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Carbonbögen - Müsing oder CodaBow

> Neu bezogener Bogen klingt kratzig

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Zugeordnete Kategorien: Bogen

Tigerente Profilseite von Tigerente, 15.04.2018, 22:05:51
Carbonbögen - Müsing oder CodaBow

Hallo ihr Lieben, 1
 
ich bin derzeit auf Bogensuche und nachdem ich verschiedene Holzbögen (Budget max. 500 Euro)
ausprobiert habe und bei keinem davon so richtige Begeisterung aufkommen wollte, dachte ich mir, ich gebe Carbon doch mal eine Chance. (Eigentlich wollte ich ja lieber Holz…)
Also fing ich an zu googlen und hab dann relativ spontan 2 Carbonverteter ihrer Art bestellt, einmal den CodaBow Diamond NX (dieser scheint insbesondere in den USA sowie in England sehr beliebt zu sein) und eben den Müsing C2, den „Arcus“-Einsteigerbogen. Diese Müsing-Bögen scheinen relativ neu auf dem Markt zu sein (seit 2017?) und man findet fast keine Infos oder Rezensionen darüber.
Nun habe ich noch nie einen „richtigen“ Arcusbogen in der Hand gehabt und kann somit auch keine Vergleiche ziehen, aber vielleicht gibt es ja hier im Forum den ein oder anderen der die Müsing-Einsteigerbögen schon kennengelernt hat und etwas berichten kann?  
 
Beste Grüße, Tigerente 1
 

Bavarica Profilseite von Bavarica, 16.04.2018, 08:57:44

Zu Arcus-Bögen generell findest Du über die Suchfunktion etliche interessante Beiträge.

Die C-Serie scheint tatsächlich neu entwickelt zu sein. Im Arcus-Produktkatalog ist sie unter den Sondermodellen und früheren Serien gelistet, als eigens entwickelt für Schüler und Studenten. Sehr interessant, ich bin gespannt, wie der C2 (auf der Arcus-Seite sind erst C3 bzw. C4 geführt. Unabhängig von der Serie, je höher die Nummer bei Arcus-Bögen, desto höher die Qualität und auch der Preis) bei Dir abschneidet.

Eine Rezension der C-Serie gibts hier: https://www.youtube.com/watch?v=isR5vmAsi4E

 

Ich selber habe einen Codabow Diamond NX - ein recht weicher Bogen, mit dem ich einigermaßen zufrieden bin. Trotzdem möchte ich mittelfristig auf einen Arcus aufrüsten und dazu, wenn es soweit ist, wahrscheinlich die P, M, und S Serie im niedrigen vierstelligen Bereich, also etwa Stufe 4, vergleichen. Mich reizt das niedrige Gewicht der Bögen, denen trotzdem hervorragende Spieleigenschaften, "Straßenlage" und Klang attestiert werden. Mit 55g sind die C-Bögen jetzt nicht die leichtesten Arcus-Bögen, aber doch schon deutlich leichter als der NX, der mit 61g eher Standardgewicht hat. Es wäre fast noch spannender zu sehen, wie der C2 im Vergleich zu den "besseren" Codabow Diamonds (z.B. GX). 

Viel Spaß beim Testen!

Schweizerin Profilseite von Schweizerin, 18.04.2018, 20:57:36

Guten Abend

ich suchte lange nach einem neuen Holzbogen, bin aber dann überraschenderweise bei Carbonbogen "gelandet"

Nun  besitze  ich sogar 2 verschiedene Carbonbogen : den  Arcus S6 und Codabow Diamonds GX .

Den Arcus liebe ich sehr, er ist so leicht zu führen, er reagiert direkt,  sehr genau  und schnell, bleibt exakt in der Spur, ohne Aufwand und der Klang ist trotzdem voll . Mit meiner Bogenhaltung und Führung konnte ich mit ihm noch Fortschritte erzielen.

Das geringe Gewicht empfinde ich sehr komfortabel bei langen Proben und Konzerten. Dieser Bogen kommt bei mir am Meisten  zum Einsatz, egal ob für Barock, Klassik, Romantik oder Modern.

