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Eine Geige "fürs Leben"? Das erste mal beim Geigenbauer

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asmahan Profilseite von asmahan, 25.07.2014, 23:47:40

Hab gesehen, dass Du zugeschlagen hast, und drücke die Daumen. Die Probe wird auch spannend, weil die Geige preislich ein ganzes Stück unter Deiner bisherigen Favoritin liegt, was dem Bogen-Budget zugute käme. Bei der Klingenthaler sind übrigens (jedenfalls auf dem Foto) Pirastro Tonica drauf, dann hast Du auch einen Eindruck von dieser Saite.

Bavarica Profilseite von Bavarica, 26.07.2014, 18:40:23

Ich hab gesehen, dass die Klingenthalerin (3212) jetzt als "verkauft" gelistet ist. Heißt das, dass du sie dir nun bestellt hast?

Meine persönlichen Favoriten wären übrigens ganz andere, aber so sind wir halt alle verschieden und haben andere Klangvorstellungen regular_smile

Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es bei deiner Geigensuche weitergeht!

Bavarica Profilseite von Bavarica, 26.07.2014, 18:44:41

Oh, ich hatte asmahans Beitrag völlig überlesen.embaressed_smile

Claudi Profilseite von Claudi, 26.07.2014, 23:32:31

der war heute eine ganze Weile nicht zu sehen, obwohl er schon gestern abend reingeschreiben wurde...

Claudi Profilseite von Claudi, 26.07.2014, 23:37:20

So, also. ja ich hab sie bestellt :) Klar hat jeder einen anderen Geschmack... ich bin auch sehr gespannt, ob sie in natura so klingt wie es hier am PC rüberkommt.
Zum zweiten GB gehe ich nächste Woche trotzdem noch.

Morgen kann ich die Kessler-Geige in einem größeren Saal ausprobieren, wo ich öfter spiele, mit Klavier und Gesang, mal sehen, wie sie sich durchsetzen kann oder eben nicht. Sie ist (vermutl aufgrund ihres weichen  Klanges) nicht ganz so laut.
Sie spielt sich immernoch leicht, was ergonomische Gründe hat, wie ich jetzt weiß: relativ groß insgesamt und die Saitenlage flacher. Sehr angenehm. Da brauche ich ast keine Übungen mehr machen zum Lockern der li Hand (hatte in anderem Thread danach gefragt).


 

Claudi Profilseite von Claudi, 30.07.2014, 22:51:07

Die Klingenthalerin ist da.

Wahnsinn!!!!!!!  

Ich bin morgen noch beim zweiten Geigenbauer. Aber da muss sie erst was richtig tolles aus dem Hut zaubern, um DAS zu toppen! Vom ersten Moment an ist es einfach nur wunderschön, sie zu spielen, zu hören, zu spüren. Sie klingt nicht genau so , wie ich von dem Klangbeispiel her das erwartet habe. Sie klingt noch viel schöner!! Die Kombination, die ich suche: klarer Klang, bis in die hohen Töne und Lagen, trotzdem eine Wärme und ein Klangvolumen, was man dieser zierlichen Geige erstmal nicht zutrauen möchte, und leicht zu spielen - ich habe vom ersten Moment an überhaupt keine Mühe mit ihr!
Leider konnte ich nur 15 Minuten probieren heute, aber sie wartet hier auf mich - morgen... ich freu mich schon...
Grüße von der verzauberten Claudi
 

 

asmahan Profilseite von asmahan, 31.07.2014, 09:29:16

:) !

Claudi Profilseite von Claudi, 01.08.2014, 17:14:41

Ich muss jetzt mal noch ein paar Fragen loswerden. Falls es dumme Fragen sind - egal. Ich bin noch ganz schön unwissend, was Geigen angeht, das merke ich immer mehr... ich habe jetzt (nachdem ich gestern beim zweiten Geigenbauer war - total nette Begegnung und tolle Erfahrung) doch so einige verscheidene Geigen in kurzer Zeit ausprobiert.

 

Also,

Gibt es ein Wort dafür, wenn eine Geige einen ziemlichen Nachklang hat? Ich meine damit, dass sie von sich aus klingt, als würde man in einem Raum mit Hall spielen.

