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Orchesterwoche Wies 5

> Was tun mit Sammlung alter Geigen?

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peerceval Profilseite von peerceval, 19.08.2014, 11:05:28
Orchesterwoche Wies 5

Nun bin ich also unterwegs, unterwegs zur Orchesterfreizeit 'Wies 5'. Dank Euer Hinweise auf die Werkgemeinschaft Musik, hatte ich mich dann doch noch für eine direkte Teilnahme entschieden, mit Schubert Sinfonie, Mendelssohn Messe, Bernstein Psalms und Bach Brandenburgkonzert.

Pikanterweise gibt es im Netz recht wenig Informationen über die Aktivitäten der WGM. Auf Youtube gibt es nur ein Video. Und das, obwohl dieser Verein seit 50 Jahren jedes Jahr 5 je in sich abgeschlossene Übungs- und Aufführungswochen organisiert. Mit einer Aufführung in der berühmten Wieskirche. Darum dachte ich mir, dass ich hier je mal kurz von meinen Tagen der Wies 5 berichte. Vielleicht interessiert den einen oder anderen kleine Vorortberichte

Heute - am Anreisetag - etwas zum erwarteten Niveau: Wenige Stunden nachdem die Teilnehmerliste an uns versandt worden war, bekam ich eine Mail von einem anderen Teilnehmer: Man kenne mich zwar nicht. Ob ich aber  nicht trotzdem nicht die erste Violine in einem Quartett übernehmen wolle. Etwa Schubert Rosamunde Quartett. Oder ob ich einen anderen Vorschlag hätte. Vorsichtig habe ich geantwortet, dass mein Ehrgeiz nur in einer stressfreien Teilnahme im Orchester liege, in der zweiten Geige, letztes Pult - weil ich nunmal stark unter Lampenfieber leide. Da hab ich aber Kontra bekommen. Von meine Geigenlehrerin: So etwas müsse man doch mitnehmen. Quartett sei geil. Unglücklicherweise wurde ich - trotz der Absage - von dem quartetteten Wiesteilnehmer dann auch noch angerufen: Ob ich nicht doch vielleicht. Wenigstens als zweite Geige. Und so ein leichter Haydn sei doch ein guter Einstieg. Na gut, hab ich - meine Geigenlehrerin im Kopf - gemeint, ich sähe mir die Noten mal an. Er solle mir sie zusenden. Das sei aber keine Zusage. Es verging ein Woche. Daraufhin schrieb ich ihm glücklich, dass ich völlig d'accord damit sei, dass er jemanden anderes gefunden habe. Pustekuchen. Die Antwort kam schnell: Er habe bis jetzt die geplante erste Geige noch nicht erreicht. Aber morgen bekäme ich die Noten. Und was trudelte wirklich ein? Ein leichtes Haydnquartett zum Einstieg? Nix da! Mozart, Dissonanzenquartett. Und Mozart, Streichquintett. So viel zum Niveau der Teilnehmer.... jedenfalls, wie ich es mir vorstelle. Und zu meinem anschwellenden Stressniveau [Dissonanzenquartett habe ich natürlich abgesagt, beim Quintett könnten Menuett und langsamer Satz vielleicht klappen. Nämlich so, wie Igel sich lieben: ganz ganz ganz langsam]

Klicken zum VergrößernUnd damit hätte ich dann auch einen kleine Beitrag zum Thema 'was tut ihr gegen Lampenfieber': genügend Wechselkleidung mitnehmen: 16 Paar Socken, 8 Paar Kniestrümpfe, 16 Unterhosen, 12 Hemden, 16 T-Shirts, 4 Pullover, 6 Hosen, 1 schwarze Dreiteiler, 2 Jackets, jede Menge Duschgel, Deo, 2 Extrahandtücher, 1 Geige, 1 Notenständer ... alles für ganze 8 Tage. Frei nach dem Motto: Lieber zwischendrurch frisch geduscht, als lampenfieberhaft weiter gedudelt!

Happy Fiedling, P.

sofie Profilseite von sofie, 19.08.2014, 19:28:47
Viel Stress ist hausgemachtes Kopfkino. Versuche einfach gute Musik zu machen und dabei Spaß zu haben. Deine Mitspieler wussten worauf sie sich einlassen. Du hast ja nicht mit deinem Spiellevel hinterm Berg gehalten. Außerdem lernt man am meisten an den Herausforderungen. Du hast ja noch Zeit zum Üben... Viel Erfolg!
peerceval Profilseite von peerceval, 20.08.2014, 08:47:06

MI, 20.08: Gestern bin ich dann bahnproblemlos angekommen. Und habe den Tag gleich als eine Reihe stressminimierende Maßnahmen erlebt:

Zum ersten bin ich ja in der Wieswoch 5! Die ist erst später (so vor 3-4 Jahren) entstanden. Und zwar ausdrücklich als Familienwies. Mit Kinderbetreuung. (Die anderen sollen, wenn nicht seriöser, so doch auf jeden Fall senioriöser sein). Hier also 125 Teilnehmer, und davon gefühlt 60 Kinder, die über all rumwuseln. Das macht die Stimmung wirklich locker. Also:  eins ist sicher: wer eine Möglichkeit des Familienmusizierens sucht: hier ist er richtig.

