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Ich habe bis zum Beginn des Geigenstudiums mit Stütze gespielt, ab dem 2.Semester dann, durch meine Professorin zum Versuch "gezwungen" bis heute immer ohne.
Der Artikel von Harald beschreibt ganz gut, worum es dabei geht. Das Kinn muss leicht auf dem Kinnhalter ruhen (ohne Kinnhalter geht es m.E. nicht), die linke Schulter muss locker sein (Luft zwischen Schulter und Geige!), die Geige ruht auf dem Schlüsselbein, und die Geige wird durch die linke Hand am Herunterfallen gehindert. Die Geige selbst liegt nicht auf der Schulter sondern auf dem Schlüsselbein(!), evtl. mit Tuch o.ä. dazwischen (ich brauche keins).
Logischerweise funktioniert das nur, wenn man, wie ich, einen recht kurzen Hals hat.
Es hat viele Vorteile, zum Beispiel ist man der Geige einfach näher, dadurch dass sie direkt auf dem Schlüsselbein liegt, ist es insgesamt lauter, weil die Knochen tatsächlich mit in Schwingung versetzt werden. Man muss außerdem links sehr viel bewusster greifen, und der wichtigste Vorteil ist, dass man Schulter und Kinn nicht dauerhaft gegeneinander drücken muss (wie beim Spiel mit Stütze, jedenfalls leicht) und damit prinzipiell, wenn man es gut beherrscht, entspannter spielt als mit Stütze.
Ich habe allerdings mehrere Monate gebraucht, bis die Umstellung gut funktioniert hat. Und bis heute muss ich bei langem Spiel sehr bewusst die Schulter entspannen und das Hochziehen verhindern.
Die meisten Geiger spielen tatsächlich mit Stütze, aber viele auch ohne, z.B. Anne-Sophie Mutter, die grundsätzlich schulterfrei spielt und ihre Lord Dunn Raven Stradivari direkt auf der Haut spürt, das ist schon ein besonderes Gefühl beim Spielen.
Ich spiele mit Schulterstütze, weil die Geige so besser zwischen Schulter und Kinn liegt und einfach fester von mir gehalten werden kann. Ich kann die Geige halten und habe die linke Hand komplett frei zum spielen. Ohne Schulterstütze müsste ich teilweise den Hals der Geige mit meiner linken Hand stützen.
Violinlover schrieb: "Ohne Schulterstütze müsste ich teilweise den Hals der Geige mit meiner linken Hand stützen."
Wer sollte es denn sonst tun?
Geige zwischen Kinn und Schulter halten (egal ob mit oder ohne Sculterstütze) , und zwar so, dass man sie NICHT mit der linken Hand halten muss.
Wenn ich die GEieg mit der linken Hand halte, wie will ich diese denn dann frei bewegen? Beim Lagenwechsel zB?
Ich spiele nur mit Schulterstütze, ohne kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie hoch müsste denn da der Kinnhalter sein, damit ich ihn überhaupt erreiche? Ich glaub, ich hab einen ziemlich langen Hals. Momentan nutze ich die Bonmusica und die hab ich schon echt weit rausgedreht. Neulich hab ich zur Probe mal wieder meine alten Schulterstützen rausgeholt, aber die waren mir viel zu niedrig. Wie soll es da ohne gehen?
Ohne Schulterstütze spielen ist wohl eher eine Einstellungssache.
Für den normalen Spieler ist das Benutzen einer Schulterstütze sicher gesünder, denn neben einem freieren u. damit unverkrampfteren Spiel der linken Hand, kommt noch die Entlastung des Kinndrucks auf die Kinnstütze hinzu. Nur wenn der Körperbau, wie auch Jucie, Mutter ihn hat, dafür optimal geeignet ist, und eine sehr bewusste Haltung trainiert wird, kann man den Direktkontakt mit dem Instrument genießen und trotzdem alles spielen.
Barockes Spielen ist schon wieder anders, da dort ja nicht unbedingt das Kinn auf dem Instrument aufliegt und die linke Hand das Gewicht u. die Lage der Geige immer mit ausbalanciert.