Kann es sein, dass man auf einer Geige mehr, auf der anderen weniger hört, ob die Töne sauber gegriffen sind? Dass es sich nicht nur besser anhört, weil die Intonation gut ist, sondern darüber hinaus der Klang der Geige extrem gewinnt.

Was hat es mit dem leisen "Rauschen" auf sich, dass man beim Streichen hört? Auch das bei verschiedenen Geigen unterschiedlich stark, wenn man den gleichen Bogen benutzt.

 

 

 

asmahan Profilseite von asmahan, 01.08.2014, 17:49:49

Kann es sein, dass man auf einer Geige mehr, auf der anderen weniger hört, ob die Töne sauber gegriffen sind? Dass es sich nicht nur besser anhört, weil die Intonation gut ist, sondern darüber hinaus der Klang der Geige extrem gewinnt.

Ja. Ein gutes Instrument hat mehr Obertöne, und das sind die, welche man mitschwingen hört, wenn ein Ton rein gegriffen ist. Man hat also neben der "Intonationskontrolle" auch einen volleren Klang.

Detaillierter hat das Aranton im folgenden Thread ausgeführt:

http://forum.geigen-forum.de/forum-0-6821-22_Theoretische-Frage

 

Claudi Profilseite von Claudi, 01.08.2014, 19:03:39

Wow, was habe ich bisher alles verpasst!! Komme mir gerade vor, als wenn ich einen neue Welt entdecke. So vieles (und wahrscheinlich gibts noch mehr), was ich mit meiner Billiggeige (und die Bezeichnung ist gerechtfertigt, wie ich immer mehr feststellen muss...) nicht wahrnehmen, erleben konnte.  Wie die Vibration/Schwingung sich im Bogen fortsetzt und in der rechten Hand zu spüren ist. Ebenso die Schwingung der Geige selbst auf der Schulter. Die Sache mit den Obertönen (danke asmahan für die Erklärung und den Link!). Übrigens wird das wohl auch der Grund sein, warum ich bis jetzt nie gelernt habe, meine Geige quintenrein zu stimmen, obwohl ich wirklich kein schlechtes Gehör für sowas habe (bei meiner Gitarre höre ich sehr fein, ob sie sauber gestimmt ist). Mit den Geigen, die ich zum Testen hatte, hat das gleich besser geklappt, und die Klingenthalerin kann ich ganz leicht stimmen. Und überhaupt, wie unterschiedlich Geigen klingen können von der Klangfarbe her, hätte ich auch nicht gedacht.
SO macht Geige spielen erst Spaß. Aber das ist ja nicht so ganz das Thema dieses Threads...


Gestern war ich beim zweiten Geigenbauer (bzw eigentlich zwei, da ein Ehepaar) und das war ein sehr schönes Erlebnis. So nett und sympathisch und ich habe viel erklärt, gezeigt bekommen. Dort habe ich so ungefähr 10 Geigen ausprobiert und dann zwei mit heim genommen, um sie in gewohnter Umgebung zu hören und zu spielen.
Beide sind sehr schön, haben einen angenehmen und guten Klang und würden in Frage kommen für mich.

Wenn da nicht die Klingenthalerin wäre.
Keine andere die ich bisher gespielt habe, hat dieses gewisse Etwas. Zum einen der Klang an sich, aber auch das Gefühl spricht sie bei mir extrem an.

Die Obertöne - dieser Effekt ist bei ihr viel stärker als bei den anderen. Jetzt habe ich auch ein Wort für den Unterschied, den ich zwischen den Geigen höre, unabhängig von der Klangfarbe. Auf der Klingenthalerin muss sich meine Intonation ja zwangsläufig noch viel mehr verbessern, so stark wie ich den "richtigen" Ton hören kann.
Ich muss unbedingt noch jemanden auf ihr spielen lassen, dass ich selbst zuhören kann und auch damit sie mal getestet wird, wie ich das nicht kann (hohe Lagen usw).
Aber da muss schon etwas Gewichtiges dagegen sprechen, dass ich sie nicht behalte!

Ich glaube, da habe ich meine Geige tatsächlich gefunden. Ich bin hin und weg...

