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Orchestererfahrungen, Tipps

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Tinchen Profilseite von Tinchen, 20.08.2013, 23:49:40
Orchestererfahrungen, Tipps

Mal ne Frage an alle, die im Orchester, Ensemble oder Ähnlichem spielen oder mal gespielt haben.
Die Musikschule, in der ich Unterricht hab, bietet leider kein Orchester an, sodass ich mal herumgefragt hab, wo eins ist und wer sucht. Hab dann auch ganz in der Nähe eins gefunden, hab kurz erklärt wie weit ich bin, wie lange ich spiel (2 Jahre), was ich zuletzt gespielt hab und bekomme jetzt in den nächsten Tagen die Noten zugeschickt (für zweite Violine)  und dann soll ich die üben und zur Probe kommen und dann mal sehen, wie das klappt. Sie hat auch gesagt, dass die alle in dem Orchester schon länger spielen als ich (der "Kürzeste" Spieler spielt 3 Jahre, der "Längste" 35 Jahre) Also total gemischt. Und sie meinte auch, dass wenn schwierige Stellen kommen, dass man die dann auch auslassen kann und dann wieder einsteigt. Wie ist das bei euch so? Ist das da auch so üblich? Sieht ja beim Auftritt etwas komisch aus, wenn man plötzlich nicht mehr spielt. Und auf was genau muss man alles achten, wenn man im Orchester spielt, was ist besonders schwer, auf was wird in der Regel besonders geachtet`? Geschwindigkeit bei Läufen, Intonation, lauter und leiser spielen??? Ist es schlimmer sich in der ersten Geige zu verspielen, als in der Zweiten? Oder macht das insgesamt keinen Unterschied? So viele Fragen, aber ich will mich so gut wie möglich vorbereiten auf die erste Probe. Im Orchester zu spielen, ist doch bestimmt toll oder? :)

LG Tina

sofie Profilseite von sofie, 21.08.2013, 00:26:00

Ganz klar ist, an erster Stelle stehen Intonation und Rhythmus gefolgt vom richtigen Strich, der Bogenstelle und der Dynamik.

Es ist einfach nur grausam wenn alle zweiten Geigen ein ganz kleines bisschen unsauber spielen...

Sicher sieht es komisch aus wenn Du plötzlich nicht mehr spielst, es ist jedoch grausam wenn Du die zu schweren Stellen falsch spielst.

Das erste was ich im Orchester gelernt habe ist das Pfuschen an genau diesen Stellen. Gekonnt so tun als würde man spielen und dabei aber keinen, bzw. einen so gut wie unhörbaren Ton zu produzieren.

Ich würde an Deiner Stelle einfach mal die zweite Geigenstimme so gut wie möglich üben. In dwer ersten Probe markiertst Du Dir dann die Stellen die nicht so doll geklappt haben und übst sie bis zur nächsten. In der nächsten markierst Du wieder die Stellen mit Übebedarf. So dürfte sich das Problem mit zu schweren Stellen eigentlich sehr schnell von alleine geregelt haben.

Pfuschen ist immer nur die absolute Notlösung!.

Basskind Profilseite von Basskind, 21.08.2013, 09:43:34

Hallo Tina!

In sehr schnellen Passagen kann es für nicht so erfahrene Spieler auch mal hilfreich sein nur jeden zweiten Ton zu spielen, dabei aber auch besonders auf die passende Bogenführung achten. (Und ich behaupte jetzt nicht, daß die Bässe das immer so machen 3...)

Und achte besonders auf die Dynamikzeichen, ich erlebe es immer wieder, daß auch ansonsten ordentliche Amateurorchester mit einem ziemlichen Einheitspegel spielen.

