal meine Hände für sich genommen in Augenschein nahm, fiel mir auf, daß beide irgendwie muskulär verhärtet sind, was eine Folge der nicht agnz ausgeheilten Bänderdehnung vor ungefähr zwei Jahren sein könnte. Die Gelenke schmerzen und "gnurpsen" noch etwas. Hatte eigentlich gehofft, daß sich das von selbst geben würde, wie auch das Impingement-Syndrom, das ich mir bei dem Unfall auch geholt hatte. Und ja, ich drücke zu fest mit dem Daumen. Vermutlich hängt das alles irgendwie zusammen, und ich werde wohl besser doch noch mal einen Arzt aufsuchen. Aber so bin ich ja schon mal bestens mit Infomaterial hier versorgt worden. Danke schön an alle.

Bea Profilseite von Bea, 14.04.2012, 16:38:07

Ich schrieb oben, dass der Bogengriff weniger statisch sein sollte, auch die Verfasserin des Videos oben zeigt in anderen Videos, das allein bei einem einfachen Bogenstrich die Hand sich stetig der Bewegung anpasst, anpassen muss. Vielleicht versuchst du zu kramphaft den exakten Bogengriff beizubehalten. Auch ist der oben geschilderte Griff ein sehr "fester", alternativ wäre ja z.b. bisschen lockerer sein, den Griff etwas mehr nach vorne zu verlagern. Finger nicht ganz so markant beim Streichen am Frosch anzuziehen. Denn man hat ja nicht ständig Doppelgriffe nur im Aufstrich am Frosch zu spielen, bei denen man natürlich den Bogen gut "im Griff" haben muss.

Gerade um dieses Lockerlassen, oder Entspannen des Griffes beim Streichen zu erfahren, ist es sehr gut selbstspringende Bogentechniken, etwa richochét zu lernen. Denn man lernt dabei eben nicht nur diesen Strich, sondern Entspannungstechniken auf den Punkt.

  

http://sdmaus.com/forum/index.php?topic=457.msg5324#msg5324

http://www.theviolinsite.com/lessons/ricochet.html

Pinova Profilseite von Pinova, 14.04.2012, 17:49:33


Das mit dem "weniger statisch" hatte ich wohl aufgenommen, mir ist aber auch beim Durchschauen weiterer Videos von ihr aufgefallen, daß mein Mittelhandbereich im Vergleich zu ihrem irgendwie weniger flexibel zu sein scheint. Ich also nicht bewußt versuche, eine Haltung beizubehalten, sondern mir momentan noch keine andere möglich ist. Aber der Tipp mit dem richochét scheint mir sehr symphatisch. Das werde ich direkt mal angehen.

Vielen Dank für die schnelle  Antwort.

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