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Jelena88 Profilseite von Jelena88, 01.07.2018, 22:27:04
Kolophonium wechseln
Hallöchen :))
Ich möchte mein kolophonium wechseln ,da meines sehr alt und obendrauf noch zerbrochen ist. Benutzt habe ich ein Kolophonium der Marke Gewa für 2.90€. Vor ein paar Tagen hab ich mir nun das piastro goldflex zugelegt. Nun weiß ich, dass sich Lärchenharz nicht mit dem anderer Hölzer verträgt,kann aber nirgendwo herausfinden,welche Harzsorten bei den jeweiligen Kolophonien verwendet werden :/ Kann mir da jemand weiter helfen? Liebe Grüße
Vetti Profilseite von Vetti, 01.07.2018, 23:19:23

Hallo Jelena! 

 

Bei mir im gemieteten Set war auch das Gewa Kolophonium mit bei, welches ich auch recht lang noch benutzt habe. Vor einiger Zeit habe ich auf das Amato Gold gewechselt ohne irgendwelche Probleme und ohne das Bogenhaar vorher auszuwaschen oder so. Ich habe das alte Kolophonium so gut wie möglich "abgespielt" und das Bogenhaar mit einem trockenen Lappen mehrmals etwas abgewischt, bevor ich das neue Kolophonium aufgetragen habe. 

 

Wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du ja die Hersteller vielleicht kurz anmailen? 

 

LG,

Vetti

PeterK00 Profilseite von PeterK00, 02.07.2018, 20:36:27
Hallo! Du beziehst dich hier wahrscheinlich auf diesen Artikel: http://www.gerbeth.at/Fachartikel_Kolophonium.htm Meiner Meinung nach kannst du ohne Bedenken dein Kolophonium wechseln - von dieser "Verseifungsgeschichte" liest man ja online des öfteren, aber in der Realität tritt dieser Effekt bei einem einmaligem Kolophoniumwechsel sicherlich nicht auf. Ich will jetzt nicht ausschließen, dass - wenn man täglich ein neues Kolophonium verwendet -irgendwann diese Verseifung auftritt, aber wenn du ein einziges Mal das Kolophonium wechselst, brauchst du dir da keine Gedanken machen. Nur mal so aus Interesse in die Runde gefragt: Hat jemand von euch diesen Verseifungseffekt jemals in der Realität bei eurem Bogen gehabt, bzw. habt ihr das mal bei jemand anderem mitgekriegt?
Nuuska Profilseite von Nuuska, 02.07.2018, 22:17:41
Wenn es nicht konkret angegeben ist sollte es "normales" Kolofonium sein, denke ich. Lärche ist mehr so ein Minderheitenprodukt für Allergiker. Die Marke "Larica" gehört da sicher dazu. Heißt ja auch so. Genauso wenn "antiallergic" o. ä. angegeben wird. Wenn nichts konkretes in diese Richtung draufsteht bist Du eher auf der sicheren Seite.

 

Jelena88 Profilseite von Jelena88, 03.07.2018, 16:01:25

Vielen Dank für eure Antworten, jetzt bin ich erstmal beruhigt ! :)

Nuuska Profilseite von Nuuska, 04.07.2018, 06:04:58
"... von dieser "Verseifungsgeschichte" liest man ja online des öfteren, aber in der Realität tritt dieser Effekt bei einem einmaligem Kolophoniumwechsel sicherlich nicht auf. Ich will jetzt nicht ausschließen, dass - wenn man täglich ein neues Kolophonium verwendet -irgendwann diese Verseifung auftritt, aber wenn du ein einziges Mal das Kolophonium wechselst, brauchst du dir da keine Gedanken machen. " - Das halte ich für einen gewagten Rat. Chemische Reaktionen finden in der Regel nicht erst durch ihre wiederholte Provokation statt. Und wenn es denn dann so ist sind die Bogenhaare eben unrettbar hinüber. Bloß, wie gesagt, Kolofonium aus Lärche ist üblicherweise gesondert ausgezeichnet und insgesamt eher die Ausnahme.
Bavarica Profilseite von Bavarica, 04.07.2018, 09:26:24

Mich würden ja konkrete Erfahrungsberichte hinsichtlich der Lärchen-Pinien-Verseifungsgeschichte interessieren, denn letztlich bezieht sich jeder immer nur auf eine einzige (bereits verlinkte) Quelle, während man sonst nirgendwo, auch im englischsprachigen Raum, gar nichts dazu findet. Bei der Menge an Menschen, die weltweit Streichinstrumente spielen und mal dieses, mal jenes Kolophonium verwenden, müsste sich das doch irgendwie rumgesprochen haben und auch die Hersteller dazu veranlasst haben, zumindest das verwendete Grundharz zu kennzeichnen.