Jaaaa optisch ist sie jetzt nicht so ganz mein Fall. Aber das ist mir total egal.
Ich brauche auch unbedingt einen anderen Kinnhalter. Aber das ist ja das kleinste Problem.
Und einen guten Bogen. Habe gerade einen brasilianischen geliehen, den ich nicht schlecht finde, aber ehrlich gesagt, bei Bögen bin ich noch viel hilf- und ahnungsloser als bei der Auswahl der Geige. Ich weiß nur, mit meinem Billigbogen klingt sogar die Klingenthalerin nicht mehr. !!!

 

 


 

Merlin Profilseite von Merlin, 02.08.2014, 11:11:26

Klasse, dass sie dir gefällt :)

Mir ging es mit meiner Dame aus dem gleichen Handelshaus ganz ähnlich. Mit dem Bogen hab ich es dann so gemacht, dass ich samt Geige zu "meiner" Geigenbauerin spaziert bin, und alles probiert habe, was sie hatte. Der teuerste Bogen ist es dann geworden, und er passt sehr gut zur Geige (lustig ist, dass er vorher auch an einer Hopfgeige in Gebrauch war). Zu anderen Geigen (wie meiner zweiten) dafür wieder gar nicht. Es gibt so eine Faustregel, dass der Wert des Bogens in etwa 1/3 des Wertes der Geige entsprechen sollte. Bögen können einen riesen Unterschied machen, und man muss tatsächlich viele in die Hand nehmen, an der jeweiligen Geige testen, und am Besten auch noch jemanden spielen lassen, der richtig was kann ;)

peerceval Profilseite von peerceval, 03.08.2014, 11:30:21

Lieber Merlin; die Regel, nach der der Wert eines passenden Bogens in etwa 1/3 des Wertes der Geige entsprechen sollte, wird of genug kolportiert. Sie ist - vorsichtig gesagt - kaum verifizierbar, aber leicht falsifizierbar.

Bei Geigen und Bögen wird das historische Renomee mit einbepreist. Die teuersten Bögen, Tourteoriginale, liegen meines Wissens aktuell bei (120+x)K€. Nehmen wir sicherheitshalber das doppelte an und runden es auf 300K€ auf. Die besten Geigen werden heute so ab (3000+x)K€ 'bewertet'. Gegen wir sicherheitshalber von der Hälfte aus und runden es auf 1500K€ ab. Selbst dann passt die 1/3 Regel nicht.

Betrachten wir jetzt Geigen ohne historisches Renomee: Im vergangenen Jahr wurden neue Meistergeigen zwischen 12K und 25K gehandelt. In diesem Jahr liegen werden neue Meisterbögen zwischen 2,2K€ und 3,3K€ vertrieben. Meistergeigen und Meisterbögen sind Werkstücke, die ein Meister mit entsprechnedem Aufwand erarbeitert und für nach eigener Einschätzung die er passend zu seinen Lebenshaltungskosten angemessen entlohnt werden möchte. Man sieht sofort: die 1/3-Regel greift nicht.

Obwohl ich lange nach objektiven Kriterien gesucht habe, muste ich zuletzt akzeptieren, dass es - selbst wenn man eine gute  Materialqualität (Holz/Maserung/...) und eine gute handwerkliche Ausführung (Schwerpunktverlagerung, Formung) zugrundelegt - anders als bei Geigen - eben kein messbares interpersonelles Qualitätskriterium gibt. Ersatzweise das Geigen/Bogen-preisverhältnis ranziehen zu wollen, hat sich mehr - je länger ich dem nachgegangen bin - als kaum glaubhaft erschienen.

P.

Claudi Profilseite von Claudi, 03.08.2014, 16:32:44

Also, ich werde da ganz entspannt ran gehen.

Ich werde mit meiner Geige und hoffentlich meiner Lehrerin zum GB gehen und Bögen ausprobieren. Und ausprobieren lassen. Ganz bestimmt finden wir einen, der zu mir und meiner Geige passt. Dabei ist es mir egal, ob er teuer oder günstig ist. Ich habe meine finanzielle Grenze, und da die Geige nicht so teuer ist wie ich dachte, habe ich beim Bogen sher guten Spielraum.

