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Fragen zum Unterrichtsaufbau

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Mauki Profilseite von Mauki, 25.10.2011, 20:01:25
Fragen zum Unterrichtsaufbau

 Hallo!

Ich spiele schon sehr lange Geige, habe mit fünf Jahren begonnen, sie zu erlernen und nun bin ich gefragt worden, ob ich es denn einem 4jährigen lernen würde.

Nun meine Fragen: Kann mir hier jemand sagen, wie man am besten den Unterricht aufbaut - wie man anfängt (wie sich die erste Stunde - 20 Minuten - gestaltet, wo man Arbeitsblätter herbekommen kann, auf denen der Unterricht geschildert wird, etc. etc.) - wo man sich da einfach hinwenden kann, wenn man den Violinunterricht für einen Vierjährigen gestalten möchte?

Ich hoffe sehr, dass mir da wer weiterhelfen kann, es ist mein erster Schüler.... 

Vielen Dank,

Mauki.

 

Bea Profilseite von Bea, 25.10.2011, 21:10:07

Du solltest unbedingt nach einem Lehrwerk vorgehen, von dem du ja dann gegebenenfalls leicht abweichen kann, aber als Grundstock ist es sehr wichtig.

 Da dein Anfänger sehr klein ist, ist z.b. der FiedelMax von Andrea Holzer-Rhomberg eine geeignete Schule, die auch eine Vorschule beihaltet.

Das allerbeste ist,  diese Schule hat auch ein Lehrerheft, dass du unbedingt vor deinem Unterrichtsprojekt bearbeiten solltest.

Zugehörige website: http://www.fiedel-max.de/infosite/rubrik/herzlich_willkommen

Dort werden auch Seminare angeboten, allerdings sind die Adressaten eher ausgebildete Violinlehrer.

Du weißt, wenn du die erste Instrumentallehrerin deines Schützlings bist, hast du eine große Verantwortung, ihm die Musik nahezubringen und nicht womöglich lebenslang zu verleiden. Auf der anderen Seite stehen kleine Kinder gerade sehr auf junge Lehrer (du bist noch Schüler?), ich kenne das vom Turnen, wo ich als Jugendliche (allerdings hatte ich eine Ausbildung zur Übungsleiterin über viele Wochenenden!)eine kleine Riege von 4 und 5jährigen hatte, die als voraussichtlich begabte für den Leistungssport Turnen begeistert und gezielt gefördert sollten. Sie hingen an mir, malten Bilder für mich und haben alles mitgemacht (nur bei den Vereinsmeisterschaften weinten manche Mütter !, wenn ihr Töchterchen nicht erste war ... -)

Wichtigster Tipp, Eltern einbinden, denn Üben ohne einen Erwachsenen geht in diesem Alter nicht.

Zweiter Tipp, nur ganz kurzen Unterricht geben, am Anfang 10 bis 15 Minuten, dafür zweimal in der Woche (wenn es sich um einen Verwandten oder Nachbar handelt, vielleicht sogar noch öfter)

Drittens, was eigentlich erstens sein müsste, ist das Kind schon so weit (meine beiden Töchter haben mit 4 kein Interesse an geordnetem Unterricht gezeigt, sie spielten mit Instrumenten - aber sobald man ihnen eine Kleinigkeit zeigen wollte, war sofort das Interesse weg - sie wollten nur allein entdecken ... auch später war eine erst mit 8 bereit jeden Tag zu üben, und bis sie Jugendliche war, war schon eine halbe Stunde viel für sie - die andere fing mit 6 an war viel begeisterter, übte bald vor der  Schule Klavier (knapp20 bis 30 ) und nachmittags noch mindestens 1 Stunde Geige jeden Tag ), also du weißt noch gar nicht wie das Kind auf Unterricht reagieren wird, und wie es tägliches Üben mitmachen wird.

Ansonsten, musst du dir bewusst machen:

- das Kind ist kein Schulkind, kennt kein geduldiges Zuhörenmüssen

- das Kind kann nicht lesen - also auch Notenlesen ist eventuell noch nicht drin - von Kind zu Kind unterschiedlich

- Konzentration kann nicht lange gehalten werden

- Gehör muss eventuell noch entwickelt werden ( wurde bei dem Kind zu Hause mit ihm gesungen?)