Der Codabow Diamonds GX ist vom Gewicht, Klang und.Verhalten meinem Holzbogen sehr ähnlich. Es ist unglaublich, wie schnell und exakt er schnelle Passagen artikuliert und meistert. Im Vergleich zum Holzbogen und Arcus  passt er mir aber trotzdem von der Gewichtsverteilung nicht ganz so gut und er liegt in meiner Hand nicht ganz bequem.

Er dient mir aber als guter Ersatzbogen.

Grüsse aus der Schweiz

 

 

Tigerente Profilseite von Tigerente, 19.04.2018, 20:49:22

Nun möchte ich doch noch eine Rückmeldung geben:

 

Nachdem ich beide Bögen getestet habe, vorhin dann auch mit meiner Lehrerin im Unterricht, ist das klare Fazit leider, dass beide Bögen wieder zurückgehen.

Der Codabow macht vom Spielgefühl her keinen wirklichen Unterschied zu meinem No-Name-Holzbogen, nur schneidet er klanglich schlechter ab. Ich finde ihn okay, aber mehr auch nicht.

Der Müsing ist sehr angenehm zu spielen, insbesondere natürlich durch das geringe Gewicht. Was das angeht gefällt er mir wirklich sehr gut. Aber auch er kann klanglich nicht überzeugen, zudem produziert er ein sehr deutliches Rauschen beim Streichen. Sehr schade, aber wohl nicht zu ändern.

Ich werde jetzt wohl doch erstmal bei meinem Bogen bleiben.

 

Beste Grüße

Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 30.05.2018, 14:18:47

Hallo,

auch auf der Suche nach einem neuen Bogen, habe ich gerade drei Arcus und einen Müsing Bogen zur Probe. M4, C4, P4 und Müsing C4

Alle Bögen spielen sich sehr leicht, der Müsing Bögen liegt für mich am besten in der Hand, verzeiht auch mal einen Bogenarmfehler... vom Klang hat der P4 besser gefallen, je länger ich dem spiele, um so besser komme ich mit dem klar. Auf meiner "Böhmen" Geige erzeugt der einen zwar nicht zu lauten aber edlen, warmen, klaren, obertonreichen Ton, auf dem "Stradivari" Modell, die eher hell klingt, wird der Ton auch etwas wärmer aber trotzdem klar.

Nun habe ich noch um Probespiel des P5 und Müsing C5 gebeten, bin gespannt, ob die noch besser abschneiden.

Besser als mein Holz "Erbstück" sind die Bögen auf jeden Fall.

 

Die Modelle erzeugen alle einen unterschiedlichen Ton, lassen sich alle anders spielen. Ich denke, da ist für Jeden etwas zu finden. Und von der Optik machen die auch etwas her, finde ich.

 

Einen Holzbogen besserer Qualität (um 1000€) habe ich auch zur Probe, besser schneidet dieser aber auch nicht ab.

 

Es bleibt spannend....

 

Sonnige Grüße!

Tigerente Profilseite von Tigerente, 16.08.2020, 07:49:18

Gutem Morgen,

 

nun ist es schon fast 2,5 Jahre her, dass ich dieses Thema gestartet habe, und ich möchte mal updaten.

Also, mittlerweile habe ich mir eine neue Geige zugelegt, eine feine alte Lady mit tollem Klang aus einem Musikernachlass, ein echter Glücksgriff für mich.

Nur das Thema Bogen ist immernoch bzw. wieder aktuell.

Nachdem ich jetzt einige Bögen getestet habe in den letzten Wochen (Arcus/Müsing, Götz&Leicht, Codabow, aber auch Holz) stehen jetzt im Prinzip 2 Kandidaten in der Endrunde:

Der eckige Arcus P5 und der Codabow Diamond GX. Beide haben so ihre Vor- und Nachteile.