So dann habe ich gestern abend bei der Kennenlernprobe von Schuberts 8 selig erfahren, dass meine Geige wirklich klingt. Auch im Vergleich mit den anderen Orchesterspielern. Und der Bogen läuft, mit voller Gestaltbarkeit. Eine Wonne, die Crescrendi und Decerscendi, die Sforzzati und die Pizzicati richtig auszuspielen. Oder anders gesagt: Stress ist vergessbar.

Und die dritte Stress minimierende Maßnahme ergab sich aus einem schweren taktischen Fehler, den ich gemacht habe. Ich hatte mit einem anderen zweiten Geiger noch beim Essen geplaudert. Wir kamen deshalb spät zur Probe. Nicht zu spät, um zu spielen. Aber zu spät zur freien Platzwahl. 2 Geige, letztes Pult? Nix da. 2. Geige, erstes Pult. Nur das war noch frei. Super. Das werde sicher nicht so bleiben, haben wir beide gesagt. Das habe man ja gut eingefädelt. Tja... - nur war das nun ein wirklich Stress minimierenden Platz, wie ich erfahren durfte! Zum ersten Mal hatte ich nicht den dreifachen Stress der hinteren Pulte: Sonst gilt es ja, auf die Noten/Töne zu achten, auf die Dirigent, und auf die Striche der Vordermänner/frauen (weil mann will ja nicht unangenehm auffalen). Und gestern? Ha ha, nur die Noten, meinen Nebenmann und die Dirigentin (joop, eine Dirigentin). Cool, so ist das.

So ist das halt. Nach durchschlafener Nacht bin ich sicher: den Platz gebe ich so leicht nicht wieder her. Jetzt hab ichKlicken zum Vergrößern Ehrgeiz. Das war wirklich cool, gstern. Konsequenz? Nun, wer vorne sitzt, fällt auf. Also besser vorbereiten. Und Führung muss man ernstnehmen, egal, über welchen dummen Zufall man sie bekommen hat. So habe ich heute morgen schon mal ab 6:30 Noten durchgelesen, im Kopf durchgespielt, meine Fingersätze eingetragen, alten Bezeichnungsschmodder wegradiert. Das ganze Bett war voller Radiergummifussel. 

Und die Pointe vom Ganzen: vom Lampenfieber hab ich gestern nix mehr gemerkt. Wohl richtig mit dem Kopfkino, Wohl richtig! Das verspricht eine tolle Woche zu werden ...

P.

 

Goya Profilseite von Goya, 21.08.2014, 07:21:52

Das klingt wirklich spannend! In ein paar Jahren würde mich eine Teilnahme an  so einem musikalischen Ausflug auch sehr interessieren. :)

Wie sieht denn dein Tagesablauf aus?

peerceval Profilseite von peerceval, 21.08.2014, 09:01:00

Lieber Goya;

das werde ich gerne morgen erzählen. Jetzt aus der Lameng geht es nicht. Denn ich muss die Berichte hier vorab v orobereiten Warum? Weil es hier mit WLAN und Handy-Netz wirklich eng ist. Das muss ich sehr gut und passgenau organisieren. Wie die Telefonate mit meiner Frau ;-)

Also werde ich für morgen mal den Ablauf skizzieren

peerceval Profilseite von peerceval, 21.08.2014, 09:09:39

Diesmal in erster Linie ein Bild:

Denn was ich bisher nur 'gewusst' habe, stellt sich tatsächlich als ein wesentliches Merkmal dieser Wies 5 Orchersterwoche heraus: die Kinder- Mittelalt- und Altersfreundlichkeit. Diese 5. Woche findet nämlich erst zum 3. Mal statt. Und erst in diesem Jahr ist sie (fast) ausverkauft. Viele der Teilnehmer sind stolz darauf. Und sie haben sich damit ein Lösung geschaffen. Denn nun - als Eltern - wollen sie immer noch das tun, was sie schon als Jugendliche getan haben, nämlich an dieser Miusizierwoche teilnehmen. Auch wenn sie heute mit dem alltäglich Familen- und Kindermanagement voll belegt sind. Was schaffen sie sich also? Eine Muzisierwoche mit organisierter Kinderbetreuung. Samt Kindermusizieren. Und durchlässigen 'Strukturen'.