Ich habe gerade erst wieder angefangen Geige zu spielen nachdem ich viele Jahre gar nicht oder nur 1-2 mal im Jahr die Geige in der Hand hatte. Eigentlich Spiele ich mit Stütze und mag es nicht besonders ohne. Die Fussgummis meiner Stütze waren aber nun kaputt und meine bestellten lassen auf sich warten. Daher Spiele ich momentan ohne Stütze. Es geht auch ohne, ich mag es aber ganz klar lieber mit Stütze.
Hallo! Ich spiele nun seit zwei Jahren Geige, von Anfang an mit der Wolf Forte secondo. Auch ich kann es mir nicht ohne Stütze vorstellen. Die Forte secondo habe ich aufgrund meines giraffenähnlichen Halses recht hoch gestellt mithilfe der Teleskopschrauben und zurechtgebogen, da meine Schultern ziemlich "hängen". Seitdem ich sie nach langem Probieren richtig angepasst habe, komme ich gut zurecht und möchte sie nicht mehr missen.
Bei mir kommt es wirklich drauf an, was ich machen will: nehme ich nur mal kurz eine Geige in die Hand, um - vornehmlich in der ersten Lage - eine Geige klanglich zu beurteilen, zu Weihnachten unterm Tannenbaum zu spielen, oder sonstig zeitlich begrenzt zu spielen, ist es mir recht egal ob mit oder ohne.
Sobald es aber an anspruchsvolles Spiel, schnelle Lagenwechsel/hohe Lagen geht, ich jemandem etwas zeigen will, oder lange am Stück spiele, mache ich mir auf jeden Fall die "Mühe", eine Schulterstütze zu montieren.
Dabei komme ich witzigerweise am besten mit den billigen, S-förmig gebogenen Plastikstützen mit dem typischen Moosgummiüberzug klar. Allerdings leidet in meinen Ohren bei dieser Art Stützen der Klang der Geige doch erheblich - vielleicht sosllte ich mal eine klanglich neutrale Stüze ausprobieren, die am Unterklotz sitzt...
Vielen Dank
Kann man überhaupt beurteilen, wie eine Schulterstütze den Klang verändert, wenn man selbst spielt? Dass es für einen selbst anders klingt, wenn über den direkten Kontakt mehr (durch Knochenleitung zum Ohr geleitete) Schwingungen in den Körper kommen ist, klar. Aber ob der Unterschied für einen Zuhörer ähnlich prägnant ist?
Ich nehme das bei solchen Experimenten über hochwertige Großmembranmikrofone auf - auch mit jeweils unterschiedlichen Entfernungen von einem Meter bis zu sechs Metern - und beurteile den Klang anschließend über Nahfeldmonitore.
Auf den Klang der Geige am Ohr gebe ich absolut gar nichts, wenn es um wirkliche Klangbeurteilungen geht.
Nachdem ich einige Monate auf Anraten meiner Lehrerin ohne Stütze gespielt habe, bin ich wieder zurück zur Stütze gewechselt.
Ohne Stütze zu spielen ist möglich, aber da ich gerade intensiv beim Lagenwechsel bin und Vibrato lerne, war es für mich mit einer großen Anstrengung verbunden. (vor allem beim Vibrato lernen, war es sehr frustrierend.)
Meine Lehrerin ist extrem gegen das Spiel mit Stütze und macht im Unterricht ständig Bemerkungen, weil ich mich durchgesetzt habe und wieder mit spiele. (jedes Mal, wenn etwas nicht funktioniert ist die Stütze Schuld...) mich nervt das mittlerweile ungemein..
Ich spiele ohne Schulterstütze von Anfang an. Allerdings benutze ich ein dünnes Polster, weil mein Hals zu lang ist. Ich habe probiert mit Stütze zu spielen, ich denke ich könnte mich daran gewöhnen. Aber warum, wenn ich mit meinem Polster so gut zurecht komme?
Ich musste allerdings ein wenig rumprobieren um die Variante zu finden, bei der die Geige nicht mehr mit der linken Hand gehalten werden muss. Als Anfänger musste es ein rutschfestes Polster sein, und dabei bin ich geblieben.
Vorteil gegenüber der Schulterstütze ist meiner Ansicht nach, dass ich die Geige besser spüren kann. Eine Schulterstütze wirkt auf mich wie ein störender Fremdkörper.
Hallo Alle.
Ich spiele "meine" Geige mit einer höhenverstellbaren Schulterstütze -
komme gut damit zurecht / klar.