Ich lasse mich da ein bisschen überraschen.

Claudi Profilseite von Claudi, 06.08.2014, 21:45:37

Hallo zusammen,

jetzt habe ich den Salat...
Da ich mich mit den beiden Geigen vom zweiten Geigenbauer noch ein wenig beschäftigt habe, hat sich die Situation ein wenig verändert.
Eine von denen fällt weg, weil mir der Klang nicht klar genug ist.
Die andere gefällt mir. Gut sogar.
Jetzt habe ich zwei Geigen hier, die ich mir gut vorstellen könnte.

Die Klingenthaler Geige, knapp 170 Jahre alt, mit dunklem Lack und vielen Kratzern,
Mit warmem aber doch recht klaren und offenen Klang - hat mich sofort fasziniert. Erstes Anspielen hier zu hause war super - das war mit dem Bogen vom GB A. Mit einem anderen (recht leichten ) Bogen, finde ich den Klang nicht so wieder. Trotzdem, sie hat irgendwie Charakter.

Dann eine fast neue (2012) deutsche Geige, mit sehr schöner Flammung und schönem Lack in rotbraun, Auch ein toller Klang, etwas nasaler als die andere, aber nur ein winziges bisschen. Gut spielbar und der Klang ist doch schöner als ich vorher wahrgenommen hatte.

Geigenlehrerin hat beide gespielt und mich spielen lassen. Fazit: zwei gute Geigen, beide würde sie mir völlig ohne Bedenken empfehlen.
Wenn ich sie spielen höre; gefallen mir wirklich beide sehr gut. Die rotbraune besser, als wenn ich selbst spiele.

Ihre Aussage: wenn sie selbst spielt, ist die Klingenthalerin schöner, wenn sie zuhört, die andere.
Mir geht es ähnlich.

Ich kann mich nicht entscheiden!!!!

 

peerceval Profilseite von peerceval, 06.08.2014, 22:55:39

... nun erlaube ich mir doch auch mal 'eine' kleine Rückfrage: Du hast diesen Thread unter dem Titel 'Eine Geige für's Leben' begonnen. Und Du hast Dich dabei - wenn ich es richtig verstanden habe - von einer ganz einfachen zu einer viel 'reicheren' Geige vor gearbeitet. Hat sich dabei u.U. auch der Anspruch geändert? Muss diese Geige wirklich schon die eine Geige für den Rest Deines Lebens sein? Und wenn ja, über welche Preise reden wir denn da?

Oder anders gewendet: wenn Dich schon ein weitere Besuch beim Geigenbauer so 'verunsichert' könnte es doch sein, dass da noch mehr Geigen auf Deinem Weg für Dich warten. Also: wo stehen wir denn heute? Die eine Richtige? Oder 'nur' eine heute richtige?

herzlichst P

Claudi Profilseite von Claudi, 07.08.2014, 04:58:54

peerceval, so ganz verstehe ich gleube ich nicht, was du mir sagen willst :)

Verunsichert hat mich an der Klingenthalerin, dass ich mit einem anderne Bogen diesen tollen Klang viel weniger höre und auch, dass ich die Befürchtung habe, mit meinen Spielkünsten nicht das aus dem Instrument zu holen, was es kann. Aber ich könnte sicher "reinwachsen"?
Mit der anderen komme ich sehr gut zurecht und da gibt es diese Befürchtungen nicht, dafür ist sie nicht ganz so individuell.
Preislich habe ich keine Entscheidungshilfe: sie kosten das gleiche.

Vielleicht muss ich jetzt nicht die Geige fürs Leben finden, aber ich will eine vernünftige Entscheidung treffen.
Und ich muss leider heute eine Entscheidung treffen, weil ich die eine zum GB zurück bringen muss und ich dann in Urlaub fahre. Ich kann nicht erwarten, dass sie die für mich reserviert...

peerceval Profilseite von peerceval, 07.08.2014, 06:22:07

Nun, zunächst hatte ich auch noch gar nichts sagen, sondern wirklich nur fragen wollen. Angesichts Deines Entscheidungsdrucks jetzt also mutigere Positionen:

