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Journalistische "Glanzleistung"

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Zugeordnete Kategorien: Humor & Lustiges

Basskind Profilseite von Basskind, 20.08.2013, 11:19:33
Journalistische "Glanzleistung"

"Saite aus Lamahaar

Nahezu sicher sei, dass das Instrument aus der von Stradivari geführten Werkstatt in Cremona stamme. Dafür spreche die Beschichtung des Instruments, die Beschriftung auf der Innenseite im Instrumentenkörper und der Geigenbogen: Er besteht aus Kirschholz, die Saite aus Lamahaar."

Was für eine Ansammlung gewählter Fachausdrücke! Leider bleibt uns der Verfasser eine Erklärung zum "Lamahaar" schuldig: Stammt das (eine?!) Haar von einem tibetischen Geistlichen oder von einem kamelartigen Andentier???

Der ganze Artikel ist einfach zu kurios und ich habe mich versichert, daß er weder zu einem ersten April geschrieben wurde noch zunächst durch ein Übersetzungsprogramm Schwäbisch-Deutsch lief: http://www.schwaebische.de/region/biberach-ul ... ri-im-Muell-_arid,5107040.html

Grüße

Thomas

Ariad Profilseite von Ariad, 20.08.2013, 15:22:45

Kirschholz? Lamahaar? Ich bin begeistert. Zumindest wissen wir nun, warum der Dalai Lama keine Haare mehr hat tounge_smile

Basskind Profilseite von Basskind, 20.08.2013, 15:59:38

Hallo Ariad!

Gut beobachtet bye. Noch viel bemerkenswerter ist ja a.) daß es überhaupt Bögen von Stradivari gibt, b.) daß sich (und das wußte ich bisher nicht!3) anhand des Bogens eine ziemlich zweifelsfreie Aussage über die Herkunft eines Streichinstruments treffen läßt. Die Geschichte des Geigenbaus muß wohl neu geschrieben werden!

Bei dem Haar/den Haaren für Saiten und/oder Bezug kann es sich eigentlich nur um Ware aus dem Himalaya handeln, die aus den Anden dürften viel zu kurz sein - aber ich kenne auch nicht alle Spinnverfahren...

Übrigens: Der Baß von Bottesini soll der Legende nach aus dem Holz eines Baumes gefertigt sein, unter dem Buddha meditiert haben soll (Bezug zu Asien!), ein paar Brettchen vom Kreuze Christi sollen auch im Instrument verarbeitet worden sein...

Grüße

Thomas

Lyc Profilseite von Lyc, 20.08.2013, 21:24:15

Selten so gut gelacht.
 Aber selbst wenn es sich herausstellen sollte, dass es etwas Wertvolles ist,so könnte es Ärger geben. Denn so wie der Artikel schreibt war es eine städtische Sperrmüllsammlung,rein Rechtlich gehört die "Millionenstradivari" der Stadt Blaubauren und auch der Stadtkämmerer könnte den Artikel gelesen haben!

Auf dem Foto sieht es jedoch nach allem aus nur nicht nach einer alten italienischen Geige.

Gruß Lyc.

DebianFan Profilseite von DebianFan, 22.08.2013, 19:27:34

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das keine Stradivari, sondern eine der Millionen Fälschungen. Wenn das Instrument etwas wert ist, hat die Stadt Blaubeuren in diesem Fall das Nachsehen.

Der Finder hat das gute Stück nämlich nicht einfach dem Sperrmüll entnommen. Er sprach mit der ehemaligen Besitzerin, die es ihm anschließend eigenhändig übergab und übereignete. Die ursprüngliche Entscheidung, die Geige dem Sperrmüll zu überantworten, hat die Vorbesitzerin damit revidiert, bevor die Müllabfuhr das Instrument übernehmen konnte.

asmahan Profilseite von asmahan, 21.08.2013, 17:39:37

Fast so sehr wie über die aparte Materialkomposition des Bogens staune ich darüber, was sich da so mit der Berufsbezeichnung Journalist garnieren darf. Ein Minimum an seriöser Recherche und Fact-Checking sollte man im Internet-Zeitalter auch von einem Lokalreporter erwarten dürfen... Brummen wir Herrn Rauneker als Strafaufgabe auf, mit einem Lamahaar-Bogen Geige zu spielen. BIS ES KLINGT!

Geige Profilseite von Geige, 23.08.2013, 04:26:42
Haben denn Lamas überhaupt so lange Haare, um einen Geigenbogen bestücken zu können? (mindestens 80cm sind nötig)
Ariad Profilseite von Ariad, 23.08.2013, 08:00:12

Wenn der Vollmond im Kreise der Venus steht und das Lama im Himalaya sich drei Mal im Kreis dreht, kann kann es passieren, dass dem Lama ein gaaaanz langes Haar wächst.

-----

Ist doch zumindest mal eine Erklärung, warum das ganze so wertvoll ist 8

Aranton Profilseite von Aranton, 23.08.2013, 10:08:17

Haben sie nicht. Ich vermute, die haben das Lamahaar zu einem Strick versponnen und den auf den Bogen gespannt. Vermutlich ist deshalb von einer "Saite aus Lamahaar" die Rede.

Wenn der Artikel nicht in einem Oktober erschienen wäre, würde ich sagen: Da hat sich ein Praktikant was aus den Fingern gesaugt um das Sommerloch zu stopfen...

asmahan Profilseite von asmahan, 23.08.2013, 22:38:36

@ Aranton: In Munderkingen dauert die Sauregurkenzeit wahrscheinlich etwas länger ... 

Neuester Beitrag Lyc Profilseite von Lyc, 24.08.2013, 08:20:11

Schade nur das der Artikel schon einige Jahre alt ist,so wird man jetzt wohl kaum was aktuelles zum Ereignis mehr erfahren.

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