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Hallo,
ich wende mich an euch mit der ewig wiederkehrenden Frage der richtigen Saite für eine Geige.
Nun, ich spiele ein umgebaute Barockgeige, umgebaut von ursprünglich Barock nach jetzt modern. Früher habe ich auf dieser Geige Olivsaiten gespielt, war aber immer etwas enttäuscht, dass die Geige wenig dominant klang. So ging meine Stimme in der Kammermusik gegenüber anderen oft unter.
Nach einer Generalüberholung und einigen Korrekturen hat die Geige nun einen umwerfenden Klang, mit ordentlich Druck dahinter. Der Geigenbauer meinte, ich hätte davor vollkommen falsche Saiten gewählt, die Geige benötige welche mit großer Saitenspannung. Empfohlen hat er mir die Thomastik Vision Solo. Klanglich war ich mit ihnen sehr zufrieden, allerdings nur sehr kurz. Die ersten 2 Tage knallen sie, dann sind sie 2 Wochen wirklich schön, nach 4 Wochen ist der Spaß dann aber endgültig vorbei und erinnert an eingeschlafene Füße. Ähnliche Erfahrungen habe ich auf einer anderen Geige mit Pirastros Eva Pirazzi gehabt, die ich ansonsten gerne aufgezogen hätte.
Ich suche jetzt eine Saite, die in Klang und Spannung der Eva oder Vision Solo ähnlich sind, aber länger halten. Kann mir da jemand einen Tipp geben?
Gespielt habe ich bisher (wenn auch großteils auf einer anderen Geige):
Thomastik Dominant -- Für mich eher eine Schülersaite, stabil aber nichts besonderes
Pirastro Tonika -- Hier gilt das gleiche
Pirastro Eudoxa -- Sehr schöner klang auf meiner Osmanek, aber nicht für die Geige für die ich suche geeignet, außerdem wirklich alles Andere als stimmstabil
Pirastro Oliv -- Hier gilt ähnliches
Pirastro Obligato -- Damit war ich früher auf meiner Osmanek eigentlich ganz zufrieden, aber für diese Geige fehlt da leider auch das letzt "freche"
Thomastik Infeld rot und blau -- Momentan die Saiten meiner Wahl auf meiner Osmanek, kommen klanglich auf der "barocken" Geige aber nicht mit Eva und Vision mit
Corelli Alliance Vivace -- Hat mich auf meiner anderen Geige in keiner Weise überzeugen können, vielleicht sind sie hier aber eine Alternative?
Wie sind die Pirastro Wondertone im Vergleich zur Eva in Klang und Haltbarkeit?
Danke an alle, die sich diesen geisten Erbruch angetan haben und ir vielleicht sogar noch einen Tipp geben können.
Viele Grüße Code759
Interessant, danke. Die habe ich noch nie auf einer Geige gesehen.
Hat jemand Erfahrungen zu dieser Saite?
Viel Grüße
Zitat: "Thomastik Dominant -- Für mich eher eine Schülersaite, stabil aber nichts besonderes"
Nur so als Hinweis: Itzhak Perlman und Hilary Hahn spielen (bis auf die e-Saite: Hahn "Pirastro Gold", Perlman AFAR "Kaplan") auch Dominant-Saiten auf ihren Geigen. Und ich kenne selbst einige Profis, die das auch tun. Das mit den "Schülersaiten" ist ein Vorurteil. Wenn's passt, dann passt's. Sie sind sicher nicht so "laut" wie Evah Pirazzi... ;)
Was die obigen "Empfehlung" angeht, so finde ich es fragwürdig, Saiten zu empfehlen, die man selbst nie ausprobiert hat. Oft sind die Beschreibungen der Saiten irreführend bzw. man selbst nimmt sie ganz anders wahr.
Ich habe auf einigen Instrumenten Pirastro Wondertone Solo probiert, nachdem ein Kunde diese auf ein Instrument von uns montiert hatte, und diese gut harmonierten. Das sind relativ brillant klingende Saiten, eher hell im Timre.
Wenn's uzm Power geht vielleicht mal Warchal "Brilliant" ausprobieren. Mir selbstr gefallen sie nicht so, aber auch hier haben Kunden gute persönliche Erfahrungen damit gemacht, gerade, was die "Power" angeht. ;)
The regular Larsen A is stupid.
The Tzigane for me is like what the Pirazzi couldn't be. It has the more complex sound of a dominant after 1-2 days, with a bit more presence. A nice slow bow draws a nice sound without having to do much, kind of like gut. It accepts nuances and subtleties in the bow a lot more than Visions and Pirazzis do.
I think it's a good string. I'll see how well it fares over the next week and I'll order a G and D. However, I still haven't found a better G than the Pirazzi.
Das ist eine Meinung aus dem Thread http://www.violinist.com/discussion/response.cfm?ID=10429
Von Warchal "Brilliant" hatte ich zuvor noch nicht einmal gehört. Die Beschreibung hört sich aber wirklich interessant an. Ich werde diese auf jeden Fall im Hinterkopf halten.
Wie sind die Wondertone im Vergleich zur Evah (habe jetzt das h auch gefunden :P ) ?
Vielleicht war Schülersaite nicht der richtige Begriff. Was mich dazu hinreisen lies, ist die absolut verzeihende Art der Saiten. Auf ihen kann man kaum etwas falsch machen, es kommt immer ein Ton. Aber ich finde ihn relativ langweilig.Vielleicht sieht das auch anders bei einer entsprechenden Violine aus, die sowohl Hahn als auch Perlman besitzen werden. Fest steht für mich, dass ich diese Saiten nicht spielen möchte.
Ich benötige auf dieser Geige einfach eine "Powersaite". Ich habe noch nie eine Stahlsaite gespielt (abgesehen von E-Saiten), wären diese eventuell eine Alternative?
Grüße
Was mich etwas abschreckt ist das "gut like" in der Kritik. Da ich mit den Oliv auf der Geige wirklich keine guten Erfahrungen gemacht habe. Eudoxa war da auch nicht viel besser. Einzig die umwickelte E-Saite von Eudoxa harmoniert gut mit der Geige.
I got some Tzigane strings about three weeks ago. I put them on, and for the first day or so I thought I'd died and gone to heaven. The strings just SANG like no other synthetic I've tried. After they completely settled in and streched out (which took about four days), they seemed to "dull" a bit. Since then, while not having the knock-out singing quality of the first few days, the strings still have a very clear, singing voice. They have all the focussed quality of Pirazzis, but are much softer in feel. The feel is more like Obligatos (as I was hoping when I bought them), but they are brighter, which is good on my violin, and it's quite easy to get a nice range of colors on them. I was using an Oliv gold E at first, but the Tzigane E actually blends in better. These are currently my favorite synthetics.
Quelle: ebenda
Meinst du den Ton ansich, oder wie er sich auf deiner Geige anhört.
@thomas.M, ich habe auch nicht empfohlen, sondern nur aufmerksam gemacht und auch darauf hingewiesen, dass ich die Saiten persönlich nicht kenne. War nur so als Idee gemeint - nicht etwa den kompetenteren etwas reinreden zu wollen...
Ich meine auf diesem Instrument. Allgemein mag ich den Ton von Darmsaiten, vor allem auf modernen Instrumenten. Ich habe lange Zeit (sowiet ich das bei den paar Jahren, die ich spiele behaupten kann) die Eudoxa gespielt. Auf der Osmanek wären sie auch jetzt noch drauf, wenn sie weniger feuschitgkeitsempfindlich wären.