Liebe Forianer: das meinen die hier ernst. Ein Photo als Beleg: gespielt wird Mendelssohn, Lauda Sinon. Ein Stück, wo unvorbereitete 2. Geigen nach dem Umblättern der ersten Notenseite in Ohnmacht fallen. Und jetzt seht mal, wer das am ersten Pult der Chelli sitzt:

Klicken zum Vergrößern

Und es funktioniert! Man sollte sie vielleicht nicht Wies 5 nennen, sondern Wuzzelwies.

Aber das ginge nur, wenn Ältere und Alte auch wieseln können - und mitgemeint sein können. (Immer wieder interessant, das ältere Leute immer noch jünger sind als alte).

P.

Dowina Profilseite von Dowina, 21.08.2014, 10:02:50

sehr interessant und bitte uns weiter am laufenden halten!

 

liebe grüße!

Goya Profilseite von Goya, 21.08.2014, 11:53:06

Dann freue ich mich schon auf deinen Bericht! ;)

Schön, dass es die Möglichkeit gibt, die Familie mit einzuplanen (der Größenunterschied auf dem Foto ist einfach nur herrlich!) 

Spielt deine Frau kein Instrument? Wenn doch, könnte sie das nächste mal ja  mitkommen. ;)

Ich wünschte, dass mein Freund ein klassisches Orchester-Instrument lernen würde, so dass wir irgendwann zusammen solch einen Urlaub machen könnten.  ( Er spielt mittelalterlichen Dudelsack und tin whistle, da ist das musikalische Repertoire schon sehr begrenzt.  :(  )

nenbenbei bemerkt: Liebe Goya (je suis une femme! ;D )

Liebe Grüße,

Marie (zwecks entwirrung der Geschlechterfrage ; )  )

 

peerceval Profilseite von peerceval, 22.08.2014, 17:10:48

Liebe Goay[sic!] - meine Frau unterstützt mein Spielen sehr! Genau genommen hat sie mich damals gedrängt, meine Geige einfach mal wieder aus dem Schrankstaub heraus in den Urlaub mitzunehmen. Und eine besonders schöne Erinnerung ist unsere gemeinsame Reise nach München, zum Kauf der Schleskegeige. Mit schöner Übernachtung in dazu passendem Hotel. Sie selbst aber hat andere Interessen. Und ich finde das so schlecht nicht. Weil für mich hier ja das Besondere ist, völlig zu versinken. Ganz zusammen, ist nicht immer das Beste. Allerdings: ich hatte ihr zu Weihnachten einen Saxophonschnupperkurs geschenkt. Weil sie immer sagte: wenn überhaupt, dann Saxophon. Die Saat ist gelegt ;-)

peerceval Profilseite von peerceval, 22.08.2014, 17:17:01

Nun also etwas über den Tagesablauf. Und das heute erst am Nachmittag. Weil heute der Tag mit dem 'freien' Nachmittag ist. Denn - wie hieß es so schön - 'die Struktur einer Wieswoche sei altbewährt und wohl erprobt'. Doch der Reihe nach:

Hier dreht sich wirklich alles um Musik. Jeder Tag ist voll mit 8+x Stunden Musizieren: vormittags 3 Stunden, nachhmittags 3 Stunden und abends noch mal 1 Stunden ... plus dem, was jeder noch zu seiner Vorbereitung im mehr oder minder stillen Kämmerlein tut. Das hört sich überwältigend an. Und nach zwei Tagen fühlt es sich auch genauso an. Nur ist das Ganze zugleich auch sehr durchdacht durchgetaktet. Morgens gibt es die Proben der Stimmgruppen und des Chores, verteilt auf zwei bis drei Werke. Direkt nach dem Mittagessen ist eine strikte Ruhephase angesagt. O'Ton: Kein Üben, kein Singen, kein Lachen (... was Gelächter hervorrief). Dann stehen einem nachmittags 1:30 Stunden für Kammermusik und sonstige Arbeitsgruppen zur Verfügung, gefolgt von Orchester-/Chorproben. Und abends steht dann die Tutti-Probe an. Zum Ende der Woche rücken dann allerdings die Hauptprobe, die Generalprobe, das Konzert und die Party in den Mittelpunkt:

Klicken zum Vergrößern

Daneben soll es aber auch eher 'geheime' Wiesphasen geben: So meinte die eine Teilnehmerin, der Ankunftsabend wirke vorallem die Erkenntnis: 'Oh Mist, ich hätte vorher üben sollen' ... was am ersten Morgen nahtlos übergehe in die Phase 'Oh scheiße, ich hätte wirklich vorher üben sollen'. Am zweiten Abend gäbe es dann die Phase 'Das schaffen wir nie. Niemals.' Aber am dritten Vormittag gäbe es dann das erste Zwischenhoch: 'eihh, woo, das klang jetzt aber schon mal gut'. Und liebe Forianer: bis hierher kann ich diese Abfolge voll bestätigen. Gestern abend war ich nicht nur so müde und fertig, wie lange nicht mehr (und das alles von Musik [was genau das war, was ich mir von diesem Urlaub gewünscht hatte: Musik bis zum Abwinken]), ich war zudem auch (phasengerecht) geknickt: 'Wird nix. echt nicht. Bis nächsten Dienstag niemals'. Und heute morgen, die Orcherstergruppenprobe mit dem Schubert: einfach nur Sahne. Deshalb danach auch der der 'freie Nachmittag'. Positive Verstärkung. Was danach kommt, kenne ich natürlich noch nicht persönlich. Aber es sei angeblich immer so gewesen: Aus dem 'Klappt doch nie' wird umstandlos das 'Siehst, haben wir doch gleich gesagt, irgendwie klappt es immer gut'. Ich will es glauben.

Zum Tagesablauf gehört aber auch dies. Ich will das nicht verschweigen: Natürlich ist das hier ein katholisches Volksschullandhaus. Und die Werkgemeinschaft Musik versteht ihr Kürzel WGM auch als 'Wir mit Gott'. Das merkt man schon. Etwa an dem Singen vorm Essen. Allerdings das läuft einfach nebenher. Ohne jede Bedrängung, wie ich finde. Wer also die Wies für sich in Erwägung zieht, sollte das wissen. Ich jedenfalls bin angenehm überrascht, wie unaufdringlich und selbstverständlich ohne jede Pose das gelebt werden kann... sagt ein eveanglisch norddeutscher Dubiositist.

P.

Bavarica Profilseite von Bavarica, 23.08.2014, 10:26:09

Hallo Peerceval,

danke für deine Berichte und Eindrücke. Ich kenne solche Probenwochen hauptsächlich durch sängerische Aktivitäten und fände es auch sehr reizvoll, was ähnliches auch mal mit Geige zu machen. Auch wenn viel Arbeit drin steckt und so ein Wochenplan erstmal erschreckend aussieht - immerhin machst du Urlaub -, war es bei mir immer so, dass das Ganze einen erstaunlichen Erholungswert hat. Über längere Zeit ganz in der Musik abtauchen, da ist der Alltag ganz, ganz weit weg. Und wenn man wieder daheim ist, klingt die Woche noch lange nach. Also, schöne Grüße in den benachbarten Pfaffenwinkel und weiterhin frohes gemeinsames Musizieren!

Gruß,

Bavarica

peerceval Profilseite von peerceval, 23.08.2014, 19:16:20

vielen Dank für die Wünsche, liebe Bavar ica. Und was ich hier sicher nicht genug herausgehobben habe, ist dies: es ist eine gemischte Veranstaltung. Die Häfte sind Sänger und Choristen. Es geht also auch beides ;-)

peerceval Profilseite von peerceval, 23.08.2014, 19:19:55

wies-probeHeute also - unerwartet - die Phase der Routinierung und des Realismus: Das Probenkribbeln verschwindet. Bekanntes kehrt wieder. Sätze werden mit den worten aus dem Programm 'gekegelt': 'ach, wunderschön, der 2. Schubertsatz; aber den spielen wir lieber mal nur auf dem bunten Abend. Das Programm ist eh zu lang'. Mit anderen Worten: wir haben uns mit uns selbst arrangiert. Deshalb auch hier nur ein paar unser sprachlichen Higlights:

  • [Bei der Lauda Sion Probe] Dirigentin: 'Spielt bitte piano'. Antwort aus dem Cello: 'Aber vorne steht doch lauda'.
  • Dirigentin: 'Euer Vorschlag klingt aber komisch'. Antwort aus der Bratsche: 'Ist ja nur ein Vorschlag'.
  • Dirigentin: 'Streicht bitte bei jedem fortissimo ein forte-Zeichen'. Antwort aus der Bratsche: 'Klar. Schließlich sind wir Streicher'.
  • Dirigentin: 'Bitte mal etwas langsamer das Ganze'. Antwort aus dem Cello: 'Also ab in den Therapiemodus'.
  • Dirigentin: 'Oh, da fehlt ein Takt in der Bratsche. [Achtung: für Mitdenker] Den lassen wir jetzt mal weg'.
  • [Bei der Schubert Probe] Dirigentin: 'hmmm, das ist noch etwas laut im Gebläse'.

...

P.

 

peerceval Profilseite von peerceval, 24.08.2014, 21:39:25

Krise! Aufruhr! Und Begütigung! Doch der Reihe nach ...

Gestern hatte ich noch vom Entstehen der Routine und der Einsicht in das Reale gesprochen. Und schon am Abend kippte das Ganze. Zum ersten Mal stand der Bernstein mit ganzem Chor, Orchester und Schlagwerk auf dem Programm: Und der Dirigent legt los. Ein Wahnsinnstempo. Schneller als Bernstein selbst, auf dem Youtube-Video. 'Der Sopran schleppe aber', wurde der Leitspruch. Oder: 'Die Bläser müssten schon mitgehen'. Und die Streicher erst: den 7/4-Viertel-Teil zögen sie schon recht in die Länge.