(1) Wenn es heute/jetzt die Geige für's Leben sein soll, ergibt sich direkt, dass es keine der beiden ist: Solltest Du Dich für die Klingenthalerin entscheiden, wirst Du in Zukunft immer mitdenken (müssen), dass sie am eigenen Ohr zwar gut klingt, weiter enfernt, und damit für Zuhörer, aber eher schwach. Das kriegst Du nicht mehr aus dem Kopf! Und das hemmt. Wenn Du Dich für die rotbraune moderne entscheidest, wirst Du immer denken, dass die andere Dich aber mehr gefordert und berührt hat. Auch das kriegst Du nicht mehr aus dem Kopf. Eine langweilige ist nix für's Leben.

(2) Wenn Deine Entschiedung heute/jetzt auch eine Nummer kleiner sein kann, wenn Du die jetzt kommende Geige auch als Übergangsgeige sehen kannst, wird es einfacher. Dann musst Du die nehmen, die (A) Dir heute am meisten hilft und die (B) den größten Wiederverkaufswert hat: Deshalb die Frage nach dem konkreten Geld: Reden wir hier über 500€ Geigen? Dann vergiss (B) und schreib' das Geld ab. Reden wir über 2000€-Geigen? Dann bedenke, ob Du die Zweit- oder gar Drittbesitzerin des Neubaus von 2012 sein wirst. Das sagt ja auch schon was: Dann haben Deine Vorbesitzer(in(nen)) sie offensichtlich recht schnell wieder los werden wollen. Also Finger weg. Reden wir wir 12000€ Geigen? Dann keine! Weitersuchen.

Nun zu (A): Es ist nicht schlecht, eine Übergangsgeige zu nehmen, an der man sich auch noch abarbeitet. Hauptsache, das Abarbeiten ist kein Kampf und keine Quälerei. Wenn Du Dich heute entscheiden musst, mach den Untertontest:

Spiele auf D-Seite das e ganz sauber schwebungslos mit der leeren A-Seite zusammen - so, dass es brummt. Die bessere, weil intonatorisch hilfreichere Geige ist die, bei der Du das tiefe a 1 Ton höher als die G-Saite mithörst. Spiele auf der D-Seite das f sauber schwebungslos mit der leeren A-Seite zusammen - so, dass es brummt. Die bessere, weil intonatorisch hilfreichere Geige ist die, bei der Du das tiefe f 1 Ton unter(sic!) der G-Saite mithörst. Entsprechend auf A- und E-Seite. Wenn Du die Untertöne nicht hörst, lass es sein, nimm keine von beiden.

So: Du hattest um konkreten Rat gefragt, deshalb dieser etwas direkte Ton. Das gute ist: Ratschläge kann man auch ignorieren ;-)

P.

Sysopa Profilseite von Sysopa, 07.08.2014, 08:44:42

100% Zustimmung - sowohl die philosophische Betrachtung, wie auch die Technische! Dem gibt es aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

 

Liebe Grüße,

Thomas

 

Ps: vielleicht doch... es muss nicht unbedingt " DIE Geige fürs Leben" sein. Früher oder später wirst Du vermutlich eh mehere haben... bestimmt zwei gute Akustische, vielleicht auch noch eine E-Geige für gewisse Stunden oder Soundeffekte, eine Billige zum ans Lagerfeuer mitnehmen... etc.pp.

asmahan Profilseite von asmahan, 07.08.2014, 10:17:06

Liebe Claudi

Das mit dem Bogen finde ich kein Problem , jede Geige tönt je nach Bogen anders, und zwar signifikant. Du hast ja - wenn die Instrumente gleichviel kosten - bei beiden die Möglichkeit, einen guten und passenden Bogen zu finanzieren.

Wahrscheinlich stellt sich im Moment grundsätzlich die Frage: Eine von diesen beiden Geigen oder den Kauf aufschieben und nach dem Urlaub weitersuchen? Die letztere Option scheint insofern etwas schwierig, als Du spieltechnisch die Instrumente noch nicht völlig ausreizen kannst und wohl wieder mit ähnlichen Situationen konfrontiert wärst. Anderseits ist es wichtig, dass Du das Gefühl hast, einen gut überlegten und richtigen Entscheid getroffen zu haben und das Instrument nicht schon gleich nach dem Kauf immer mit dem Gedanken an ein anderes in die Hand nimmst. 