Die Kritik hört sich wirklich gut an. Eines verstehe ich nicht ganz, sind ihm die Saiten nach wenigen Tagen zu matt, oder sind sie nur nicht mehr ganz so brilliant wie zu Beginn?
Viele Grüße
Hallo code759,
ich strebe zwar einen eher warmen Klang an Lautstärke und Durchsetzungsvermögen sind mir nicht so wichtig (ich spiele vor allem für mich im heimischen Wohnzimmer und will die Nachbarn nicht allzusehr stören). Aber vielleicht findest Du die Info, dass ich die Beschreibung, die der Warchal zu den Karneol-Saiten, sehr zutreffend finde, nützlich. Wenn die Beschreibung, die die Firma für "Brilliant"-Saiten hat verfassen lassen, für Dich interessant klingt, wären sie wohl einen Versuch wert.
Den von Michael Snow zitierten Beitrag verstehe ich so, dass die Saiten zwar nach ein paar Tagen etwas nachgelassen haben, aber trotzdem immer noch einen brillianten und singenden Klang haben.
Vor einer Weile wurden mir D'daraio Zyex (habe ich es richtig geschrieben?) als besonders brilliant und durchsetzungsstark angepriesen; was für mich allerdings ein Grund war, mich gegen sie zu entscheiden. Auch die könnten für Dich eine Option sein. Allerdings fehlen mir eigene Erfahrungen.
Du hast auch Stahl gefragt: Es ist ziemlich lange her, dass ich Stahlsaiten benutzt habe. Ich weiß auch leider nicht mehr genau, was für ein Modell das war; vermutlich Pirastro Chromchor; könnten aber auch Piranitos gewesen sein. Auf meiner Geige klangen die bissig, schrill und sehr, sehr durchdringend. Das mit schrillen Klang könnte allerdings auch daran gelegen haben, dass ich damals noch blutiger Anfänger war. Trotzdem: Die Nachbarn konnten meine Übungsfortschritte damals sehr genau verfolgen. Und muss in Bezug auf meine Erfahrungen mit diesen Saiten noch eine Einschränkung machen: Sie liegen nun knapp fünfzehn Jahre zurück, es wäre durchaus möglich, dass Pirastro diese Saiten in der Zwischenzeit überarbeitet hat.
Dennoch: wenn Du "Power-Saiten" brauchst, weil das Instrument an sich eher dumpf klingt, könnten Stahlsaiten für Dich eine echte Option sein. Diese Saiten kosten deutlich weniger als z.B. Evah Pirazzis; ich würde sagen, da kann man mal auf Verdacht einen Satz aufziehen und in den Wind schreiben, wenn es nichts ist.
Viele Grüße
Warum hat noch keiner D'Addario Helicore erwähnt? Evtl. den Satz mit Kaplan e.
Wenn ich die Beschreibungen von code 759 lese und im Zusammenhang betrachte, glaube ich nicht, dass eine bestimmte Saite den Anforderungen genügen wird. Die Bedeutung des Wortes "Power" von einem Spieler der Darmsaiten liebt, müsste auch noch tiefergehend erläutert werden. - Schön schrill geht billiger. - Ein guter dominanter Ton hat m.E. nichts mit Lautstärke zu tun.
Jetzt hab ich doch klatt vergessen zu schreiben, dass in dem Fall "Hard Tension" angebracht ist. Die Dicke spielt bei der Betrachtung von Saiten ebenfalls eine große Rolle und kann eigentlich nicht, wie oben fast immer geschehen, außer acht gelassen werden.
Die E-Saite ist noch einmal ein anderes Thema. Das hätte ich vielleicht präzisiseren sollen. Ich suche vor allem G-D-A.
Ich hatte insgesammt vor, eher in Richtung der dicken Saiten zu tendieren, unter der Voraussetzung, dass sie bei der endgültig gewählten Saite vorhanden sind.
Die Heliocore könnten für einen Stahlsaitenversuch interessant sein. Auf meiner anderen Geige kamen Stahlsaiten klanglich nie in Frage, deshalb habe ich damit wirklich keinerlei Erfahrung. Aus einen nicht wirklich rationalen Grund habe ich schlechtes Gefühl bei Stahlsaiten. Vielleicht sollte ich das einfach zur Seite schieben und einen Satz Stahlsaiten besorgen.
Zur Beschreibung von meiner klanglichen Vorstellung ist es vielleicht das Einfachste, die Geige genauer zu beschreiben. Ich habe diese Geige schon einiger Zeit, konnte mich aber nicht wirklich mit ihr anfreunden, da sie eine wirklich unglaublich schlechte Ansprache hatte, ich musste mit meinem Bogen sehr viel Druck aufbringen, mein Arcusbogen aus Carbon hat aus der Geige noch viel weniger herausholen können. Der Ton war sehr dumpf, es war als wollte die Geige einfach nicht in Schwingung geraten. Die Geige hatte ich eigentlich schon als ernst zu nehmendes Instrument abgeschrieben, verstand es aber nicht wirklich, da es eigentlich eine gute Geige hätte sein sollen, zumindest dem Erbauer nach. Ich dachte mir, dass vielleicht ein Rückbau zur Barockgeige sinnvoll wäre und nahm daher mit einem Geigenbauer Kontakt auf, der zu Geigen aus diesem Umfeld eine Veröffentlichung geschrieben hatte und Barockgeigen baut.
Als er die Geige in die Hand bekam, schlug er mehr oder minder die Händer über den Kopf zusammen. Der Stimmstock sei viel zu massiv, hätte sogar 3 Stimmlöcher. Der Saitenhalter lege viel zu nah am Griffbrett und sei zu schwer. Der Steg sei eine Katastrophe. Ansonsten war zusätzlich der Wirbelkasten im schlechten Zustand, das Griffbrett sollte auch abgezogen werden. Er meinte ich solle der Geige noch eine Chance in der modernen Einrichtung geben.
Nach einer kompletten Überarbeitung der Geige hatte ich eigentlich vor, das Instrument zu verkaufen und mir dafür eine neue Geige des lokalen Geigenbauers, die mir ganz gut gefällt, stattdessen zu nehmen und mir eventuell eine eigene, günstige Barockgeige samt Bogen anzuschaffen. Als ich das Instrument dann jedoch anspielte viel ich aus allen Wolken. Das Anspracheproblem war verschwunden und der Klang des Instrumentes war warm und voll, wie ich es selten bei einem Instrument gehört hatte. Auch mein Umfeld war sehr angetan vom Klang, den die Geige entwickelte. Er ist warm, trotzdem Obertonreich. Er erinnert mich stark an die Geige, die David Oistrakh bis zuletzt spielte, besonders an die unteren Saiten. Natürlich habe ich dessen Instrument nie gespielt und es ist sicherlich auch noch eine viel bessere Geige, aber die grundlegende Charakterisik ähnelt sich. Lediglich in sehr hohen Lagen lässt das Instrument ein wenig nach, ist aber immer noch gut spielbar. Das ist der Klang, den ich erreichen möchte und mit der Geige bereits erreicht habe. Der Geigenbauer hatte dazu Thomastik Vision Solo aufgezogen. Er meinte, ich bräuchte auf der Geige eine moderne Saite mit hoher Saitenspannung. Leider hält sich der Klang der Vision nicht sonderlich lange. Alternativ hatte er mir Evah Pirazzi vorgeschlagen, die nach meiner Erfahrung aber noch kürzer gut klingen.