Bei "Fremdgeigen" , nehme ich ein mehrfach gefaltetes rauhes Handtuch als Schulterstütze.
Pullover o. ä. mit Reissverschlüssen im Halsbereich sind Tabu.
Lack-Beschädigungen sollten, so, vermieden werden.
Günter
Hallo Alle.
Wenn ich beim Geigenbauer oder im Musiklädchen eine Geige "anspielen "
(ausprobieren möchte) dann hat die Geige oft keine Schulterstütze montiert.
Für solche Tests, Habe ich immer einer Handtuch dabei, welches ich mehrfach falte
und als Schulterstütze benutze (Hygiene)
Ich lege mir also das gefaltete, selbst mitgebrachte Handtuch auf die Linke Schulter,
ziehe es im Halsbereich zurecht und kann "losgeigen".
Grüsse von Günter
Wenn ich weiß, dass ich eine fremde Geige anspielen will, habe ich meine Schulterstütze dabei. Die ist auf die richtige Höhe eingestellt und sie dämpft die Geige nicht annähernd so sehr wie irgendwelche improvisierten Konstruktionen mit Tüchern. Und so viel schwerer und sperriger als ein Handtuch ist sie auch nicht. Und in Sachen Hygiene kann man es auch übertreiben. Ich will die Geige nicht als Teller oder chirurgisches Werkzeug sondern nur damit Musik machen. Einfaches abwischen - wie man es der Kolophoniumreste wegen sowieso tun sollte - ist hygienisch genug.
...okay, ich hab gerade erst begonnen Geige zu lernen- ganz klassisch mit Schulterstütze, obwohl ich das Gefühl habe, mein Hals ist ein wenig kurz...hab das mal nachgemessen (zumindest versucht) und der Geigenboden bis zum Kinnhalter ist ca. 1 cm "kürzer" als mein Hals.
Ich würde gerne ohne Schulterstütze spielen. Die ist mir nämlich schlicht unangenehm und ich hab das Gefühl, wie gesagt, dass mein Hals zu kurz ist.
Aber jetzt habe ich Angst, mir eine falsche Haltung anzugwöhnen bzw dass die Geige runterfällt (vor allem letzteres), ohne die Stütze...irgendwelche Tipps, wie man das üben kann?
Man sollte ja in der Lage sein, die Arme völlig frei zu bewegen, so wie ich das verstehe, während die Geige ohne zu rutschen und ohne den Hals zu verkrampfen auf der Schulter (oder dem Schlüsselbein?) aufliegt. Sollte ich evtl. ein Stüzkissen nehmen?
Was habt ihr denn da für Erfahrungen?
Liebe Aureia,
viele dieser Fragen sind direkt in diesem Thread schon beantwortet worden (unter anderem habe ich selbst schon 2012 hier über meine Erfahrungen berichtet), lies Dich da doch mal durch, vielleicht findest Du da schon eine Menge Antworten, oder Du kannst anschließend Deine Frage noch präzisieren.
In Kürze: ein Kissen ist denkbar, viele verwenden auch ein Tuch. Die Geige liegt auf dem Schlüsselbein (nicht auf der Schulter), die Schulter wird nicht angehoben. Man braucht in der Regel einen Kinnhalter, um die Geige speziell bei Lagenwechseln abwärts zwischen Schlüsselbein und Kinn leicht abstützen zu können.
Runtergefallen ist mir die Geige noch nie. Die FInger links profitieren (bei guter Technik) auf jeden Fall vom Spiel ohne Stütze. Du bist außerdem flexibler in Deinen Bewegungen (z.B. beim Führen in der Stimmgruppe oder bei Kammermusik).
Ein kurzer Hals, wie bei Dir (und auch bei mir) ist hilfreich bei dieser Technik.
Viel Erfolg, Gruß Tommok
Liebe,r Tommok,
vielen Dank für deinen Hinweis- normalerweise lese ich eine 2-Seiten Diskussion immer durch, hab das dieses Mal aus irgendeinem Grund jedoch vergessen *Kopfschüttel*
Deine kurze Zusammenfassung sowie die sehr umfassende Erklärung von Harald ist sehr hilfreich. Vielen Dank dafür.
Ich werde das Spiel ohne Schulterstütze mir jetzt definitiv aneignen.
Danke schön!
Gruß
Aureia
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