Der Arcus ist so angenehm leicht, er klingt gut, ein toller Bogen. Allerdings nicht gerade billig und ich bin nicht so ganz sicher, ob ich so richtig supergut mit ihm klarkomme. Habe hier und da doch noch ein paar Probleme mit der Bogenführung, bzw. Stabilität. Vielleicht muss ich mich aber einfach nur etwas länger an den gewöhnen?

Der Coda klingt auch echt gut, ist durchschnittlich schwer und bietet mir dadurch gefühlt irgendwie mehr Stabilität. Zudem kostet er nur halb soviel wie der P5. Allerdings liegt er mir nicht sehr bequem in der Hand, der Frosch hat so eine unangenehme Kante, die am Daumen drückt. Und so schön leicht wie der P5 ist er eben auch nicht.

Bin total hin- und hergerissen momentan und mir bleibt nicht mehr viel Zeit bis ich mich entscheiden muss.

Am Liebsten würde ich beide behalten, aber das übersteigt mein Budget dann doch ziemlich deutlich... ;)

Irgendwelche Ratschläge?

 

Schönen Sonntag wünsche ich!

 

P.S.: @Wollmaus: Falls du hier noch liest, was ist es denn eigentlich bei dir geworden?

 

 

Wollmaus Profilseite von Wollmaus, 16.08.2020, 10:09:06

Hallo liebe Tiergerente :-)

 

ja bin noch hier und lese fleißig mit. Schön, von Dir zu lesen!

Bezüglich der Bögen bin ich von den Arcus Bögen überzeugt. Ich hatte ja schon mal einen, den habe ich mit einer Geige verkauft. Nun habe ich auch eine neue, tolle Geige und habe mich wieder für einen Arcus entschieden. Allerdins diesmal ein neueres Modell der T4. Bei der Auswahl dirket von Arcus waren ein 2x C5oktonal und rund, P5, T4 und T5. Für die neue Geige passte der T4 am besten.  

Ich mag den klaren Klag der Bögen ohne störende Geräusche und das leichte Gewicht - was etwas gewöhnungbedürftig ist, aber nach ein paar Tagen war alles normal. Einige Dinge gehen viel leichter mit dem Arcus im Gegensatz zu einem anderen Carbonbogen, der reagiert schneller. Außerdem habe ich das Gefühl, er "absorbiert" nichts vom KLang. Im Vergleich zum Holzbogen kommen die Obertöne schöner zur Geltung - wenn man das so schreiebn kann? Alles in Allem hat's mich überzeugt.

 

Viele liebe Grüße :-)

Tigerente Profilseite von Tigerente, 02.09.2020, 17:25:50

Dank dir Wollmaus für deinen Erfahrungsbericht! :)

 

Mittlerweile habe ich mich für den Arcus entschieden und bin nun doch sehr zufrieden.

Jetzt bin ich beim Thema Kolophonium. Es heißt ja, man solle für die Arcus-Bögen ein hartes Kolophonium verwenden, beispielsweise eben das Arcus / Melos.

Bisher besitze ich nur mittlere bis weiche Sorten, mein Favorit zu meinem Holzbogen war das Oliv/Evah, also besonders weich und klebrig mit schön viel "Grip". ;)

Dieses wird wohl nicht das richtige sein für den neuen Arcus-Bogen, daher muss jetzt ein neues her.

Hier also meine Frage an die "Arcus-Nutzer": welches Kolophonium benutzt ihr, bzw. würdet ihr mir empfehlen?

 

 

Tigerente Profilseite von Tigerente, 02.09.2020, 19:25:43

P.S.: Hatte ich vorhin vergessen: Wie ist das eigentlich mit einem harten Kolophonium im Winter? Benutzt man dann doch eher ein weicheres?

 

Beste Grüße :)

Schweizerin Profilseite von Schweizerin, 04.09.2020, 14:11:26

Hallo

ich spiele die Geige und die Bratsche nur noch mit den Arcus Bogen und verwende nach wie vor nur das Kolophonium, das zu den Saiten passt und den Klang erzeugt, den ich schön finde. Bei mir ist es das Evah Pirazzi gold.