Peerceval hat ganz sicher recht damit,  dass in Deiner jetzigen Phase die Frage, welches Instrument Dir spieltechnisch mehr entgegenkommt, nicht vernachlässigt werden darf. Welchen klanglichen Kriterien Du dabei den Vorrang gibst - ob das Instrument "nach innen" (dh. in erster Linie für Dich) oder "nach aussen" klingen soll, das ist ein sehr persönlicher Entscheid,  den nur Du treffen kannst.

Dabei wünsche ich Dir viel Glück!

asmahan

Claudi Profilseite von Claudi, 07.08.2014, 21:10:07

Vielen Dank für alle eure hilfreichen Kommentare!!

Ich weiß nicht, ob ich zum jetzigen Zeitpunkt die Geige fürs Leben kaufe oder eine Übergangsgeige. Fürs Leben wollte ich sie ja hauptsächlich, weil ich eben immer sehr an meinen Instrumenten hänge und gar nicht einplanen wollte, sie wieder abzugeben. Jetzt habe ich mich für eine entschieden und werde halt sehen, ob sie für immer bei mir bleibt oder nicht... avatar

 

Bis mittags war ich soweit, die junge Geige zu nehmen. Weil: leichter zu spielen, verzeiht nicht ganz saubere Intonation besser, sieht toll aus, klingt schön...  der Test mit den Untertönen klappt da gut (auch wenn ich das noch nie gemacht habe und daher nicht sicher bin, wie stark man das hören können sollte). Für mein Spielen wäre sie im Moment besser. Aber die Klingenthalerin hat auch ihre Qualitäten. Und auch hier die Untertöne hörbar, wenn auch weniger stark. Sie wäre schwieriger, aber dafür eine schöne Herausforderung.
 

Was nach viel Nachdenken und nochmal Rumprobieren klar war:
für mich würde letztendlich der Klang den Unterschied machen. Also sowohl für die Zuhörer als auch für mich. Denn wenn die Klingenthalerin auhc für mich herausfordernder ist, und wahrscheinlihc mehr Arbeit bedeutet, würde ich das alles in Kauf nehmen, für den Klang, der von Anfang an in mir etwas zum Schwingen gebracht hatte.
Wenn ich ihn denn finden würde...

 

Und ich habe ihn wiedergefunden.
Ich hatte große Probleme mit dem Bogen, irgendwie passt der gar nicht.
Weil ich heute noch Freunden beide Geigen vorgespielt habe, um ihre Meinung als Zuhörer zu wissen (mir wurde klar, dass die Meinung meiner Geigenlehrerin eben auch nur eine Meinung ist), habe ich nochmal unter anderen Umständen, in anderem Raum usw gespielt. Und trotz schwerigem Bogen habe ich den Klang an einigen Stellen wieder gehört, gefühlt. Da dachte ich, - das ist doch meine.
Und noch interessanter: ich habe nichts zu den zwei Geigen vorher gesagt, und alle (!) 5 Personen im Raum waren vom Klang der Klingenthalerin mehr überzeugt als von der anderen. Eine Freundin beschrieb es so, dass ihr Gefühl schon bei den ersten Tönen total angesprochen wurde.

So mag es sein, dass die Klingenthalerin im direkten Vergleich eher etwas für den Spieler ist - aber den Vergleich hat ja niemand. (und selbst mit Vergleich - s.o.)
Ich würde eher für mich entscheiden.
Und was hier (glaube ich) noch nicht erwähnt wurde: was ich selbst fühle, wenn ich spiele, drücke ich doch übers Spielen auch wieder aus und wird im besten Fall hörbar. So hat es schon Sinn, wenn ich selbst glücklich damit bin. Es motiviert und lässt mich gerne spielen, und ich denke das hört man. Auf diesem (Um-)weg haben die Zuhörer dann auch was davon.

Also:  Ich behalte jetzt die Klingenthalerin und freue mich sehr :)


Noch viel mehr werde ich mich freuen, wenn ich in zwei Wochen vom Billigbogen auf einen neuen umsteigen kann (vorher kann ich mich nicht drum kümmern).
 