Darmsaiten klingen auf der Geige ein klein wenig dumpf, die Infeld blau und rot ein wenig oberflächlich.
Ich suche letztendlich einen Kompromiss, eine Saite die an den Klang, den ich mit den Vision Solo erreiche möglichst nahe herankommt, aber länger halten. Als Student kann ich mir nicht leisten, 6 Sätze im Jahr zu spielen. Mehr als zwei pro Jahr wäre mir doch sehr unrecht. Gerade die Infeld blau/rot halten bei mir und auch meiner Freundin sehr lange. Schrill soll die Geige am Ende jedoch sicher nicht klingen.
Viele Grüße
"Ich suche letztendlich einen Kompromiss, eine Saite die an den Klang, den ich mit den Vision Solo erreiche möglichst nahe herankommt, aber länger halten. Als Student kann ich mir nicht leisten, 6 Sätze im Jahr zu spielen. Mehr als zwei pro Jahr wäre mir doch sehr unrecht. "
Vielleicht hilft es auch das Griffbrett abziehen zu lassen.
Ich hatte auch das Problem, dass die Vision solo Saiten nach zwei Wochen (!) wirklich nicht mehr klangen. Jetzt mit frisch abgezogenem Griffbrett habe ich sie schon 10 Wochen draufgehabt.
Bei mir haben noch keine Saiten länger als drei Monate gehalten, deshalb könnte es gut sein, dass sie bei Dir deutlich länger halten.
Saiten zeichnen sich durch Eigenschaften aus und sollten nicht mit Billig- oder Schülersaiten Augen betrachtet werden. Eine D'Addario Prelude Heavy Tension kann ebenfalls brauchbar sein. Das es qualitative Unterschiede gibt, will ich damit nicht leugnen. In erster Linie zählt jedoch das Ergebnis.
Der Forumsbetreiber Geige hat auf seiner Homepage interessantes über die Positionierung der Stimme geschrieben. Vielleicht hilft eine Nachjustage.
Nicht zu vernachlässigen ist der Spieler selbst. Streichposition, Fingerdruck, Intonation, usw. haben einen sehr großen Einfluss auf die Tonqualität. - Das sollte jeder in seiner Spiellaufbahn erlebt haben - Wenn die letzten der aufgeführten Attribute nicht konstant (wie gewollt) sind, kommt der Druck und damit die Anzahl der genutzen Bogenhaare noch dazu. Sind die letzteren Attribute einigermaßen Konstant, wirkt sich der Bogendruck nicht mehr so stark auf die Tonqualität aus. Hier zu Forschen kann evtl. gewinnbringender sein als die Suche nach der richtigen Saite.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht genau, worauf Du hinaus willst.
Ich komme mit der Geige in ihrem jetztigen Zustand sehr gut zurecht. Das Anspracheproblem war relativ zu anderen Instrumenten gemeint und hat sich mit der Überarbeitung, bei der die Stimme, wie ich oben geschrieben habe, ausgetauscht wurde und auch deren Position korrigiert wurde erledigt. Der Bogendruck war vor allem vor der Reperatur ein Thema, jetzt kann ich wieder gewohnt ohne großen Druck spielen. Das ich keine perfekte Technik auf der Geige habe ist unumstritten, trotzdem gibt es eben bei meiner Fähigkerit zu spielen große Unterschiede durch das verwendete Material. Das ich an der Technik arbeite ist doch eigentlich unabhängig von der richtigen Saite, mit der das Instrument den best möglichen Klang erzeugt.
Ich denke ich werde einen Satz der Helicore kaufen um eine Idee von Stahlseiten zu bekommen. Ich denke danach fällt es vielleicht leichter, die Auswahl noch weiter einzugrenzen. Oder ich spiele eben doch weiterhin die Vision und finde mich ein wenig damit ab, dass ich nicht zu jeder Zeit das ideale aus der Geige heraushole. So kann man sich dann um so mehr auf einen neuen Satz freuen.
Vielen Dank für eure Hilfe und vielen Kommentare.
Sorry, wenn meine sätze falsch rüber gekommen sind. Ich wollte nur eine weiteren Tip geben und sonst auf nichts hinaus. Manche Spielen gewöhnen sich etwas an und merken nicht gleich, dass diese Angewohnheit der Grund für bestimmte Probleme sind. Das muss (und wird wohl nicht) in diesem Fall überhaupt nicht zutreffen.
Hmm, wenn ich meinen Beitrag noch einmal lese, kann er durchaus als harsch aufgenommen werden. So war das nicht gemeint und es tut mir leid, wennn Du das so aufgefasst hast.
Den Stimmstock meiner andern Geige habe ich erst kürzlich umstellen lassen, der klangliche Unterschied zwischen den unterschiedlichen Positionen ist durchaus beeindruckend. Ich war eigentlich eher neugierig als das ich es als notwendig empfunden hatte, nachdem bei einer kleineren Reperatur die Geigenbauerin meinte, die Stimme stünde an einer eher ungewöhnlichen Stelle, haben wir ein paar unterschiedliche Postiionen ausprobiert. Einen Unterschied bei der Ansprache konnte ich zwar nicht feststellen, aber die Geigenbauerin meinte, dass dieser durchaus auftreten kann. Letztendlich hat mir eine andere Position auch wirklich besser gefallen.
Viele Grüße
code759,
Ein Hinweis wäre noch recht wichtig: es gibt zwei Typen von Stahlsaiten. Der eine hat einen aus mehreren Drähten geflochteten Kern, der wie bei Darm oder Synthetiksaiten umwickelt ist. Der andere; "klassische Typ" ist einfach ein Stahldraht mit einer bestimmten Dicke. Solange Du auf der Suche nach der richtigen Saite bist, wäre es sinnvoll, beide Typen ausprobiert zu haben anstatt einen als "Stellvertreter für alle Stahlsaiten" zu betrachten. Die Helicores, die Du ausprobieren möchtest, haben übrigens einen geflochtenen Kern.
Prinzipiell sind Erfahrungen, die man einem bestimmten Saitenfabrikat gemacht hat, nur recht eingeschränkt übertragbar, wenn es um eine andere Geige geht. Eine Saite die eine Geige wundervoll klingt, kann auf einer anderen grausam sein. Es gibt zwar Tendenzen, aber so richtig zuverlässig sind die nicht. Du könntest durchaus positiv überrascht werden, wenn Du z.B. die Dominant auf Deiner neuen Geige noch mal antestest.
Meiner Erfahrung nach sind vier Wochen die Minimalzeit, die man Synthetiksaiten einräumen muss, damit sie ihr klangliches Normalstadium erreichen. Wobei das natürlich auch davon abhängt, wie intensiv sie gespielt werden. Aber dass die Saiten nach vier Wochen schon richtig so runter sind, dass man sie wirklich unbedingt wechseln muss, kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn selbst High-End Saiten nach der Einspielphase nicht mehr so klingen, wie Du es gerne hättest, könnte es durchaus sein, dass der von Dir angestrebte Klang sich mit dieser Geige schlicht nicht realisieren lässt. Saiten wegzuschmeißen, bevor sie richtig eingespielt kann ja keine Dauerlösung sein. Sowas kommt vor, eine Geige kann noch so gut, wenn die Geige vom Charakter her nicht zum Spieler passt, kann man das nicht ändern... Aber noch hast Du ja noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt.