Die Bogenhaare sind ja identisch mit den klassischen Bogen.  

Ich brauche aber sicher 90% weniger Kolophonium als mit den Holzbogen. Man braucht ja viel weniger Druck um den Klang zu erzeugen und somit entsteht auch weniger Reibung.

Meine Arcus Bogen "greifen " sehr gut, bleiben schön in der Spur und der Klang ist auch ausgeglichen, ohne dauernd  kolophonieren zu müssen. . Da kommt es sicher auch drauf an, wie sich der Bogen verhält, welche Qualität er hat usw...........

Kolophonium:  Weich oder hart, das habe ich auch ausprobiert, ich bleibe bei eher hart und hatte nie Schwierigkeiten.

Denke aber, es kommt vorallem auf das Instrument  und die Saiten an, ob man da dieses Feinheiten anwenden will oder muss!

Grüsse aus dem sonnigen Süden

 

Tigerente Profilseite von Tigerente, 05.09.2020, 19:03:04

Hallo Schweizerin,

danke für dein Feedback!

Okay, also dann ist es wohl auch bei den Arcus-Bögen einfach Geschmackssache welches Kolophonium man benutzt. Dann werde ich vielleicht einfach mal ein wenig rumprobieren. :)

Also, ich dachte, das Evah Pirazzi Gold Kolophonium ist ein ganz besonders weiches? Zumindest gemäß der Tabelle auf der Pirastro-Seite.

Beste Grüße

 

Nuuska Profilseite von Nuuska, 05.09.2020, 23:02:42
Wie verhindert ihr beim Ausprobieren, daß sich alte Kolophoniumreste mit dem neuen Kolophonium mischen? Ich hatte bei meinen eigenen Testreihen die Haare mit einem groben Mikrofasertuch "ausgebürstet", eine Grundreinigung der Haare mit Alkohol schien mir immer übertrieben und auch zu wenig effektiv, aber ich glaube ein nicht unwesentliche Anteil bleibt trotzdem in den Haaren...

 

Bei meinen Holzbögen (von steif bis weich und von kräftig bis fein - ich neige zur Akkumulation...), egal ob Geige oder Bratsche, bleibe ich immer bei Allround-Typen wie Guillaume oder Jade l'opera. Wieso sollte man für einen Arcus (oder Carbonbögen allgemein?) etwas härteres brauchen? Und, wenn der Bogen weniger Gewicht hat, wäre dann nicht eher etwas weicheres, klebrigeres logischer? (Nur so eine Überlegung, selbst bin ich ja mit den Arcus ja nie so hundertprozentig warm geworden, wahrscheinlich habe ich sie einfach nie so recht verstanden...?)
Neuester Beitrag Tigerente Profilseite von Tigerente, 06.09.2020, 08:24:11

Hallo Nuuska,

auch dir danke für deine Antwort!

Also, irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass für die Arcus-Bögen ein hartes Kolophonium empfohlen wird....

Vielleicht entspringt das aber auch einfach meiner blühenden Phantasie oder so.... ;)

Zumindest steht was dazu auf der Seite der Müsing-Bögen, bei Arcus selbst hab ich da allerdings nix gefunden:

https://www.muesing.eu/serviceundpflege/

 

Dass man bei einem leichten Bogen ein eher weiches Kolophnium nehmen sollte glaube ich allerdings nicht von der Logik her, ich denke nicht, dass das vom Gewicht abhängt.... Ich denke es kommt eher auf das Anspracheverhalten des Bogens an?

 

Also, was das Mischen von Kolophonium angeht, ich mache da gar nix, ehrlich gesagt. Ich warte, bis wieder welches gebraucht wird und nehme dann einfach die neue Sorte. Ich hatte gedacht, man solle nur bei Lärche mit anderen Sorten vorsichtig sein? Ich hatte noch nie ein Lärchen-Kolophonium, daher hab ich mir da nie Gedanken gemacht...

Schönen Sonntag noch

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