- Besorg dir unter Umständen auch Material für frühmusikalische Erziehung

- Trotz allen spielerisch geführten Unterichts muss eine gewisse Achtung gegenüber dem Instrument aufgebaut werden (spielt auch das Elternhaus eine große Rolle- bei uns z.B waren Bilderbücher zum Angucken und lesen in spezieller Lesesituation da, nicht als Spielzeug, dass kaputt gehen darf - also eine gewisse Achtung gegenüber den Büchern war mir in der Kleinkinderziehung wichtig, und das ist auch auf  Instrumente übertragbar)

Such dir im Internet Anregungen zu Schnupperstunden , stelle dich darauf ein, dass der Unterricht eher Spielen ist, als Unterricht wie du ihn kennst.

- Tja erste Berührung mit dem Instrument könnte sein, ein Saiteninstrument selber mit dem Kind zu bauen: Also längerer Holzstock, alte Gitarren/Geigensaite Schrauben leerer Kinderjoghurtbecher und einen Bogen aus einem Kleiderbügel oder einem biegsamen Zweig mit dickem Faden.

Auf dem Stock befestigst du oben und unten die Schrauben und spannst die Saite ein, so dass im unteren Bereich noch der Becher zwischen Saite und Stock geklemmt werden kann, dann kann gezupft werden, mit dem Bogen gestrichen und durch Abdrücken der gespannten Saite verschieden hohe Töne erzeugt werden.

Ich glaub, jetzt hast du erstmal genug Anregungen.

Hier noch eine website von Sassmannshaus (seine Schule ist auch ab vier, aber ohne neue pädagogische Ideen ...):

http://violinmasterclass.com/mc_kids.php

Dort findest du auch den Suzuki-Bogen-Griff für kleine Kinder erklärt.

 

Harald Profilseite von Harald, 25.10.2011, 21:24:40

Hallo Mauki,

es gibt Leute, die Musikpädagogik jahrelang studiert haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass die dadurch besonders toll sein müssen. Aber es zeigt, dass es eine ganze Menge zu berücksichtigen gibt. Gerade am Anfang, insbonsere in dem Spielalter, kann man einiges falsch machen. 

Wie willst Du z.B. Rhytmus erklären und wie willst Du das beibringen? Was ist in dem Alter zu erreichen?

Ich kenne Dich nicht und ich weiß nicht welche Vorbildung Du in diesen Bereichen hast. Meine Empfehlung ist jedenfall, eine professionelle Hilfe (z.B. Musikschule) zu nutzen. Einfach nur: Hier ist der Ton und hier der andere ist es in diesem Fall nicht.

Bea Profilseite von Bea, 26.10.2011, 11:49:58

 Speziell mit Kindern beschäftigt sich dieses Forum:

http://www.lehrsaiten.de/

Mauki Profilseite von Mauki, 26.10.2011, 15:09:30

 Hallo!

@ Bea: Danke erst einmal für die vielen guten Tipps, die du für mich auf Lager gehabt hast! 

 

Es ist sehr nett, dass ihr mir mit eurer Erfahrung weiterhelfen möchtet!

 

@ Harald: Ich bin fast der gleichen Meinung wie du, doch die Eltern spezialisieren sich auf mich (ich habe sie auch auf die Musikschule hingewiesen, war ja schließlich auch mal dort und habe auch pädagogisches Gespür und Feingefühl :-)   ), und es ist ihr AUSDRÜCKLICHER Wunsch, dass ich mit ihm den Geigenunterricht mache. Und so hab ich halt gehofft, dass ich euch nach Tipps fragen kann - jedenfalls vielen Dank für deinen netten Hinweis.

Liebe Grüße,

Mauki.

  

Neuester Beitrag Bea Profilseite von Bea, 14.11.2011, 17:17:40

Hab ich gerade durch Zufall gelesen:

 http://www.lehrsaiten.de/forum/15-gruppen-und-klassenunterricht/1127-geigenunterricht-fuer-kindergartenkinder?limit=6&start=6

Da wird über zwei Unterrichts-Werke für Kindergartenkinder gesprochen: Sheila Nelson Methode und colourstrings.

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