Bavarica Profilseite von Bavarica, 08.08.2014, 19:38:11

Dann gratuliere ich dir zu deiner neuen Geige und wünsche dir sehr viel Freude mit ihr! 

 smiley_bier

 

Anima Profilseite von Anima, 11.09.2014, 14:07:19

Wenn du es eilig hättest mit einer neuen Geige, würde ich dir raten auf jeden Fall jemanden zum Geigenbauer mitzunehmen, der schon viele Jahre gut spielt und diesen dann die Geige testen zu lassen, natürlich musst du letztendlich entscheiden wie sich deine Geige anfühlen und wie sie klingen soll, aber allein die Möglichkeit jemand erfahrenen auf dem Instrument spielen zu hören ist durchaus sinnvoll und so bekommst du die Möglichkeit die Geige auch als Zuhörer zu bewerten, denn der Klang, den du bei einer Geige beim Spielen direkt unter dem Ohr wahrnimmst ist ein völlig Anderer als der, den dein Publikum in einiger Entfernung hören wird. Auch schwierigere Spieltechniken lassen sich so von jemandem bewerten, der diese bereits beherrscht und du erlebst später keine böse Überraschung, wenn es heißt dass du beispielsweise in die 7. Lage hoch sollst und du dann nur ein Rauschen hörst. Dasselbe gilt übrigens auch für den Bogen ! 

Ich selbst habe leider Niemanden gehabt, der meine Geige für mich angespielt hat und habe rein aus dem "Bauchgefühl" entschieden, wobei ich ziemliches Glück hatte und für relativ wenig Geld eine SUPER Geige bekommen habe 3! , die wie ich jetzt nachdem ich jemand weitaus besseren als mich auf ihr spielen gehört habe, auch noch eine Weile begleiten wird. Selbst meine Geigenlehrerin meinte, dass ich da ein ziemlich gutes Instrument habe, und sie spielt eine alte Mittenwälder aus dem 17. Jahrhundert ! 

Neuester Beitrag Claudi Profilseite von Claudi, 13.11.2014, 18:51:54

Hallo zusammen,

wollte nochmal ein kurzes Feedback geben, da ihr mich alle mit hilfreichen Antworten unterstützt habt.

Dass ich die Klingenthaler Geige gekauft habe, hatte ich ja schon geschrieben. In den folgenden Wochen bekam sie eine andere Kinnstütze und einen anrderen Saitenhalter (mit Feinstimmern), aber ich spielte immer noch mit dem Billig-Bogen. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die Geige viel besser klingen kann.
Dann ein nächster Anlauf: einen Bogen finden. Und ich machte die Erfahrung: das ist noch so viel schwerer als eine Geige auszusuchen!!!
Nun gut, mit Hilfe meiner Lehrerin kamen zwei in Frage, von denen der eine für mich leichter spielbar war,  die Geige sehr schön zum Klingen brachte, viele Obertöne rausbrachte - aber mit dem Ergebnis, dass sich das für mich eine Nuance zu hart, fast schrill anhörte. Zu kalt.
Der andere machte einen viel wärmeren, schöneren Klang. Wunderbar. Allerdings war ich damit echt nicht glücklich, da er schwerer bzw schwerfälliger war und die G-Saite dumpf klang.

Was also tun?

Ich bin mit beiden Bögen und der Geige zum GB zurück und habe mein Problem geschildert. Paar Sachen rumprobiert, und am Ende das Ergebnis: ich hab jetzt andere Saiten auf der Geige, habe den lebendigeren Bogen gekauft und bin total glücklich mit der Kombination! Es klingt toll, ich habe den Bogen unter Kontrolle (nicht er mich - naja zumindest meistens ;) ), die Schärfe ist nicht mehr da... ich mag nicht mehr aufhören zu spielen...

Das war jetzt imsgesamt eine mühsame und langwierige Sache, aber sie hat sich gelohnt. Kein bisschen länger hätte ich auf der 100€-Geige spielen wollen! Und ich bin absolut in meinem Preislimit geblieben.

Möchte jeden ermutigen, der seine erste eigene gute Geige sucht: nicht aufgeben! Es gibt sie :)

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