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EKG-Umlagengesetz für Streicher

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peerceval Profilseite von peerceval, 01.04.2014, 13:33:53
EKG-Umlagengesetz für Streicher

Liebe Forianer;

Ich komme gerade aus der gemeisamen Sitzung von Umweltausschuss und Wirtschaftsausschuss. Das, was heute Abend in den ARD-Nachrichten kommuniziert werden wird, wird uns Violinisten direkt betreffen. Deshalb das Wichtigste schon mal vorab:

Kolophonium wird bekannterweise dringend bei den Lötarbeiten in der Elektronik und zur Herstellung von Lacken gebraucht. Durch den Klimawandel wird allerdings kurzfristig die Anzahl der Kiefern, Fichten und Tannen zurückgehen. Das hat das aktuelle Unoklimabericht ergeben. Damit droht ein Kolophonium-Engpass. Die GroKo hat darum heute die EKG-Umlage zur Beratung in den Umweltausschuss eingebracht. Mit dem Erneuerten-Kolophonium-Gesetz wird von Streichern ein EKG-Umlage erhoben werden. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der Striche pro Monat.

Einen erster Änderungsbedarf ist während der Diskussion sofort mit fraktionsübergreifendem Konsens festgestellt worden: selbstverständlich können Berufsmusiker eine Ausnahmeregelung beantragen. Allerdings werden die Einzelheiten noch mit der EU abgestimmt werden müssen.

Strittig geblieben ist dagegen die Berechnung der EKG-Umlage: Auf den Hinweis, dass mit diesem Verfahren speziell die Musikstudenten benachteiligt würden, weil sie einerseits besonders die schnellen Stücken üben müssten, andererseits noch keine Profis seien und also keine Steuern zahlen, hat insbesondere die CSU auf die – wie sie betont hat - zukünftig gerne auch gesetzmäßig vorgeschriebene Pflicht zum langsamen Üben verwiesen.

Es bleibt also vorerst dabei, dass Geiger zukünftig monatlich beim Finanzamt die Anzahl ihrer Striche anmelden müssen. Zum Zählen der tatsächlichen Striche wird das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechik) eine iphone- und eine Android-App entwickeln, die das Üben visuell aufzeichnet, dabei die Anzahl der tatsächlichen Striche ermittel und das Ergebnis direkt an das Finanzamt sendet. Bei zu großen Abweichungen zwischen der Zahl der angemeldeten und der realen Striche soll der Streicher mit Sanktionen belegt werden. Gedacht ist vorerst noch an einen 3 monatigen Bogenentzug.

Das Gesetz sieht aber auch eine grundsätzliche Lösung vor: Alle Streicher können sich diesem Prozedere entziehen, in dem sie an Eides statt erklären, dass sie von Kolophonium auf Olivenöl umsteigen.

Gruss P.

Aranton Profilseite von Aranton, 01.04.2014, 13:48:00

April April...

Neuester Beitrag Bavarica Profilseite von Bavarica, 01.04.2014, 14:04:18

Das sind in der Tat erschütternde Nachrichten 2Am besten kommen bei der geplanten Regelung hinsichtlich der Strichzahlen wahrscheinlich die Bratscher (3) weg.

Da meine Geige nur mit sehr teurem kaltgepressten Olivenöl "wie geschmiert" funktioniert und das natürlich auf Dauer ins Geld geht, überlege ich bereits, mich einer Streichergemeinschaft anzuschließen (jeweils nur Ab- oder Aufstriche in wechselndem Turnus). Manche Striche lassen sich nach dem bekannten Motto "zu viele Noten!" vielleicht auch ganz wegrationalisieren. Auf streichfreie Sonntage hingegen will ich mich nicht einlassen. Der Umstieg auf billiges Rapsöl statt Olivenöl scheitert übrigens am Gesetz: Einer EU-Verordnung zufolge dürfen damit meines Wissens nur Verbrennungsmotoren, nicht aber Streichinstrumente betrieben werden.

 

Ansonstenm, mit Blick auf den Kalender, ein lachendes Danke an peerceval bye

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