Gruß
Aranton
"Meiner Erfahrung nach sind vier Wochen die Minimalzeit, die man Synthetiksaiten einräumen muss, damit sie ihr klangliches Normalstadium erreichen. Wobei das natürlich auch davon abhängt, wie intensiv sie gespielt werden. Aber dass die Saiten nach vier Wochen schon richtig so runter sind, dass man sie wirklich unbedingt wechseln muss, kann ich mir nicht vorstellen."
Da habe ich andere Erfahrungen. Meine Saiten (PI oder Vision solo) sind nach einem Tag eingespielt und behalten den Klang dann die nächsten Wochen. Nach etwa 4-5 Wochen werden A- und D-Saite klanglich schwächer, wenn sie nicht teilweise vorher schon kaputtgespielt sind und sich die Umwicklung löst. Die G-Saite hält deutlich länger und die E-Saite ist eh ein ganz anderes Thema...
Das Ganze hat nichts mit der Klangvorstellung von mir zu tun, oder dass meine Geige die falsche für mich wäre. Eine Saite hat einfach eine bestimmte Lebensdauer und wenn man viel übt, dann geht sie eben schneller kaputt. Außerdem wage ich zu behaupten, dass was man übt auch entscheidend ist. Einfache Schülerkonzerte sind sicher für Saiten nicht so "belastend" wie z.b. die letzten Ricci Übungen.
Ja, das kann ich bestätigen. Die Pi-Saiten halten jetzt seit 3 Wochen relativ gut, klanglich lassen sie natürlich konstant etwas nach, aber sie fallen nicht ins bodenlose. Den Klang einer neuen Saite kann man einfach nicht konservieren.
Die Vision Titanium Solo werden bei mir vor allem schnell quintenunrein, das kenne ich ansonsten von modernen Saiten in diesem Maß überhaupt nicht. Zu Beginn dachte ich schon daran, ob mein Griffbrett neu gemacht werden muss, das ist aber erst im Januar abgezogen worden und sollte doch noch ein bisschen halten. Man kann zwar schon wieder Ansätze eines "Maiskolbens" erkennen, aber diese sind noch nicht sonderlich ausgeprägt und vor Allem liegen die Kuhlen eigentlich in etwa da, wo der Ton auch stimmen sollte.
Für ein Vorspiel habe ich den ersten Satz der G-Moll-Sonate von Bach geübt. Ich finde diese generell sehr schwierig von Seiten der Intonation, speziell der G-Moll Vierklang ist für mich etwas unintuitiv, das b muss bei meiner Stimmung relativ zur D- und zur E- unterschiedlich gespielt werden. Deshalb muss ich beim brechen den finger leicht drehen, damit alles stimmt. Dabei bin ich nahezu verrückt geworden, ich dachte ich spinne. An unreine Saiten hatte ich überhaupt nicht gedacht, ich habe generell immer größere Schwierigkeiten in der Intonation bekommen, bei dieser Sonate viel es aber besonders aus. Bei anderen Werken hatte ich weniger Schwierigkeiten, aber es viel trotzdem auf. Als mir die Idee kam, dass es doch an den Saiten liegen könnte habe ich die Geige mehreren Spielern in die Hand gegeben, die genau auf den gleichen Tönen wie ich, die Intonationsprobleme hatten. Nach einem Saitenwechsel war Alles wieder wunderbar. Ich habe mir die Saiten daraufhin schnell Mal unter ein Mikroskop gelegt. Die Umwicklung war unregelmäßig und verbeult. Ich denke schon darüber nach, ob ich einfach zu viel Druck auf der Saite habe, wobei ich klanglich eigentlich zufrieden bin und auch der Meinung bin eine lockere Hand zu haben.
Die unterschiedlichen Werke belasten wirklich unterschiedlich, aber eigentlich spiele ich keine extremen Stücke in letzter Zeit. Hauptsächlich Kammermusik, wobei dort auch eher humanes. Werke wie Der Tod und das Mädchen von Schubert sind dann schon eher die anspruchsvolleren und dann spiele ich eben etwas Orchesterliteratur. Solistisches Spiel kommt in letzter Zeit nicht vor. Lautes, Stegnahes Spielen, wie es bei Violinkonzerten oft der Fall ist, macht die Saiten natürlich noch etwas schneller kaputt.
Spielzeit liegt bei mir zwischen zwei und drei Stunden am Tag, ich belaste meine Saiten also durchaus ein bisschen aber auch nicht übermäßig.
Ich frage mich oft, wie lange die ganz großen eigentlich ihre Saiten spielen. Kennt jemand Aussagen diesbezüglich?
Leute, wenn Saiten, die pro Satz sechzig, siebzig Euro oder mehr Kosten innerhalb von vier bis fünf Wochen kaputt gehen, oder so runter gespielt sind, dass man um einen Wechsel nicht umhinkommt, halte ich das für Produktsabotage seitens der Herstellers, oder zumindest mal für einen Grund, die Saite mit einem bösen Brief zurück zu schicken und zu reklamieren. Es sei denn, man ist ein Profi, der zehn bis zwölf Stunden täglich übt und abends noch Konzerte gibt. Aber der Liga der ganz Großen bewegen sich nur die wenigsten; die können daher nicht als Maßstab für die Haltbarkeit von Saiten in Wochen gelten. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, die Reifen seines City-Flohs alle siebzig bis hundert Kilometer zu wechseln, nur weil Sebastian Vettel das während seiner Rennen so hält.
Natürlich klingt eine Saite recht schnell nicht mehr wie neu. Anfangs verändert sich der Klang im Verlauf einer gewissen, bei meinen Spielgepflogenheiten vier bis fünf Wochen dauernden, Phaserecht deutlich. Aber das ist eine Phase die irgendwann endet und nach der er ziemlich lange stabil bleibt, bevor die Saite "ins bodenlose Fallen", wie code 759 es ausgedrückt hat. Ich betrachte eine Saite als "eingespielt", wenn der Klang diese stabile Phase erreicht hat und nicht schon, wenn sie sich so an das gespannt sein, gewöhnt hat, dass sie sich nicht mehr nennenswert streckt.
Für mich ist eine Saite kaputt, wenn sie "klanglich schwächer wird" sondern erst wenn sie reißt, ihre Ansprache im Arsch ist, sie quintenunrein wird oder die Umwicklung den Blick auf den Kern frei gibt. Mit dieser Vorstellung von "kaputt", kann man die meisten Saiten, mit denen ich bislang zu tun hatte, mindestens ein halbes, dreiviertel Jahr spielen. Oft sogar deutlich länger. Und das ist gut, denn ich könnte es mir schon finanziell nicht leisten, alle vier bis fünf Wochen neue pi's aufzuziehen. Deshalb kann ich eine Saite nicht nach dem Klang der ersten Wochen messen, sondern nach dem Klang, der sich zwischen dem was ich "Einspielphase" nenne und dem technischen Knock-out einstellt.
Gruß
Aranton
Aranton,ich verstehe dich völlig,aber der Grund warum Berufsmusiker(Orchestermusiker z.B)ein tariflich fixiertes Saitengeld erhalten liegt genau in dem Fakt begründet dass täglich sechsstündiges Spiel Saiten doch so stark beansprucht,dass nach sechs -acht Wochen Saitenwechsel wegen Klangverlusten fällig werden.
Solisten wechseln ihre Saiten alle drei-vier Wochen,alle sechs-acht Wochen werden die Bogenbezüge erneuert.