Es dauerte nicht lang, bis ein deutliches Murren entstand. Das ging direkt über in die Phase des Scherzes. 'Die Bässe würden doch nun aber wirklich bremsen', hieß es vom Dirigent. Lauter Zwischenruf aus der zweiten Geige: 'Weiter so'. Dann an die Adresse der Schlagzeuger: 'Ihr schleppt. Ihr verzögert'. Woraufhin die Bratschen den Daumen nachh oben zeigen. Doch kein Erbarmen. Erst als der Stimmführer der zweiten Geigen ohne Scherz, ernsthaft erzürnt, vor allen Leuten meinte, der Dirigent gehe die Sache sehr mutig an, wenn er so konsequent auf die zweiten Geigen verzichte!

Ja, da haben wir das Dilemma. Wir sind Laienmusiker, die sich unter professioneller Leitung - nicht ganz freiweillig - an ein sehr ambitioniertes Stück wagen. Und sie sind professionelle Chor- und Orchersterleiter, die ihre Klangvorstellungen haben. Irgendwie muss das 'knallen'. Und dabei geht es schnell von der sachlichen in die persönliche Ebene über. Wenn etwa der Stimmführer der einzige ist, der alle Stücke zuhause geübt hat und seinen ganzen Geigenhaufen über die Tage mitzieht und trägt, dann wird ein überschnelles, nicht mithaltbares Tempo zwangsläufig zu einem persönlichen Ärgernis. Denn was ist die private, dem normalen Leben abgerungene Vorarbeitszeit dann noch wert? Da wird das zu einer Grenzüberschreitung im doppelten Sinne. Und umgekehrt: Jetzt hat der Leiter endlich sein Instrumentarium, um seine Vorstellungen zu realisieren. Wie soll da das 'Viel-zu-Langsam' nicht zu einem gefühlt 'indiskutablen Verzicht' werden?

Nun - heut Morgen stand die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes in der wirklichen schönen Wieskirche an. Das Ergebnis war durchsetzt. Zumindest für das Orchester war klar: wir hatten die Vorbereitung auf den 3. Satz aus dem BBK 4. - ob der Zeit für den Bernstein - eher nebenbei laufen lassen. Man muss Prioritäten setzen. Entsprechend war usnere innere Haltung. Entsprechend war das Ergebnis: Nicht schlecht. Aber bestenfalls in Maßen ok. Man sieht, die Stimmung wirkt weiter: eine schöne Gelegheit, etwas Licht, etwas mehr Schatten... und viel Baustelle.

Nur unsere Holzbläser. Zum Exodus. Ein Gounot-Bläserstück, so fein, so ausgearbeitet, dass sie in der Kirche Aplaus bekommen haben. Das Ende war insgesamt versönlich.

Und das - so bin ich der festen Überzeugung - wird auch das Ergebnis am Dienstag sein. Aus einem ganz einfachen Grund. Wenn sich neue Teams zusammenfinden, gibt es immer vier Phasen: Forming (man findet sich), Storming (man ruckelt sich zwistend ein), Norming (man arrangiert seine Komppromisse), Performing (man leistet zusammen). So wird es auch bei uns.wies-schattenkirche

wies-feuerloescher2

 

Geige Profilseite von Geige, 25.08.2014, 22:33:54

Hallo Peerceval,

Es lag an der PNG-Endung, dass die Bilder nicht hochgeladen werden konnten. Bei mir ging es so auch nicht. 

Nun habe ich die .PNG einfach im Namen der Bilddatei gelöscht und so ließen sich die beiden Bilder oben einfach einfügen.

fluch voilá!

peerceval Profilseite von peerceval, 27.08.2014, 14:37:29

merci, merci... wie auch immer das passiertr ist, Dein service ist toll! Herzlichen Dank.

P.

Claudi Profilseite von Claudi, 25.08.2014, 15:14:36

Hallo Peerceval,

ich verfolge sehr interessiert deinen Bericht :)

Das klingt alles, als würde es (insgesamt) Spaß machen und ich wusste ger nicht, dass es sowas gibt.

Ihr seid Laienmusiker schreibst du - aber einen gewissen Stand scheint man ja vorauszusetzen. Deshalb: wie erfahren muss man für sowas sein? Wieviele Jahre Spielen oder konret für Geigen: was sollte man schon alles beherrschen? Ich weiß schon, dass das für mich noch in weiter Ferne liegt, aber es würde mich mal interessieren.

