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Unterschiede Geige

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thalia Profilseite von thalia, 27.09.2020, 21:30:13
Unterschiede Geige
Guten Abend zusammen,
ich lese immer mal wieder mit und mich würde interessieren, wie Ihr eine Fabrikgeige von einer handgefertigten unterscheiden könnt. Woran sieht man das? Wie kann man die Herkunft erkennen? Ich finde das so spannend, aber auch extrem schwierig.

Also falls jemand versuchen könnte, mir ein bisschen etwas zu erklären fände ich das echt super.

Viele Grüße
thalia
Buratino Profilseite von Buratino, 02.10.2020, 18:39:13

Liebe Thalia, ich habe vor 5 Jahren angefangen Violine zu spielen. Ich bin kein Profi und kann eine gute Fabrikgeige von einer handgemachten Geige bestimmt nicht unterscheiden. Aber warum sollte man es tut? Was mir wichtig bei meinem Kauf war, eine gute Beratung. Diese habe ich vom Geigenbauer bekommen und gemeinsam haben wir mit meinen "Gekdbeutel" ;-) entschieden was es werden soll. Ich spiele nun eine Geige, wo der Körper in einer Fanbrik hergestellt wurde, der Rest und die Einstellungen beim Geigenbauer. Ich bin sehr zufrieden und spiele sehr gern auf meiner Mischgeige ;-)

Liebe Grüße Sven  

 

 

 

thalia Profilseite von thalia, 03.10.2020, 12:43:04
Lieber Buratino,

ich auch nicht. Aber Du hast schon Recht. Ein guter Geigenbauer ist auf jeden Fall Gold wert. Ich habe sogar die kleinen Geigen immer hingebracht. Ein bisschen am Griffbrett was geändert und dort etwas gerichtet und schon klingt sie besser.
Neuester Beitrag Fidi Profilseite von Fidi, 19.11.2020, 20:15:51

 

 

Ich glaube, das kann man als Laie vor allem über den Namen (Namen rausfinden und dann recherchieren). Bei den Geigenbauern dürfte es teilweise erkennbar sein, teilweise einfach auch Wissen über vor allem ältere Manufakturen.

 

Letztendlich muss eine sogenannte "Fabrikgeige" für dich persönlich nicht schlechter sein als eine "Meistergeige", die ein Geigenbauer komplett in Eigenarbeit hergestellt hat.

 

Ich würde außerhalb von reinem Interesse nichts auf diese Bezeichnungen geben und einfach nach Gehör entscheiden (und, wenn du Wert darauf legst, Aussehen).

Eine Geige, die der Geigenbauer als "minderwertig" oder "einfaches Schülerinstrument" ansieht, kann für dich vom Klang her die Traumgeige sein! Lasse dich also von so etwas nicht verwirren! Beim Geigenbauer spielen immer auch Faktoren wie saubere Ausführung des Handwerks etc. eine Rolle, die für dich komplett unwichtig sein können. Bei mir hat ein Geigenbauer kürzlich moniert, dass die Maserung des Holzes am Halsansatz die Richtung wechselt. Höh, da schaue ich ja nie drauf. Meinte er, "vielleicht mache ich das bei der Reparatur gleich mit", weil ihn das wurmte. f Mich hätte das wirklich nicht gestört...

 

 

Leider wird im Bereich Geige oft sehr viel Wert auf Namen, Marken, Hersteller - also überspitzt gesagt Wörter gelegt. Immer wieder kommt der Stradivarivergleich (die teuerste Geige der Welt ist meines Wissen nicht mal eine Stradivari). Und natürlich sind solche Instrumente WEIT außer Reichweite der meisten Spieler. Selbst sogenannte Fortgeschritteneninstrumente (nicht Profi) im Bereich von 6000 € sind doch weit außer Reichweite der meisten Spieler.  Und alles unter ca. 2000 € wird als "Schülergeige" tituliert. Das klingt immer so nach "so richtig gute Musik kann man damit nicht machen". Dabei sind sehr viele Hobbyspieler mit ihren Geigen im Werte von unter 2000 € super zufrieden und möchten gar nicht "upgraden". Und wenn man nicht immer den Wert und den großen Namen ansprechen würden, kämen die meisten nie auf die Idee, ein neues Instrument zu kaufen. 
Ich weiß von mindestens einer Jugendlichen, die einen Jugend Musiziert-Wettbewerb mit einer Geige von Violinproject, ich meine sogar im Werte von unter 1000 €, gewann und diese Geige sehr liebte. 

 

Wir sollten vielleicht in diesem Bereich von den Namen und Geldwerten wegkommen und mehr zur Wertschätzung des eigenen Instruments gehen. Auch beim Geigenkauf: Klang und ggf. Farbe, falls wichtig, und  Spielbarkeit sollten über den Kauf entscheiden und nicht, wer die Geige wo wann hergestellt hat (außer, man legt wert darauf, eine nagelneue oder im Gegenteil eine alte Geige zu beistzen, weil man damit bestimmte Gefühle verbindet).

 

Vergiss diese ganzen abwertenden Begriffe wie Fabrikgeige, Chinageige, Schülergeige (wird manchmal abwertend benutzt). Eine "Schülergeige" kann für einen Laien viel besser klingen, geeigneter sein als eine (oft laute) "Orchester-" oder "Solistengeige". Ich habe kürzlich ein Video gesehen, in dem ein Geigenbauer eine Billigstgeige kaufte und für das Video etwas verbesserte. Und dann verglich er sie mit einer 1500 $ teuren Geige. Für meine Ohren klang die in dem Video schlechter als die billige...

 

LG von

Fidi 

 

 

 

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