Grüße

Thomas

Ginger Profilseite von Ginger, 23.08.2013, 13:06:31

Hallo Tinchen,
ich kann mich nur dem anschließen, was Sophie sagte: Intonation, Rhythmus, Dynamik.
Ganz wichtig: Auf die Einsätze achten und Pausen einhalten (ist oft schwerer als man denkt und gerade die 2. Geige hat oft nicht die Melodiestimme und verliert sich dann leicht in Begleitfiguren oder muß ständig Synkopen gegenhalten...)
Ich selbst spiele auch noch nicht lange - weder Geige noch im Orchester. Ich gehe jedes Stück (v. a.  für saubere Intonation) langsam und gründlich mit meinem Lehrer durch. Schwierige bzw. für mich (noch) unspielbare Stelle "vereinfache" ich z. B. indem ich nur den ersten Ton des Laufes (dann aber genau auf den Schlag) spiele, statt z. B. 2 schnelle Tönen (gg-aa-hh-cc usw.) jeweils nur 1 spiele oder ganz schwierige Passagen auch weglasse. Da man immer wieder mal Pausen hat, macht es nichts, wenn man mal kurz aussetzt (immer noch besser als falsch spielen und alle stören).

Ganz wichtig ist auch der Rhythmus. Du kannst noch so sauber und richtig intonieren, wenn Du einmal eine Viertelnote als Halbe gespielt hast und jetzt immer eine Viertelnote hinterherhinkst, ist alles falsch und schief. Und wenn Du Dich mal voll "vergeigt" hast - Nerven bewahren, kurz durchatmen und bei der nächsten passenden Stelle wieder einsetzen.

Übrigens auch sehr wichtig: Achte schon vor Spielbeginn auf Wiederholungszeichen. Sonst findest Du vielleicht nicht rechtzeitig den Sprung zur richtigen Stelle wieder. Markier dir wichtige Stellen (z. B. "pizz."  "arco", damit Du im Eifer des Gefechts nicht darüberspielst)

Ansonsten gilt was für alles im Leben gilt: Learning by doing und Erfahrung macht den Meister. Üb Deine Stimme so gut es geht mit Deinem Lehrer, dann zuhause, geh zu allen Orchesterproben, sei rechtzeitig (also ein paar Minuten vor Beginn der Probe) an Deinem Platz und laß Dich nicht von Schwierigkeiten entmutigen. Es ist toll, daß Du schon nach 2 Jahren ein Orchester gefunden hast, wo Du mitspielen kannst. Genieße es!

Herzliche Grüße

Ginger

Ginger Profilseite von Ginger, 23.08.2013, 13:41:10

Ach ja, und dann hätte ich fast noch das Wichtigste vergessen: die "synchrone" Bogenführung. Wenn möglich, sollte der Stimmführer eine einheitliche Strichrichtung für die Stücke vorgeben, damit dann alle 2. Geigen gleich streichen. Ist in meine Orchester unheimlich schwer, weil zum einen die Meinungen, was denn nun die "richtige" Strichrichtung ist, auseinandergehen, nicht in allen Noten die Striche eingetragen sind, viele von uns (ähm, leider micht eingeschlossen) mitten im Spiel dann doch eine andere Strichführung machen...

Riedingfan Profilseite von Riedingfan, 11.09.2013, 14:45:49
Hallo Tinchen. Zwar ist dieser Tread schon etwas älter und das meiste wurde auch schon geschrieben. Ich spiele jetzt seit ca. 1 1/2 J im Orchester, und ich mache mir nichts vor: Es bleibt schwierig. Trotzdem macht es Spass. Zum Üben sei von mir gesagt: Das Üben der Orchesterstimme daheim bringt mir so gut wie nix, auch wenn ich es tue. Das liegt zum einen daran, dass 2. Violine ja meistens irgendwie auf erste bezogen ist und es macht einfach keinen Sinn, drei Seiten Nachschlagachtel zu üben. Zum zweiten: Die echten Scheiss-Stellen sind aus meiner begrenzten Sicht meist so sauschwer, dass ich die üben kann, bis ich grün werde, ich kriege sie nicht so hin, wie es eigentlich gehört. Ich bin nun nach einem Jahr sehr zufrieden, wenn ich überhaupt weiss, wo wir eigentlich sind und manche Sachen kann ich ganz nett mitfiedeln. Es bringt aber trotzdem was: z.B. Musilalisches Verständnis. Und natürlich übe ich wie blöde mein Technikzeug aus dem Unterricht. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit besser werde und man das dann auch irgendwann im Orchester merkt. Mein Lehrer meint: Wer nicht pfuschen kann, ist kein Meister. Am wichtigsten finde ich persönlich eine gewisse Coolness. Die dazu hilft, sich halt nicht selber fertig zu machen, wenn etwas nicht oder noch nicht geht. Ich lasse manches weg. Lustigerweise merke ich: Wenn ich was weg lasse, ist es auch um mich herum oft erstaunlich still, ausser meinem Pultnachbarn (83 Jahre, spielt seit 60 Jahren im Orchester, war mal Stimmführer) und zwei oder drei anderen Leuten höre ich da dann auch keinen mehr, oder nur ganz zaghaft. Und denke mir: Wenn die das nach 10 Jahren im Orchester dürfen, darf ichs auch. Das wichtigste ist doch die Freude an der Musik und dass man sein Bestes gibt. Alles weitere kommt dann irgendwann schon.
Tinchen Profilseite von Tinchen, 20.09.2013, 22:23:21