Wünsch dir noch viel Spaß!
 

peerceval Profilseite von peerceval, 25.08.2014, 22:05:21

Liebe Claudi: was das Mindestkönnen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich hatte das Niveau anders erwartet. In Wirklichkeit ist es sehr weit gespreizt. Und wir in der zweiten Geige dürfen offiziell schummeln. Das heißt, wir finden offiziell einfachere Wege, und zwar gemeinsam. Und es gibt - das finde ich so toll - keine bösen herablassenden Bemerkungen. Im Gegenteil. Stattdessen wirklichen Support.

Wichtiger scheint mir zu sein, flüssig Notenlesen zu können, relativ erfahren im Vom-Blattspiel zu sein (meine Crux) und standfest im Rhythmus/Metrum.

Aber Du willst natürlich Konkretes. Und ich will nicht kneifen: Ich würde sagen: wenn Du ein Vivaldi-Konzert spielen kannst, kannst Du teilnehmen. Die anderen Wieswochen sollen 'ambitionierter' sein. Dazu kann ich also nix sagen. Aber für diese glaub ich wäre so eine Aussage rictig.

Oder noch anders gesagt: Probier es doch aus. Du kannst ja auch mischen, zwischen Orchester und Chor. Das geht hier alles sehr flexibel zu.

Liebe Grüße P.

peerceval Profilseite von peerceval, 25.08.2014, 22:08:21

Morgen Dienstag gilt's! Und alles wird gut. Alles wird wirklich gut.

Mittlerweile hat es sehr versöhnliche und sehr fürsorgliche nächste Gesamtproben gegeben. Der Dirigent hat uns da abgeholt, wo wir waren. Und trotzdem keinen faulen Kompromiss geschlossen, sondern zusammen mit uns unser schnellstes Tempo gefunden, was nun - erstaunlicherweise - so weit doch nicht weg ist von dem, was ihm vorgeschwebt hat.

Klicken zum VergrößernSicherheit gibt auch der Rahmen des Konzertes morgen. Ein Konzert (auch) für Laufkundschaft: Als Weltkulturerbe wird die Wieskirche täglich überschwemmt von Touristen: 'Europa in 3 Tagen'. Entsprechend fließt und wallt es den ganzen Tag. Und eben diese fließenden und wallenden werden morgen zum Publikum, ergänzt von denen, die auf die (spärlichen?) Ankündigungen gehört haben. Es hat etwas von einem Flaschmob-Reverse: Nicht die Akteure treten 'zufällig' aus dem Publikum heraus, sondern das Publikum trittn zufällig zu den Akteuren hinzu. So ist es ungezwungen.

Nun also noch Haupt- und Generalprobe. Und morgen, DI, um 17:00 gilt's. Das Herausragende bisher? Die Erkenntnis, wie weit eine Gruppe in so wenigen Tagen kommen kann. Alles wird gut. Ich bin da sicher.

P.

Dowina Profilseite von Dowina, 25.08.2014, 23:20:33

Hallo peerceval, wieder einmal sehr interessant und macht Interesse auf deinen nächsten Eintrag!

@ Claudi: Zu deine Frage. Ich poste hier ein Video, wo du Kinder eines Sozialprojektes sehen kannst. Unter anderem unterrichtet mein Geigenlehrer (vierte Reihe links, gelbes T-Shirt) diese sozial benachteiligten Kinder und bereichert ihr Leben mit Musik. Alle Instrumente haben die Kinder dank Sponsoren erhalten und teilweise spielen sie mit Kunststoffgeigen. Nach nur einem Jahr Geigenunterricht haben sie bereits ein Mozartkonzert im Konzerthaus in Wien aufgeführt und in diesem Video siehst du, wie sie alle zusammen ein Konzert geben und Fluch der Karibik spielen. Du siehst, man kann mit Fleiß, Freude und Willen sehr schnell in einem Ensemble / Orchester spielen! :-)

http://vimeo.com/77395590

peerceval Profilseite von peerceval, 26.08.2014, 13:33:14

Klicken zum VergrößernWas für eine Ernte!

Und das schon in der Generalprobe!

Unser Ärgernis - die Chichester Psalms von Bernstein - wird zu einem richtigen Luststück. Ganz plötzlich war es da. Statt Kampf, das Zusammen Musizieren. Ganz egal, wie das Konzert selbst gleich ausgeht. Dieser Moment eben war das ganze Unternehmen schon wert. Ganz ehrlich: ich wünsche allen Geigern, Cellisten, Fidelisten, unter uns, dass sie sich so ein Erarbeiten und Ringen einmal gönnen können.

Auf dann. Jetzt Duschen und in Schale werfen!

P.