Das lärchenbasierte Larica z.B. ist sehr beliebt, da es nach der alten Liebenzeller-Rezeptur hergestellt wird. Gibt es also Larica-Nutzer, die zwischendurch beispielsweise mal Bernardel oder ein anderes Pinien-Kolophonium verwendet haben und anschließend Verseifung beklagen mussten? Ich habe einen neubehaarten Bogen mal vorkolophoniert zurückerhalten haben, ohne zu wissen, was genau da jetzt drauf ist - der Bogenbauer scheint diesbezüglich keine Kontraindikationen zu befürchten, ebensowenig die Händler, die vorkolophonierte Bögen versenden oder verleihen. Scheinen hier also  nicht "Mythos Kolophonium" und offenbar erprobte Praxis auseinanderzugehen?

sofie Profilseite von sofie, 04.07.2018, 21:28:25
Ich habe als Kind und auch noch als Teenager das Kolophonium munter gemischt verwendet und hatte nie Probleme. Zeitweise habe ich Liebenzeller Zinn I mit Pirastro oliv oder so gemischt... Vielleicht hatte ich Glück. Ich weiß es nicht. Inzwischen bin ich nicht mehr ganz so sorglos und nehme immer die gleiche Sorte für meinen Bogen und mische lediglich weich und hart. Bei meinen Schülern kommt es öfters mal vor, dass Sie kein Kolophonium dabei haben, der Bogen es aber dringend nötig hätte. In diesem Fall mache ich ihnen meines drauf. Das ist praktisch immer eine andere Sorte, da keiner meiner Schüler diese Sorte spielt. Bis jetzt hat es auch nicht geschadet.
Ich könnte mir vorstellen, dass es vor allem kritisch wird, wenn eigentlich noch ausreichend Kolophonium auf dem Bogen ist und man dann eine andere Sorte drüber macht. Wenn es abgespielt ist, ist es meiner Erfahrung nach unkritisch.
Nuuska Profilseite von Nuuska, 07.07.2018, 16:15:17
Lower gerade einen Bogen hätte der neu behaart gehört (und vielleicht such noch abgespielte Saiten) möge sich doch zum heroischen Selbstversuch bequemen. Ich bin gespannt auf den Erfahrungsbericht!

 

Jelena88 Profilseite von Jelena88, 13.07.2018, 21:21:45
Erster Zwischenbericht: nichts verseift.
Morgen spiel ich mal länger als 10 min. und guck mal ,wie sich der ton entwickelt.
Neuester Beitrag Nuuska Profilseite von Nuuska, 24.07.2018, 07:27:56
Nur zur Sicherheit: es wurde hier von Gewa auf Pirastro Goldflex gewechselt - beides keine expliziten Lärchenprodukte, und alles andere darf ja munter gemischt werden...

 

Bratsche_13 Profilseite von Bratsche_13, 23.07.2018, 18:24:06

Hallo,

auf der Pirastro-Website (https://www.pirastro.de/public_pirastro/pages/de/Kolophonium/) ist Folgendes zu lesen:

"Gewinnung
Das Naturharz wird auch heute wie zu allen Zeiten durch Anritzen des Stamms der Kiefer, Tanne und Fichte im Frühjahr und dem Ernten des Harzes im Herbst gewonnen. Aus diesem Rohstoff, einer balsamartigen Masse, wird durch Destillation Terpentinöl gewonnen. Die verbleibenden Rückstände – Harz, Säuren und Wasser – werden in offenen Kesseln bis zur Verdunstung des Wassers erhitzt. Verunreinigungen setzen sich dabei am Boden ab, sodass das reine Harz abgeschöpft werden kann."

Bei Pirastro ist's also weder Pinie noch Lärche.
Als ich mal per E-Mail explizit nachgefragt habe, wurde mir gesagt, dass nur einheimisches Harz verwendet würde.
 

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