Das mag alles sein. Aber selbst der ambitionierteste Amateur muss nicht unbedingt mit den Standards von Berufsmusikern mithalten. Das ist ja, was den Amateur vom Profi unterscheidet. Das sind völlig unterschiedliche Spielfelder, und was im Profibereich richtig und sinnvoll ist, muss es für Amateure noch lange nicht sein.
Dass Berufsmusiker Saiten wegschmeißen, sobald sie nicht mehr brandneu klingen, heißt noch lange nicht, dass Amateure das unbedingt auch tun müssen. Amateure kriegen nämlich kein Saitengeld. Letztlich kann mir egal sein, wie andere Leute ihr Geld ausgeben. Aber man spielt noch lange nicht so gut wie ein Profimusiker, nur weil man seine Saiten wegschmeißt, sobald sie ein bisschen gebraucht klingen.
Mir gefällt nicht, wie manche hier das Geigespielen zur Materialschlacht hochstilisieren. Wenn die - immer fünfzig Euro pro Satz kostenden und wie auch schon gesagt, von einem Weltstar wie Hillary Hahn benutzten - Thomastik Dominant zu einer "einfachen Schülersaite" erklärt werden, stimmt meiner Auffassung nach das Verhältnis zum Material nicht mehr. Ich frage mich: Kann jemand, der nach eigener Aussage "erst seit ein paar Jahren" Geige spielt, das Klangpotential von High-End-Saiten wie Evah Pirazzi oder Thomastik Vision Titanium Solo schon ausreizen? Und ist so jemand wirklich spürbar eingeschränkt, wenn solche Saiten nach fünf Wochen nicht mehr neu sind?
Ich finde, diese Fragen sollte man sich stellen (und vor allem ehrlich beantworten), bevor man anfängt, alle paar Wochen sündhaft teure Saiten auszuwechseln. Klar fühlt es sich gut an, wenn man sich einredet: "Ich bin so gut, dass ich mein Potential selbst auf den besten Saiten nur entfalten kann, wenn sie neu sind." Aber bei 99% aller Geiger wäre das Selbstbetrug. Wenn man mit anderen zusammen spielt, genügt leider ein einziger, der sich diesem Selbstbetrug hingibt, um anderen diese Materialschlacht auch aufzuzwingen. Denn wenn einer auf Saiten aufrüstet, die ursprünglich für Solisten gedacht waren, die sich gegen hundertköpfige Orchester durchsetzen müssen, müssen die anderen nachziehen, wenn sie auch gehört werden wollen. Und das Ende vom Lied? Das Ensemble ist ein paar Zacken lauter und die Portemonnaies aller Beteiligten ein gutes Stück leichter.
Dem allen kann ich zustimmen. Problematisch wird es, wenn behauptet wird nur die ganz Großen, die 10 -12 Stunden üben, würden ihre Saiten oft wechseln müssen. Bei allen anderen müsste eine Saite mind. 1/2 Jahr halten, sonst wäre das ein Grund für eine Reklamation.
Mit dem entsprechenden Programm garantiere ich Dir, dass auch Du es schaffst eine PI oder auch Vision solo A- oder D-Saite in max. 5 Wochen und tägl. etwa 4 Stunden Üben durchzuspielen. Es gibt sogar 9-jährige Schüler, die es in 5 Wochen geschafft haben, dass sich die Umwicklung der A-Saite löst.
Als Student habe ich auch Dominant gespielt, da ich etwa alle 5 Wochen die Saiten kaputtgeübt hatte. Dann kam eine Zeit mit versch. Piratstro Varianten, da mein Prof. generell Pirastro empfohlen hat. Jetzt spiele ich Saiten von Thomastik, da sie mir ein Geiger auf einem Meisterkurs empfohlen hatte und sie mir von Klang gefallen. Klar sind die PIs für meine Geige nicht nötig und die günstigeren Dominats wären ausreichend. Und trotzdem ist es mir das wert. Ich muss die Saiten schließlich bezahlen und auch jeden Tag spielen. Ich bezahle übrigens auch ab und zu den bestmöglichen Unterricht, und auch dort habe ich noch keinen Cent bereut. Wenn ich so manche Unterrichtsschilderungen hier im Forun lese, dann bin ich meinen Eltern im Nachhinein noch dabkbarer, dass sie weder an meinem Unterricht , noch am Material gespart haben. Gutes Material ist in vielen Situationen nämlich ein großer Vorteil.
Ich weiß nicht, wo ich geschrieben habe, dass ich "erst" ein paar Jahre Geige spiele und finde es momentan nicht, aber es sind immerhin 17 Jahre. Verglichen mit einem Routinier nicht sehr viel, es langt aber um bei ausreichendem Talent den Großteil der Geigenliteratur zumindest technisch spielen zu können. Außerdem nehme ich nach wie vor Unterricht bei guten Lehrern, um eben auch mein Spiel voranzubringen. Ich bin durchaus bemüht im Rahmen meiner Möglichkeiten von mir selbst das bestmögliche zu erlangen. Ein paar ist von mir vielleicht eine unzureichend genaue Beschreibung gewesen.
Ich spreche jetzt nur über meine persönlichen Erfahrungen, diese müssen nicht auf andere Spieler übertragbar sein.
Im Prinzip sind das doch zwei unterschiedliche Diskussionen, die eine, wie lange eine Saite hebt, bzw. ab welchem Stadium sie als kaputt zu definieren ist. Die andere ist die Wahl der Saite, ob eine solistische Saite für einen Laien sinnvoll ist.
Zur Wahl der Saite: Dasfängt doch eigentlich wesentlich früher an, nähmlich bei der Wahl des Instrumentes. Benötigt ein Laie wirklich eine Geige für >=10 000 und einen Bogen für >= 1 000 Euro? Streng genommen sicher nicht. Aber es ist einfach ein Luxus, den man sich gönnen kann, wenn man finanziell entsprechend aufgestellt ist. Umgekehrt finde ich es nicht sinnvoll eine gute und teure Ausrüstung zu kaufen, dann aber beim Saitenkauf großartige Kompromisse einzugehen. Das häufig angeführte Argument der großen Geiger will ich auch nicht immer so akzeptieren. Gerade diese Spieler benötigen auf Grund ihrer Fähigkeiten und auch wunderbaren Instrumenten kaum Saiten, die einen bestimmten Klangcharakter erzeugen, das können diese selbst ganz gut. Dort ist es eher wichtig, dass die Saite stabil ist und gut in Resonanz verfällt. Ich denke, spielt eine Hilary Hahn einmal mit PI- und einmal mit Dominantsaiten ist der Unterschied wesentlich geringer, als wenn ich das mache. Natürlich darf man sich auch nicht in etwas hineinsteigern, viele wählen Saiten, weil sie damit gut solistisch spielen könnten, machen das aber nie. Das ist sicher keine sinnvolle Herangehensweise. Trotzdem will ich eine Saite, die mein Instrument möglichst gut unterstützt, auch wenn ich "nur" im Orchester und Quartett spiele ist die Geige für mich ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Ich empfinde täglich eine Freude dabei, meine Geige in die Hand zu nehmen und freue mich wirklich unglaublich über den Ton, den ich auf ihr erzeugen kann. Manchmal macht es mir spaß einfach nur langsame Tonleitern zu spielen, nur um den Klang der Geige zu spüren. Im Gegensatz zu einem Profi, der Geld mit seiner Musik verdienen muss und dabei gewinnbringend handeln muss, kann ich mir überlgen, welches Maß an Luxus ich mir gönnen möchte und muss nicht darüber nachdenken, in welchem Gewinnverhältniss das ganze liegt. Ich habe mir den Spaß gemacht und das Muckengeld mit den Ausgaben der letzten Jahre verglichen und selbst mein neuer Bogen hat sich so refinanziert.
