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Hallo miteinander,
ich bin von Beruf Harfenbauer, und soll für einen Freund die Geigen seines Vaters verkaufen, den Harfenmarkt kenne och perfekt, wollte aber einen Rat von Leuten, die mehr davon verstehen. Zwei Geigen sind echt nicht gut, aber eine klkingt sehr gut, voll warm und frei. Zettel ist mit der Aufschrift Claude Pierray allerdings 1897... also wohl eine Kopie von irgendjemand. Der Markt schein mir gesättigt, oder? Was macht man da - ebay? eine Fotos s. Link unten. Gibt es Meinungen über den Marktwert eines solchen Instruments? Danke !! Klaus
https://www.dropbox.com/sh/j0jq6sa8mgtwe7g/AABr5HnP0iSiJYloXpiKKGq6a?dl=0
Ja, danke für die Antwort, ein Geigenbauer hats schon angeschaut, und meinte, für 80,- Euro würden sie sowas ankaufen, und dann als Leihinstrument nehmen.
sonderlich interessiert war er nicht, obwohl die Geige einen schönen Klang hat.
Ist der Markt derart überschwemmt?
Kommission - das hat er nicht angeboten, der Laden war ja auch recht voll mit Instrumenten...
bei Amati war ich auf einem Schätztag, die habens ähnlich gesehen, wie findet ihr die ?
Gruß! Klaus
was setzt man da an ? 80,- 100,- 150,- ? mehr? (die Bögen sind nix, denke ich, ausgeleiert, halbe Haarpracht, kein Silber, kein Stempel, ) sehr hübsch ist sie ja nicht, mit dem etwas zu rot geratenen Lack...
Zur ungefähren Orientierung, beim Geigenbauer - bei Privatverkauf sollte man mit 50-60% kalkulieren: Mit gefälligem, mehrheitsfähigem Klang bis in die höheren Lagen, hübscher Maserung und geschmackvoller Lackierung, technisch einwandfrei und in gutem kosmetischem Zustand liegen solche meist böhmische Manufakturinstrumenten bei maximal €3,5k - da muß es sich aber dann schon um eine echte Rakete handeln, für recht fortgeschrittenen Gebrauch der sich z.B. auch als Backup für einen professionellen Orchestermusiker oder lehrerseitig für den Unterricht, bzw. einen fortgeschrittenen minderprivilegierten Schüler notfalls bis ans Konservatorium tragen kann. Bei gröberen kosmetischen Abschlägen sind wir sehr rasch in der Gegend von 1-1,5k herunter, auch wenn keine Reparaturen vonnöten sind - immer noch sehr gute Spieleigenschaften vorausgesetzt. Man muß immer den Vergleich halten mit recht ordentlichen gesunden neuen Manufakturgeigen, die schon ab einer Dimension von ca. 600 (China) bis 1200 (Deutschland) zu haben sind, und wo auch immer wieder mal Sonnragsmodell dabei sind...
Ein Aschenputtel wie Du es beschreibst wäre mir selbst bis maximal €500 wert, wenn Klang und Spielbarkeit gut im Rennen liegen. Bei klanglichen Faktoren die die Äußerlichkeiten in den Hintergrund treten lassen vielleicht auch ein wenig mehr, aber auch mit weil ich vieles selbst erledigen kann wenn es sich nicht um strukturelle Schäden handelt. Aber - um dieses Geld muß man auch erst mal jemanden finden für den sie ins Beuteschema paßt, und das kann ein wenig dauern.
Wenn Du die rasch und unkompliziert "Hauptsache weg" haben willst wird's unter Umständen bitter. Und ehrlich gesagt sind die Dinger häufig wirklich nicht mehr wert als ein neuer Satz höherpreisiger Saiten (+/-100), und nicht selten nicht mal das... Schwierig zu sagen, wenn man das Instrument nicht anspielen kann.
1887... leider...
s.Bild unten
wohnt denn einer der Anwesenden in der Nähe von Nürnberg?
dann tät ich mal vorbeifahren, mit einem halben Dutzend Geigen und dieser.
Das kommt ein wenig darauf an was unter "Nähe Nürnberg" zu verstehen ist. Für meinen Geschmack bin ich als Oberösterreicher sowieso schon raus aus dem Radius. Es sei denn, jemand aus dem wunderschönen Bayern hätte mal Lust auf ein ordentliches Bier... ;-D (duck...)
Jetzt habe ich lange überlegt, ob ich etwas schreibe ;-) Und traue mich dann doch (auf die Gefahr hin, als verrückt bezeichnet zu werden). Ich hatte auch noch eine "no-name" Geige da und nachdem der Markt nun übersättigt ist und ich wirklich keine Hoffnung mehr hatte, sie zu einem guten Preis zu verkaufen, habe ich sie dann tatsächlich verschenkt. Über eine regionale Verkaufsgruppe in Facebook habe ich sie inseriert, mit den ungefähren Worten, dass ich gern einen Schüler oder erwachsenen Anfänger unterstützen möchte, es sich um eine wirklich einfache Geige handelt etc. Die (seriöse) Resonanz war unerwartet groß und letztendlich habe ich sie einer jungen Schülerin geschenkt, die vor Freude gar nicht mehr wusste, wie ihr geschieht (da selbst die Miete für ein Leihinstrument zu viel gewesen wäre, aber der Musikunterricht gefördert wird). Sicherlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ein gutes Instrument für den Anfang sehr wichtig ist und diese Argumentation unterstütze ich weiterhin uneingeschränkt, aber in diesem Fall war es klar, dass so eine einfache Geige doch sehr viel bewegen kann - denn nur so wurde es möglich, die Tür zur Musik zu öffnen. Lange Rede, kurzer Sinn: Sollte ich jemals wieder eine einfache Geige "zu viel" haben, die sich nicht mit einem guten Gewinn (und da rechne ich die Zeiten für Gutachten beim Geigenbauer, Inserieren, Suchen etc. mit ein) veräußern lässt, würde ich sie wieder an Musikhungrige verschenken. Vielleicht ist das auch für jemanden eine Option, wenn es sich um Instrumente handelt, die man nur zu einem Preis von unter 100 € verkaufen würde. Und nein - ich gehöre nicht zu den Menschen, die immer und überall spenden oder zu viel Charity-Blut in sich haben ;-)
Danke, @Nuuska :-)
Oder über die Musikschule, sofern ein Geigenlehrer meint es ist etwas ordentliches wird sich auch ein Schüler (bzw seine Eltern) dafür interessieren... Und manche Geigenlehrer sind auch ganz fit was kleinere Reparaturen und Setup angeht.
Vielen Dank für Eure Gedanken,
es ist so gekommen: die Geige ging heute an ein syrisches Mädchen, das schon Geige spielte,
und wieder mit Unterricht beginnen möchte in Deutschland.
eigentlich war's nur der irreführende gute Name auf dem Zettel in der Geige
was mich zögern liess.
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