 

peerceval Profilseite von peerceval, 27.08.2014, 14:44:26

Nun also die Bahnfahrt zurück. Und ganz ehrlich: seit heut Morgen umfasst mich das bekannte Loch. Wie, war's das jetzt? So simpel? Und nun? Aber auch das gehört zum Prozess, rede ich mir ein. Die momentane Stimmung ist sicher diesem Loch geschuldet. Morgen werde ich also - mit etwas Abstand - noch eine 'objektivere' Nachschau anfügen. Damit andere 'objektiver' sehen können, ob diese Orchesterfreizeit Wies 5 auch etwas für sie sein könnte. Denn das war ja der Sinn dieses Berichtens.

Klicken zum VergrößernVorderhand aber erst einmal zu gestern, zum Konzert selbst. Am besten geben zwei Bilder den Gesamteindruck wieder. Das berühmt 'Vorher-Nachher-Paar': 5 Minuten vor Beginn war die Kirche voll. Und die ist groß. Mehr noch: im Hintergrund drängten immer mehr in den Raum. Und nachher? Gab es stehenden Applaus. Wie das zweite Bild zeigt.

Klicken zum VergrößernIn der Tat war der Bernstein ein wirklich großer Erfolg. Ich hatte in der Vergangenheit schon oft gesagt, ich müsste beim Geigen einmal so in den Flow kommen, wie mir das sonst möglich ist. Gestern war es so weit. Und meine beiden Soli, die ich zusätzlich zum 2. Platz am 1. Pult der zweiten geigen geerbt habe, konnte ich 'schlicht' abliefern. Ohne Zittern. Ohne Panik. Einfach abliefern. Und das mir! Bei meinem Lampenfieber... sicher auch ein Verdienst dieser außergewöhnlich kooperativen Lässigkeit auf dieser Veranstaltung.

Bin ich völlig zufrieden? Hmmm. Nicht ganz. Und ich kann den Klumpen nicht wegdrücken: Wenn man 90% seiner Lern- und Arbeitsenergie in eine Werk steckt, laufen die anderen Dinge notwendig nebenher. Und so spielen sie sich dann auch. Für die 'Nicht-Gern-Vom-Blatt-Spieler', die sich - beruflich oder familiär bedingt - nicht wirklich vorher vorbereiten können, fehlte Focus auf die anderen Stücke. Sicher. Mit weniger Aufwand wäre der Bernstein allerdings so nicht gelungen. Aber wäre das besser gewesen?

Nun denn. Nicht verschweigen will ich die Existenz der Feier danach. Beginnend mit einem Empfang, einem aufwendigen Essen, und der Vorführung der Arbeitskreisergebnisse vor den anderen Teilnehmern. Sehr lustig, sehr pfiffig, gelegentlich etwas daneben, aber nie preinlich. Genauer beschreiben aber will ich das nicht. Ein paar Geheimnisse müssen bleiben.

So, wie der richtige Umgang mit dem Loch: Wie, das war es jetzt? So simpel?

 

peerceval Profilseite von peerceval, 28.08.2014, 13:30:04

Nun, was also wäre heute, ein Tag danach, mein Fazit der Chor und Orchesterwoche Wies 5?

wies-kirche-aussenIch habe bekommen, was ich wollte: Sieben Tage wollte ich eintauchen ins Musizieren. Völlig fokussiert. Von morgens bis abends, gerne auch mit Abschlusskonzert. Ich wollte abends so erschöpft sein, wie nach einem anstrengenden Arbeitstag; nur eben nur von Musik. Dieses Ziel hatte sich schon am zweiten Abend verwirklicht. Mehr noch: meine irrige Annahme, ich könnte nebenbei noch an meinen privaten Geigenaufgaben feilen, hat sie als genau das herausgestellt: irrig. Mögen die Wünsche anderer andere gewesen sein, ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, dem sie in Erfüllung gegangen sind. So könnten wir es als schon damit als vollen Erfolg abhaken.

Nur habe ich eben auch mehr bekommen, als ich wollte: Denn eigentlich wollte ich am letzten Pult der zweiten Geigen ja nur mitschwimmend 'durchkommen'. Stattdessen bekam ich das Privileg, vorne sitzen zu dürfen. Mit allen Konsequenzen, den Freiheiten und der Verantwortung, inklusive Solostellen. Und ja, beides ist ein Privileg. Eine Erfahrung, die ich zuhause nicht so hätte machen können, und wenn doch, dann wohl nicht in einem so nachsichtig unterstüztenden Team, neben einem so hilfreichen Pultpartner und mit echten Vorbildern.