Ja, ich bin vielleicht ein Perfektionist, der unnötiger Weise einen Satz Saiten für 60 € kauft, aber ich genieße es. Ich mache mich während dem Spielen nicht mit solchen Fragen verrückt, da bin ich in der Musik. Manchmal spiele ich auch auf meiner ersten Geige, eine einfache Böhenkratze mit 5 Jahre alten Tonicasaiten, auch das kann mir Spaß machen. Aber umso größer ist dann die Freude, wieder auf meine andere Geige wechseln zu können.
Sicher gibt es den Effekt des gegenseitigen Aufschaukelns. Man muss aufpassen, ich will im Orchester eben nicht herausstechen. Das darf (!) nicht das Ziel sein. Auch in der Kammermusik neigt man ab und an zur Übertreibung. Ich habe schon Quartette gehört, die ganze Konzertsääle beschallt haben, das ist nicht, was ich selbst will. Das ist ein anderer Klang, der für die Spieler auch nicht mehr so schön klingt, da sich der Klang erst auf die Distanz entwickeln muss. Vn dem her stimme ich Dir zu, dass man überlgen sollte, was man will. Ob der Satzpreis dann das Kriterium sein muss ist eine andere Frage.
Zum Thema haltbarkeit der Saiten. Ich weiß, dass Saiten neu noch nicht ihren entgültigen Klang erzeugen. Viele Saiten gefallen mir neu oft auf Grund eines metallischen Tones auch nicht. Gerade die PI-Saiten klingen die ersten 2-3 Tage nicht sonderlich schön. Dann fallen die Saiten in ein Fenster, das eben eine gewisse Zeit hebt. Das ist bei mir von den Saiten sehr unterschiedlich, die Infeld rot/blau halten bei mir und meiner Freundin etwa 6-12 Monate. Andere, wie oben geschrieben nur wenige Wochen. Woran erkenne ich, dass die Saiten kaputt sind. Nun, die Umwicklung kann sich lösen, das ist ein eindeutiges Zeichen, aber nicht das einzige. Die Saiten können Quintenunrein werden, das macht das Spiel sehr viel schwieriger, ist aber auch schwierig zu erkennen. Der Klang kann "eiern", eine leere Saite kann dann beim Streichen periodisch ihre Tonhöhe verändern. Die Saiten können reisen, passiert mir eigentlich nie. Der Satz kann seine harmonie verlieren. Als erstes bricht die E-Saite weg, dann die A-Saite, zumindest bei mir. Das führt dazu, dass ein Saitenwechsel an der Klangcharakteristik auffällt, das mag ich nicht. Ich habe extra eine Geige, die sehr harmonisch ist, dann sollten das die Saiten auch sein. Und zu guter letzt kann der Klang deratig oberflächlich werden, dass man nur noch mit großem Druck spielen kann, bei einem leichten Piano gibt es dann mehr nebengräusche als den eigentlich erwünschten Klang, die Ansprache verschwindet.
Wenn eines dieser oben gegebenen Kriterien erfüllt ist, ist die Saite aus meiner Warte kaputt.
Das ist schwer in Worte zu fassen und bedarf eigentlich einer Demonstration. Ich bin nicht der Meinung, dass ich mir das einbilde, auch anderen fällt es auf, wenn meine Saiten nicht mehr gut sind und meine Lehrer haben mich schon mehrmals darauf hingewiesen meine Saiten zu wechseln. Aus eben diesem Grund spiele ich bestimmte Saiten, wie die VTS und die Evahs auch nicht mehr. Selbst wenn der Klang vielleicht ein wenig schöner ist (einfach Mal als Annahme, das können wir hier wohl eher nicht diskutieren) ist es mir das nicht wert.
Ich hoffe, dass ich damit nicht aggressiv oder arrogant wirke. Ich tue mich schwer, passende Worte zu finden. Falls der Eindruck enstanden sein sollte, ich fühle mich perönlich angegriffen, das ist nicht der Fall. Ich bin lediglich ein bisschen anderer Meinung und habe versucht, diese darzustellen, verstehe aber durchaus den anderen Standpunkt.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Mittag.
Vor kurzem hat sich jemand, der sich selbst als Anfänger geoutet hat, nach einer siebzig Euro Evah Pirazzi Gold Saite erkundigt. Das hat vielleicht mehr Eindruck auf mich gemacht als es sollte. Das und ein Beratungsgespräch beim Saitenkauf, in dem der Satz fiel: "Wenn sie nicht wollen, dass ihre Geige gut kling, kann ich ihnen auch billigen Schrott verkaufen." Mit "billigem Schrott" waren nicht etwa Billigsaiten aus Taiwan gemeint sondern Dominant und Tonica. Ohne mich überhaupt zu fragen, was ich mir klanglich vorstelle, hieß es: "Kaufen sie die Evah Pirazzi oder Eudoxa. Profis benutzen die und auch ambitionierte Amateuere sollten sich nicht mit weniger zufrieden geben." Ich konnte während des Gesprächs einen Blick in die Schublade, in der der Laden seinen Saitenvorrat aufbewahrt, werfen. Da die zu drei Vierteln Pirazzi und Eudoxas gefüllt war, gehe davon aus, dass diese Verkaufsmasche gut funktioniert und in der Kundschaft dieses Geschäftes viele Kunden diese Saiten benutzen, obwohl sie nur bedingt zu ihren Bedürfnissen passen. Ich hatte nicht die Absicht, Leute, die ich gar nicht kenne, mit diesem Menschen in einen Topf zu werfen, sondern lediglich den Gedanken in den Raum werfen, dass teuer und von Solisten und anderen Profimusikern hoch gelobt nicht automatisch das Beste für einen selbst sein muss. Außerdem hatte ich wohl bei einigen Aussagen zu sehr mein Spielpensum und meinen Verbrauch an Saiten vor Augen und vernachlässigt, dass man auch doppelt so viel spielen kann wie ich, ohne gleich Profi sein zu müssen. Trotzdem: Wenn ein Neunjähriger, der neben dem Geigen ja noch Schule, Hausaufgaben und Freundeskreis bewältigen muss, seine Saiten in fünf Wochen verschleißt, würde ich zunächst die Fingernägel inspizieren und schauen, wie er es denn mit dem Händwaschen vor dem Spielen hält...