Ich hab meine erste Probe nun seit gestern hinter mir und mir ging es ähnlich. :D  Die spielen da alle total schnell, stellenweise konnte ich das fließend mitspielen, (die langsameren Stellen) was ich zu hause geübt hab, aber einiges ging trotz üben nur teilweise und einiges auch gar nicht, wenns zu schnell war. 
Ein Stück haben wir neu bekommen, das konnte ich so ohne Üben fast gar nicht mitspielen, und die anderen haben das schon recht gut gespielt. Ich muss mich erstmal in den Rhythmus reinfinden, das fällt mir eigentlich am Schwierigsten, auch bei den anderen Stücken, die ich schon zu Hause geübt habe. 

Hat aber trotzdem total Spaß gemacht und ich darf auch beim nächsten Mal wiederkommen :-)

Tasha Profilseite von Tasha, 22.09.2013, 20:23:14

Toll Tinchen! Welche Stücke spielt ihr denn grade?

Tinchen Profilseite von Tinchen, 23.09.2013, 00:55:14

Ungarischer Tanz Nr 5, Walzer Nr. 2, Rosen aus dem Süden und Pizzicato Polka, wobei wir den Walzer Nr. 2 nächstes mal erst machen. :)

 

Ich glaub ich hab dir das jetzt versehentlich auch nochmal als Email geschickt... Naja, doppelt hält besser ;)

Tasha Profilseite von Tasha, 23.09.2013, 16:34:39

Ah und von wem sind die Stücke? Mir sagt das so nix, ich muss gestehen, dass ich mich aber auch nicht so auskenne.

Ich wünsch dir jedenfalls weiterhin viel Spaß im Orchester. Mir selbst macht es auch eine Riesenfreude, bin ich froh, dass ich den Schritt gewagt habe.

Geigenfan Profilseite von Geigenfan, 23.09.2013, 17:19:10

Liebe tinchen,

also ich spiele jetzt seit 2 Jahren im Orchester.

Ich habe auch so mit nach 2 Jahren angefangen.

Das 1. Mal Unterricht war heftig.

Wir hatten 4 Sunden am Stück Probe, nur 20 Minuten Pause, alle konnten ihr Lieder schon und ich sitze in der Position der 2.Geige und kann noch fast gar nichts.

Ich habe dann einfach still dagesessen und zugehört. Das hat keinen gestört und war trotzdem nützlich, weil ich die Melodie gut im Ohr hatte.

Nach 2 Stunden habe ich die 1 . Seite mitgespielt und eigentlich ging es dann ganz gut.

Beim Auftritt war ich dann auch dabei, obwohl ich noch gar nicht richtig spielen konnte.

Das war aber eigentlch egal. 2.Stimme gibts 100te und man merkt gar nicht wenn 20 davon nicht mitspielen.

Trotzdem hat es total viel Spaß gemacht und ich werde weiterhin dabei sein.

Bestimmt auch noch 35 Jahref

Neuester Beitrag Tinchen Profilseite von Tinchen, 23.09.2013, 19:00:53

Ungarischer Tanz ist von Johannes Brahms

Rosen aus dem Süden von Johann strauß

Pizzicato Polka von Johann und Josef Strauß

Und der Walzer von Dmitri Schostakowitsch

 

Ich kenn die aber auch nicht :D Lern ich jetzt erst langsam kennen

 

Ja, wenn man die Melodie und vor allem den Rhythmus erstmal im Kopf hat, das ist schon die halbe Miete. Bei dem einen Stück hab ich das jetzt und das klingt schon ganz gut :)

 

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