[Ach, hatte ich das überhaupt schon erzählt? Nun: Der Cellist mit seinem wirklich schwierigen Solo aus den Chichesterpsalms hatte es mir vorgemacht. In jeder freien Pausenminute hatte er sein Solo geübt, in Gegenwart der anderen, immer und immer wieder. Und das war völlig ok. Denn es war sein Teil unser Leistung. Ab dem dritten Tag habe ich diese Strategie einfach übernommen. "Was tut ihr gegen Lampenfieber"? Heute würde ich Sophie zustimmen: Kleine, technisch einfache Solos übernehmen und in der Orchesterpausen/-einspielarbeit immer wieder auf Klang und Abrufbarkeit hin spielen. Das übt. Das entkrampft. Schließlich sind es alles kleine Vorspielmomente. Und es zeigt den Partnern, dass man seine kleine Aufgabe ernst nimmt. Mir hat sich dieses 'altvälterliche' Wort der 'Werkgemeinschaft Musik' erst in diesem kleinen Aspekt richtig erschlossen.]

wies-kirche-innenUnd ich habe besseres bekommen, als ich erwartet hatte: Erwartet hatte ich, eine homogene Gruppe der hochleveligen Musikanten zu treffen. Tatsächlich begegnet bin ich einer breiten Palette an Interessen, Kompetenzen und Altersstufen - geeint von dem Willen zur 'Werkgemeinschaft'. Klingt hochtrabend. War aber so: Ein leichte, unverkrampfte Stimmung, woran diese 'auch-mit-Kindern-Ansatz' seinen wesentlichen Anteil hatte. Erwartet hatte ich ein lineares Drauf-zu-Arbeiten. Erleben durfte ich einen Prozess, wie in einem Brennglas, ein Auf-und-Ab, das im Alltäglichen langsamer und damit weniger bewusst ablaufen drüfte. Und erleben durfte ich, wie das geordnete 'Lückenspielen' zum Erarbeitungsprozess hinzugehört, das 'Pfuschen' als Lernstrategie. Wie heißt es bei Opel so schön: 'Umparken im Kopf'.

Wenn ich im beruflichen Umfeld eine Stimmung des Teams 'einfangen' möchte, frage ich gelegentlich nach den drei Dingen, die unbedingt so bleiben müssen UND den drei Dingen, die unbedingt geändert werden müssen. Machen wir es hier eine Nummer kleiner. Was wären also Dinge, die ich mir in der Wies 5 2015 ander vorstellen könnte? Und was wären die Dinge, die ich in der Wies 5 2015 auf jedenfall wieder finden möchte? Nun:

Wie wäre es - so würde ich die Organisatoren heute fragen -, wenn ihr die Stücke des nächsten Programms vom Aufwand her gleichmäßiger verteilen würdet? Wie wäre es, wenn weniger Programmpunkte abgesetzt werden müssten, wenn weniger 'Klassikradio-Attitüde' notwendig wäre? Wie wäre es, ihr uns 'Nicht-Gern-Vom-Blatt-Spieler', die wie uns - beruflich oder familiär bedingt - vorher nicht wirklich vorbereiten können, eine Chance gäbt, alles am Konzert auf hohem Niveau mitzuspielen - statt nur eins auf höchstem und den Rest nebenbei?

Und - so würde ich die Organisatoren heute bitten - erhaltet uns diese einmalige Stimmung der Lässigkeit und der Unverkrampftheit! Bewahrt uns diesen wunderbaren Konzertrahmen der Wieskirche, mutet uns die kleinen religiösen Einschläge in ihrem sorgsamen nebenläufigen Charme ruhig zu, das ist sogar einladend und alles anderer als verstörend. Und vor allem: Habt auch in Zukunft keine Scheu, eine Vier-Generationen-Wies zu sein! Gönnt uns weiterhin ernste, kräftige Brocken in kraftvoller, ernster Arbeitszeit, unter der gleichen charmanten Anleitung... Dass es dann schwer fällt, in den Alltag zurückzukehren, gehört halt dazu.

Oder noch kürzer: Euch Organisatoren ein 'merci', Euch Mitteilspielern einen - Achtung: altes Wort: innigen Dank.. Und Euch, liebe Forianer, die Ermutigung zum Ausprobieren. Es lohnt sich. Sei es bei der WGM, sei es wo anders. Und berichtet! Hier! Im Forum! Andere Sichtweisen bereichern. Unsere moderne Zeit macht uns den Austausch leicht...

einen herzlichen Gruß
P.

 

Neuester Beitrag MisterHangolous Profilseite von MisterHangolous, 26.11.2014, 18:50:11
Haha wie geil... Hab mich grade extra wegen deines Blogs und trotz der Tatsache, dass ich im Orchester tendenziell weiter hinten rechts sitze (Es zieht ein Zug nach nirgendwo...) angemeldet, weil eben so viele tolle Erinnerungen an insgesamt 6 wunderbare Wies-Wochen mit der unvergessenen Agnes Kraemer (Gott hab sie selig) hochgekommen sind...da musste ich einfach posten: Wies rockt immer, das beste aus der direkten Nachkriegszeit. Grüße vom Hautz
Was bekomme ich noch für die Geige? <Zurück zur Liste> Was tun mit Sammlung alter Geigen?

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