Ob eine Saite gut ist, hängt stark von den eigenen Klangvorstellungen, den Eigenheiten des eigenen Instrumentes und den eigenen Fähigkeiten ab. Außerdem finde ich, dass auch Sachen wie die Lebensdauer und das Preis-Leistungsverhältnis eine Rolle spielen. Als ich z.B. Dominant auf der Geige hatte, war ich anfangs begeistert davon, aber später fand ich sie doch verdammt laut. So dass ich, wenn ich mehr als fünfzehn, zwanzig Minuten ohne Dämpfer oder Stöpsel im linken Ohr gespielt habe, Schmerzen und Taubheitgefühle bekommen habe. Ich weiß ob es an meiner Geige liegt oder ob mein Gehör einfach besonders lutstärkempfindlich ist, aber das ist letzlich egal. Weh tun darf es nicht. Ich habe mich im Interesse der Nachbarn für einen Dämpfer entschieden; aber damit war der Klang eher flach und langweilig und der Ansprache hat der Gummiklotz auch nicht gut getan. Da frage ich mich, wenn die Dominant mir schon zu laut sind, was tun mir dann für Solisten konzipierte "Power-Saiten" wie Evah Pirazzi Titanium Solo erst an? Da kann der Klang noch so schön sein, wenn ich die Lautstärke, in der er mir präsentiert wird nicht verkrafte, und deshalb auf Dämpfer oder Ohrstöpsel zurück greifen muss, habe ich davon gar nichts. Da bin ich mit weniger kraftvollen Saiten, die ohne Gehörschutz und Dämpfer spielen kann, besser dran, auch wenn sie in Sachen Klangschönheit vielleicht nicht an Dominant oder Evah Pirazzi und Co. heranreichen. Dass diese Saiten deutlich günstiger sind, ist in dem Fall kaum mehr als ein angenehmer Nebeneffekt. Allerdings muss ich einräumen, als Amateur spielt man unter diesen Umständen nicht so gerne und nicht so oft, wie man es täte, wenn man ohne Dämpfer gehörverträglich spielen könnte. Wahrscheinlich haben die Dominant bei auch deshalb so lange gehalten. Gut das sind meine Erfahrungen mit meinem Material, die andere so nicht gemacht haben müssen. Aber daher kommt daher meine Skepsis, ob man diese Solisten-Saiten wirklich ein besseres Spielergebnis erzielen kann als mit einfacheren Saiten, die länger halten und weniger kosten.
Das Gesamtpaket muss stimmen, und wenn eine Saite deutlich kürzer lebt als Konkurrenzprodukte, ist das in meinen Augen ein ziemlich dickes Manko. Und wenn diese Saite sich dann auch am oberen Rand des Preisspektrums bewegt, stimmt meiner Auffassung nach das Gesamtpaket nicht, so dass ich in einem solchen Fall nicht von einer guten Saite sprechen würde, selbst wenn sie in ihrer kurzen Lebensphase absoltut traumhaft klingt. Das mag man anders sehen, wenn man kompromisslos und ohne andere Faktoren zu berücksichtigen, nach einem bestimmten Klangideal strebt. Aber dieses Streben kann auch zu einem Fetisch werden.
Außerdem sollte eine Saite zu den eigenen Ansprüchen passen. Pi, VTS und EP mögen hoch gelobt werden, trotzdem denke, ich dass sie an meinen Ansprüchen - und denen meiner Geige - krass vorbei entwickelt sind. Gut, für jemanden, der krass andere Ansprüche hat, mögen die Saiten ideal sein. Aber eine Haltung, die sich auf: "Ich will mir was gönnen und kann doch selbst entscheiden, was ich dafür ausgebe." beschränkt, ohne fragen, ob das was man sich da "gönnt" überhaupt nicht zu den eigenen Ansprüchen passt, finde ich sagen wir mal merkwürdig. Das ist wie Geländewagen fahren, obwohl man nie aus der Stadt raus kommt. Ich will niemandem persönlich was unterstellen, trotzdem habe ich den Eindruck, dass manche teuren Saiten im Amateurbereich meist eher als verkapptes Statussymbol gekauft werden und weniger ihrer Spiel- und Klangeigenschaften wegen. Die Kombination aus Statusdenken und fehlender Relexion darüber, wie die eigenen Ansprüche eigentlich objektiv aussehen, kann darauf hinauslaufen, dass man sich eigentlich nichts "gegönnt", sondern einen krassen Fehlkauf getätigt hat und das nicht einmal merkt, weil man sich einredet, die hochgelobten, teuren Saiten können doch nicht schlecht sein.
Wer über seine Anforderungen nachdenkt und nach einer Phase des Probieren und Abwägen der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Modelle seine Idealsaite findet, macht es richtig. Egal ob er am Schluss nun hundert oder nur fünfzehn Euro pro Satz ausgibt.
Im Folgenden sind Zitate aus Arantons letzem Beitrag in kursiver Schrift aufgeführt. Es handelt sich jeweils um Auszüge, wobei ich mich bemühe, den Inhalt dadurch nicht anders dazustellen.
Vor kurzem hat sich jemand, der sich selbst als Anfänger geoutet hat, nach einer siebzig Euro Evah Pirazzi Gold Saite erkundigt.
Das hatte ich auch mit etwas Verwunderung wahrgenommen.
ein Beratungsgespräch beim Saitenkauf, in dem der Satz fiel: "Wenn sie nicht wollen, dass ihre Geige gut kling, kann ich ihnen auch billigen Schrott verkaufen." Mit "billigem Schrott" waren nicht etwa Billigsaiten aus Taiwan gemeint sondern Dominant und Tonica. Ohne mich überhaupt zu fragen, was ich mir klanglich vorstelle, hieß es: "Kaufen sie die Evah Pirazzi oder Eudoxa. Profis benutzen die und auch ambitionierte Amateuere sollten sich nicht mit weniger zufrieden geben." Ich konnte während des Gesprächs einen Blick in die Schublade, in der der Laden seinen Saitenvorrat aufbewahrt, werfen. Da die zu drei Vierteln Pirazzi und Eudoxas gefüllt war
Das ist natürlich vom Beratenden sehr unprofessionell. Billiger Schrott ist sind die anderen Saiten natürlich nicht.
Wenn ein Neunjähriger, der neben dem Geigen ja noch Schule, Hausaufgaben und Freundeskreis bewältigen muss, seine Saiten in fünf Wochen verschleißt, würde ich zunächst die Fingernägel inspizieren und schauen, wie er es denn mit dem Händwaschen vor dem Spielen hält...
Meine Fingernägel sind geschnitten und ich wasche meine Hände vor jedem Spielen.
Ob eine Saite gut ist, hängt stark von den eigenen Klangvorstellungen, den Eigenheiten des eigenen Instrumentes und den eigenen Fähigkeiten ab
Da stimme ich vollkommen zu. Ich habe eine gewisse Klangvorstellung und diese versuche ich zu erreichen. Ich kaufe Saiten nicht, weil sie einen guten Ruf haben, sondern in der Hoffnung, dass sie eben das erfüllen, was ich mir wünsche. Der Unterschied zwischen unterschiedlichen Saiten ist jedoch wirklich enorm. Für meine zweite Geige, die in der Woche vielleicht eine Spielstunde bekommt, habe ich zum Beispiel einen Satz Vision Saiten gekauft. Diese sind im Internet für etwa 30€ zu bekommen und es sind genau die Saiten, die auf dieser Geige gut klingen. Eine teurere Saite würde hier keinen Sinn machen.
Da kann der Klang noch so schön sein, wenn ich die Lautstärke, in der er mir präsentiert wird nicht verkrafte, und deshalb auf Dämpfer oder Ohrstöpsel zurück greifen muss, habe ich davon gar nichts.
Auch hier stimme ich zu. Es geht für uns Laien in erster Linie darum, dass es Spaß macht, das Instrument zu spielen. Der Dämpfer wäre für mich nie eine Alternative. Ich besitze aus Rücksicht auf unsere Nachbarn einen Hoteldämpfer den ich manchmal verwende, aber nur bei systematischen Übungen. Ein Dämpfer verändert das Verhalten und den Klang, für mich beides nicht ins Positive.
Das Gesamtpaket muss stimmen, und wenn eine Saite deutlich kürzer lebt als Konkurrenzprodukte, ist das in meinen Augen ein ziemlich dickes Manko.
Deshalb spiele ich keine Evahs mehr.
Das mag man anders sehen, wenn man kompromisslos und ohne andere Faktoren zu berücksichtigen, nach einem bestimmten Klangideal strebt. Aber dieses Streben kann auch zu einem Fetisch werden.
Ich hoffe nicht, dass das bei mir der Fall ist. Ich habe bisher auch jede gekaufte und aufgezogene Saite gespielt, bis sie, für mein Verständnis, kaputt war.
Aber eine Haltung, die sich auf: "Ich will mir was gönnen und kann doch selbst entscheiden, was ich dafür ausgebe." beschränkt, ohne fragen, ob das was man sich da "gönnt" überhaupt nicht zu den eigenen Ansprüchen passt, finde ich sagen wir mal merkwürdig.
Das wollte ich auch nicht aussagen. Wie gesagt, ich freue mich immer über günstige Saiten, die gut sind. Es ist die Suche nach einem bestimmten Klang und wenn ich das mit einfacher Hanfschnur erreiche bin ich auch damit zufrieden.
Wer über seine Anforderungen nachdenkt und nach einer Phase des Probieren und Abwägen der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Modelle seine Idealsaite findet, macht es richtig. Egal ob er am Schluss nun hundert oder nur fünfzehn Euro pro Satz ausgibt.
Genau das denke ich auch! Das kann ich genau so stehen lassen.
Ich glaube, dass unsere Auffassungen gar nichthtt so weit differieren, wie es hier den Anschein gemacht hat. Lediglich die Erfahrungen der letzten Zeit scheinen sehr unterschiedlich zu sein und damit der Standpunkt der Argumentation, nicht jedoch die Argumente.
Ich habe meine Geige gekauft, weil sie einen ganz bestimmten Klang hatte, der mir sehr zugesagt hat. Leider ist dieser mit den damals aufgezogenenen Saiten nicht von langer Dauer gewesen. Deshalb habe ich nach anderen Saiten gesucht und bin dabei wohl auch etwas unflexiebel in meiner Vorstellung. Ich habe einfach eine sehr konkrete Vorstellung. Die PI Saiten erfüllen diese genau und damit bin ich glücklich und ich werde nicht weiter nach anderen Saiten suchen. Ob das nun eine sinnvolle Suche war, weiß ich nicht, ist mir, um ganz ehrlich zu sein, aber auch egal, da ich mich über das Ergebniss freue.
Nun mache ich mich auf zu einer Unterrichtseinheit, den letztlich geht es doch ums Spielen.
Das Thema der Verhältnismäßigkeit ist endlos. Das soll jeder halten wie er es für richtig hält.
Vermutlich hält es Aranton auch für unverhältnismäßig, dass kleine Kinder kleine deutsche Meistergeigen spielen. Trotzdem werde ich es weiter den Eltern empfehlen das Bestmögliche für ihr Kind zu besorgen. Daraus resultiert dann auch, dass das Instrument immer schön klingt. Und zwar vom ersten Ton an. Wenn es nicht kratzt, pfeift oder quietscht, dann macht das Üben mehr Spaß und es passiert nicht selten, dass eben ein 9-jähriger seine A-Saite in 5 Wochen komplett kaputtspielt, trotz gewaschener Hände und kurzer Fingernägel. Der gleiche 9-jährige besteht dann evtl. später mal die Aufnahmeprüfung und wird Jungstudent usw. , oder macht eben was anderes und hat trotzdem als Kind fleißig geübt und eine entsprechende solide Basis.
Das soll jetzt kein Angriff an Aranton sein. Ich verstehe seinen Standpunkt, habe aber selber einen anderen. Und warum soll was für Kinder gilt nicht auch für erwachsene Laien gelten.? Bei der Frage nach der Evah Pirazzi Gold G-Saite habe ich mir auch die Frage der Verhältnismäßgkeit gestellt.
Mir hat mal ein Geiger auf einem Meisterkurs entsetzt alle Saiten gewechselt nachdem er erfahren hatte, dass diese schon etwa 3 oder 4 Wochen drauf sind. (eine ausgesprochen peinliche Situation...) Derselbe Geiger meinte zu mir, die G-Saite könne man länger spielen, aber A- und D-Saite wären eben nach vier Wochen "tot", auch wenn sich die Umwicklung nicht löst.
Bei mir hält sich der Klang ein paar Wochen bevor er schwächer wird. Meine Saiten sind allerdings auch nach etwa vier Stunden gut eingespielt. (stegnahes fff streichen usw.) Ich habe sogar schon am Tag des Konzertes Saiten gewechselt und hatte keinerlei Probleme.
Danke für den Tipp. Der nächste Schritt ist eindeutig Saiten kaufen und ausprobieren.
Da Google diesen Thread doch relativ weit oben listet, will ich noch einmal meine neuen Erfahrungen posten.
Zuerst muss ich sagen, dass sich die Geige selbst klanglich nach einigem Spielen noch stark verändert hat und damit das ganze Instrument von sich aus brillianter und kräftiger geworden ist. Selbst die hohen Lagen der Geige sind nun schön zu spielen.
Zu Beginn hatte ich mich auf die Vision Titanium Solo Saiten eingeschossen gehabt, nachdem die Vision Solo nicht die richtigen zu sein schienen. Das Problem dieser Saiten ist ganz klar die Haltbarkeit. Trotz regelmäßigem Reinigen werden die Saiten bereits nach 3 bis 4 Wochen quintenunrein und die A-Saite bricht klanglich ein. Die Umwicklung geht kaputt und dadurch treten die vorher genannten Effekte ein. Das habe ich so bisher bei keiner Saite erlebt. Natürlich variiert das auch mit dem Spielverhalten.
Die Warchalsaiten sind schön, aber nach oben schnüren sie bei meinem Instrument ein wenig zu und der Ton klingt ein wenig erzwungen.
Nun bin ich mehr als glücklich mit den Peter Infeld Saiten. Sie erzeugen einen vollen Ton mit ausreichender Brillianz bis in die höchsten Lagen. In meinem Quartett komme ich absolut problemlos durch, der Klang direkt am Ohr ist schön, entwickelt sich aber noch einmal wenn man ein paar Schritte entfernt ist. Ich ernte immer wieder verwunderte Blicke, dass die Geige trotz ihrer Barocken Decke so kräftig ist, die Saiten scheinen sie wirklich unglaublich gut in Resonanz zu versetzten, ohne dabei einen starken Wolf zu erzeugen. Wobei man dazusagen muss, dass der Basbalken nicht mehr der, der barocken Einrichtung ist, die Spannung auf der Decke also etwas höher als bei anderen barocken Geigen ist. Die Ansprache ist wirklich sehr gut und bisher zeigen die Saiten keine großen Ermüdungserscheinungen. Als E-Saite spiele ich die dicke Variante der Vision Solo (ohne Titanium). Die PI spiele ich als Medium, eine der weiteren schönen Eigenschaften ist das Nachklingen. Bogengeräusche sind bei der Saite auch kein großes Problem.
Die Hohe Saitenspannung scheint die Geige, entgegen den Aussagen des Geigenbauers, nicht zu benötigen. Es langt, wenn die E-Saite etwas stärker ist.
Evah Pirazzi hatte ich drei Tage auf der Geige, sie scheinen das Instrument aber einfach nur schreien zu lassen und der schöne Klang verliert sich ein wenig.
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